InspektorLemon schrieb:Angenommen jemand ohne größere Expertise aber mit dem Willen Dateien auf dem I-Phone zu manipulieren und diese Signalchecks vorzutäuschen. Wie lange bräuchte so eine Person um sich in die Thematik einzuarbeiten und so etwas umzusetzen? Auch mit dem Ergebnis, dass am Ende Fehler unterlaufen...
Eine technikaffine Person mit Verständnis für Telekommunikation, Hard- und Software (am besten Programmierkenntnisse) würde das nach Lesen solcher Artikel
https://www.infosecinstitute.com/resources/digital-forensics/ios-forensics/ und etwas Training mit einem Vergleichsgerät in wenigen Tagen "manuell" hinbekommen. Automatisch mit teuren Tools wäre es weitaus fehleranfälliger, wenn einem die Vorstellung davon fehlt, wie es am Ende aussehen muss. Und um ehrlich zu sein glaube ich, dass das damals in
Panama mehr Leute drauf hatten, als im Telekommunikations- und IT-Entwicklungsland Deutschland.
Tussinelda schrieb:ok, aber warum würdest Du das machen? Anstatt zum Beispiel das Handy ganz auszulassen, mit Deinem eigenen Handy gucken, ob es da, wo Du mit dem iPhone von KK gerade bist, kein Netz gäbe, bevor Du es anmachst, warum lässt Du es wieder auftauchen, warum hast Du es nicht einfach kaputt gemacht, dann hätten die beiden eben keine Möglichkeit der Handynutzung gehabt. Warum so einen Murks veranstalten? Jetzt mal ernsthaft, das macht wirklich keinen Sinn.
Es macht auch keinen Sinn einen "lebenden" Penis zu essen oder auffällig mit seinem Opfer in einem selbstgebastelten U-Boot durch die Gegend zu fahren und an Bord Snuff-Film-Fantasien auszuleben. Hätte man deswegen in den Fällen Meiwes oder Kim Wall die Ermittlungen einstellen sollen? Im Fall Kim Wall war das halbe Forum felsenfest von einem Unfall überzeugt ..
Ein unsinnig erscheinendes (aber mögliches) Täterverhalten sollte man nicht so schnell mit der Sinnfrage oder mit Logik oder mit einem subjektiven "ein Täter hätte aber dies und das gemacht / nicht gemacht" ausschließen. Ich sagte ja schon mal, einem Täter ist alles Erdenkliche zuzutrauen. Bei einer Person in einer Notlage wäre es aber lebensfremd anzunehmen, dass diese zB direkt neben einer Wasserflasche verdurstete, nach 3 Versuchen aufgab, diese aufzubekommen und sich lieber weitere 3 Tage 2x am Tag für 10 Sekunden das Etikett anschaute.
Die Frage nach dem Sinn und einer Gesamtbewertung würde ich mir erst stellen, wenn alle Auffälligkeiten in den forensischen Ergebnissen (technische Spuren, taphonomische Spuren, etc.) wissenschaftlich erklärt oder durch praktische Tests (wie im Fall Tanja Gräff Falltests mit Dummy an der Klippe) plausibilisiert sind.
Nehmen wir als Beispiel das iPhone:
4. bis 6. April: Diese forensischen Ergebnisse spiegeln eine lebensfremde Nutzung wider
11. April: Dieses forensische Ergebnis ist unmöglich