monstra schrieb:Der gerichtsmedizinisch ungebildete Beobachter, der die Tatortfotos - soweit öffentlich gemacht - zur Kenntnis genommen hat, kann erst mal nicht verstehen, warum das kein Sturz gewesen sein soll.
Genau, darum haben der Notarzt und der Obduzent zunächst ebenfalls einen Unfall angenommen. Ist ja tatsächlich auch wahrscheinlich bei der alten Frau mit ihren diversen Leiden.
Dann hat die Polizei aber einen Verdacht gehabt. Irgendetwas hat sie auf die Idee gebracht, dass hier der äußere Schein evtl. trügt. Ob dafür nun die Aussage der Pflegekraft ausschlaggebend war, die einen Badewannenunfall seltsam fand, weil Frau K. nie badete, ob MG eine zu voreilige Bemerkung über ein Anrumpeln machte, ob sich ein Ermittler vor seine eigene Wanne gestellt und scharf nachgedacht hat oder alles zusammen, das ist nicht klar, aber es gab einen Verdacht. Und erst dann kam nach und nach die Erkenntnis.
Also - Foto angucken allein hilft nicht weiter, noch nicht mal den Experten.
Macht doch mal Folgendes. Wie der Rechtsmediziner bei der Tatortbegehung: Stellt euch vor eine Badewanne und überlegt, wie ihr da hineinfallen könnt, so dass ihr euch zweimal den
Hinterkopf (nicht die Stirn, nicht die Schläfe, nicht das Kinn, nicht die Schädeldecke, das bleibt alles unverletzt, nur den Hinterkopf mittig) anschlagt. Welche Möglichkeiten gibt es?
Geht mal alles durch, was euch so einfällt.
Probiert dann auch mal einen naheliegenden Rückwärtssturz aus (vorsichtig) und rutscht dann in die seitliche Position wie Frau K. Was stellt ihr fest?
Macht mal die Armaturen auf und zu, betätigt den Abflussregler, achtet auf eure Haltung und eure Hände, baut auch einen Stock in eure praktische Übung ein, macht das alles mal mit Stock und ohne. Setzt euch auf den Rand, hockt euch davor, beugt euch hinein. Und immer dran denken: mit dem Hinterkopf müsst ihr (recht heftig) auftreffen, nicht mit der Stirn, nicht mit der Schläfe, nicht mit Kinn oder Nase, nicht mit der sonstigen Schädeldecke, nur mit dem Hinterkopf.
Was stellt ihr fest?