@EDGARallanPOE:
Ein sehr gutes Argument. Mir kam so ein ähnlicher Gedanke, als die Leichenspürhunde auf dem Grundstück anschlugen, sich aber keine Leichen fanden, außer den Knochen eines Hundes, vermutlich des "Rex". Wir wissen eben nicht, was sich in den über 26 Jahren auf dem Grundstück so alles getan hat, vergrabene kleine Haustiere, also nicht von der Größe eines Schäferhundes, verwesen eben auch.
Außerdem: es gibt merkwürdige Dinge, die Menschen in Gärten vergraben, die gar nichts mit Verbrechen zu tun haben. Die Kurx an der Sache ist eben, dass da, unbeabsichtigt oder beabsichtigt, gegen Tote darf nicht mehr ermittelt werden, weil man kein Verfahren eröffnen kann, zu lasch ermittelt wurde.
@ThoFra:
Das Blut im Auto könnte ebenso von einem Mittäter/Mittäterin stammen, die an einem Verbrechen beteiligt war. Die Frage ist: wie groß waren die Blutanhaftungen? Einige größere Flecken, eine Lache, Blutspritzer und wenn ja, wo überall im Ford Probe? Auch kleinere Verletzungen können ganz heftig bluten.
In dem Fall KWW ist vieles diffus, wir wissen nicht wirklich viel. Man geht bei seiner Beurteilung und seinem Leben in der Regel von seinen frühen Straftaten aus, besonders im Fall der vergewaltigten Anhalterin. Damals wurde für die Tat 12 Jahre Gefängnis mit anschließender Sicherheitsverwahrung seitens der Staatsanwaltschaft gefordert. Das Gericht entschied aber auf 5 Jahre und 6 Monate. Damit blieb das Gericht deutlich unter dem geforderten Strafmaß, das jetzt nicht einmal mehr die Hälfte betrug. Das zeigt, dass das Gericht zumindest einige Zweifel am Tathergang hatte. Er wurde dann nach 3 Jahren auf Bewährung entlassen und zog bei einer geschiedenen, wohlhabenden Frau in Karlsruhe ein.
Wir wissen nicht, mit wem er oder wer mit ihm im Gefängnis Kontakt hatte, bzw. schloß. Im Gefängnis sitzen alle Art von Straftätern ein, bis hin zu "schweren" Jungs", anwerben, um weitere Straftaten gemeinsam oder in der Gruppe, Bandenkriminalität in verschiedenen Bereichen, ist da nicht schwer. Ich vermute KWW immer als Mitglied einer organisierten Bande, kein große Licht, aber für verschiedene "Arbeiten".
Es ist auch nicht bekannt, ob KWW jemals in psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung war. Manche Krankheitsbilder, die wir heute kennen, gab es damals nicht. Ich erinnere an den Narzissten (Charaktereigenschaft) und die narzisstissche Persönlichkeitsstörung.
Du hast recht, ob KWW Liebe für Frauen empfand, wissen wir nicht. Den Auszügen aus seinen Abschiedsbriefen zu urteilen, liebte er seine Frau Alice tatsächlich. Ich würde gerne einmal die
vollständigen Briefe lesen, denn da könnte man einen richtigen Einblick auf seine Persönlichkeit erhalten.
Ich denke, KWW hatte in Wirklichkeit Angst, sich in die Liebe fallen zu lassen. Liebe kann weh tun, gar keine Frage. Es gibt Menschen, die, sollte eine Beziehung scheitern, nach einer gewissen Zeit Abstand haben und sich sagen: andere Mütter haben auch schöne Töchter/Söhne. Andere vergraben sich oder fangen sogar an, Süchten nachzugeben. B. M. trank nach der Trennung ihres Mannes ganz erheblich, ein Glas Cognac am Vormittag war durchaus an der Tagesordnung.
Liebe hat auch mit Vertrauen zu tun, es spielt sehr stark mit hinein. KWW fehlte das Vertrauen in Menschen, besonders in Frauen. Deshalb ist die Frage, wie seine Mutter mit ihm umging, durchaus bedenkenswert.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, KWW fehlte das Urvertrauen, dass sich noch im Säuglingsalter bildet. Wir wissen nicht, ob er als Kind erwünscht war, über seine Kindheit, das war nur dieses Fürsorgeheim. Da sind die älteren Frauen, das Geld, das sie ihm gaben, war von sekundärer Bedeutung. Mal ganz ehrlich: wer von uns würde nicht den einen öder anderen Schein annehmen, wenn man sich um einen älteren Menschen aus der Nachbarschaft kümmert? Die älteren Frauen kümmerten sich um ihn, umsorgten ihn, bemutterten ihn. Sein gutes Aussehen, sein Benehmen und sein Charme kamen ihm zugute, er war evtl. sogar etwas wie ein Ersatzsohn.
Da ist auch die Madonnenfigur, von der er
ausdrücklich betont, dass sein Platz unter ihr war. Üblicherweise stellt man eine sakrale Figur nicht so einfach auf, außer man ist Kunstsammler. Mit Religion hat es allemal zu tun.
Da sind dann aber auch noch die devoten Spiele, Fesseln, Handschellen und sogar Ketten. Das hat nicht nur mit Vertrauen, sondern auch mit Besitzanspruch zu tun: Du gehörst mir! Wie weit das ging, ob es überhaupt stattfand oder diese Dinge da waren, um die Phantasie anzuheizen, wissen wir nicht.
Die Würgerei ist entweder ein Trauma aus der Kindheit oder eine Frau, wie bei Peter Kürten, stand bei passender Gelegenheit darauf.
Ja, Jürgen Bartsch ist auch so ein Fall. Wenn ich mich recht erinnere, wurde er unehelich geboren und kam ins Heim. Er wurde adoptiert, sein Vorname geändert. In der Familie, in der er lebte, wurde er, gerade von der Mutter sehr unmündig behandelt. Sie badete ihn sogar noch dann, als er schon ins Teenageralter kam, Gehorsam war sowieso angesagt. Meines Wissens nach kam er auch nochmals ins Heim.