Puh, das waren seit gestern aber viele Beiträge, da mußte ich erst einmal alles durchlesen.
@RotmilanDie Information mit den Handschellen muß ich suchen, denn ich habe in kurzer Zeit sehr viel über KWW gelesen, gehört und gesehen: die Berichte aus den Zeitungen, der ZEIT-Podcast und die NDR-Doku. Gib mir bitte ein wenig Zeit.
Du hast recht, wir wissen über KWW nur sehr wenig, sein vollständiges Geburtsdatum wurde erst vor wenigen Wochen auf Wikipedia eingestellt. Ich wüßte gerne, wie der Verfasser an das Datum gekommen ist, denn bei Behörden gilt Datenschutz, ebenso bei der Kirche. Ob er schon in seiner Jugend als Friedhofsgärtner gearbeitet hat, weiß man auch nicht, ebenso wenig, ob er eine dementsprechende Ausbildung nach Abbruch der erste Lehre gemacht hat. Oder erst im Gefängnis, als er die Haftstrafe wegen der Vergewaltigung von K. D. abgesessen hat.
Die These zum Tod von U. B. finde ich gewagt. Überlegt mal: angenommen KWW ist nach Hause zu seinem Vater gekommen oder hat ihn von der Arbeit abgeholt und ihm dann eröffnet, dass er ein junges Mädchen umgebracht hat, genaugenommen die Tochter des Friedhofverwalters B. Wie ich den Vater einschätze, hat der nicht gesagt: "Gut, mein Junge, die Tat war schrecklich, aber ich will nicht, dass die Familie in Verruf gerät, laß uns mal die Leiche beseitigen." Dieser Vater hätte seinen Sohn geprügelt, der Polizei ausgeliefert oder gleich erschlagen. Der Mann war jähzornig, sonst wäre er nicht der eigenen Frau mit dem Beil nachgerannt.
Nein, ich denke, dass in diesem Fall KWW als Täter ausscheidet. Sollte KWW er Täter gewesen sein, wäre es doch bequemer gewesen, nach Hause zu fahren, einen Jutesack, das gab es damals noch in vielen Haushalten, und einen Strick mitzunehmen, um dann an den Tatort zurückzukehren. Dort konnte er die Tote in den Sack stecken und zubinden. Auf dem Weg zur Elbe gab es bestimmt auch schwerere Steine, mit denen er den Sack beschweren konnte, also einfach zur Leiche dazu, zubinden, zur Elbe fahren und das Bündel ins Wasser werfen.
Man müßte recherchieren, wo in der Gegend um Lüneburg, bzw. Adendorf, damals Arbeiten an den Überlandleitungen gemacht wurden. Wurden die Trassen vollständig erneuert, wurden sie ausgebessert? Wenn die Energieversorger, bzw. von ihnen beauftragte Firmen solche Arbeiten durchführen, bleiben die Kabeltrommeln an Ort und Stelle. Meines Erachtens hatten der/die Täter nicht viel Zeit, die Tote verschwinden zu lassen, sie griffen sich, was da war.
So ungewöhnlich war es nicht, zu der Zeit als junger Mensch ein Auto zu haben. Die waren gebraucht auch sehr günstig und wenn man einen Freund hatte, der Schrauber war, konnte man die Schüsseln auch flott machen. Wenn dann der Vater noch so nett war, das Auto als Zweitwagen auf die Versicherungskarte zu nehmen, zumindest, bis die Versicherung günstiger wurde, war man fein raus.
@EDGARallenPOE
Vielen Dank für die tolle Information, das ist mir neu. Es muß dann nicht zwangläufig eine Leiche vorhanden sein, wenn Leichenspürhunde Blutgeruch wahrnehmen. Wie ungeschickt man sein kann, wenn es um blutende Verletzungen geht, habe ich mal am eigenen Leib erfahren. Ich schnitt mich beim kochen mit einem scharfen Küchenmesser in den Daumen. Zuerst schaute ich den Daumen an, bis es anfing, weh zu tun und ein sehr großen Blutfleck war am Küchenboden.
@AnneOnedinIch pflichte Dir bei, KWW mochte sich tatsächlich nicht wirklich, konnte mir Gefühlen nicht umgehen und brauchte Anerkennung. Wenn er die bekam, war die Welt für ihn in Ordnung. Früher gab es noch ein weiteres Wort für eine männliche Narzisse: Macho.
Ich bin mir sicher, in den Abschiedsbriefen lernen wir den wirklichen KWW kennen. Im Gefängnis war er voll und ganz auf sich zurückgeworfen, da brach das Eigenbild in sich zusammen. Da rührt sich das Gewissen und zwar laut und deutlich. Er bat seine Frau und seinen Bruder mehrfach um Verzeihung. Er denkt an seinen Hund. Er schreibt, dass er mir seinem Vater Zwiesprache gehalten hat und der seinen Entschluß zum Freitod abgenickt hat, er hat sich quasi die Erlaubnis dafür geben lassen. Ihm ist offensichtlich bewußt, dass Selbstmord eine Todsünde ist. Er beschließt den Brief mit den Worten, dass man nicht nur an seine schlechten Seiten denken sollte und mit der Bitte, dem Gebet, dass Gott ihm gnädig sein möge. Das ist der Anfang des 51. Psalms, auch Bußpsalm genannt:
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm51 Nein, soviel ich weiß, mißbrauchte KWW keine Kinder und wollte selbst keine.
Ich frage mich, warum ich mich an er Passage aus seinem Brief, bei der es um die Vernichtung der Madonna geht, so festfresse.....
Hat KWW Haus und Grund denn allein geerbt, was bekam sein Bruder? Wurde der ausbezahlt?