Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon
gestern um 10:59Origines schrieb:Deshalb sehe ich am Ende aller Tage ein "Lost" bzw. Unfallszenario als wahrscheinlichste Variante an. Da gibt es zwar auch eine Menge ungeklärter Fragen (ich würde eher von Unsicherheiten oder unbekannten Kausalverläufen sprechen), aber vom Ergebnis her betrachtet ist es jedenfalls plausibler.Mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das so eine Sache. Oftmals fließen ungültige Parameter in die Rechnung mit ein, resultierend aus:
- Öffentliches Abschluss-Statement der Eltern
- Räuberpistolen diverser Autoren zB zu Feliciano, Schwimmfoto, Pandilla, Menschenjagd-Camps
- Halbgare Websleuths-Publikationen
- Medienwirksame vermeintliche Expertisen außenstehender Fachleute
- Fehlende Aktenkenntnis
- Fehlende Vor-Ort-Erfahrung
- Technisches Unverständnis
- Forensisches Unverständnis
- Fehlende soziologische, kriminalistische und kriminologische Analysefähigkeiten (Tätereinschätzung)
- Fehleinschätzung Instinkte und psychische Aspekte in einer lebensbedrohlichen Notlage
Um ein Szenario am Ende des Tages als wahrscheinlichstes zu erkennen, bedarf es jedoch valider Parameter, die objektiv auf dieses hinweisen, zB Nachermittlungen oder praktische Plausi-Tests wie im Fall Tanja Gräff. Gefühlte Parameter wie "selbst die Eltern .." oder "warum sollte ein Täter .." sowie ein Konvolut unfundierter Laien-Meinungen und Einzelerfahrungen zu fachlich erklärungsbedürftigen Fall-Aspekten gehören nicht dazu.
Origines schrieb:Die Handy-Nutzung mit dem Versuch, Notrufe abzusetzen, so erratisch die Handy-Bedienung anhand der ebenfalls nicht zwingend authentischen Daten ex post erscheint. Es lässt sich jedenfalls aus beiden Datensätzen kein Verbrechen oder eine Fremdeinwirkung ableiten.Erst recht können richtungsweisende aber nicht zwingende Expertise-Ergebnisse nicht einfach als Pro-Parameter einer "konkurrierenden" Richtung gewertet werden, sondern allenfalls neutral oder "under further investigation". 11 versuchte (9 erfolgreiche) absichtliche Handy-Bootups innerhalb von 9 Tagen seit 3. April ohne einen einzigen Notrufversuch sind in der Tat maximal erratisch, insofern man es nicht lebensfremd nennen mag ..
Basierend auf diesen Gründen, verschiedenen Informationsständen, persönlichen Erfahrungen / Skills und unterschiedlicher Gewichtung von Sachverhalten kann ich im Fall K+L individuelle Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen von 60:40 oder 40:60 nachvollziehen, darüber hinausgehende nicht. Prinzipiell hat eine fundierte Wahrscheinlichkeitsbetrachtung auch nichts mit der persönlichen Meinung zu tun, oft ist Letzteres aber leider die Basis für Ersteres. Gute Rhetorik-Skills ändern jedenfalls nichts an der Substanz probabilistischer Aussagen. :-)