Das waren seit meinem letzten Hiersein aber viele Beiträge, toll!
Dann fange ich gleich einmal an.
@darkstarAlso ich kann mir nicht vorstellen, dass KWW in insgesamt 230 ungeklärte Straftaten, verteilt über ganz Deutschland, verwickelt, bzw. der Täter gewesen sein soll. Die Erfahrung zeigt, dass Täter in der Umgebung ihre Taten begehen, aus dem einfachen Grund, weil sie sich auskennen, mit allen Wegen vertraut sind und auch das Autokennzeichen nicht auffällt.
Ich, z.B., wohne in Südbayern und wenn ein Auto mit dem Kennzeichen "LG..." in der Stadt unterwegs gewesen wäre, dann hätte ich dem schon nachgeschaut und einem auffälligen Typen, wie es KWW war, sowieso. Ein Ortsfremder kennt zwar die Autobahn und auch die Schnellstraßen, aber bei den Landstraßen und "Schleichwegen" beißt es dann schon aus, wie man bei uns sagt.
Mit ist klar, dass Mord nicht verjährt, aber wie soll man ermitteln, wenn der mutmaßliche Täter seit langem tot ist, mal abgesehen davon, dass es vom Gesetz her untersagt ist, gegen Tote zu ermitteln, aber das habe ich schon ausgeführt.
Angenommen, ein Zeuge, egal ob per Telefon oder persönlich, sagt, er hat vor 30 Jahren ein Auto mit dem Kennzeichen "LG..." ins seiner Gemeinde gesehen. Kennt man denn die Kennzeichen der Autos von KWW aus der fraglichen Zeit? Wie oft ist das innerhalb der letzten 30 Jahre vergeben worden? Und reichen die behördlichen Unterlagen soweit zurück?
Wen hat dann der Zeuge gesehen? Hat er überhaupt eine Person/Personen gesehen? Wie sah die genau aus?
Welche verwertbaren Spuren/Asservate gibt es noch aus der Zeit? Wie sieht es mit dem DNA-Vergleich aus? Die DNA von KWW ist, soweit ich weiß, noch vorhanden.
Mutmaßungen sind keine Indizien und Indizien keine Beweise. Sind wir doch ehrlich: in diesen Straftaten hat man entweder ungenügend ermittelt oder die Spurenlage war schon seinerzeit so dünn, dass alle Spuren im Nichts verliefen.
Anhaltspunke für die Zugehörigkeit zum organisierten Verbrechen sehe ich in folgenden Punkten:
- man fand im geheimen Zimmer, Beruhigungsmittel, Schlaftabletten, Betäubungsmittel, Spritzen und Kanülen. Die meisten "Downer" sind verschreibungspflichtig und ich denke nicht, dass ein Mediziner diese Medikamente KWW verschrieben hat. Woher kamen sie also? Nicht von der Krankenschwester oder der Pflegerin, die KWW wegen seiner schönen blauen Augen ihren Job riskiert hätte, über Medikamentenentnahme wird im Krankenhaus Buch geführt, sondern von einem Mediziner selbst, die haben ja ihre "Giftschränke". Das gleiche gilt für Spritzen und Kanülen. Es sind unter den ausgestellten Asservaten zwar Insulinspritzen, aber man kann mit diesen Spritzen nicht alles spritzen. Verschiedene Mittel brauchen verschiedene Spritzen und nur die wenigsten Mittel kann man ins Fettgewebe spritzen. Wer weiß schon, welche Opfer über ein paar Tage im "geheimen Zimmer" festgehalten wurden, mit Mittel in flüssiger Form oder als Tabletten ruhiggestellt? KWW muß nicht selbst der Entführer gewesen sein, aber sein Anwesen, schwer einsehbar, dahinter beginnt der Wald, wäre ein glänzendes Versteck gewesen.
- das Haus als Drogenumschlagsplatz. Die Betäubungsmittel sind nicht genauer definiert. Es kann genauso gut Haschisch, LSD oder Kokain gewesen sein.
- KWW wohnte mit seiner Frau allein im Haus. Die Einliegerwohnung wurde entweder als Versteck für Komplizen oder Entführungsopfer genutzt. Da bekäme die Abhöranlage, wahrscheinlich schon zu Zeiten des Vaters entstanden so richtig Sinn.
- die fünf Autos, die auf ihn gemeldet waren. Nehmen wir an, drei davon waren im Privatgebrauch (er, seine Frau, für die Arbeit), bleiben immer noch zwei übrig. Wer ist denn wirklich damit gefahren? KWW hatte seinen Ruf weg, man bezeichnete ihn hinter vorgehaltener Hand als Bandit. Fünf Autos sind teuer im Unterhalt, wer hat schon soviel Geld. Ich denke, mit den Autos sind auch andere gefahren.
