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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.261 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1989, 1993 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 03:40
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb am 26.10.2019:Immerhin gab es Blutanhaftungen im Fahrzeug und Leichenspürhunde schlugen an.
Jetzt wo du es in einem Satz schreibst, kommt mir eine Idee die ich bislang nicht hatte.

Da eine Blutanhaftung, natürlich mit dem selben typischen Geruch verwest, wie eine komplette Leiche...muss man nicht zwingend davon ausgehen, dass sich auf dem Rücksitz des Ford Probe, jemals eine Leiche befunden hat.

Der Leichenhund schlägt in jedem Fall an, sowohl bei Leichengeruch der von einer toten Person stammt, als auch bei Geruch der lediglich von verwesendem Blut stammt.

Eine Person könnte dort gesessen und Blut verloren haben, aber trotzdem das Auto lebend verlassen haben.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 09:18
@EDGARallanPOE

Ein interessanter Gedankengang.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Eine Person könnte dort gesessen und Blut verloren haben, aber trotzdem das Auto lebend verlassen haben.
Grundsätzlich denkbar, uns ist ja auch der Fall mit der Anhalterin bekannt, die von KWW zunächst für tot gehalten wurde und ihn dann schlussendlich davon 'überzeugen' konnte, sie gehen zu lassen.

Frage mich allerdings, warum diese Person, die geblutet haben könnte, sich dann nie bei der Polizei als ZeugIn (vermute mal, dass es sich wohl eher um eine Frau als um einen Mann gehandelt hätte, soweit uns KWWs Präferenzen in Bezug auf seine Opferwahl bekannt sind) gemeldet hat bzw nicht ermittelt werden konnte.

Wurde der Ford Probe eigentlich je 'richtig' kriminaltechnisch untersucht, also konnte z B mithilfe von Luminol festgestellt werden, wie groß diese Blutanhaftungen auf dem Rücksitz waren?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 15:18
@EDGARallanPOE:

Ein sehr gutes Argument. Mir kam so ein ähnlicher Gedanke, als die Leichenspürhunde auf dem Grundstück anschlugen, sich aber keine Leichen fanden, außer den Knochen eines Hundes, vermutlich des "Rex". Wir wissen eben nicht, was sich in den über 26 Jahren auf dem Grundstück so alles getan hat, vergrabene kleine Haustiere, also nicht von der Größe eines Schäferhundes, verwesen eben auch.
Außerdem: es gibt merkwürdige Dinge, die Menschen in Gärten vergraben, die gar nichts mit Verbrechen zu tun haben. Die Kurx an der Sache ist eben, dass da, unbeabsichtigt oder beabsichtigt, gegen Tote darf nicht mehr ermittelt werden, weil man kein Verfahren eröffnen kann, zu lasch ermittelt wurde.

@ThoFra:

Das Blut im Auto könnte ebenso von einem Mittäter/Mittäterin stammen, die an einem Verbrechen beteiligt war. Die Frage ist: wie groß waren die Blutanhaftungen? Einige größere Flecken, eine Lache, Blutspritzer und wenn ja, wo überall im Ford Probe? Auch kleinere Verletzungen können ganz heftig bluten.

In dem Fall KWW ist vieles diffus, wir wissen nicht wirklich viel. Man geht bei seiner Beurteilung und seinem Leben in der Regel von seinen frühen Straftaten aus, besonders im Fall der vergewaltigten Anhalterin. Damals wurde für die Tat 12 Jahre Gefängnis mit anschließender Sicherheitsverwahrung seitens der Staatsanwaltschaft gefordert. Das Gericht entschied aber auf 5 Jahre und 6 Monate. Damit blieb das Gericht deutlich unter dem geforderten Strafmaß, das jetzt nicht einmal mehr die Hälfte betrug. Das zeigt, dass das Gericht zumindest einige Zweifel am Tathergang hatte. Er wurde dann nach 3 Jahren auf Bewährung entlassen und zog bei einer geschiedenen, wohlhabenden Frau in Karlsruhe ein.
Wir wissen nicht, mit wem er oder wer mit ihm im Gefängnis Kontakt hatte, bzw. schloß. Im Gefängnis sitzen alle Art von Straftätern ein, bis hin zu "schweren" Jungs", anwerben, um weitere Straftaten gemeinsam oder in der Gruppe, Bandenkriminalität in verschiedenen Bereichen, ist da nicht schwer. Ich vermute KWW immer als Mitglied einer organisierten Bande, kein große Licht, aber für verschiedene "Arbeiten".
Es ist auch nicht bekannt, ob KWW jemals in psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung war. Manche Krankheitsbilder, die wir heute kennen, gab es damals nicht. Ich erinnere an den Narzissten (Charaktereigenschaft) und die narzisstissche Persönlichkeitsstörung.

Du hast recht, ob KWW Liebe für Frauen empfand, wissen wir nicht. Den Auszügen aus seinen Abschiedsbriefen zu urteilen, liebte er seine Frau Alice tatsächlich. Ich würde gerne einmal die vollständigen Briefe lesen, denn da könnte man einen richtigen Einblick auf seine Persönlichkeit erhalten.

