Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Ich habe über die unterschiedlichen Zeitangaben für den Trip nachgedacht. Es wurde sicher schon diskutiert, aber ich kann leider nicht über 900 Seiten lesen. Könnte es denn nicht sein, dass die beiden Frauen am gleichen Tag zweimal auf dem Trail waren? Sie könnten am Nachmittag zurückgekommen sein, dann festgestellt haben, dass sie z.B. die Kamera liegengelassen haben - den Ort wussten sie vielleicht - und haben dann evtl. und "glücklicherweise" eine Mitfahrgelegenheit zurück auf den Trail gefunden. Vielleicht in einem der Trucks, die die Leute am Nachmittag gesehen haben.

Outback schrieb:(3) Drittens gab es nie eine Falscheingabe des SIM-Pins nach dem 5. April morgens.

Bisher war das ja unklar ob die SIM-Pin nicht eingegeben wurde oder falsch eingegeben wurde.
Nur der Vollständigkeit halber: Woraus leitet sich das ab?

@Cyrus114
Dieser Trail ist doch gar nicht befahrbar?

Deshalb machen Drogenlabore oder Lager wie vielfach diskutiert für mich auch wenig Sinn in dieser Gegend.

Emsig schrieb:Dieser Trail ist doch gar nicht befahrbar?

Scheinbar ist der Trail zu einem Teil befahrbar. Siehe hierzu die entsprechenden Beiträge von doctective und annju (Suche)...

JayneSabbath schrieb:Hm das heißt ja, dass es im Bereich des Möglichen liegt, dass sie es über den Mirador zurück geschafft haben?

Interessante Frage, aber nein, das ist unmöglich. Denn auch ohne Aktivität (im Standby) misst und loggt das iPhone bei bidirektionaler Verbindung (wie auf dem Mirador) zumindest sporadisch die Signalstärke. Das Ganze friert erst bei Netzverlust ein und wird dann bei jeder weiteren Aktivität im Funkloch (oder bei rtc-Events im Standby) falsch weitergeloggt.

Mit providerseitig deaktivierter SIM loggt das iPhone übrigens immer -113 dBm, trotz Spitzenempfang und super RSSI-Werten. Das beweist, dass dieser Wert Müll ist. :-)

bergfreund schrieb:Bisher war das ja unklar ob die SIM-Pin nicht eingegeben wurde oder falsch eingegeben wurde.
Nur der Vollständigkeit halber: Woraus leitet sich das ab?

Das Phone loggt jede richtige Eingabe des SIM-Pins (wodurch der Versuchszähler genullt wird), was nach dem 5. April morgens nicht mehr passiert ist. Gäbe es danach noch eine Falscheingabe, wäre das im Versuchszähler direkt auf der SIM-Karte gespeichert worden und auch bei nur einem falschen Versuch (max. 3 möglich) für die Forensiker ersichtlich gewesen.

Outback schrieb:Interessante Frage, aber nein, das ist unmöglich. Denn auch ohne Aktivität (im Standby) misst und loggt das iPhone bei bidirektionaler Verbindung (wie auf dem Mirador) zumindest sporadisch die Signalstärke. Das Ganze friert erst bei Netzverlust ein und wird dann bei jeder weiteren Aktivität im Funkloch (oder bei rtc-Events im Standby) falsch weitergeloggt.

Wenn ich das richtig verstehe, kann man somit jegliche Theorie ausschließen, die darauf hinausläuft, dass L+K "zurück" gingen?
Basiert nicht darauf sogar diese "Pandilla-Theorie"?
Ich meine hierzu gibt es einiges.

Das wäre doch eine ziemlich krasse Erkenntnis und ein großer Fortschritt, dies so einzuschränken. Oder verstehe ich hier etwas falsch?

Bane77 schrieb:Wenn ich das richtig verstehe, kann man somit jegliche Theorie ausschließen, die darauf hinausläuft, dass L+K "zurück" gingen?
Basiert nicht darauf sogar diese "Pandilla-Theorie"?
Ich meine hierzu gibt es einiges.

Wenn man nicht annehmen möchte, dass die Handys an Q1 in eine Abschirmtasche oder in Alufolie verpackt wurden, machen Zurückgehen, Pandilla und Rückfahrt im Red Truck vor 18 Uhr mE keinen Sinn. Wobei ein Truck mit metallbedampften Scheiben oder Tönungsfolie auch sowas wie ein Funkloch ist, aber den muss man erst mal "ungeloggt" erreichen.