Und der hohe Kilometerstand? Er war als Fahrer, als "Driver" unterwegs, um Drogen und Waffen zu transportieren, sozusagen von A nach B. Evtl. war er auch bei Überfällen dabei, die "Driver" sind dafür zuständig, die Polizei abzuhängen. da zählt weniger Geschwindigkeit, vielmehr Können und das muß geübt werden.
- die Grube in der Garage. Weder KWW noch HJW scheinen mir in der Lage gewesen zu sein, mehr als einen Reifenwechsel und einen Ölwechsel hinzubekommen. Aber so eine Grube bietet einem echten Schrauber richtige Möglichkeiten. Ich denke, da wurden Autos frisiert und umgebaut.
- die Inserate als "Callboy", "Mann mit Tagesfreizeit". Wer nimmt denn solche Dienste in Anspruch? Damen, die untertags Zeit und Geld haben, weil der gut verdienende Ehemann nicht zu Hause ist. Ein Date, oder zwei, dann sah der erfahrene KWW, ob sich die "Beute" lohnen" würde. Zwei, drei intime Treffen und dann kam für die Dame eine unliebsame Überraschung: Fotos, nicht mit ihrem Ehemann, sondern mit KWW im Bett. Tja, entweder zahlen oder die eine oder andere schriftliche Unterlage des Ehemanns besorgen, dann wurden die Fotos ausgehändigt. Welche verwöhnte Ehefrau würde ihrem Mann schon gestehen, dass sie erpreßt wird? Lieber auf die Forderungen eingehen.
- warum ist denn Alice bei ihm geblieben? Sie stammte aus der besseren Gesellschaft und war sicher gewohnt, nicht jeden Pfennig zweimal umzudrehen. Sex mag zwar am Anfang eine Rolle gespielt haben, aber wenn Geld fehlt, nutzt sich das umgehend ab. Was hat er ihr denn gegeben, dass sie blieb? Von seinem Gehalt als Friedhofsgärtner und noch einer Tätigkeit, konnte er keine großen Sprünge machen. Also Geld unter der Hand, teuren Schmuck oder was sich frau noch so wünscht. Warum sieht an sie immer als ein wenig unbedarfte, servile Frau? Sie kann genauso gut Gefallen an ihrem "bad boy" gefunden haben, vor allem, weil er ihr doch Materielles bieten konnte. Sie besuchte evtl. ganz gerne ihre Mutter, wenn er es wünschte, weil sie wußte, dass dann etwa für sie herausschaute. Wer einen Blick in die Kriminalgeschichte wirft, wird feststellen, dass es nicht ungewöhnlich war, dass Frauen ihre kriminellen Ehemänner unterstützen.
@AnneOnedinIn dieser Familie hätte ich kein Mädchen sein wollen. Die wäre bestimmt dazu erzogen worden, gehorsam zu sein und allen den A.... nachzutragen. Es hätte natürlich auch die Möglichkeit bestanden, dass sie spätestens mit der Volljährigkeit ausgezogen wäre.
@EDGARallenPOE
Ja, dieses "Vergraben" hätte ich mir auch genauer definiert gewünscht. Wie tief waren die Asservate vergraben? Alles in einer Grube oder verstreut? Und warum darf man im Netz nur so wenige Asservate sehen? Da sind doch etliche Behälter in der Asservatenkammer zu sehen.
@RotmilanHJW ist verheiratet? Interessant! hat er auch Kinder? Wie alt ist seine Ehefrau? Er ist doch Jahrgang 1959 und wenn er nicht auch eine ältere Frau geheiratet hat, dann müßte sie gleich alt oder auch jünger sei. Die Frauen aus den 60iger Jahrgängen sind, zumeist teilweise, berufstätig. Es muß also keine finanzielle Abhängigkeit bestehen.
Gibt es einen Link zu der Mitteilung der Ehefrau von HJW aus dem Jahr 1916? Würde ich gerne lesen.
@herzi09Das ist mir an den Kleidungsstücke auch aufgefallen. Die sind erstaunlich gut in Schuß. Aber ich schrieb schon weiter vorne, dass man nicht weiß, er in den letzten 26 Jahren auf dem Grundstück gegraben und vergraben hat.
Was mir noch einfällt: es müssen nicht immer Brüder/Verwandte gemeinschaftlich Gewalttaten gegen Frauen verüben. Es gab ein Täterduo aus den USA:
Wikipedia: Lawrence Sigmund Bittaker und Roy Lewis Norris