Ich denke, KWW hatte in Wirklichkeit Angst, sich in die Liebe fallen zu lassen. Liebe kann weh tun, gar keine Frage. Es gibt Menschen, die, sollte eine Beziehung scheitern, nach einer gewissen Zeit Abstand haben und sich sagen: andere Mütter haben auch schöne Töchter/Söhne. Andere vergraben sich oder fangen sogar an, Süchten nachzugeben. B. M. trank nach der Trennung ihres Mannes ganz erheblich, ein Glas Cognac am Vormittag war durchaus an der Tagesordnung.
Liebe hat auch mit Vertrauen zu tun, es spielt sehr stark mit hinein. KWW fehlte das Vertrauen in Menschen, besonders in Frauen. Deshalb ist die Frage, wie seine Mutter mit ihm umging, durchaus bedenkenswert.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, KWW fehlte das Urvertrauen, dass sich noch im Säuglingsalter bildet. Wir wissen nicht, ob er als Kind erwünscht war, über seine Kindheit, das war nur dieses Fürsorgeheim. Da sind die älteren Frauen, das Geld, das sie ihm gaben, war von sekundärer Bedeutung. Mal ganz ehrlich: wer von uns würde nicht den einen öder anderen Schein annehmen, wenn man sich um einen älteren Menschen aus der Nachbarschaft kümmert? Die älteren Frauen kümmerten sich um ihn, umsorgten ihn, bemutterten ihn. Sein gutes Aussehen, sein Benehmen und sein Charme kamen ihm zugute, er war evtl. sogar etwas wie ein Ersatzsohn.
Da ist auch die Madonnenfigur, von der er ausdrücklich betont, dass sein Platz unter ihr war. Üblicherweise stellt man eine sakrale Figur nicht so einfach auf, außer man ist Kunstsammler. Mit Religion hat es allemal zu tun.
Da sind dann aber auch noch die devoten Spiele, Fesseln, Handschellen und sogar Ketten. Das hat nicht nur mit Vertrauen, sondern auch mit Besitzanspruch zu tun: Du gehörst mir! Wie weit das ging, ob es überhaupt stattfand oder diese Dinge da waren, um die Phantasie anzuheizen, wissen wir nicht.
Die Würgerei ist entweder ein Trauma aus der Kindheit oder eine Frau, wie bei Peter Kürten, stand bei passender Gelegenheit darauf.

Ja, Jürgen Bartsch ist auch so ein Fall. Wenn ich mich recht erinnere, wurde er unehelich geboren und kam ins Heim. Er wurde adoptiert, sein Vorname geändert. In der Familie, in der er lebte, wurde er, gerade von der Mutter sehr unmündig behandelt. Sie badete ihn sogar noch dann, als er schon ins Teenageralter kam, Gehorsam war sowieso angesagt. Meines Wissens nach kam er auch nochmals ins Heim.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 16:02
Gestern habe ich mir abends die Doku nochmals auf Youtube angesehen.

Mir fiel u.a. dabei auf das Wichmann im Februar 1993, als die Polizei die Hausdurchsuchung vornahm,
nicht als Friedhofsgärtner gearbeitet hat.Er muss in einer Firma bzw.in deren Büro tätig gewesen sein,
da er dort angerufen wurde und flüchtete.Es war die Rede er habe Anfang März seinen "Schreibtisch
ausgeräumt"; dann soll er in Lüneburg zwei kleine Unfälle mit einem seiner PKW, einem als gestohlen(!)
gemeldetem Mercedes gebaut haben.Offenbar hielt er sich zu der Zeit wieder in der Heimat auf und
niemand nahm ihn fest.Im Winter arbeiten Friedhofsgärtner nicht,sondern beziehen eine Art Wintergeld,
wenn sie auf großen Friedhöfen beschäftigt sind.So war das jedenfalls in Frankfurt, wo ich viele Jahre
in der Nähe eines großen Friedhofs gearbeitet habe.Es gab dort noch eine Art "Faktotum" der auf dem
Friedhof in einem kleinen Häuschen wohnte und im Winter Schnee räumte etc.
In Lüneburg werden die Friedhöfe deutlich kleiner sein,auch im Umland, sodass sich in Vollzeit fest ange-
stellte Gärtner z.B. bei der Stadt angestellt, kaum lohnen werden.
Es könnte sein das Herr W. im Winter in einer anderen Branche gearbeitet hat,Baumarkt oder ähnliches,
oder in der Zeit in Deutschland herum reiste und sich ggf. als"Callboy" verdingte?!

In den vielen Kommentaren unter der Doku stehen recht interessante Anmerkungen. U.a. behauptet ein
User das sein Großvater Wichmann als Psychologe behandelt hätte.Schenkt man dem Glauben, wäre er
also in Behandlung gewesen, zumindest zeitweise.Ob Gefangene in Jugendhaft,Vergewaltiger beispiels-
weise,damals bereits psychologisch betreut wurden weiß ich allerdings nicht.
Er muss Vertrauen seitens seiner Aufseher genossen haben.Sonst wäre er doch nicht nach so relativ kurzer
Zeit (gefordert wurden 12 Jahre Haft und anschließend Sicherheitsverwahrung,er erhielt nur 5 einhalb Jahre!)
entlassen worden.Vielleicht war er in Haft als Gärtner tätig und fand Gefallen an der Arbeit. Ich kann mir
nicht vorstellen das er in Karlsruhe gar nicht gearbeitet hat.Er war sicher auf Bewährung, da ist Arbeit eine
der Bedingungen um eine vorzeitige Entlassung zu erreichen.
Er scheint immer eine gewisse Rolle eingenommen zu haben,um seine Ziele zu erreichen,sei es bei der
Justiz, sei es bei Frauen oder am Arbeitsplatz. Den authentischen Menschen erlebten wohl nur sehr wenige.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 16:13
@miss Hudson: die Berichte über Wichmanns Kindheit habe ich irgendwo im Netz gelesen.
Es war in einem Zeitungungsbericht (Hamb. Morgenpost) den ich beim Googeln fand, davon
die Rede.Er muss relativ früh ins WICHERNSTIFT gekommen sein.Das ist heute noch existent
und wurde und wird von der Diakonie der ev. Kirche betrieben.Auch ein psych. Kinderkranken-
haus gibt es dort.
Von W.s Mutter las ich nirgends auch nur eine Zeile.Nur das der Vater die Kinder verprügelt
und einmal die Mutter mit einem Beil bedroht hätte.Klingt alles nicht gerade friedlich harmonisch.
Dennoch war die Familie materiell wohl gesichert und nicht völlig prekär gestellt.
Ein Adoptivkind wie J.Bartsch scheint W. nicht gewesen zu sein,weiß es aber auch nicht genau.
Vielleicht wäre er als Adoptivkind sogar besser dran gewesen,nicht immer wird es so wie bei
J.Bartsch enden. Vieles ist eben auch der Zeit in die man hineingeboren wird, geschuldet.


