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Badewannenunfall von Rottach-Egern

7.712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2008, Badewanne ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Badewannenunfall von Rottach-Egern

Badewannenunfall von Rottach-Egern

29.04.2019 um 21:41
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:und dessen auffälliges Nachtatverhalten.
Was meinst du damit? Abgesehen von den Anrufversuchen beim Hausarzt?
Bei der vorliegenden Konstellation einen Suizid anzunehmen, ist schon bemerkenswert.
Bisher war die Frage doch eher: Unfall oder Mord (der wir ein Unfall aussehen sollte).


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

29.04.2019 um 22:03
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Ich gehe mal davon aus dass viele Selbstmorde übersehen werden.
Hat ja auch keiner bestritten. Ich sage nur, dass das geprüft wird.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Notärzte sehen häufig Haushaltsunfälle/ Suizide und können dies in der Regel gut einschätzen.
Belege oder Hörensagen? Wenn du da entsprechende Expertise hast die über "persönliche Erfahrung" hinaus geht, gerne.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Frau K. hat es mutmaßlich auch nicht mehr in die Wanne geschafft, sondern hat nur ein Bein über den Wannenrand heben können
Ja dann hat sie es ja offensichtlich doch in die Wanne geschafft :D du kamst vor ein paar Seiten mit "Milchmädchenargumenten" - jetzt machst du genau das gleiche.
So oder so hat sie das Bein über den Wannenrand gehoben, der deutlich höher sein dürfte als eine Treppenstufe.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Evl
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Evl.
Bisher hast du halt zur Unterfütterung deiner These nur wage Vermutungen. Ich hingegen glaube, dass die Ermittlungsbehörden abseits von dem, was über den Fall bekannt ist, noch weitere Verdachtsmomente haben, die gegen den derzeitigen Verdächtigen sprechen. So ist das in den allermeisten Fällen.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:sich mit einem Küchenmesser zu töten empfinde ich als noch "härter" als sich zu ertränken.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Ältere Menschen wählen häufiger härtere Methoden als es Jüngere tun.
Hier widersprichst du dir doch gerade selbst, oder nicht?
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Es gibt überhaupt kein vernünftiges Motiv für den Mord.
Gibt es überhaupt "vernünftige" Motive für Mord?


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

29.04.2019 um 22:19
@EinElch
Nein, aber zumindest kein ersichtliches. Der Mann galt als ruhig, er war nicht erbberechtigt, es gibt keine Spuren von ihm im Badezimmer.
Er soll sie niedergeschlagen haben, aber auch da weiß man nichts genaues, da keine Spuren vorhanden.
Letztendlich hat dieser Mann wegen der seltsamen Auffindesituation,der Telefonanrufe, weil der Schlüssel in der Tür steckte, was sonst nie der Fall gewesen ist, lebenslang bekommen. Das ist so dünn um jemanden so hart zu bestrafen, meiner Meinung nach.


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29.04.2019 um 23:40
@Venice2009
Ist das denn nicht die Krux bei allen Indizienprozessen? In genau dem Kreis dreht man sich im Babenhausen-Thread seit gefühlten Dekaden.
Davon ab muss ihm die Schuld nicht zweifelsfrei nachgewiesen sein, für das Gericht(!) darf nur kein begründeter Zweifel an seiner Schuld bestehen.
Das ist schon ein kleiner Unterschied, der sich halt im Ermessensspielraum des Richters bewegt.

Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich dieses Urteil unterzeichnet hätte.


Nichtsdestotrotz halte ich einen Suizid für sehr weit hergeholt.

