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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.282 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1989, 1993 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 17:31
Diese Frage stellte ich mir auch schon. Kann das eine Verwechslung gewesen sein, mit der vorherigen
Strafe aus dem Jahr 1968 ? Es wurde ja, wie in der NDR- Doku zu sehen war, ausgiebig über den Fall
und den Prozess in der Zeitung berichtet. Das mit Namensnennung und Foto. Heute wäre das so
nicht mehr zulässig, Fotos werden allenfalls verpixelt gezeigt, auch wird kein voller Tätername ver-
öffentlicht; das mag damals noch anders gewesen sein. Dann das geforderte Strafmaß von 12 Jahren
mit anschließender Sicherheitsverwahrung, das alles erscheint mir eher als Erwachsenenstrafrecht.
Irgendwie unheimlich, seltsamer Zufall: in der Doku wurden kurz die Ausweise von Birgit M. und
KWW gezeigt. Sie hatten nur einen Tag Unterschied + ein Jahr bei ihren Geburtstagen. D.h. Frau
M. war ziemlich genau ein Jahr älter als Wichmann, sie hatte am 9.7. Geburtstag, W. am 8.7. Viel-
leicht nutzte er das auf einer Party irgendwie als Gesprächsthema, falls ihm ihr Geb.-Datum bekannt
war, sozusagen um eine Art Gemeinsamkeit zu implizieren. Offenbar konnte er sich ganz gut unter-
halten und so vertrauenerweckend wirken...


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 17:34
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das ist mal hoch interessant. Wenn KWW den Vater kannte, kannte Ulrike evtl auch KWW und ging leicht in die Falle?
@darkstar69
Bei AZXY wurde gesagt, dass U.B. im Fach Mathematik Schwierigkeiten hatte und deshalb häufiger, den Bekannten ihres Vaters, einen technischen Zeichner, zwecks Nachhilfe in Mathe aufsuchte.
Der Weg zu ihm führte entlang des Lüneburger Holz, einem Waldgebiet.

Da Adendorf nicht groß ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass KWW sowohl den Vater der U.B. als auch U.B. selbst sicher zumindest vom Sehen her gekannt hat.
Möglicherweise hatte sie keine Angst vor ihm und hatte auch mal ein paar Worte mit ihm gewechselt, das wäre nicht ungewöhnlich in so kleineren Ortschaften.
KWW hat evtl. bemerkt, dass U.B. diesen Weg am Lüner Holz, häufiger alleine mit ihrem Fahrrad fuhr.
Wenn man jetzt annimmt dass KWW der U.B. aufgelauert hat und sie sexuell missbraucht hat, musste sie schon deshalb sterben, weil sie wusste wer er war und wo er wohnte. Vielleicht hat sie gedroht alles ihrem Vater und der Polizei zu erzählen.


Und so viele Sachbearbeiter wird die Lüneburger Friedhofsverwaltung auch nicht beschäftigt haben. Es wäre doch möglich, dass KWW Ulrikes Vater über den beruflichen Bezug kannte. Evtl. bekam KWW auch von der Friedhofsverwaltung konkrete Anweisungen, wo er Gräber ausheben oder gärtnerisch betreuen und pflegen sollte.


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01.11.2019 um 17:47
@darkstar69
Ich habe im Fall U.B. auch den Verdacht, dass der Vater des KWW evtl. seinem Sohn sogar beim Verbringen der Leiche von Ulrike geholfen haben könnte, denn bis zur Geesthachter Brücke sind es vom Streitmoor ca. 30 km. Und von dort stammt der Stein mit dem die mittels Resten dieses Hochspannungsseils befestigte Leiche von U.B. dort in der Elbe versenkt wurde.

KWW hatte eine abgebrochene Ausbildung als Elektriker und der Vater arbeitete bei einem Energieversorger ( evtl. Kraftwerk Alt Garge?). Zum Verbringen der Leiche muss KWW ja über ein Fahrzeug verfügt haben und ich frage mich, ob er 1968 mit 19 Jahren bereits ein eigenes Auto besaß und genug Geld dafür übrig hatte?
1968 war es noch keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, dass jeder junge Mensch ein eigenes Auto hatte. Vielleicht wurde die Leiche von Ulrike B. in Vaters Wagen transportiert und der Vater wollte seinen Sohn vor der Strafverfolgung schützen, sowie seinen eigenen "guten" Ruf bewahren.


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01.11.2019 um 18:17
@Rotmilan
Ja, die Frage ist schon, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in solch nahem sozialen und örtlichen Umfeld zwei Vergewaltiger und Mörder wohnen und agieren.

Ich dachte auch eben an die Ausbildung als Elektriker. Wir wissen nicht, was er nach den ganzen Jugendstrafen machte, oder? Hat er da schon als Gärtner gearbeitet? Möglich ist es, dass ihm in der Zeit der Jugendstrafe die Arbeit als Gärtner nahe gebracht und vermittelt wurde.