ME schließt es auch ein Erreichen der oberen Paddocks eher aus, weil da ja ab und an Netz sein soll. Bleibt das Gebiet ab Mitte Mirador / Q1 bis Q2 und ggfs. irgendwelche Seitentrails als wahrscheinlichster Notrufort.

Nach 18 Uhr könnten sie natürlich unbemerkt zurückgelaufen (worden) sein, zumindest bis zur ersten Hütte auf Boquete-Seite.

Der Hinweis, dass dem RKI-Bericht 4 DVDs beilagen, von deren Inhalt wir keine Kenntnis haben, lässt die angebliche Lückenhaftigkeit des Berichts weniger mysteriös erscheinen.
Man kann annehmen, dass Dinge wie die Beschreibung des Zustands der Handies, wie auch Informationen über die Handy-Bilder auf diesen DVDs zu finden sind.
Solange wir den Inhalt dieser DVDs nicht kennen, verbietet es sich, dem RKI Schlamperei oder Vertuschung, oder ähnliches vorzuwerfen.
Ich denke, dass das RKI akkurat gearbeitet hat. Wir wissen halt sehr vieles nicht.

Streusel schrieb:Der Hinweis, dass dem RKI-Bericht 4 DVDs beilagen, von deren Inhalt wir keine Kenntnis haben, lässt die angebliche Lückenhaftigkeit des Berichts weniger mysteriös erscheinen.

Das RKI hat mit dem NFI zum Glück nichts zu tun. Ausschlaggebend für die Akte ist der schriftliche ausgearbeitete Bericht, nicht die DVDs. In den Bericht gehören alle Erkenntisse, die Relevanz haben. Und nur diese wurden verhandelt. Daher ist der Bericht so lückenhaft oder nicht lückenhaft wie er eben ist.

Doctective schrieb:In den Bericht gehören alle Erkenntisse, die Relevanz haben.

Vielleicht sah man keine Relevanz. Wo kann man die Richtlinien nachlesen, was alles in den schriftlichen Bericht gehört?

Streusel schrieb:Solange wir den Inhalt dieser DVDs nicht kennen, verbietet es sich, dem RKI Schlamperei oder Vertuschung, oder ähnliches vorzuwerfen.
Ich denke, dass das RKI akkurat gearbeitet hat. Wir wissen halt sehr vieles nicht.

Ich vermute mal du meinst den NFI.
Die naheliegendste Antwort ist wohl, daß die diese DVDs abhanden gekommen sind.
Beim NFI waren sie noch vorhanden. In Panama höchstwahrscheinlich nicht mit angekommen oder dort verschwunden.
Am 9. September wusste niemand, egal ob die Staatsanwaltschaft in Holland oder Panama , wo dieser Bericht abgeblieben ist.
Es gibt aber vom 5. September einen Poststempel, wenn ich das richtig verstanden habe.

Da sind so viele Pannen passiert, Behörde 1 weiß nicht was Behörde 2 macht. Da würde es mich nicht wundern, wenn da 4 DVDs verschwinden.
Interessiert hat es sicherlich sowieso von behördlicher Stelle niemanden mehr, der Fall war doch zu diesem Zeitpunkt schon durch die Staatsanwältin auf Eis gelegt.

Nachtrag: Am 9. September haben Beide Behörden in Holland und Panama auf diesen Bericht gewartet. Obwohl es einen Poststempel vom 5. September gibt.
Sorry für das unglückliche ausdrücken.

lucyvanpelt schrieb:Beim NFI waren sie noch vorhanden. In Panama höchstwahrscheinlich nicht mit angekommen oder dort verschwunden.

Davon gehe ich nicht aus. Es ist davon auszugehen, dass Panama diese DVDs erhalten hat. Sonst hätten sie wohl Druck gemacht ihnen diese DVDs zukommen zu lassen.

lucyvanpelt schrieb:Am 9. September wusste niemand, egal ob die Staatsanwaltschaft in Holland oder Panama , wo dieser Bericht abgeblieben ist.

Das bezieht sich aber auf den gesamten NFI-Bericht. Nicht nur auf die DVDs.

lucyvanpelt schrieb:Es gibt aber vom 5. September einen Poststempel, wenn ich das richtig verstanden habe.