@Seps13 erklärt das schon ganz gut.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 01:13
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es gibt keine Hinweise auf einen Suizid.
Es gibt auch keinen wirklichen Hinweis auf einen Mord. Da ein Unfallgeschehen ausgeschlossen wurde, wurde auf ein Mord geshlossen.
Einen wirklichen Hinweis, dass es Selbstmord, Mord oder ein Unfall war gibt es nicht.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Keine Hinweise im Vorfeld, z.B. im Krankenhaus, keine Anzeichen gegenüber MG, dem sie vertraut hat und der zuletzt bei ihr war, keinen Abschiedsbrief.
das trifft ebenso auf die Mordtheorie zu. Es gab keine Hinweise im Vorfeld, keine Morddrohung oder ähnliches, dass Frau K. bald ermordet werden würde.
Ich zweifele an, dass ein möglicher Suizid in der Ermittlung eine Rolle gespielt hat. Es wäre mMn wichtig gewesen zu ermitteln, warum Frau K. das Krankenhaus vorzeitig verlassen hat.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Frau K. hatte Angst vor dem Baden, weil sie sich unsicher fühlte. Das wäre also eher nicht die von ihr bevorzugte Selbstmordmethode gewesen.
vermutlich hatte sie nur Angst nicht mehr selbständige aus einer Wanne steigen zu können. Das sie wirklich Angst vor Wasser hatte, glaube ich nicht, da sie nicht dement war.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Sie hat noch die kleinliche Abrechnung mit MG gemacht, ihre Finanzen waren ihr aktuell wichtig. Sie haben außerdem noch zusammen entspannt Kaffee getrunken.
Auch dieser Umstand macht einen Mord nicht wahrscheinlicher als einen Suizid. Frau K. hat ihr Leben lang Abrechnungen gemacht.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ganz entscheidend: Die beiden Hämatome am Hinterkopf sind bei einem freiwilligen Eintauchen in die volle Wanne überhaupt nicht zu erklären,
Wie die beiden Hämatome entstanden sind ist auch bei der Mordtheorie nur Mutmaßung. Frau K. könnte sich genauso gut am Kopf gestoßen haben, bevor sie ermordet wurde, suizid begangen hätte oder einen Haushaltsunfall gehabt haben könnte.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:die Auffindeposition passt ebenfalls nicht dazu. N
da bin ich aber anderer Meinung. Frau K. hat ihre Hose gewechselt. Sie hatte eine Schlafanzughose an. DAs spricht eher für Suizid/ Unfall und nicht für einen Mord, da sie noch gelebt haben könnte um sich eine andere Hose anzuziehen als MG ihre Wohnung verlassen hat. Die Auffindeposition halte ich bei einem Mord für zu auffällig.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Nicht erklärt wären ferner die im Raum verstreuten Hausschuhe, die (angeblichen)
die kann auch ein Mord oder ein Unfall nicht eher erklären.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:die (angeblichen) Einkaufsaufträge an MG und dessen auffälliges Nachtatverhalten.
ein auffälliges Nachtatverhalten ist mir nicht bekannt. Das MG Einkaufsaufträge erhalten hat schließt für mich einen Suizid nicht aus.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es spricht alles für einen Mord, der wie ein Unfall aussehen sollte.
@Seps13 das würde mich mal interessieren, außer dass MG als Mörder verurteilt wurde, warum du im Todesfall von Frau K. von einem Mord so überzeugt bist?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist das denn nicht die Krux bei allen Indizienprozessen?
welches Indiz spricht den für die Schuld von MG? Es gibt kein nachgewiesenes Motive, keine Spuren von MG im Badezimmer, kein Geständnis, keine Zeugen etc. Es gibt eigentlich nichts, außer ein Gutachten, dass ein Unfall als Todesursache auschließt. Alles andere wurde konstruiert.

@Venice2009
genau, die Beweislage war viel zu dünn um MG zu verurteilen


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 08:26
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Wieso sollte man eine Frau mit 87 Jahren töten die schon einige Erkrankungen hatte und somit wahrscheinlich keine 100 geworden wäre.
Nach dem Ansatz dürfte es überhaupt keine Tötungen an Menschen geben, deren Lebenserwartung abgelaufen ist. Gibt es aber und zwar mit genau derselben Varianz an Motiven, die man auch bei Morden an jüngeren Menschen findet: Eifersucht, Sex, Geld, Wut, etc.

Man kann den Fall hier - wie jeden andere auch - versuchen ins Absurde zu wenden, in dem man für alle möglichen Indizien immer die unwahrscheinlichere Variante annimmt. Wenn man den entgegengesetzten Ansatz wählt, wird es plötzlich viel plausibler: Zuallererst ist es doch völlig naheliegend wenn man annimmt, dass eine inkontinente Frau auf die Idee kommt zu baden und sich zu diesem Behufe entweder selbst oder von ihrem Helfer Wasser in die Badewanne einlässt. Weiterhin ist es nicht so abwegig anzunehmen, dass es zwischen der schwierigen Frau und dem nicht ganz so selbstlosen Helfer zu einem Streit gekommen sein könnte, in dessen Verlauf der Helfer die Beherrschung verloren hat.
Das ist natürlich immer noch nicht beweisbar, aber zumindest plausibel - im Gegensatz zu den überspitzt unwahrscheinlichen Szenarien der Verteidigung, die auf einer selektiven Über- oder Fehlinterpretation isolierter Aspekte des Falles beruhen.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 09:08
Ein Unfall ist wegen der Hämatome am Hinterkopf und der Position in der Wanne rechtsmedizinisch ebenso auszuschließen wie ein Suizid. Für einen Selbstmord gibt es außerdem keinerlei Anhaltspunkte aus den allgemeinen und im engen zeitlichen Zusammenhang stehenden Lebensumständen von LK.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Ich zweifele an, dass ein möglicher Suizid in der Ermittlung eine Rolle gespielt hat