1970 fuhr er ja schon mit nem Auto rum. Und offenbar war es damals seines. Es ist also möglich, dass er 1969 auch schon eines besaß. Er könnte sie also tot oder lebendig mit dem Auto weggefahren haben. Er könnte sie vom Rad gezerrt und ins Auto oder ins Haus oder ins Gebüsch entführt haben. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Rad von Ulrike ja nicht gefunden, oder? Der genaue Tatort ist doch nicht bekannt? Das spricht ja auch für Auto, dass Rad und Ulrike jeweils abtransportiert wurden.



https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/1990092-der-tod-einer-schuelerin (Archiv-Version vom 06.11.2018)


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 18:26
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich habe im Fall U.B. auch den Verdacht, dass der Vater des KWW evtl. seinem Sohn sogar beim Verbringen der Leiche von Ulrike geholfen haben könnte, denn bis zur Geesthachter Brücke sind es vom Streitmoor ca. 30 km. Und von dort stammt der Stein mit dem die mittels Resten dieses Hochspannungsseils befestigte Leiche von U.B. dort in der Elbe versenkt wurde.
Ich schließe solche familiären Netzwerke und Bündnisse auch überhaupt nicht aus. Der Vater muss ja auch einerseits ein geachteter, gebildeter und sozialkompetenter Mann gewesen sein und andererseits eine sehr schräge und gewalttätige und machtorienterte Persönlichkeit besessen haben. Vielleicht gab es eben eine gewisse Familiendynamik, die dann auch gewisse Strukturen ermöglichte und Prägung und Psychodynamik der Jungs verursachte. Auch hier kann man durchaus darüber nachdenken, ob das überhaupt von einer Person alleine zu schaffen wäre.


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01.11.2019 um 22:09
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wir wissen nicht, was er nach den ganzen Jugendstrafen machte, oder? Hat er da schon als Gärtner gearbeitet? Möglich ist es, dass ihm in der Zeit der Jugendstrafe die Arbeit als Gärtner nahe gebracht und vermittelt wurde.
Ich habe keinen Artikel gefunden, wo es eine eindeutige Angabe hinsichtlich seiner beruflichen Vita, samt konkreten Arbeitgebern und evtl. erfolgreich abgeschlossener Berufsabschlussprüfung als Gärtner, bzw. Landschaftsgärtner gab. Er hätte dann ja auch eine Berufsschule besuchen müssen, wenn man das richtig als Lehrberuf macht.

Es wäre schon vorstellbar, dass man ihm die Arbeit als Gärtner in der Zeit einer Jugendstrafe nahe gebracht hat und er sich dabei auch ganz geschickt angestellt hat. Ich bezweifle aber, dass er eine reguläre Ausbildung mit Abschlussprüfung durchlaufen hat, denn dann wäre er sicher als "gelernter Gärtner/ Landschaftsgärtner" bezeichnet worden.

Außerdem arbeitete er ja auch noch zeitweilig in einem Baumarkt, laut Presse. Ich denke damals konnte man auch etwas finden, ohne Ausbildung, wenn man sich einigermaßen geschickt angestellt hat.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:1970 fuhr er ja schon mit nem Auto rum. Und offenbar war es damals seines. Es ist also möglich, dass er 1969 auch schon eines besaß. Er könnte sie also tot oder lebendig mit dem Auto weggefahren haben.
Hast Du vollkommen Recht. Er könnte bereits 1968 ein eigenes Fahrzeug gehabt haben, mit dem er die Leiche der U.B. und auch gleich das Fahrrad der U.B. weggeschafft hat.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Der genaue Tatort ist doch nicht bekannt? Das spricht ja auch für Auto, dass Rad und Ulrike jeweils abtransportiert wurden.
Nein, der genaue Tatort ist leider nicht bekannt. Die Frage ist nur, ob er das alles alleine bewerkstelligt hat. Den Stein aus diesem Reparaturgerüst herauslösen, die Leiche mittels des Hochspannungsseils korrekt befestigen, damit sich Leiche und Stein zum Beschweren nicht aus Versehen, im Gewässer wieder voneinander trennen. Dabei musste er auch aufpassen, nicht von Zeugen gesehen zu werden usw.
Zu Zweit wäre das Ganze vermutlich auch viel schneller zu bewerkstelligen gewesen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.11.2019 um 11:32
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Das ist so nicht richtig. Der typische Leichengeruch entsteht hauptsächlich aus der bakteriellen Zersetzung verschiedener Körperbestandteile (Fett, Eiweiß). (Alter) Blutgeruch riecht anders, weil bestimmte Substanzen in viel geringeren Mengen vorkommen und die Darm Bakterien fehlen.
Dem möchte ich widersprechen .


Als Beleg für meine Behauptung, liefere ich folgendes Interview mit einem Leiter einer Polizei-Hundeschule.


