Weil das gerade vage zu den spannenden Erkenntnissen aus den Versuchen von
@Outback passt:
Ich hatte neulich schonmal versucht die Kamerazeiten anhand des Schattenwurfs zu verifizieren. Besonders geeignet erschien mir immer Bild #476 (Brücke, erstes Bild des Trails, schöne gerade Handläufe die schöne Schatten auf den auch recht ebenen Brückenboden werfen). So wahnsinnig genau war das aber noch nicht und ich hatte schon auch bewusst versucht eher nahe an die Kamerazeiten heranzukommen. Nun habe ich nochmal einiges an Zeit reingesteckt um das ganze mit Hilfe der beiden Videos (Romain C. und V. Hugo), die beide die Brücke ausgiebig zeigen, zu präzisieren. Vorher hatte ich mich hauptsächlich auf die Silhouette der Hügel im Hintergrund gestützt und diese mit GoogleEarth verglichen. Das ist aber aus mehreren Gründen relativ ungenau.
Nun habe ich nochmal genau einzelne Bäume identifiziert, das heißt ihre Positionen mit Luftbildern (Google, Bing, Mapy) abgeglichen.
So sieht das von oben aus (wenn ich die Luftbilder zeigen könnte wäre es beeindruckender):
Original anzeigen (0,2 MB)So passt das dann mit dem Video von Romain C.zusammen:
Original anzeigen (0,3 MB)In Bild #476 kann man nur einen der Bäume rel. gut erkennen, aber man sieht den größten Teil der Brücke, was dann wiederum den Anschluss zu den verwendeten Video-Frames herstellt:
Original anzeigen (0,3 MB)Damit ist die Brücke 5° mehr nach links gedreht, als ich das vorher vermutet hatte und entsprechend sieht es damit so aus, dass die Kamerbild-Zeitstempel eher knappe 20 Minuten zu spät sind (vorher war ich bei ca. 10 Minuten):
Original anzeigen (0,2 MB)Das ist ein bisschen überraschend (für mich), aber macht doch auch irgendwie Sinn.
Es bedeutet, dass sie zunächst wie beschrieben (
Beitrag von cyclic (Seite 854)) mit hohem Tempo den Mirador erklommen haben, dann dort ca. 12:40 (statt 13:00) angekommen sind, dort eine gut halbstündige Pause bis mind. 13:14 (letztes Handy-Bild, von denen nur der Zeitstempel bekannt sind) gemacht haben, um dann ca. 13:34 (statt 13:54) Q1 zu erreichen. Das entspricht dann lt. dem Wanderzeitrechner (
https://www.berg-freunde.ch/gehzeit-rechner/) wieder exakt dem schon bis zum Mirador angeschlagenen "Profi"-Level (der Rechner sagt tatsächlich 19 Minuten Netto-Gehzeit).
Das wäre damit von den Gehzeiten bis Q1 völlig konsistent, nur halt sehr schnell. Was mich ein bisschen überrascht ist die dann rel. lange Pause - das spricht jedenfalls gegen große Eile.
Vorausgesetzt die Handy-Bilder 13:14-13:15 sind tatsächlich noch am Mirador entstanden. Ich bin nicht ganz sicher, wie gesichert das ist. Es kommt wahrscheinlich darauf an, ob beim Abschalten von GoogleMaps praktisch zur selben Zeit als die Handy-Bilder gemacht wurden, auch die GPS-Koordinaten geloggt wurden (jedenfalls hat es lt. imperfectplan einen Maps-Zugriff um 13:14 gegeben, ich nehme an, das war das Abschalten - s.
https://imperfectplan.com/2021/03/10/kris-kremers-lisanne-froon-forensic-analysis-of-phone-data/).
Und da die Empfangsstärke bis zu den Notrufen ja dann offenbar nur Wiederholungen des letzten echt gemessenen Werts (Q1) sind und man zwischendurch nur noch sporadisch Empfang hat (bzw. eben auch nicht), wäre ein Erreichen der Stelle, die ich als evtl. Location der Nachtfotos ausgemacht habe (100m nördlich 2. Cable-Bride), doch im Bereich des Möglichen. Nur dass ich ja nicht mehr glaube, dass sie die Nachtfotos selbst geschossen haben (dazu komme ich demnächst nochmal zurück, bin da am Versuche machen).
Das mit der stumpf weitergeführten letzten echten Empfangsstärke ist übrigens ein herrliches Beispiel dafür wie Dinge die jetzt schon länger bekannt waren, dann doch ganz anders sind als man immer angenommen hatte. Danke
@Outback für die Akribie, das ist ein echter Fortschritt.