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30.10.2019 um 18:15
@AnneOnedin:

Vielen Dank für Deine Ausführungen :)

Ich weiß jetzt nicht genau, ob es in der Doku war oder im ZEIT-Podcast, jedenfalls wurde gesagt, dass Wichmann nebenamtlich als Friedhofsgärtner arbeitete. Wobei ich beim Begriff "Friedhofsgärtner" immer schmunzeln muß, denn den Beruf gibt es nicht, das sind entweder Gärtner oder Landschaftsgärtner.
Er übte neben seiner Tätigkeit als Friedhofsgärtner noch einen anderen Hauptberuf aus. Entweder, wie Du selbst schreibst, im Baustoffhandel, das wurde sogar irgendwo gesagt, dass er zur Arbeit immer im Ledermantel erschien, das wirkte wohl etwas exotisch, oder er arbeitete bei einer Gärtnerei. Er scheint auch teilweise selbstständig gearbeitet zu haben, jedenfalls richtete er Gärten, wie bei der Nachbarin von B.M..

Bei unserem Friedhofsamt ist es so, dass die hauptamtlichen Gärtner fest angestellt sind, aber im Winter in der Stadtgärtnerei arbeiten müssen, die dem Friedhofsamt angeschlossen ist. Da gibt es auch im Winter zu tun, denn die ersten Frühlingsblüher müssen schon vor Ostern raus. Damit werden die Gräber auf dem Friedhof geschmückt, soweit Aufträge dafür bestehen, die Ehrengräber sowieso und die Beete und "Pflanzkübel" der Stadt.

Richtig, das Urteil lautete auf 5 1/2 Jahre Haft und er wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt. Erwachsenenstrafrecht kam nicht in Frage, da die Volljährigkeit erst mit 21 Jahren erreicht war und das war er zum Zeitpunkt der Straftat noch nicht.
Nach drei Jahren erhielt er die Strafaussetzung zur Bewährung, die allerdings länger war als die noch zu verbüßende Haftzeit, ich nehme an, die Bewährungsdauer betrug 5 Jahre. Ob es damals Bewährungshelfer gab, weiß ich nicht. Jedenfalls gehörte zur Sozialprognose, einen Wohnsitz zu haben, Arbeit bzw. Ausbildung, in Wichmanns Fall evtl. als Gärtner, und ein straffrei geführter Aufenthalt im Gefängnis. Nach der Entlassung gibt und gab es Auflagen, z. B. ein Wohnortwechsel, Schadenswiedergutmachung (Geld), Zahlungen an die jeweilige Landeskasse, usw.. Die Erfüllung dieser Pflichten müssen vom Verurteilten regelmäßig vor Gericht nachgewiesen werden.
Die Bewährung führt aber nicht dazu, dass die Verurteilung gelöscht wird. Der Strafmakel bleibt, der Verturteilte bleibt vorbestraft und der Eintrag im Bundeszetralregister verbleibt auch. Es gibt aber eine Tilgungsfrist, die sich nach der Höhe der Strafe richtet.
Deshalb wurde sein Haus auch nicht wirklich durchsucht, als es um B. M. ging. Wenn die Strafe(n) schon gelöscht waren, galt er als unbescholtener Bürger.