Link:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/leichenhunde-sie-riechen-sogar-ein-jahr-altes-blut-1.618921


Zitate aus dem Artikel:
SZ: Riechen Leichen und Blut also unterschiedlich?
Feichtner: Nein. Leichen gehen genauso wie Blut in ein Verwesungsstadium über, in dem sich charakteristische Eiweißstoffe zersetzen. Auf diese wird der Hund in der Ausbildung konditioniert. Während der Verwesungsprozess bei Blut aber sofort einsetzt, muss er bei Leichen schon einige Zeit angedauert haben, bis die Stoffe für den Hund erkennbar werden.
SZ: Wenn Blut und Leichen für die Hunde gleich riechen, wie können sie dann erkennen, ob der Mensch zum Zeitpunkt der Verwundung tot war?
Feichtner: Das können die Hunde nicht. Der Mensch, von dem das Blut in Madeleines Apartment stammt, kann ohne weiteres schon vor einem Jahr dort geblutet haben und heute noch leben.



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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.11.2019 um 18:31
Puh, das waren seit gestern aber viele Beiträge, da mußte ich erst einmal alles durchlesen.

@Rotmilan

Die Information mit den Handschellen muß ich suchen, denn ich habe in kurzer Zeit sehr viel über KWW gelesen, gehört und gesehen: die Berichte aus den Zeitungen, der ZEIT-Podcast und die NDR-Doku. Gib mir bitte ein wenig Zeit.

Du hast recht, wir wissen über KWW nur sehr wenig, sein vollständiges Geburtsdatum wurde erst vor wenigen Wochen auf Wikipedia eingestellt. Ich wüßte gerne, wie der Verfasser an das Datum gekommen ist, denn bei Behörden gilt Datenschutz, ebenso bei der Kirche. Ob er schon in seiner Jugend als Friedhofsgärtner gearbeitet hat, weiß man auch nicht, ebenso wenig, ob er eine dementsprechende Ausbildung nach Abbruch der erste Lehre gemacht hat. Oder erst im Gefängnis, als er die Haftstrafe wegen der Vergewaltigung von K. D. abgesessen hat.

Die These zum Tod von U. B. finde ich gewagt. Überlegt mal: angenommen KWW ist nach Hause zu seinem Vater gekommen oder hat ihn von der Arbeit abgeholt und ihm dann eröffnet, dass er ein junges Mädchen umgebracht hat, genaugenommen die Tochter des Friedhofverwalters B. Wie ich den Vater einschätze, hat der nicht gesagt: "Gut, mein Junge, die Tat war schrecklich, aber ich will nicht, dass die Familie in Verruf gerät, laß uns mal die Leiche beseitigen." Dieser Vater hätte seinen Sohn geprügelt, der Polizei ausgeliefert oder gleich erschlagen. Der Mann war jähzornig, sonst wäre er nicht der eigenen Frau mit dem Beil nachgerannt.

Nein, ich denke, dass in diesem Fall KWW als Täter ausscheidet. Sollte KWW er Täter gewesen sein, wäre es doch bequemer gewesen, nach Hause zu fahren, einen Jutesack, das gab es damals noch in vielen Haushalten, und einen Strick mitzunehmen, um dann an den Tatort zurückzukehren. Dort konnte er die Tote in den Sack stecken und zubinden. Auf dem Weg zur Elbe gab es bestimmt auch schwerere Steine, mit denen er den Sack beschweren konnte, also einfach zur Leiche dazu, zubinden, zur Elbe fahren und das Bündel ins Wasser werfen.
Man müßte recherchieren, wo in der Gegend um Lüneburg, bzw. Adendorf, damals Arbeiten an den Überlandleitungen gemacht wurden. Wurden die Trassen vollständig erneuert, wurden sie ausgebessert? Wenn die Energieversorger, bzw. von ihnen beauftragte Firmen solche Arbeiten durchführen, bleiben die Kabeltrommeln an Ort und Stelle. Meines Erachtens hatten der/die Täter nicht viel Zeit, die Tote verschwinden zu lassen, sie griffen sich, was da war.

So ungewöhnlich war es nicht, zu der Zeit als junger Mensch ein Auto zu haben. Die waren gebraucht auch sehr günstig und wenn man einen Freund hatte, der Schrauber war, konnte man die Schüsseln auch flott machen. Wenn dann der Vater noch so nett war, das Auto als Zweitwagen auf die Versicherungskarte zu nehmen, zumindest, bis die Versicherung günstiger wurde, war man fein raus.

@EDGARallenPOE

Vielen Dank für die tolle Information, das ist mir neu. Es muß dann nicht zwangläufig eine Leiche vorhanden sein, wenn Leichenspürhunde Blutgeruch wahrnehmen. Wie ungeschickt man sein kann, wenn es um blutende Verletzungen geht, habe ich mal am eigenen Leib erfahren. Ich schnitt mich beim kochen mit einem scharfen Küchenmesser in den Daumen. Zuerst schaute ich den Daumen an, bis es anfing, weh zu tun und ein sehr großen Blutfleck war am Küchenboden.