Ein Suizid durch ein Selbstertränken in der Badewanne ist m. E. überhaupt nicht weiter in Erwägung zu ziehen.
Diese deine Hypothese ist entweder als abwegig verworfen oder geprüft und ausgeschlossen worden, davon kann man bei einer rechtskräftigen, mehrere Instanzen umfassenden Verurteilung mit Beteiligung hervorragender Anwälte ausgehen, zumal es eine Hypothese ist, die stark im Interesse der Verteidigung liegt.

Es bleibt nur ein Fremdverschulden. Als Täter kommt einzig MG in Betracht.

Zum Nachtatverhalten:
MG hat sich für die Zeit bis zum Auffinden der Toten ein Alibi verschafft. Er ist Einkaufen gefahren, hat (angeblich auftragsgemäß) für Frau K. Schokolade und Binden eingekauft und ist dann zu seiner Mutter ins vermutlich gleiche Krankenhaus gefahren, in dem er vormittags schon war, um Frau K. dort abzuholen. Bis zum Eintreffen des Pflegedienstes gegen 18.30 Uhr ist er nicht zu Frau K., die im gleichen Haus wohnte, zurückgekehrt, um die Einkäufe vorbeizubringen.

Bei der Polizei hat er den Einkaufsbon vorgelegt, es erschien so, als wolle er vorsorglich seine Aufenthalte auswärts und damit seine Unschuld belegen, obwohl noch gar kein Verdacht bestand. Er hat sich auffällig verhalten, viel geredet und von Frau K. angeblich geschenkten Schmuck und Pelz abgegeben, lt. seiner Aussage, um "nicht als Erbschleicher dazustehen". Dieser auffällige "vorauseilende Gehorsam" wurde offenbar von den Ermittlern als verdächtig gewertet.

Im Urteil werden der konkrete Ablauf und die Auffälligkeiten in seinem Verhalten dezidiert aufgeführt und auseinandergenommen worden sein, wir kennen nur die Andeutungen.

Ich bin davon überzeugt, dass hier kein Justizirrtum vorliegt, es fehlt nur - wie in den vergleichbaren auf Allmystery diskutierten Fällen auch - ein Geständnis.
Seitens der Verteidigung werden wie üblich nur selektive Informationen über die Medien weitergegeben, insbesondere zeigt man uns nicht das Urteil.
Eine Diskussion auf reiner Spekulationsbasis ("ich glaube aber trotzdem, dass die Mediziner und Juristen sich alle irren oder nicht gründlich waren"...) führt ohne weitere konkrete Informationen zur Sache nicht wirklich weiter.