Ich stimme Dir bei, vieles ist der Zeit geschuldet, in die er hineingeboren wurde.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 20:13
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Das zeigt, dass das Gericht zumindest einige Zweifel am Tathergang hatte.
Welche Zweifel hatte das Gericht denn am Tathergang? Das interessiert mich jetzt doch sehr.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.10.2019 um 20:26
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Er wurde dann nach 3 Jahren auf Bewährung entlassen und zog bei einer geschiedenen, wohlhabenden Frau in Karlsruhe ein.
Wir wissen nicht, mit wem er oder wer mit ihm im Gefängnis Kontakt hatte, bzw. schloß.
So wie ich es verstanden habe, lernte er diese Ex-Zahnarztgattin schon während seiner Haftzeit kennen, sie setzte sich ja auch für eine (vorzeitige) Entlassung KWWs ein.
Evtl vorstellen könnte ich mir, dass sie zunächst eine Art 'Brieffreundin' war, ihn dann besuchte, von seiner höflichen Art/ seinem Charme beeindruckt war, sich evtl in ihn verliebte.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Liebe hat auch mit Vertrauen zu tun, es spielt sehr stark mit hinein. KWW fehlte das Vertrauen in Menschen, besonders in Frauen. Deshalb ist die Frage, wie seine Mutter mit ihm umging, durchaus bedenkenswert.
Fände ich auch einen sehr interessanten Punkt, mehr über die Mutter bzw über das Verhältnis zwischen Mutter und KWW/ HJW zu erfahren.
Denkbar, dass die Mutter ebenfalls sehr unter der 'herrischen Art' des Ehemanns/Vaters litt und dadurch evtl entweder nicht in der Lage gewesen sein könnte, ihren Söhnen Liebe zuteil werden zu lassen oder eben auch das genaue Gegenteil: die Söhne mit 'übermäßiger Zuneigung' überschüttete.
Natürlich kann sie auch ein 'halbwegs normales' Verhältnis zu den Jungs gehabt haben, dass die Väter, die gerade den Krieg hinter sich hatten, oftmals 'etwas roh' mit Frau und Kindern umgingen/ Gewalt an der Tagesordnung war, war damals leider eher der Normalfall als die Ausnahme.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Da sind dann aber auch noch die devoten Spiele, Fesseln, Handschellen und sogar Ketten. Das hat nicht nur mit Vertrauen, sondern auch mit Besitzanspruch zu tun: Du gehörst mir! Wie weit das ging, ob es überhaupt stattfand oder diese Dinge da waren, um die Phantasie anzuheizen, wissen wir nicht.
Ich denke, KWW ging es bei seinen Taten v a auch darum, Macht auszuüben.
Daher finde ich es gut vorstellbar, dass er auch im sexuellen Bereich auf Machtausübung stand.
Genaueres wissen wir natürlich nicht bzw ist uns nicht bekannt, ob im 'geheimen Zimmer' regelrechte 'BDSM - Orgien' gefeiert wurden - wenn Alice bei ihrer Mutter war? - oder ob KWW vll die Vorstellung reichte.
Vermute anhand der Dinge, die uns über KWW bekannt sind, jedoch eher ersteres.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Meines Wissens nach kam er auch nochmals ins Heim.
Ja, kam er, zu dieser Zeit hat er auch den ersten Versuch unternommen, einen Mitschüler zu töten, er wollte ihn - auf einem gemeinsamen Fluchtversuch aus dem Heim - vor einen Zug stoßen.
Habe bzgl Jürgen Bartsch auf Youtube mal eine sehr interessante Doku gesehen, in der er selbst zu Wort kam (mithilfe von Tonband-Aufnahmen).
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Er war sicher auf Bewährung, da ist Arbeit eine
der Bedingungen um eine vorzeitige Entlassung zu erreichen.
Die Ex - Zahnarztgattin soll sich ja ebenfalls für KWWs (vorzeitige) Freilassung eingesetzt haben.
Was konkret sie jedoch diesbezüglich unternommen hat, stand leider in keinem der Artikel - oder habe ich das überlesen?
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Die Bewährung führt aber nicht dazu, dass die Verurteilung gelöscht wird. Der Strafmakel bleibt, der Verturteilte bleibt vorbestraft und der Eintrag im Bundeszetralregister verbleibt auch. Es gibt aber eine Tilgungsfrist, die sich nach der Höhe der Strafe richtet.
Der Betroffene selbst kann auch nach Ablauf einer Frist die Löschung der Vorstrafe(n) beantragen, muss dies jedoch auch begründen und es wird dem auch nicht immer stattgegeben.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Wenn die Strafe(n) schon gelöscht waren, galt er als unbescholtener Bürger.
Die Jugendstrafen sind wohl auch nicht ohne weiteres einsehbar wie die Taten, die nach Erwachsenen-Strafrecht abgeurteilt worden sind.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

31.10.2019 um 17:04
Also was die Zahnarzt-Ex-Gattin, toller Berufsbezeichnung;-) damals unternommen hatte
um KWW frei zu bekommen, ging aus keinem der Berichte hervor die ich über dieses Thema
las. Irgendwo (Zeit-online?) war die Rede davon sie und KWW hätten sich mittels einer Kon-
taktannonce kennen gelernt. Wahrscheinlich hat er sie aufgrund dieser Annonce angeschrieben
und so entwickelte sich der Kontakt. Gefängnisinsassen durften vermutlich nicht selber inserie-
ren, hatten aber Zugang zu Zeitungen und Zeitschriften.
Sie wird sich trotz des Altersunterschiedes in ihn verliebt haben, war offensichtlich Single und
versprach ihm ein neues Zuhause nach seiner Entlassung.Es hieß sie habe für ihn gebürgt ,aber so
richtig was anfangen kann ich mit dem Begriff nichts. Es ging wohl nicht um eine Bankbürgschaft,
aber es könnte sein das sie etwaige Schulden für ihn übernommen hat die er nach seiner Frei-
lassung zu tilgen hatte ?! Dafür das er keine neue Taten begehen würde, konnte schließlich nie-
mand bürgen....