@AnneOnedin

Ich pflichte Dir bei, KWW mochte sich tatsächlich nicht wirklich, konnte mir Gefühlen nicht umgehen und brauchte Anerkennung. Wenn er die bekam, war die Welt für ihn in Ordnung. Früher gab es noch ein weiteres Wort für eine männliche Narzisse: Macho.
Ich bin mir sicher, in den Abschiedsbriefen lernen wir den wirklichen KWW kennen. Im Gefängnis war er voll und ganz auf sich zurückgeworfen, da brach das Eigenbild in sich zusammen. Da rührt sich das Gewissen und zwar laut und deutlich. Er bat seine Frau und seinen Bruder mehrfach um Verzeihung. Er denkt an seinen Hund. Er schreibt, dass er mir seinem Vater Zwiesprache gehalten hat und der seinen Entschluß zum Freitod abgenickt hat, er hat sich quasi die Erlaubnis dafür geben lassen. Ihm ist offensichtlich bewußt, dass Selbstmord eine Todsünde ist. Er beschließt den Brief mit den Worten, dass man nicht nur an seine schlechten Seiten denken sollte und mit der Bitte, dem Gebet, dass Gott ihm gnädig sein möge. Das ist der Anfang des 51. Psalms, auch Bußpsalm genannt: https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm51

Nein, soviel ich weiß, mißbrauchte KWW keine Kinder und wollte selbst keine.

Ich frage mich, warum ich mich an er Passage aus seinem Brief, bei der es um die Vernichtung der Madonna geht, so festfresse.....

Hat KWW Haus und Grund denn allein geerbt, was bekam sein Bruder? Wurde der ausbezahlt?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.11.2019 um 19:02
Zwei Fragen habe ich noch: haben sich jetzt schon Menschen gemeldet, denen die Artefakte aus dem Garten bekannt vor kamen? Und wie weit ist die Lüneburger Polizei mit der Bearbeitung der "cold cases?

Im Internet ist leider nichts zu finden.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.11.2019 um 19:10
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Die These zum Tod von U. B. finde ich gewagt. Überlegt mal: angenommen KWW ist nach Hause zu seinem Vater gekommen oder hat ihn von der Arbeit abgeholt und ihm dann eröffnet, dass er ein junges Mädchen umgebracht hat, genaugenommen die Tochter des Friedhofverwalters B. Wie ich den Vater einschätze, hat der nicht gesagt: "Gut, mein Junge, die Tat war schrecklich, aber ich will nicht, dass die Familie in Verruf gerät, laß uns mal die Leiche beseitigen." Dieser Vater hätte seinen Sohn geprügelt, der Polizei ausgeliefert oder gleich erschlagen. Der Mann war jähzornig, sonst wäre er nicht der eigenen Frau mit dem Beil nachgerannt.
Selbstverständlich wissen wir das alles nicht. Aber eben genau weil der Vater solch ein Aggressionspotential aufwies, Gewalt offensiv und massiv auslebte, Beziehungen mit Macht ausfüllte und offenbar recht dominierend und diktierend war, zugleich aber eben auch ein erfolgreicher und gebildeter und angesehener Mann, der ganz offensichtlich dazu auch ganz andere Kompetenzen und Facetten seiner Persönlichkeit gehabt haben muss, gibt es doch die Möglichkeit, dass er eben nicht so wie von Dir oben beschrieben reagierte. Ich glaube eher auch nicht, dass ein derart gepolter Mann so reagiert und seinen Sohn an die Polizei ausliefert.

Wenn man sich die offenbar bestehende Familiendynamik anguckt, muss es da doch ganz andere Beziehungen gegeben haben. Die Frau ist geblieben, obwohl sie sehr viel Gewalt erleiden musste und Unterdrückung usw. Sie ist geblieben, obwohl sie sah, wie der Vater die Jungs quälte und drangsalierte, gewalttätig erzog und auch dazu prägte, unterdrückte und malträtierte. Die Jungs sind ebenso geblieben und fühlten sich stets der Familie verbunden, auch als sie erwachsen waren. KWW ist stets nach den Aufenthalten in anderen Einrichtungen wieder zurück gegangen. Er hätte sicherlich die Möglichkeit gehabt, woanders hinzugehen.

Der Familie wurde der Sohn entzogen, was nur mit Gericht usw ging. Er wurde also schon als Kind gegen den Willen der Familie aus dieser entnommen und fremd untergebracht. Das zeigt doch schon problembehaftete Familienverhältnisse auf. Später mit Bewährungsstrafen, Jugendstrafe, Gefängnis, usw usw usw ebenso. Man hörte nicht, dass der Vater den Sohn verstoßen hätte oder der Polizei ausgeliefert.

Diese Familiendynamik zeigt eher eine dependente Dynamik auf und in dieser gibt es dann eben auch sehr dependente Persönlichkeiten, z.B. Mutter und Söhne. Unter solch einer Familiendynamik und unter solchen Machtbedingungen und Gewalterlebnissen enstehen eben auch sehr spezielle Persönlichkeitsprägungen und -störungen, z.B. narzisstische und sadistische und dependente Persönlichkeiten. Das passt doch offenbar alles ins Bild zur Beziehung der Brüder. Letztlich hat KWW eine solche Familiendynamik mit HJW und auch Alice fortgeführt. Letztlich tat auch Hr R das.

