Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.
09.11.2019 um 23:11Rotmilan schrieb:Entweder wusste die Gattin des HJW wirklich von Nichts, evtl. war sie auch nicht die ehemalige, frühere Verlobte, und evtl. hat HJW der Ehefrau auch nie etwas darüber gesagt und sie glaubte tatsächlich an seine Unschuld. Oder sie hat ganz bewusst gelogen.Ich denke, dass HJW sich aufgrund der gleichen familiären Prägung wie KWW eine recht unterwürfige, nicht hinschauende und nicht hinterfragende Frau gesucht hat. Da nervt es natürlich, wenn man mit Polizei und Medien konfrontiert wird und mit den Fragen, inwiefern der Schwager und womöglich der eigene Mann Verbrecher sind. Anstatt zu reflektieren, wird verdrängt und man fühlt sich genervt und belästigt.
Rotmilan schrieb:Allerdings müssten bei der Ehefrau des HJW spätestens bei der Festnahme des HJW zur erkennungsdienstlichen Behandlung dann die Alarmglocken geschrillt haben.Leider nicht, denn wenn man nicht nachdenken und hinterfragen will und sich der möglichen Realität nicht stellt, dann schrillt da mal gar nichts. Dann sind nur die anderen blöd, weil die so nervig sind. Was sie zum Fund der Leiche von BM gesagt hat, hätte mich mal sehr interessiert. Das ist ja eine Realität, der man sich nicht entziehen kann. Ob sie da ihren Ehemann frug, wie das damals war und was er damit zu tun hat oder ob sie das lieber ließ, um keine falsche Antwort zu erhalten?
Interessant wäre tatsächlich auch, ob sie HJW (und KWW) 1989 schon kannte oder ob das eine andere Verlobte war.
ThoFra schrieb:Da KWW ja das '(bewunderte) Vorbild' von HJW gewesen zu sein scheint, nehme ich an, dass HJW sich auch in beziehungstechnischer Hinsicht am großen Bruder orientierte und seine Frau 'gut behandelte'.eben. das vermute ich aufgrund der gleichen Prägung und Persönlichkeitsentwicklung auch. Er suchte sich dann eben den gleichen Frauentyp, wie KWW es tat und wie die Mutter es vorlebte.
MissHudson schrieb:Also ich kann mir nicht vorstellen, dass KWW in insgesamt 230 ungeklärte Straftaten, verteilt über ganz Deutschland, verwickelt, bzw. der Täter gewesen sein soll. Die Erfahrung zeigt, dass Täter in der Umgebung ihre Taten begehen, aus dem einfachen Grund, weil sie sich auskennen, mit allen Wegen vertraut sind und auch das Autokennzeichen nicht auffällt.Es müssen ja nicht alle 230 Taten von KWW sein. Aber weshalb sollte nicht? Es gibt Täter mit sehr vielen Taten. Und wenn er bundesweit bzw europaweit unterwegs war, kann es doch sehr viele unentdeckte Taten aus genau diesem Grund geben. Man zog bislang die Verbindungen nicht. Es gibt sehr viele Täter, die außerhalb ihres sozialen und örtlichen Umfelds aktiv sind und deshalb rückt man von solchen Annahmen, dass ein Töter stets im Umfeld mordet, wieder ab. Man erkennt immer mehr Serientaten, die eben nicht im örtlichen Umkreis erfolgt sind und deshalb auch schwer erkannt wurden. Genau wie man immer mehr feststellt, dass ein Serientäter nicht grundsätzlich den gleichen Modus operandi haben muss und nicht immer den gleichen Opfertyp haben muss und nicht immer das gleiche Geschlecht, Alter, Aussehen, usw als Opfer sucht.
MissHudson schrieb:Mit ist klar, dass Mord nicht verjährt, aber wie soll man ermitteln, wenn der mutmaßliche Täter seit langem tot ist, mal abgesehen davon, dass es vom Gesetz her untersagt ist, gegen Tote zu ermitteln, aber das habe ich schon ausgeführt.Die Polizei macht es doch. Und nicht nur in diesem Fall. Und das ist auch sehr sinnvoll. Ermittlungen können Verdächtige, auch wenn sie schon gestorben sind, auch entlasten. Und sie können Antworten finden und die Angehörigen stützen.