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

31.10.2019 um 18:33
@ThoFra

Dass KWW über Zeitschriften oder Zeitungen Kontakte zu Damen geknüpft hat, kann ich mir gut vorstellen. Die Dame aus Karlsruhe paßte wohl am besten, als ihm eine Strafaussetzung auf Bewährung in Aussicht gestellt wurde. Es fällt immer der Begriff "gebürgt" in diesem Zusammenhang und ich denke es geht dabei darum, dass sie für seinen zukünftigen Wohnort gebürgt hat. Evtl. hatte sie auch Kontakte in Karlsruhe, so dass er bei seiner Entlassung eine Arbeits-, bzw. Ausbildungsplatz hatte, daher die Vermutung, dass sie sich für seine Entlassung eingesetzt hatte. Was seine Haftstrafe angeht, so war es wohl eine "Zweidrittel- strafe", d. h. zwei Drittel der Strafe mußten im Gefängnis verbüßt werden und ein Drittel wurde zur Bewährung ausgesetzt, aber natürlich nur, wenn die Auflagen erfüllt wurden.

Außerdem hast Du völlig recht, wenn Du sagst, dass die Situation in den Nachkriegsfamilien häufig alles andere als harmonisch war. Da verwechselten die Kriegsheimkehrer ihre Familie mit einem Kasernenhof, der Ton war dementsprechend rauh und bestimmt. Alle mußten dem Familienoberhaupt gehorchen, Frau und Kinder. Der Mann galt als das Familienoberhaupt und Ernährer, dementsprechend war seine Position und die duldete keinen Widerspruch. Frauen mußten ihren Mann um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten gehen wollten und wenn, mußte das Geld auf das Konto des Mannes überwiesen werden. Wenn die Frau Glück hatte, durfte sie selbst Geld abheben, ansonsten teilte der Mann das Haushaltsgeld zu, über dass sie auf Heller und Pfennig Rechenschaft ablegen mußte. Wenn eine Frau sich scheiden lassen wollte, galt bis zur Reformierung des Scheidungsrechts die Schuldfrage, Es ist wohl keine Frage, wer die Schuld hatte, wenn die Ehe scheiterte. Wer diesen verlogenen Mief kennenlernen möchte, dem kann ich Böll empfehlen, entweder "...und sagte kein einziges Wort" oder "Haus ohne Hüter".
Wie wohl das Verhältnis von KWW und HJW zu ihrer Mutter war, das wäre wirklich interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich vor ihrem Mann duckte und ihren Kindern keine wirkliche Liebe gegeben hat. Sie waren ja gut versorgt, hatten ein Dach über den Kopf, Bekleidung und Nahrung - es ging ihnen gut! Sicher, materiell fehlte wohl nichts, aber Kinder brauchen auch Liebe. Es ist für mich eben bedenklich, dass er in seinem Abschiedsbrief von seinem Vater spricht. Dass er, vor seinem Freitod mit ihm Zwiesprache hält, als Trauermusik bei seiner eigenen Beerdigung sich ein Lied wünscht, dass im Grund für den Vater gedacht ist. Der Vater steht im Vordergrund, da schwingt Bewunderung mit. Der Vater als der "tolle Hecht". Es wurde entweder in einem der diversen Zeitungsbericht oder dem ZEIT-Podcast erwähnt, dass das Kind KWW einmal Handschellen im Schlafzimmer seiner Eltern fand. Seine Mutter wies ihn mit den Worten zurecht (warum fällt mir jetzt die obligatorische Ohrfeige ein?), dass was im Schlafzimmer vor sich ginge, Sache der Eltern sei. Vielleicht war die Mutter ein Mensch, der die eigenen Demütigungen an die Kinder weitergab. Ich weiß, es ist schwer, sich Mütter so vorzustellen, aber es gibt Mütter, die ihre Kinder quälen und töten.

Das geheime Zimmer sehe ich auch als Raum, in dem BDSM-Praktiken ausgeübt wurden. Wie weit die gingen und wer dabei war, kann man nicht sagen und Beteiligte werden sicher lieber schweigen. Diese Menschen müssen aber sehr vertraut miteinander sein, denn selbst wenn man sich "nur" mit Tüchern ans Bett fesseln und die Augen verbinden läßt, muß Vertrauen da sein. Es muß auch nicht unbedingt zu sexuellen Handlungen gekommen sein, manche Menschen lassen sich schlagen, in einen Käfig sperren oder sind glücklich, für eine Stunde ein Sklave sein zu dürfen.

Danke für Deine Ergänzung zur Löschung der Vorstrafen.

Über Jürgen Bartsch habe ich auch auf youtube eine Doku gesehen und ein Buch gelesen, das war alles sehr erschütternd.

@AnneOnedin

Du hast recht, sie könnte ihm bei der Abzahlung seiner Schulden geholfen haben, denn ich bin mir sicher, dass er die Prozesskosten tragen und dem Opfer Schmerzensgeld zahlen mußte.


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31.10.2019 um 20:22
Eine (ich glaube ZDF) Doku über Jürgen Bartsch habe ich auch vor einiger Zeit gesehen.
Es war darin als Titel von Bestie die Rede,mit solchen Bezeichnungen habe ich irgendwie
Probleme. Bestien sind für mich "Untiere",die es real nur in Gruselgeschichten der Kindheit
oder Schundromanen gibt.Für mich sind das gestörte Menschen die kriminell wurden und
schlimme Untaten begingen, die man bestialisch nennen könnte.
Neben allem Schlimmen sollte man sich vor Augen halten das niemand es sich ausgesucht hat
derart abartig veranlagt zu sein. Das Mitgefühl sollte immer in erster Linie den Opfern gelten,
ohne Frage.Leider geraten diese oft relativ schnell in Vergessenheit, manchen wird auch eine
Art Mitschuld gegeben, so als hätten sie die Taten irgendwie provoziert.Besonders bei Verge-
waltigungen ist das der Fall, davon hörte man schon öfters.
Bei J. Bartsch könnte ich mir vorstellen das die (Adoptiv)eltern vornehmlich einen Erben für
die Metzgerei suchten, sie waren geschäftlich erfolgreich.Mag sein das sie mit einer Adoptiv-
tochter besser umgegangen wären, man weiß es nicht.Das er von den Eltern mißhandelt wurde,
habe ich nicht gelesen oder gesehen (in der Doku), nur hätten sie nie Zeit gefunden für den
Jungen.