Von dem geplanten WA-Antrag hat man nun seit Herbst letzten Jahres auch nichts mehr gehört. Sollte sich daran etwas ändern, wäre eine Diskussion noch einmal interessant.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 09:13
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Sie hatte eine Schlafanzughose an. DAs spricht eher für Suizid/ Unfall und nicht für einen Mord, da sie noch gelebt haben könnte
Milchmädchenargument. Sie hat natürlich noch gelebt, als sie die Hose anzog. Warum das für einen Suizid sprechen soll, verstehe ich aber nicht. Ich zieh mir immer wenn ich heim komme eine andere Hose an, aber weder davor, noch danach, noch währenddessen flackern Bilder vor meinem inneren Auge auf, wie ich mich selbst ersäufe.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Es gab keine Hinweise im Vorfeld
Außer dir zahlreichen Geschenke an ihren Helfer und die kleinliche, folgende Abrechnung bei der die Dame vielleicht mehr forderte, oder weniger spendabel war, als der Verurteilte es erwartete.
Menschen töten zumeist nicht aus hehren Motiven, sondern aus niedersten Trieben heraus.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:bei einem Mord für zu auffällig.
Was das denn für ein Strohmannargument? Wie viele Badewannenmorde hast du denn mit Tatortfotos begutachten dürfen, um da eine Expertise aufzubauen, wie sowas auszusehen hat?
Ich meine, "ich finde diese außergewöhnliche Situation sieht zu auffällig aus wie ein Mord, deswegen kann es keiner sein" - das ist die Argumentationskette, die du hier vorlegst.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Auch dieser Umstand macht einen Mord nicht wahrscheinlicher als einen Suizid.
Doch, eigentlich schon.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Das sie wirklich Angst vor Wasser hatte, glaube ich nicht, da sie nicht dement war.
Man muss also dement sein, damit man Angst davor hat, in der Wanne unter die Oberfläche zu rutschen? (Ist mir beim Einschlafen in der Wanne auch schon passiert.)
Das taugt doch nicht als Gegenargument.

Seps13' Argument:"Die Frau hatte seit einer Weile Angst vor dem Baden, dementsprechend schwer vorstellbar, dass sie sich mit etwas umbringt, vor dem sie Angst hat"
- dein Argument: "Jaa, aber sie war ja nicht dement!"

-> das spricht eher für ihn als gegen ihn.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:die kann auch ein Mord oder ein Unfall nicht eher erklären.
Doch schon, sie werden bei den Animationen schließlich berücksichtigt.
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:Das MG Einkaufsaufträge erhalten hat schließt für mich einen Suizid nicht aus.
Warum hat sie es dann getan? Sie hätte sich auch abends ertränken können, da besteht dann auch keine Gefahr gestört zu werden.

Und natürlich schließt es Suizid nicht aus, nichts kann das ausschließen in diesem Fall, du wirst keine Einschusslöcher im Hinterkopf finden, oder ähnliches, das einen Suizid klar ausschließt.

Aber unter Betrachtung der Gesamtsituation, dem Verhalten vor der Tat, nach der Tat, die Auffindesituation, die persönliche Situation des Opfers und Anwendung von Ockhams Rasiermesser ist ein Suizid deutlich weniger wahrscheinlich/plausibel als ein Mord.

Achja, das hier frage ich mich übrigens immer noch:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Hier widersprichst du dir doch gerade selbst, oder nicht?
Ansonsten schließe ich mich @Seps13 wie schon in Babenhausen vorbehaltlos an.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 09:35
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass hier kein Justizirrtum vorliegt, es fehlt nur - wie in den vergleichbaren auf Allmystery diskutierten Fällen auch - ein Geständnis.
Verglichen mit diesem Fall sind die Indizien im Fall Böhringer oder Babenhausen ja geradezu fürstlich.
Für mich in diesem Fall zu dünn, um jemanden lebenslang in die Landsberger Festung zu stecken.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 10:04
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Verglichen mit diesem Fall sind die Indizien im Fall Böhringer oder Babenhausen ja geradezu fürstlich.
Für mich in diesem Fall zu dünn, um jemanden lebenslang in die Landsberger Festung zu stecken.
Naja, verglichen mit insbesondere dem Babenhausener Fall, ist die Informationslage hier wesentlich selektiver. Im Babenhausener Fall hat die Kampagnenchefin ja ziemlich früh das Urteil veröffentlicht - ursprünglich in der irrigen Annahme die Urteilsargumentation würde bei unbeteiligten Dritten eine ähnliche Empörungsreaktion auslösen, wie bei ihr selbst. Erreicht hat sie damit eher, dass ihr die Kontrolle über die öffentliche Wahrnehmung des Falles zumindest teilweise entglitten ist.
Diesen Fehler scheint man hier nicht gemacht zu haben. Die selektiv gestreuten Informationen mögen insofern nicht restlos überzeugen, die Unwucht der Informationslage muss einen jedoch stutzig machen. @Seps13 hat ja bereits darauf hingewiesen, dass uns die vollständige Urteilsargumentation in dem Fall nicht vorliegt. Angesichts der Tatsache dass das Urteil von mehreren Instanzen bestätigt wurde kann man insofern entweder annehmen, dass sich mal wieder Staatsanwaltschaft, Ermittler, mehrere Richter und letztendlich auch die Verteidigung gegen ein armes Justizopfer verschworen haben - oder aber man hält es für möglich dass das Urteil doch wesentlich substantieller und stringenter ausgefallen ist, als es hier dargestellt wird.