In einer solchen Familiendynamik mit stark dependenten Beziehungen und einem ggf eben auch narzisstischen, dominanten, sadistischen Vater wäre die Kränkung für den Vater womöglich auch zu groß, seinen Sohn nicht zu unterstützen. Und da sich eine mögliche Dynamik zwischen den Brüdern auch erst ergeben haben muss, gemeinsam Morde zu begehen, haben sie solche Prozesse, Situationen, Vorgehensweisen usw evtl auch in der Familie vorgelebt bekommen. Also sooo abwegig finde ich das trotz aller Spekulation nicht. Solche Familienverhältnisse sind sehr bekannt. Es gibt auch familieninterne Störungen.

Auch KWW hatte offenbar diverse unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit in sich. Charmant, nett und freundlich, gewalttätig, sexuelle Interessen nicht ganz üblicher Art, dominant, komischer Kauz, usw ER war seinem Vater demnach sehr ähnlich, nur nicht so erfolgreich.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Sollte KWW er Täter gewesen sein, wäre es doch bequemer gewesen, nach Hause zu fahren, einen Jutesack, das gab es damals noch in vielen Haushalten, und einen Strick mitzunehmen, um dann an den Tatort zurückzukehren. Dort konnte er die Tote in den Sack stecken und zubinden. Auf dem Weg zur Elbe gab es bestimmt auch schwerere Steine, mit denen er den Sack beschweren konnte, also einfach zur Leiche dazu, zubinden, zur Elbe fahren und das Bündel ins Wasser werfen.
KWW gilt offiziell als tatverdächtig in dem Fall Ulrike B. Zudem kann der von Dir geschilderte Ablauf so nicht gewesen sein, das wissen wir ja schon aus der Berichterstattung. Der Stein bspw. ist ja eben nicht einfach so irgendwo aufgesammelt worden und der Strick ist eben kein üblicher Haushaltsstrick. usw
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Früher gab es noch ein weiteres Wort für eine männliche Narzisse: Macho.
Ein Narzisst ist etwas vollkommen anderes als ein Macho. Narzissmus ist eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung. Diese ist durchaus aufgebaut auf inneren Ängsten und Unsicherheiten und mangelndem Selbstbewusstsein sowie dem Wunsch eben genau nach Sicherheit, Selbstbewusstsein, gesellschaftlichem Ansehen, usw. Ein Macho hat einfach nur fragwürdige Ansichten.


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02.11.2019 um 20:13
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Es wäre schon vorstellbar, dass man ihm die Arbeit als Gärtner in der Zeit einer Jugendstrafe nahe gebracht hat und er sich dabei auch ganz geschickt angestellt hat. Ich bezweifle aber, dass er eine reguläre Ausbildung mit Abschlussprüfung durchlaufen hat, denn dann wäre er sicher als "gelernter Gärtner/ Landschaftsgärtner" bezeichnet worden.

Außerdem arbeitete er ja auch noch zeitweilig in einem Baumarkt, laut Presse. Ich denke damals konnte man auch etwas finden, ohne Ausbildung, wenn man sich einigermaßen geschickt angestellt hat.
Er war ja zeitweise auch selbständig. MWn ist nie konkret gesagt worden, als was. Da er aber ja auch in anderen haushalten usw als Gärtner tätig war, würde ich vermuten, er hatte eine eigene kleine Firma als Gärtner. Durfte man sich damals ohne berufliche Ausbildung oder gar Meister selbständig machen? Wir wissen ja schon, dass er mit der Firma nicht so erfolgreich war und zeitweise auch arbeitslos. Evtl hat er teilweise in Baumärkten usw festangestellt gearbeitet und war eben teilweise selbständig, evtl auch saisonal?

Ich finde es jedenfalls durchaus nachvolziehbar und möglich, dass er damals nach (zwischen) den Jugenstarfen/-arresten usw in der Friedhofsgärtenrei in Adendorf/Lüneburg tätig war, Nimmt man die Ausführungen der Kollegen von Ulrikes Schwester so, dann war KWW eben zur Zeit des Mordes in der Friedhofsgärtnerei Adendorf/Lüneburg beschäftigt. Evtl auch in der Ausbildung?
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Die Frage ist nur, ob er das alles alleine bewerkstelligt hat.
Ich habe da auch so meine Zweifel. Wie alt war HJW 1969? Offenbar gibt es keine verwertbaren DNA-Spuren an den Asservaten zu UB, oder? Oder gibt es diese nicht mehr? Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es in der nahen Umgebung mehrere gleichgepolte Mörder und Vergewaltiger gegeben haben soll, es sei denn sie sind in einer Familie geprägt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.11.2019 um 10:59
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:haben sich jetzt schon Menschen gemeldet, denen die Artefakte aus dem Garten bekannt vor kamen? Und wie weit ist die Lüneburger Polizei mit der Bearbeitung der "cold cases?
MWn hat die Polizei noch nichts dahingehend veröffentlicht, ob und wie viele Leute sich zu den Artefakten gemeldet haben und ob dies hilfreich war.