Bei Wichmann muss es in der Kindheit einiges an prägenden, negativen Erfahrungen gegeben
haben. Sein Vater war sicher im Krieg, davon kann man ausgehen.Mein Vater auch, er hat aber
so gut wie nie über das dort Erlebte gesprochen,auch nicht meiner Mutter gegenüber, die einiges
jünger war. Das mit den Handschellen im Schlafzimmer der Eltern ist mir neu! Auch ist es vor-
stellbar das der Vater diese ominöse Abhöranlage eingebaut hat. Er war ja wahrscheinlich beruf-
lich in solcher Hinsicht versiert, also mit Kabeln usw. Das K.W. als Kind (!) diese Anlage eingebaut
haben soll, so stand es in der Zeit, ist für mich nur sehr schwer nachzuvollziehen.
Dennoch glaube ich das er relativ frühreif veranlagt war- und mit der Pubertät entgleiste sein
Sexualverhalten immer mehr. Spätestens zu dem Zeitpunkt hätte dringend interveniert werden
müssen und das nicht mit Schlägen, sondern mit fachkundiger Hilfe von Erziehern und Psycho-
logen. Aber das war damals alles andere als Standard, schon gar nicht in der Provinz.

Er muss viel Wut in sich getragen haben, die immer mal wieder eskalierte mit schrecklichen
Konsequenzen.Allein die Vorstellung das ein fremdes junges Mädchen sich damals, 1970 im
Spätherbst, spontan auf eine sexuelles Abenteuer mit ihm einlassen hätte "müssen", ist extrem
anmaßend.
Narzisstische Kränkung fällt mir dazu ein.Es kann sein das es ihm dann und wann gelungen sein
mag das ein Mädchen sich darauf einließ- und er schlussfolgerte dann daraus dieses müsse sozu-
sagen immer funktionieren- wenn ihm der Sinn danach stand.
Zu dem Zeitpunkt kann er bereits ein Mörder gewesen sein, da war dann die Tötungshemmung
stark reduziert. Das junge Mädchen hat unglaubliches Glück im Unglück gehabt und gezeigt das
es sinnvoll sein kann sich zu wehren. Sie hat auch viel taktisches Geschick gezeigt.Leider ist das
nicht immer so...


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31.10.2019 um 20:30
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Da eine Blutanhaftung, natürlich mit dem selben typischen Geruch verwest, wie eine komplette Leiche..
Das ist so nicht richtig. Der typische Leichengeruch entsteht hauptsächlich aus der bakteriellen Zersetzung verschiedener Körperbestandteile (Fett, Eiweiß).
(Alter) Blutgeruch riecht anders, weil bestimmte Substanzen in viel geringeren Mengen vorkommen und die Darm Bakterien fehlen.


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31.10.2019 um 20:38
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Neben allem Schlimmen sollte man sich vor Augen halten das niemand es sich ausgesucht hat
derart abartig veranlagt zu sein
Das ist richtig. Aber man darf Abscheu vor jemandem empfinden, der - wie Bartsch beim letzten Opfer - einem lebenden Kind den Bauch aufschneidet, um dessen warme, sich bewegende Darmschlingen zu fühlen und dabei einen Samenerguss erlebt.
Solche Menschen sind keine Opfer ihrer Umwelt, sondern Träger einer bedauernswerten neuropsychologischen Anomalie.
Wir sollten sie menschlich behandeln und sie dauerhaft aus unserer Gesellschaft entfernen.
Das Opferimage hat Barsch in seinem Briefwechsel mit Mohr prototypisch gepflegt.
Er tat sich ziemlich leid. Seine Opfer dahingegen nicht.


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01.11.2019 um 15:28
@trailhamster

Vielen Dank für Deine Aufklärung hinsichtlich des Leichengeruchs, das wußte ich nicht.

Du kennst auch das Buch "Paul Moor - Jürgen Bartsch. Selbstbildnis eine Kindermörders"? Es war aufschlußreich, was die familiären Hintergründe des J.B. betraf. J.B. wußte den Autor, meiner Ansicht nach, zu manipulieren, indem der Autor dann dem Determinismus in der Form das Wort zu redete, dass ein Mensch wie Jürgen Bartsch ja das Opfer der Umstände war, sagt mir überhaupt nicht zu. Die Briefe von J.B. triefen vor Selbstmitleid, kein Wort über Opfer.

Sicherungsverwahrung ist das einzig richtige für diese Menschen, zumal dies eine menschliche Art ist, sie von der Gesellschaft fernzuhalten. Ich verstehe auch nicht, dass es immer einen "Aufstand" gibt, wenn über einen Täter, der für gefährlich für die Gesellschaft auch im nachhinein erkannt wurde, Sicherungsverwahrung verhängt wird. Wer könnte die Verantwortung übernehmen, wer sollte sie übernehmen, wenn so ein Mensch in die Freiheit gelangt und dann wieder mordet? Ich möchte das nicht.

