köster schrieb:ich fürchte die BHs im Rucksack bringen uns nicht wirklich weiter. Es könnten tatsächlich „Ersatzpaare“ gewesen sein,
Ja, könnte sein. Aber das bedeutet zusätzliche Annahmen: nämlich dass sie tatsächlich Ersatz dabei hatten UND dass mindestens Lisanne als Ersatz das genau gleiche Modell dabei hatte wie sie laut Bildern trug.
Es könnte auch sein, dass die BH‘s aus Bequemlichkeit oder um sie anderweitig zu nutzen ausgezogen wurden, aber auch das sind wieder zusätzliche Annahmen.
Man kann Erklärungen für die BH‘s im Rucksack finden. Nur hat man am Ende der Geschichte dutzende solcher Auffälligkeiten, für die man sich als Unfalltheoretiker Erklärungen ausdenken muss und in der Gesamtheit bedeutet das, andauernd irgendwelche Annahmen bemühen zu müssen damit Dinge erklärt werden können.
In jedem Einzelfall könnte man Recht haben, aber in der Masse baut man hier ein immer höheres Bauwerk, dass auf vielen Etagen aus rein spekulativen Elementen besteht. Wie verlässlich ist so ein Turm auf der obersten Ebene, wenn du bei vielen Etagen nicht sicher sein kannst ob deine Vermutungen zutreffen, ob es so war oder anders?
Die BH-Etage beispielsweise könnte halten. Vielleicht aber auch nicht, falls die vorgetragenen Ideen nicht zutreffend sind.
ringelnatz schrieb:Am wahrscheinlichsten scheint mir, dass durch die Blitze aufmerksam gemacht werden sollte. Ob tatsächlich Hubschrauber unterwegs waren in der Zeit ist nicht sicher - es könnte auch ein letztes aufbäumen von Verzweiflung gewesen sein. Überlegt mal: da waren sie schon die siebte Nacht im Dschungel!!
Auch hier: könnte sein. Könnte aber auch nicht so sein. Warum wurden die Blitze aber erst nach so langer Zeit und nicht von Anfang an regelmäßig erzeugt?
Wieder eine wacklige Etage im Unfalltheorie-Turm, wo man nicht weiß wie tragfähig sie ist.
ringelnatz schrieb:Naja, oder Rucksack ist aus Plastik und für den Outdoor-Bereich gemacht.
Es wird aber beschrieben, dass er auffallend sauber und zu wenig lädiert war wenn man annimmt, dass er schon lange unter freiem Himmel im Dschungel gelegen haben soll und in einem Fluss „stonewashed“ worden sein soll.
Auch hier: könnte zwar sein, aber naheliegender wäre die Erklärung, dass der Rucksack längere Zeit von irgendwem irgendwo verwahrt wurde.
ringelnatz schrieb:Wenn man suchen würde, würde man vielleicht noch was finden. MMn wurden aber die meisten Knochenteile durch starken Regen im Fluss weitergetragen, so dass das Suchen fast sinnlos scheint.
Wie oft schon hat man Skelette im Wald gefunden? Die waren vielleicht nicht immer vollständig aber doch so, dass die meisten Knochen noch am gleichen Ort lagen.
Klar kann durch Tiere oder Umwelteinflüsse etwas weggeraten, aber meistens verstreuen sich die Knochen nicht einzeln über riesige Flächen. Und hier sind es ja gleich 2 Skelette und somit doppelt viele Knochen, die dann atypisch verteilt worden wären.
Gehe ich von FP aus und davon, dass ein Täter Leichen zerstückelt und im Wald verteilt hat, ist das natürlich auch eine unbewiesene Annahme. Aber eine einzelne Annahme, die als Erklärung reicht.
Wenn ich aber als Unfalltheoretiker Erklärungen brauche muss ich Annahmen bemühen, die wieder dem Erwartbaren widersprechen, nämlich dann müsste es im Umfeld der bisherigen Funde weitere Knochen geben - hat man danach gesucht und wenn nein: warum nicht? - oder man müsste begründen warum sich in diesem Fall Knochen von gleich 2 Personen einzeln über ein großes Gebiet verteilt haben sollen. Ein Gebiet so groß, dass man bei einer Umfeldsuche keinen einzigen weiteren Fund verbuchen konnte.
Servicetweet: ein erwachsener Mensch hat normalerweise 206 Knochen, manche sog. Sesambeine und dadurch noch ein paar mehr. Wir unterhalten uns also gerade darüber, dass mindestens 412 Knochen durch zufällige Umweltbedingungen riesig weit verteilt worden sein müssten wenn die Unfalltheorie zutreffen soll. Darunter große und schwere Knochen wie das Becken oder der Schädel. Kilometerweit durch den Urwald gebeamt… Der gefundene Teil eines Hüftknochens legt nahe, dass Knochen zerbrochen sein müssen. Wieviele Teile sind dann möglicherweise durch den Regenwald verteilt worden - 500, 600, …? Ist das noch wirklich wahrscheinlich? Nein. Das ist absurd.
Marty270472 schrieb:Mittlerweile zweifle ich an meiner eigenen Unfalltheorie.
Und weil es, sieht oben, so viele Dinge gibt, die bis hin zur Absurdität unwahrscheinlich sind. Man kann keinen ultimativen Gegenbeweis führen, aber die Unfalltheorie ist an vielen Stellen auf extreme Annahmen angewiesen.
köster schrieb:Ein weiterer Punkt der hier von einigen immer mal wieder angemerkt wurde: der saubere Zustand von (angenommen) Kris‘ Haaren auf dem Nachtfoto
Auch das ist bei einem Unfall schwer erklärbar. Falls Kris länger in einer Behausung war, beispielsweise gegen ihren Willen dorthin verbracht, hat man eine Begründung.