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30.04.2019 um 11:00
@falstaff
Anders kann ich es mir auch nicht erklären. Beim Mordfall Böhringer wurden viele "Kleinigkeiten" in der Presse und den TV-Beiträgen einfach weggelassen. Das Badewannenmord-Urteil würde mich schon brennend interessieren. Da muss schon noch mehr Fleisch am Knochen sein. Wie gesagt, mit den spärlichen Informationen sieht es für mich tendenziell für einen Fall in dubio pro reo aus.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 11:41
Was für mich auch unverständlich ist, dass der Gutachter erst bei der Tatortbegehung von der Unfalltheorie abgekommen ist.
Die Lage der Leiche sowohl die Kopfverletzungen waren doch bekannt.
Wenn es unmöglich ist, bei einem Unfall so aufzukommen, dann ist das doch anhand der Fotos bereits ersichtlich. Dann hätte dem Gutachter schon da etwas verdächtig vorkommen müssen, meiner Meinung nach.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 12:31
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Wie gesagt, mit den spärlichen Informationen sieht es für mich tendenziell für einen Fall in dubio pro reo aus.

Man kann aus Andeutungen und durch genaueres Hinsehen erahnen, was im Zuge der Ermittlungen möglicherweise festgestellt worden sein wird und von der Verteidigung entweder weggelassen, einseitig oder sogar falsch dargestellt wird.

Bestes Beispiel sind für mich die Tüten. Seht euch mal die Bilder Nr. 7 und Nr. 32 an. Beide Tüten sind offenbar leer. Bei dem blauen Müllbeutel im Gefäß, wo er vermutlich hineingetan wurde, damit er nicht herumfliegt (weil leer), kann man anhand des Verlaufs des Zugbandes erkennen, dass er offen und ohne Inhalt ist.
Die Tüten waren später nicht mehr auffindbar. Vermutlich wurden sie für den Transport von irgendetwas benutzt oder entsorgt (weil leer).

Die Verteidigung behauptet einfach, in diesen Tüten habe sich verkotete Schmutzwäsche befunden, die Frau K. in der Badewanne waschen wollte. Die Tüten mitsamt der Wäsche habe die Polizei dann weggeworfen, was dann auch wiederum für einen mittelmäßigen Skandal gehalten wurde.

Bilder der Tüten wurden nur für einen Sekundenbruchteil in einem hier verlinkten, mittlerweile aber nicht mehr abrufbaren Video gezeigt, davon habe ich Screenshots gemacht.
Wenn man von den Tüten nur hört oder sich die Tüten nur flüchtig ansieht, kommt man in Versuchung, die Kotwäschethese für stimmig zu halten. Wenn man aber genau hinsieht, kommt man zu dem Schluss, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um leere Tüten handelt, die von der Verteidigung nur fiktiv befüllt wurden zur Stütze der ansonsten abwegigen Verteidigungsthese 'Wäschewaschenwollen".

Diese Behauptung zu den Tüten ist Teil der geschickten interessengeleiteten Beeinflussung der Öffentlichkeit, die wir meiner Meinung nach regelmäßig hinterfragen sollten, bevor wir allen beteiligten Richtern Inkompetenz oder wilden Verurteilungseifer unterstellen.


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30.04.2019 um 12:36
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Was für mich auch unverständlich ist, dass der Gutachter erst bei der Tatortbegehung von der Unfalltheorie abgekommen ist.
Es sprach erst einmal nichts für ein Fremdverschulden. Frau K. war betagt und gehbehindert. In der Wohnung gab es keine Einbruchsspuren. Ein Unfall war damit zunächst sehr wahrscheinlich.

Es gab keine Veranlassung, sich Gedanken über Sturzmechanismen und Unstimmigkeiten zu machen. Erst mit dem auffälligen Verhalten von MG, den Nachfragen zu den Hämatomen am Hinterkopf und der Gewissheit, dass Frau K. nicht badete, kamen die Zweifel und das genauere Hinsehen.