@AnneOnedin

In vielen, was Du schreibst, gehe ich mir Dir konform, vor allem, dass es sinnvoll ist, sich zu wehren. Ich schrieb schon, dass jede Frau eine Form der Selbstverteidigung lernen sollte, kein Mensch verlangt eine Meisterschaft. Sich mit Pfefferspray & Co. zu wehren, bzw. zu wollen, halte ich für problematisch. Männer sind nun einmal stärker als Frauen und das kann Pfefferspray & Co. entwunden werden. Besser, man selbst ist die "Waffe". Der Täter dürfte davon sehr überrascht sein und ein Angriff auf die Schmerz-, bzw. Vitalpunkte sind, freundlich ausgedrückt, schmerzhaft. Wir Frauen sollten viel selbstbewußter damit umgehen, dass uns der Angreifer Leid zufügen möchte. Also: nur keine Scheu, uns kann vom Gesetz her nichts passieren, zur Notwehr kommt noch das sexuelle Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Ich pflichte Dir bei, reißerische Ausdrücke wie "Bestie" oder, wie bei KWW, die "blonde Bestie" gehören ins Reich der Märchen oder zur Kolportage.
Dass der Vater die Abhöranlage eingebaut hat, ist für mich sehr wahrscheinlich, immerhin war er bei einem Energievesorger beschäftigt. Um eine Abhöranlage einzubauen, sie ging nicht ins Zimmer nebenan, sondern vom Obergeschoss in die Einliegerwohung, dazu gehören fachliche Kenntnisse. Schwer vorstellbar, dass KWW im Teenageralter über diese Kenntnisse verfügte und ein Einbau vom Vater geduldet wurde. In diesem Punkt dürfte der Vater der Spanner gewesen sein und das Kind KWW hörte bei passender Gelegenheit eben auch den Mietern zu. Kinder sind nun einmal neugierig und Verbotenes reizt doppelt. Nach dem wenigen, was ich weiß, muß der Haushalt der Eltern in gewisser Hinsicht schon von verbotener Sexualität geprägt gewesen sein. Mit zweideutigem Geschwätz, mit pornographischen Heften, die gab es damals schon, der Spannerei bei den Untermietern - kein Wunder, das da ein sexuell frühreifer Mensch geprägt wurde.
Du hast recht, man hätte spätestens nach der sexuellen Belästigung der Radfahrerin hätte mach fachliche Hilfe einholen müssen, aber wie Du selbst schreibst, gab es das damals nur ins sehr begrenztem Maß.
Selbst bei uns wurde erst vor ca. 30 Jahren im hiesigen Klinikum eine Zweigstelle des nächsten Bezirkskrankenhauses eingerichtet und Psychotherapeuten/Psychiater sind nach wie vor total überlaufen. Es gilt bei uns leider als Makel, wenn man diese Fachleute aufsucht. Warum eigentlich? Wenn man Schmerzen hat, geht an doch auch zum Arzt.
So wird es für KWW eben, neben seiner Verurteilung, Schläge gegeben haben.

KWW war ein gut aussehender, gepfleger Mann, ein "fescher Bursch" wie man bei uns sagt, und ich könnte mir vorstellen, dass er bei Frauen landen konnte. Überhaupt: wer ihn kannte, schilderte ihn zumeist als freundlichen, geselligen, charmanten Mann, der mit seinem einnehmenden Wesen Menschen für sich gewinnen konnte. Solange er Anerkennung, von wem auch immer, bekam, lief alles gut, er war mit sich und der Welt zufrieden.
Nazisstische Kränkung, Du triffst den Nagel auf den Kopf, toll! Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das eine oder andere Mädchen, dass er im Auto mitnahm und ihm auch selbst gefiel, sich auf einen "One-Night-Stand" mit ihm eingelassen hat. Das sollte man nicht verurteilen, man war in der Disco, ein wenig Alkohol, der Mann gefällt, die Hormone kochen - warum nicht?
Da ist nun dieses Mädchen, dass er als Anhalterin mitnimmt. Er versucht sein Glück, legt die Hand auf´s Knie, das Mädchen lehnt ab, wehrt sich sogar. Da bricht bei KWW die Kränkung durch, er vergewaltigt und mißhandelt sie. Jetzt hat er die Macht, die Kränkung zu rächen. Leider hat man dem Opfer wohl nicht alles geglaubt, ich nannte es Zweifel am Tathergang, nicht an er Schuld Wichmanns, die war klar, und so wurde eine wesentlich geringe Strafe ausgesprochen, als vom Staatsanwalt beantragt. Ich las auch nie über eine Berufung durch den Staatsanwalt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 15:53
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Das mit den Handschellen im Schlafzimmer der Eltern ist mir neu!
Habt ihr mal eine Quelle die davon berichtet, dass Handschellen im Schlafzimmer der Eltern des KWW gefunden worden sind? Ich würde das gerne nachlesen. In den mir bekannten Berichterstattungen steht da nichts dergleichen.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Dass der Vater die Abhöranlage eingebaut hat, ist für mich sehr wahrscheinlich, immerhin war er bei einem Energievesorger beschäftigt. Um eine Abhöranlage einzubauen, sie ging nicht ins Zimmer nebenan, sondern vom Obergeschoss in die Einliegerwohung, dazu gehören fachliche Kenntnisse. Schwer vorstellbar, dass KWW im Teenageralter über diese Kenntnisse verfügte und ein Einbau vom Vater geduldet wurde. In diesem Punkt dürfte der Vater der Spanner gewesen sein und das Kind KWW hörte bei passender Gelegenheit eben auch den Mietern zu.
Stimmt, der Vater war laut Presse bei einem Energieversorger beschäftigt. Und KWW selbst soll ja eine Ausbildung zum Elektriker abgebrochen haben, evtl. war die Ausbildungsstelle dort, wo auch der Vater damals beschäftigt war. Ich habe mir auch oft die Frage gestellt, ob nicht der Vater selbst diese Abhöranlage gebaut hat.
Eine Verbindung einer Tätigkeit bei einem Energieversprger gibt es m.E. auch wieder beim Mord 1968 an der 14 Jahre alten Schülerin Ulrike Burmester aus Adendorf, denn hier wurden spezielle Seile aus dem Hochleitungsbau verwendet, um die Leiche an einem Stein anzukonten, mit dem sie dann in der Elbe versent wurde.