Zu den Cold Cases im Lüneburger Umfeld wurde mWn auch noch nicht viel bekannt gegeben. Es wurde aber veröffentlicht, dass einige andere Polizeieinheiten/Kommissariatsbereiche neue Cold Cases aufrollen. Es wurden zwar keine Fälle bisher genannt, es steht aber zu vermuten, dass diese durchaus in Zusammenhang zu KWW stehen. ES sollen Fälle im Oldenburger, Cuxhavener und Hamburger Zuständigkeitsbereich sein.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.11.2019 um 11:18
Der Bruder ist zehn Jahre jünger. Also 1969 zehn oder elf Jahre alt. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind in diesem Alter beim Beseitigen einer Leiche hilft.


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03.11.2019 um 12:18
@Quiver
Dann wohl eher nicht


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03.11.2019 um 15:31
Puh, soviel Input, aber eben ein interessantes Thema !

Soweit ich informiert bin, gab es im Großraum Lüneburg, aber auch in anderen Teilen Norddeutsch-
lands etliche Morde in den 60 er und 70 er Jahren, bis in die 80 er Jahre hinein.Es gibt eine interes-
sante NDR-Dokureihe von meist so um die 30 Minuten Länge: Morddeutschland. Dort geht es aber
vor allem um Fälle die aufgeklärt werden konnten, oft nach Jahren bis Jahrzehnten, sehr tragische
Fälle. Herr KWW kann unmöglich alle noch nicht geklärten Taten begangen haben, schon gar nicht
allein "!Morddeutschland" war und ist zum Teil überall, auch sehr sehr viele Fälle in Hessen; vor
allem in Frankfurt und Umgebung.Ich habe schon überlegt ob er damals auch irgendwelche Kontakte
Richtung FFM gehabt haben könnte. Er war ja äußerst mobil und fuhr lange Strecken, zum Teil wohl
auch beruflich bedingt.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass er derart viele Taten beging wie ihm heute einige zu-
schreiben wollen.Was war bloß los mit der Ehefrau? Hat sie vor der Eheschließung nichts über KWWs
Vergangenheit, also auch die Taten und die mehrjährige Haft gewusst? Das kann ich mir nur schwer
vorstellen; sie war doch kein naives "Dummchen" sondern eine reife Frau mit Lebenserfahrung und
sicherlich auch Bildung. Wahrscheinlich spielte Sexualität da die entscheidende Rolle- und wer weiß
wie ihre erste Ehe abgelaufen ist. Ohne Not wäre sie kaum eine solche Beziehung eingegangen,
Wichmann hat sie sicher nicht vor den Traualtar"prügeln" müssen. Mir wäre ein solcher Partner der-
art suspekt und unheimlich gewesen- bei diesen Taten- das waren ja keine Ladendiebstähle oder Wirts-
hausschlägereien !

Das mit dem jungen Mädchen Ulrike ist auch so eine umheimliche Tat, die ratlos macht .
Ich sah mir den Fall über einen Link zu Aktenzeichen XY an und es wurde ja relativ ausführlich
über diese schreckliche Tat berichtet .Es gibt einige Indizien die für KWW sprechen könnten, falls
er das Mädchen aus Adendorf bereits kannte, wäre sie vielleicht zu ihm ins Auto gestiegen, das
Fahrrad im Kofferraum verstaut. Ulrike soll etwas älter gewirkt haben, falls Wichmann sich sexu-
elles Entgegenkommen erhofft hat und sie wehrte sich heftig, drohte sogar mit Anzeige, er geriet
daraufhin in Panik......vorstellbar. Das alles wäre jedoch nur möglich gewesen, wenn er im Besitz
eines geräumigen Autos gewesen wäre ,daran hängt viel. An dem Tag war Vorabend vor Christi
Himmelfahrt (Vatertag); da wird auch von jungen Nichtvätern gerne einer über den Durst getrun-
ken, was zusätzlich enthemmen kann. Selbiges hätte aber auch einem anderen jungen oder nicht
mehr so jungen Mann passiert sein können, mit so einem grausamen Ende....

Das die Eltern von KWW involviert waren, kann ich mir auch nicht richtig vorstellen, aber man weiß
generell zu wenig um sich da ein Urteil zu bilden.
Falls KWW es war- oder auch nur in den Fall verstrickt- warum hatten sie ihn damals nicht auf dem
Radar ? Er war doch bereits polizeibekannt zu dem Zeitpunkt und wäre sicher unter Verdacht geraten,
aus dem selben Ort wie Ulrike stammend. Es wird wohl so sein, dass er ein Alibi vorweisen konnte für
den Abend.
Auch völlig rätselhaft ist für mich das im Fall der Ilse Gerken Papiere zu Wichmann aus der Ermitt-
lungsakte verschwanden. Wie kann sowas sein ? Es wird ja wohl nicht jemand aus Versehen Kaffee
darüber geschüttet haben und dann das Ganze entsorgt haben ? Das erinnert mich ein wenig an den
zugegeben völlig anders gearteten Fall Lüdge, wo ein ganzer Koffer mit belastenden Datenträ-
gern "verschwand".Da kann man an der Kompetenz einiger verzweifeln, falls keine Absicht dahinter
stand.....


