dothy91 schrieb:Vllt hat das nur kurze Einschalten des Handys, das zu kurz war, um überhaupt Netz zu bekommen, ja genau diese Intention gehabt… denn hätte sich das Handy ganz woanders in einen Funkmasten eingewählt, hätte man einen möglichen Täter ja orten können.
Ich finde solche Gedanken immer schwierig, bei denen wir bzw die Autoren jetzt im Nachhinein unter Hinzuziehung eines ausgewiesenen Experten - der wahrscheinlich auch einiges rumprobiert und viele Überlegungen angestellt hat, wie es gewesen sein könnte - diesen Kenntnisstand einem spontanen Täter "unterstellen". Selbst wenn man recht kaltblütig vorgeht, halte ich solche ausgefuchsten Spielereien und dieses extrem Weit-im-Voraus-Denken, was irgendjemand aus Handydaten und Co schließen könnte, wenn man sie so und so manipuliert, einfach für extreeem unwahrscheinlich. Gerade dieses kurze An- und Ausschalten: welcher Täter kann sich denn da wirklich zu 100 Prozent sicher sein, dass das nicht doch im blödesten Fall für eine Ortung reicht und man ihm gerade deshalb auf die Spur kommt? Ich glaube da müsste man schon extrem tief in der Materie stecken, um für sich sicher sagen zu können, dass das ausgeschlossen ist. In meinen Augen brächte sich ein Täter mit diesen ganzen angeblichen Manipulationsversuchen nur unnötig in Gefahr, denn Irren ist menschlich, selbst bei einem IT-Crack, und die Gefahr vorhanden, dass man an irgendeiner Stelle einen Fehler begeht. Und das Ganze muss man ja auch in kürzestem zeitlichen Ablauf nach der Tat bewerkstelligen, direkt mit den Handyaktivitäten und Manipulationen starten und hat nicht wie wir 10 Jahre Zeit, um sämtliche Eventualitäten dieses Falls genüsslich hin- und herzuwenden. Zumal die ganze Mühe eh umsonst wäre, wenn ein unehrlicher Finder sich den Rucksack genommen hätte und Kamera sowie Handys verkauft hätte, fände ich jetzt in so einer ärmeren Region alles andere als unnachvollziehbar, selbst hier in D würden das viele sicher nicht pflichtbewusst abgeben. Also ein weiterer, sehr großer Unsicherheitsfaktor für den Täter.
Gleiches wie oben gesagt gilt auch für die Nachtfotos: hier wurde ja schon erwähnt, dass die über Stunden hinweg entstanden sind, man also nicht mal schnell zurück zum Tatort bzw dem Aufenthaltsort der Opfer zurückgekehrt ist (allein dies ein unnötiges Risiko!!!) und schnell 10 aussagekräftige Bilder für das Fake-Unfallszenario geschossen hat (dafür müssten die mmn auch tatsächlich aussagekräftiger sein), sondern man über Stunden hinweg mit Blitzlicht auf sich aufmerksam machte. Kannst du da als Täter wirklich ausschließen, dass das nicht doch von irgendwem (z.b. irgendeinem Indigenen) gesehen wird und der dich dann später aus dem Wald stapfen sieht? (Argumentiert man hingegen, dass der Täter den Mädchen Kamera und Handys überlassen hat, weil er sich 100 pro sicher sein konnte, dass sie niemals Empfang haben würden, widerspricht das in meinen Augen irgendwie der Sicht vieler Foulplay-Anhänger, dass man ja trotzdem zig SMS und sonstige Versuche anstelle der Mädels gestartet hätte, irgendwas wäre bestimmt durchgegangen -- ja, also was nun? Definitiv kein Empfang oder doch Empfang möglich? Ebenso hätten sie in dem Fall auf Handy oder Kamera dokumentieren können, was ihnen angetan wurde.)
Mir bereitet es generell bei vielen Theorien großes Unbehagen, wenn das Pferd von hinten aufgezäumt und alles rückwärts betrachtet wird (inklusive Tod eines Taxifahrers 1 Jahr später!!!), anstatt von vorne, step by step die sich zuspitzende Lage der Mädchen und auch ihre psychische Situation nachzuvollziehen, was ich viel simpler zu erklären finde als rückwirkend aus jeder Besonderheit etwa des Ortes oder von Personen (Stichwort Drogenhandel) einen Kausalzusammenhang mit Lisannes und Kris verschwinden "zu stricken". Es können auch verschiedene Dinge gleichzeitig präsent sein, ohne was miteinander zu tun zu haben. Beispiel: ein Ort, in dem es viele Störche gibt und überdurchschnittlich viele Kinder geboren werden. Deswegen wird es trotzdem nicht wahrscheinlicher, dass die auch vom Storch gebracht wurden....