MissHudson schrieb:Welche verwertbaren Spuren/Asservate gibt es noch aus der Zeit? Wie sieht es mit dem DNA-Vergleich aus? Die DNA von KWW ist, soweit ich weiß, noch vorhanden.Es gibt derart viele Cold Cases, die derzeit aufgerollt werden und erfolgreich gelöst, dass es einfach ein sinnvolles und gutes Procedere ist. Und die Polizei fragt aus gutem Grund nach 30 Jahren die Bevölkerung und erhält auch gute Antworten. Dadurch wurden schon Cold Cases gelöst. Um von Mutmaßungen weg zu kommen und mehr Sicherheit zu finden, fragt die Polizei doch nach und rum. Und speziell in diesem Fall fragt sie nach, um Zeugen und Beweise gegen den oder die Mittäter zu finden. Und das ist sehr sinnvoll.
Mutmaßungen sind keine Indizien und Indizien keine Beweise. Sind wir doch ehrlich: in diesen Straftaten hat man entweder ungenügend ermittelt oder die Spurenlage war schon seinerzeit so dünn, dass alle Spuren im Nichts verliefen.
MissHudson schrieb:Wer weiß schon, welche Opfer über ein paar Tage im "geheimen Zimmer" festgehalten wurden, mit Mittel in flüssiger Form oder als Tabletten ruhiggestellt? KWW muß nicht selbst der Entführer gewesen sein, aber sein Anwesen, schwer einsehbar, dahinter beginnt der Wald, wäre ein glänzendes Versteck gewesen.Meinst Du, dass es dort viele Opfer gab, die dorthin verschleppt wurden? Was schätzt Du, wie viele? Wie viele Entführer könnten es gewesen sein? Woher kamen diese Opfer dann wohl? Vielleicht weiter weg, z.B. aus dem Weser-Elbe-Dreieck? Wo hat er die Opfer dann gelassen?
MissHudson schrieb:Er war als Fahrer, als "Driver" unterwegs, um Drogen und Waffen zu transportieren, sozusagen von A nach B. Evtl. war er auch bei Überfällen dabei, die "Driver" sind dafür zuständig, die Polizei abzuhängen. da zählt weniger Geschwindigkeit, vielmehr Können und das muß geübt werden.Wenn er denn so viel und bundesweit und europaweit unterwegs war, dann hat er ja parallel auch die gute Chance gehabt, Opfer zu finden und zu entführen. Und wenn er als Kurier und Driver unterwegs war, könnten die Bürger*innen sein Kennzeichen ja genauso aufschreiben und melden. Oder er fuhr fremde Autos mit anderen Kennzeichen.
MissHudson schrieb:Sie kann genauso gut Gefallen an ihrem "bad boy" gefunden haben, vor allem, weil er ihr doch Materielles bieten konnte. Sie besuchte evtl. ganz gerne ihre Mutter, wenn er es wünschte, weil sie wußte, dass dann etwa für sie herausschaute. Wer einen Blick in die Kriminalgeschichte wirft, wird feststellen, dass es nicht ungewöhnlich war, dass Frauen ihre kriminellen Ehemänner unterstützen.Ich denke, dass ein mögliches eher devotes Verhalten, möglicherweise eben auch gepaart mit BDSM-Interessen, durchaus verquickt ist mit diesem beidseitigem Blickwinkel aus Unterwerfung, Weggucken, nicht hinterfragen, Bewunderung und Bad Boy - Anziehung, Dom - Anziehung, Wertschätzung aus erfüllender Liebesdienste und Geschenken zu ziehen. uvm
Rotmilan schrieb:1989 wohnten Alice, KWW und HJW auf dem Grundstück.sehr genau!
herzi09 schrieb:bei den von der Polizei Lüneburg veröffentlichten Sachen, die nachträglich in KWWs Grundstück gefunden wurden, fiel mir auf, dass manche Teile nicht der damaligen (also zu Lebzeiten des KWW) Mode entsprachen. Z.b. gibt es ein paar graue Oberteile, die eher nach 2000-2005 aussehen und solche cowboyähnlichen Stiefel, die auch eher um diese Zeit modern waren. Da KWW sich '93 schon suizidiert hat, müssen die ja auf anderem Wege als durch ihn dort hingelangt sein..Ich vermute, dass auch der Polizei diese Möglichkeit sehr bekannt ist und sie das untersucht hat. Wenn es denn Asservate aus der Zeit nach 1993 sind, dann wird die Polizei damit ein konkretes Ziel verfolgen. Ob sie damit Zusammenhänge zwischen KWW und anderen Hausbewohnern und gleichen Verhaltensmustern und Ritualen und Beziehungsdynamiken und Täterschaft und Opfern auch nach 1993 herstellen möchte, ist Spekulation.