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.11.2019 um 16:59
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Soweit ich informiert bin, gab es im Großraum Lüneburg, aber auch in anderen Teilen Norddeutsch-
lands etliche Morde in den 60 er und 70 er Jahren, bis in die 80 er Jahre hinein.
Es gibt alleine im Raum Lüneburg und HH eine größere reihe an ungelösten Fällen und im Elbe-Weser- Dreieck eine ganze Serie. Und dann gibt es die Serie um Karlsruhe/Heidelberg, die eben mglw in Zusammenhang mit der Münster-Serie steht (lt Polizei). Und es gibt noch einige mehr. Selbst wenn nur einige davon KWW zugeordnet werden könnten, wäre das schon eine große Summe. Un alleine die Fälle, in denen die Polizei ihn als verdächtig ansieht, reichen doch schon.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Ich habe schon überlegt ob er damals auch irgendwelche Kontakte
Richtung FFM gehabt haben könnte.
Meinst Du Manfred Seel? Dem werden ja nun auch einige mögliche Taten zugeordnet.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Auch völlig rätselhaft ist für mich das im Fall der Ilse Gerken Papiere zu Wichmann aus der Ermitt-
lungsakte verschwanden. Wie kann sowas sein ? Es wird ja wohl nicht jemand aus Versehen Kaffee
darüber geschüttet haben und dann das Ganze entsorgt haben ?
In dem gesamten Fall KWW über die Jahre hinweg gibt es doch unzählige Ungereimtheiten, bei denen man sich fragt, ob das alles noch Zufall sein kann.


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04.11.2019 um 15:53
@darkstar69 :dass Wichmann extrem mobil war wissen wir. Daher halte ich es auch
nicht für völlig abwegig, dass er in den von dir genannten Fällen tatbeteiligt war- oder
sogar Taten alleine beging.Die Polizei hat sicherlich eine Art, ich nenne es laienhaft mal
"Spinnennetz" erstellt, mit Schwerpunkt Norddeutschland und in den Ausdehnungen bis
Süddeutschland, ggf. Schweiz. Wahrscheinlich hat er als er in Karlsruhe bei der älteren
Frau lebte, auch Gelegenheit gehabt Kontakte zu knüpfen. Es könnte doch möglich sein
das er im dortigen Raum wieder als Kraftfahrer gearbeitet hat ? Darüber las ich nichts,
aber es ist davon auszugehen das er eine Arbeit nachwiesen musste, sonst hätte er trotz
Bürgschaft der Dame bestimmt keine vorzeitige Entlassung erreicht.

Ich habe in meiner Arbeit gelegentlich mit Strafentlassenen zu tun, die soziale Leistungen
beanspruchen können, bzw.diese beantragen zur Überbrückung. Da gibt es schon einen
starken Druck seitens der Bewährungshelfer und Justiz, schnellstmöglich einen Arbeitsplatz
nachweisen zu können. Ähnlich wird es wohl schon in den 1970 er Jahren gewesen sein,eine
angestrebte reine "Karriere als Playboy" dürfte Herrn KWW nicht vorzeitig aus dem Knast
gebracht haben...
Das er Manfred Seel je kennen lernte, glaube ich inzwischen nicht mehr.Diese Männer waren
doch recht verschieden; und Seel gefiel sich neben seinen diversen Jobs irgendwie auch als
intellektueller Bohemien. Da wird es wenig Schnittmengen gegeben haben, ist zu vermuten.
Eine Bekannte von mir, auch sie sah die NDR-Doku, ist sich jedoch 100% sicher das sie KWW
Ende der 70 er mehrfach in Frankfurt in verschiedenen Discotheken gesehen hat.
Er habe genauso ausgesehen von Kleidung, Frisur und Figur wie auf den Fotos, auch sei er
jedesmal in Damenbegleitung gewesen und habe ein höfliches, sympathisches Auftreten
gehabt. Damals gab es auch hier sicherlich große blonde Männer, die gut angezogen auf
die "Piste" gingen. Ich würde mir nach derart langer Zeit da nicht so sicher sein.
Und nur weil jemand keine hessische Mundart sprach, muss er nicht unbedingt aus Lüneburg
gestammt haben ;-)

Das ist ja das ganz große Problem für die heutigen Ermittler, die man nicht beneiden muss:
die sehr lange Zeit, die in allem vergangen ist ! In vielen Kommentaren auf YT liest man unter
der Doku die schlimmsten Vorwürfe und Anschuldigungen gegen die dortigen Ermittler, die
Polizei als solche. Diese Leute tun dann so als sei das alles erst "gestern"passiert, dabei werden
die jetziger Ermittler alles geben, davon bin ich überzeugt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