Und wie kommt man an solche Spezialseile, wenn man nicht bei einem Energieversorger arbeitet?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 15:56
https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/1990092-der-tod-einer-schuelerin (Archiv-Version vom 06.11.2018)

Der Vater der ermordeten Ulrike Burmester arbeitete außerdem bei der Friedhofsverwaltung in Lüneburg. Es kann gut sein, dass er und KWW sich gekannt haben, denn KWW arbeitete auch als Friedhofsgärtner.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 16:00
Ja, das hast du vollkommen Recht. Es wird einem schon übel wenn man das nur liest:-(

Was diese armen Kinder durchgemacht haben müssen- auch nach Jahrzehnten unvorstellbar!
Das schreckliche Leid der Opfer und auch der Hinterbliebenen sollte immer (!) im Vordergrund
stehen. Dieses sind so Situationen, wo ich mich als gläubige Christin frage wo Gott geblieben
ist bei alledem. Wie auch bei den ganzen Missbrauchsfällen und dem Umgang damit über so
lange Zeit. Bartsch wollte sich kastrieren lassen und starb bei der OP,er hatte ernsthaft gehofft
irgendwann wieder in Freiheit leben zu dürfen....diese Gedanken hatte er noch immer in sich.

Was Wichmann angeht, sehe ich es so das er sich zumindest zeitweise bewusst gewesen sein
muss das er Untaten begangen hatte.Zumindest klingt in einigen Passagen der Abschiedsbriefe
durch,dass er neben Angst vor Entdeckung der Leiche und der daraus resultierenden Haft und
wahrscheinlichen Sicherheitsverwahrung, einen gewissen "Lebensekel" über dieses verpfuschte
Leben das auch anderen so viel Leid gebracht hatte, empfand. Ich glaube Narzissmus hin oder her ,
er mochte sich nicht wirklich, wahrscheinlich nie.Daher auch dieses immer gepflegte Auftreten,
so dass wenigstens die Fassade stimmt, wenn es innerlich schon so schrecklich aussieht.

Reine Theorie, ich bin bin psychologisch nicht ausgebildet. An Kindern hat er sich wohl nicht auch
vergangen? Irgendwo las ich neulich er konnte mit ihnen nichts anfangen und wollte auf keinen Fall
eigene. Es mag auch so gewesen sein, dass er Angst hatte dann nicht mehr Nr. 1 bei der Ehefrau
und anderen zu sein, dazu die erforderlichen finanziellen und anderen "Opfer".
Bei älteren Frauen konnte er sich dahingehend sicher sein das sie ihn mit solchen Wünschen nicht
mehr behelligten- und er der Mittelpunkt blieb.Ein Erklärungsmodell für Vorlieben, muss nicht stim-
men .Ob er hirnphysiologische Abnormitäten aufwies, wird man nicht mehr ermitteln können....


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01.11.2019 um 16:00
https://www.youtube.com/watch?v=ZsBmauz-gvk (Video: (040) Aktenzeichen XY vom 24.09.1971)







Der Mord an Ulrike Burmester 1968 aus Adendorf ist der erste Filmfall in dieser Sendung. Dabei gehen die Ermittler und Ede Zimmermann auch auf die Spezialseile aus dem Hochleitungsbau ein, die genau beschrieben wurden und mit denen die Leiche der U.B. befestigt wurde.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 16:40
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Richtig, das Urteil lautete auf 5 1/2 Jahre Haft und er wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt. Erwachsenenstrafrecht kam nicht in Frage, da die Volljährigkeit erst mit 21 Jahren erreicht war und das war er zum Zeitpunkt der Straftat noch nicht.
Im Wiki zu diesem Thread ist als Geburtsdatum 8. Juli 1949 angegeben, die Straftat geschah laut Wiki am 20. November 1970. Also war KWW doch zu dem Zeitpunkt bereits 21 Jahre alt. Warum wurde Jugendstrafrecht angewendet? Gab es damals auch schon Ausnahmeregelungen wegen Unreife o.ä.?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.11.2019 um 17:14
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Mord an Ulrike Burmester 1968 aus Adendorf ist der erste Filmfall in dieser Sendung. Dabei gehen die Ermittler und Ede Zimmermann auch auf die Spezialseile aus dem Hochleitungsbau ein, die genau beschrieben wurden und mit denen die Leiche der U.B. befestigt wurde.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Vater der ermordeten Ulrike Burmester arbeitete außerdem bei der Friedhofsverwaltung in Lüneburg. Es kann gut sein, dass er und KWW sich gekannt haben, denn KWW arbeitete auch als Friedhofsgärtner.
Das ist mal hoch interessant. Wenn KWW den Vater kannte, kannte Ulrike evtl auch KWW und ging leicht in die Falle?


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