Offenbar schon. Ich weiß nicht, wann dieser Bericht 6 Wochen verschwunden sein soll, aber zumindest für 5. September sollte der Aufenthalstort klar sein.

Streusel schrieb:Vielleicht sah man keine Relevanz. Wo kann man die Richtlinien nachlesen, was alles in den schriftlichen Bericht gehört?

Es gibt nur einen NFI-Bericht, in dem alle Erkenntnisse der Forensiker aufgeführt sind. Ich gehe davon aus, dass die DVDs das Abbilld der kompletten forenischen Kopie der Handys enthalten. Das sind natürlich Daten mit unendlichen Zahlencodes, die man nicht in einen schriftlichen Bericht packen kann. Das ist dann auch die einzige Erwähnung der DVDs im Bericht. Wenn auf den DVDs etwas zu finden ist, das helfen würde den Fall zu klären, wäre es vom NFI übersehen worden, sonst hätte es Erwähnung gefunden. Natürlich sind wir alle neugierig darauf, aber sie sind nicht zugänglich, auch nicht für Juristen oder Journalisten soweit wir wissen. Ob sie zurückgehalten werden, und vom wem, können wir auch nicht sagen. Im NFI dürften die Daten jedoch vollständig vorhanden sein.

lucyvanpelt schrieb:Interessiert hat es sicherlich sowieso von behördlicher Stelle niemanden mehr, der Fall war doch zu diesem Zeitpunkt schon durch die Staatsanwältin auf Eis gelegt.

Ich denke schon, dass Panama Interesse hatte. Die Ermittlungen wurden ja nie offiziell eingestellt, wie ich das verstanden habe. Auf jeden Fall hätte man die Ermittlungen wieder aufnehmen können, wenn der NFI-Bericht Hinweise auf ein Verbrechen zutage gefördert hätte.

Streusel schrieb:Fall hätte man die Ermittlungen wieder aufnehmen können, wenn der NFI-Bericht Hinweise auf ein Verbrechen zutage gefördert hätte.

Ich denke davon ist man beim NFI ausgegangen. Ich denke nicht, dass man gedacht hat, dass die angefordeten Erkenntnisse überhaupt keine Erörterung mehr finden. Ermittlungen hätten an die Erkenntnisse des NFI anschließen müssen, was ja von eben diesem auch angeraten wurde wie vom eigenen forenischen Institut IMELCF auch. Doch man hat sich entschlossen den Fall zu schließen. Dass dies auf absolutes Unverstädnis stoßen musste, war also zu erwarten. Dass die Gegnerseite darauf geklagt hat, kann ich zumindest sehr gut nachvollziehen, nach dem, was die forensischen Berichte zutage gefördert haben. Schließlich wurde zwar kein Verbrechen bewiesen, aber ein Unfall genauso wenig.

Streusel schrieb:Ich denke schon, dass Panama Interesse hatte.

Dann hätten sie doch niemals die Klage der Kremers abgewiesen.
Das widerspricht sich doch total.

Doctective schrieb:Schließlich wurde zwar kein Verbrechen bewiesen, aber ein Unfall genauso wenig.

Einen Unfall könnte man durch forensische Untersuchungen eher nicht beweisen. Denn egal was man auch findet, lässt sich das in ein Verbrechensszenario einbauen. Auch wenn sich die Beiden verletzt fotografiert hätten und eine Abschiedsnachricht verfasst hätten, dann könnte das doch immer unter Zwang geschehen sein.
Man hat keine Belege dafür gefunden, dass eine andere Person an dem Geschehen beteiligt war. Das reichte den panamaischen Behörden offenbar, um nicht von einem Unfall abzurücken.

lucyvanpelt schrieb:Dann hätten sie doch niemals die Klage der Kremers abgewiesen.

Mit welcher Begründung wurde die Klage abgewiesen?

Streusel schrieb:Man hat keine Belege dafür gefunden, dass eine andere Person an dem Geschehen beteiligt war. Das reichte den panamaischen Behörden offenbar, um nicht von einem Unfall abzurücken.

Denkst du eigentlich gar nicht über die Fakten nach, die @Outback und @cyclic hier akribisch vorlegen? Geh doch argumentativ mal darauf ein. Dein Vertrauen in die Arbeit der Staatsanwaltschaft hast du doch jetzt oft genug bekundet.