04.11.2019 um 17:44
Nur eine kurze Zwischenfrage: auf den Fotos, die man auf der Seite der Polizeidirektion Lüneburg sehen kann, unter "Göhrde-Morde", ist ein alte (gebrauchte?) Spritze dabei, welche die Aufschrift "Insulin" trägt.
Diabetiker Typ I, müssen das stets gekühlte Insulin, in der Regel wird es im Kühlschrank aufbewahrt, nach der Blutzuckermessung spritzen. War KWW selbst Diabetiker Typ I oder eine Person aus seinem Umfeld? Wer keine Möglichkeit hat, sein Insulin zu spritzen oder es vergißt, kann das sehr gefährliche Folgen haben.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

04.11.2019 um 18:20
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:War KWW selbst Diabetiker Typ I oder eine Person aus seinem Umfeld?
Ich glaube nicht, dass KWW selbst Diabetiker war. Es gab auch keine derartige Meldung in einer Zeitungsberichterstattung. Damals in den 70 er und 80 er Jahren, war die Diabetes Behandlung noch sehr umständlich, es mussten bestimmte Insulineinheiten in zeitlicher Abhängigkeit zu den Mahlzeiten selbst gespritzt werden, die Kohlehydrate mussten für jede Mahlzeit berechnet werden, das Brot oder die Kartoffeln stets exakt abgewogen werden.
In der Regel bekam ein auch ansonsten gesunder insulinpflichtiger Diabetiker einen Schwerbehindertenstatus. Insulinpflichtige Diabetiker, die bis zu ihrer Erkrankung entweder einen körperlich fordernden, oder einen Beruf mit Sicherheitsrelevanz in der Personenbeförderung wie Busfahrer etc. hatten- wurden auf andere Berufe umgeschult.
Daher glaube ich nicht, dass KWW mit Diabetes noch seinem Job als Friedhofsgärtner hätte nachgehen dürfen. Schon zum Eigenschutz nicht, denn wer bekommt es mit, wenn ein Friedhofsgärtner, der alleine unterwegs ist bei der Arbeit eine gefährliche Blutzuckerentgleisung bekommt? Unter Umständen niemand, außerdem musste je nach Friedhof auch schweres Gerät, wie kleine Bagger für die Grabaushebungen bedient werden.
Ich denke, dass KWW körperlich gesund gewesen ist. Über Alices früheren Gesundheitszustand und dem des Bruders wissen wir leider nichts.

Ich könnte mir vorstellen, dass evtl. Hr. Rudloff unter Diabestes litt. In dem Mopo- Artikel, wo er den Journalisten das Haus am Streitmoor zeigte, wurde geschrieben, dass H.R. fast blind sei.
Er war ein bißchen übergewichtig und evtl. hatten seine Augen durch einen zu spät oder nicht adäquat behandelten Diabetes bereits Schaden genommen.
Übergewicht und höheres Lebensalter ist zumindest ein Risikofaktor für Diabetes.

Unter den Asservaten der Kripo LG, ist außer den Insulinspritzen ja auch eine alte Flasche Diätbier zu sehen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

04.11.2019 um 18:45
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Offenbar gibt es keine verwertbaren DNA-Spuren an den Asservaten zu UB, oder? Oder gibt es diese nicht mehr? Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es in der nahen Umgebung mehrere gleichgepolte Mörder und Vergewaltiger gegeben haben soll, es sei denn sie sind in einer Familie geprägt.
Ulrike B. verschwand am 15. Mai 1969, ihre Leiche wurde kurze Zeit später, bei Drage aus der Elbe gefischt. Sie lag m.E. 10 Tage im Wasser, was damals für die Spurensicherung sicher nachteilig war.
Ich hege leider die Vermutung, dass es in ihrem Fall auch keine Asservate mehr gibt, die nach neuerlichen Methoden untersucht werden könnten.
Aus der NDR Doku ( Szene im Café, relativ am Ende der Doku) sagt RA Strate zu Anke Gerkens, dass er davon überzeugt sei, dass KWW auch der Mörder ihrer Mutter Ilse Gerkens gewesen sei, denn man habe zwei Jahre nach dem Mord an der Mutter KWW unter Verdacht gehabt und 1970 bei einer Hausdurchsuchung habe man damals bei KWW Zeitungsausschnitte gefunden, die vom Tötungsverbrechen an ihrer Mutter berichteten, diese habe er in ein Heft eingeklebt.

In einem Bericht der LZ und des HA stand außerdem, dass die Waffen die man " früher" bei KWW sicher gestellt habe, leider 1993 nach dem Suizid des KWW samt anderen Asservaten vernichtet worden seien.


Dieses "früher" muss sich dann ja bereits auf Hausdurchsuchungen bei KWW beziehen und zwar vor der Flucht 1993, die in den Jahren nach den Morden an U.B. ( Mai 1969) und I.G. ( April 1968) statt gefunden haben.

Die Hausdurchsuchung im Jahr 1970 ist für mich gesichert, da RA Strate diese im Gespräch mit Anke G., in der Doku ausdrücklich erwähnt hat.


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