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30.04.2019 um 13:00
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es gab keine Veranlassung, sich Gedanken über Sturzmechanismen und Unstimmigkeiten zu machen. Erst mit dem auffälligen Verhalten von MG, den
Also entweder ist möglich bei einem Unfall so hinzufallen oder nicht. Dafür gibt es den Gutachter. Und der hat dies ja im Nachhinein verneint. Deshalb gibt es auch die Animationen um das Gegenteil zu beweisen. Obwohl der Gutachter zum Anfang ja selber der Meinung gewesen ist, es sei ein Unfall gewesen.

MG wurde aus allem ein Strick gedreht. Warum war es z.B. nicht möglich, dass er den Schlüssel in der Tür stecken ließ, weil sich die alte Dame nicht fit fühlte? Immerhin wurde sie an dem Tag aus dem Krankenhaus entlassen, also war es kein üblicher Tagesablauf gewesen. Aber auch das wurde gegen MG verwendet. Für mich hört sich das alles wenig überzeugend an.


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30.04.2019 um 13:24
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Also entweder ist möglich bei einem Unfall so hinzufallen oder nicht.

Es ist nicht möglich, so hineinzustürzen und sich zwei Hämatome am Hinterkopf zuzuziehen. Das wurde bei der Leichenschau übersehen. Ein Fehler, der dann später korrigiert wurde. Und ja, vermutlich hätte der Arzt, der den Tod feststellte, dies gleich bemerken müssen. Nun wurde es aber ja später noch bemerkt, ansonsten wäre dies einer der erfolgreich als Unfall getarnten Morde geworden.
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:MG wurde aus allem ein Strick gedreht.
Ich nenne es "Er wurde erfolgreich überführt".
Es gab eine Anklagehypothese, zu der alle Indizien passen (inklusive des nie zuvor aufgetretenen Schlüsselsteckenlassens) und keine vernünftige Alternativhypothese ohne Täter.


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30.04.2019 um 14:35
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Und ja, vermutlich hätte der Arzt, der den Tod feststellte, dies gleich bemerken müssen. Nun wurde es aber ja später noch bemerkt, ansonsten
Der Arzt war ja der Gutachter der zuerst zu dem Schluss kam es sei ein Unfall gewesen. Erst bei der Tatortbegehung mit den Ermittlern kam er zu einem andern Ergebnis. Ich weiss jetzt nicht mehr genau in welchem Artikel es stand, aber man ging davon aus, dass bei der Tatortbegehung dem Gutachter erzählt worden ist, dass man MG verdächtigte.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich nenne es "Er wurde erfolgreich überführt".
Zumindest wurde er verurteilt und sogar ein neues Motiv konstruiert, weil man ihm die Unterschlagung nicht nachweisen konnte.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

30.04.2019 um 14:40
Der Gerichtsmediziner, der die Leiche obduziert hat, ist zunächst von einem Sturz in die Badewanne ausgegangen", sagt die Münchner Rechtsanwältin Regina Rick, die Manfred Genditzki vertritt. Danach habe die Polizei den Gerichtsmediziner zu einer Tatortbesichtigung geladen. "Ich vermute, dass sie ihm da gesagt haben, dass Herr Genditzki verdächtig ist. Danach hat er seine Meinung radikal geändert und die Kopfschwartenhämatome, die er zunächst für völlig unauffällig hielt, w
https://mobil.stern.de/tv/unschuldig-lebenslaenglich--der-angebliche-badewannenmord-von-rottach-egern-8432978.html (Archiv-Version vom 18.11.2018)


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30.04.2019 um 15:26
@Venice2009

Das alte Lied bzw. alte Dilemma: Der/die Verteidiger/in des Verurteilten stellt per Medien seine/ihre - natürlich stets zugunsten des Mandanten ausgerichtete - Sicht der Dinge dar. Was das Gericht wirklich gesagt hat, weiß man aber nicht, da der/die Verteidiger/in das Urteil, das er/sie kritisiert, nicht veröffentlicht. Das wird schon seine Gründe haben.


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30.04.2019 um 16:35
@Andante
Das Gericht wird sich u. a. an dem Gutachten orientiert haben.
Die Frau nahm Blutverdünner, ist es ausgeschlossen worden, daß sie sich die Hämatome auch anderweitig zugezogen haben könnte?
Ich würde das Urteil auch gerne lesen.

Eigentlich soll so ermittelt werden daß sowohl belastendes als auch entlastende Material gesichert bzw. berücksichtigt wird. Daher wäre interessant, ob man sich mit dieser Frage überhaupt beschäftigt hat.


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