Andante schrieb:Oder meinst du, dass Ursula ein Zufallsopfer war und der Irgendwer die Kiste auf Vorrat eingegraben hat
Ja, ich glaube das Ursula ein Zufallsopfer war. Auf Vorrat wurde die Kiste deshalb nicht eingegraben, der Ammersee genießt eigentlich den Ruf, daß dort die Reichen wohnen. Im Internat sind halt die Kinder von den Superreichen aus ganz Bayern und darüber hinaus (wer sichs leisten kann). Die Theorie, daß man eigentlich ein Kind von dort plante zu entführen halte ich durchaus für möglich, und auch wahrscheinlich, weil es dort halt die Eltern gibt die mal 2 Mio zahlen können.
Die Begründung weshalb Ursula
kein Zufallsopfer gewesen sein soll, überzeugt mich gar nicht. Da muß ich auch nicht mit FJS, oder irgendwelchen Vetternwirtschaften innerhalb der Justiz begründen. Es genügt mir zu wissen, daß sich WM nach Ansicht des Gerichts
wochenlang auf diesen Tag X vorbereitet haben soll.
1.) Es wird ignoriert, daß Ursula am 15.09. wohl eher zufällig allein den Seeweg gefahren ist
ErwinKöster schrieb am 08.04.2019:Die Turnstunde beim TSV Schondorf begann Ende Juni 1981, ging vermutlich bis zum 28.7. und fing erst am 15.9. wieder an. Ursula fuhr also nicht nur lediglich ein paar Mal dorthin, es fuhr meist auch ein zweites Mädchen mit. Das müssen die Täter, wenn sie wirklich wochenlang den Seeweg beobachtet haben sollen wie es im Urteil steht, bemerkt haben.
2.) WM hat angeblich ab Ende Mai 1981 das erste Erpresserschreiben hergestellt, und zu diesem Zeitpunkt stand nur fest das er ein Mädchen entführen will
(„Wir haben ihre Tochter entführt“) und an einem Donnerstag die Familie kontaktiert
(„wir werden Ihnen am Donnerstag anrufen“). Auch wenn man jetzt begründet, daß Ursula möglicherweise bei der Entführung durch eine unsachgemäße Betäubung mittels Lachgas die Entführung nicht überlebte und keine Auskunft mehr darüber geben konnte wer sie ist und wo sie wohnt, sprich wie die Eltern zu erreichen sind (was vermutlich der Plan der Entführer war die Auskunft vom Opfer zu erhalten), WM soll laut Urteil nach der Entführung den Polizeifunk abgehört haben und hätte über diese Quelle Kenntnis darüber erhalten können bzw. müssen WEN er denn entführt und in die Kiste gesperrt hat. Andere Täter hingegen mussten warten, bis sie konkretes aus dem
Rundfunk erfuhren.
Tatsächlich wurde nämlich, wie der Zeuge _____ glaubhaft vortrug, am Vormittag des 16.09.1981 im Rundfunk zunächst irrtümlich nach Ursula Herrmann aus „Dießen“, anstatt aus „Eching“, gefahndet.
(Seite 298)
WM hätte aus dem Polizeifunk die korrekten Angaben gehabt, und den am 16.09. ergänzten Brief auch rechtzeitig zur Post bringen können. Er wusste ja, daß dort was von den Anrufen am Donnerstag steht.
Der ergänzte Brief wurde aber erst im Zeitraum vom 16.09.1981 nach 18.45 Uhr bis vor der Frühleerung am17.09.1981 um 05.45 Uhr in einem Briefkasten im Stadtgebiet von Landsberg am Lech eingeworfen, und kam damit ja auch nicht rechtzeitig bei der Familie an.
3.) Die Kistenbeigaben lassen meines Erachtens einen Ermessensspielraum zum Alter zu
3.1. Ursula war 10 und eher zierlich, der Jogginganzug in Gr. 164 auch noch für 13-14-jährige passend
3,2.auch die Auswahl der Lektüre lässt darauf schließen, daß man noch nicht wusste wie alt das Opfer sein wird, daß ein 10-jähriges Mädchen Western, Horror oder Krimiromane liest halte ich für kaum denkbar in der Situation, aber das die Altersgruppe bei der Auswahl der Opfer berücksichtigt wurde ist durch die Beigabe von Donald Duck halt nicht ausgeschlossen.
Palio schrieb:Des Weiteren ist die Leiter im Zusammenhang mit Ps. Aussage nicht erklärt. Diese würde ich mit parallelen oder früheren Buddelarbeiten durch Mazurek erklären.
Schau und ich glaube die wurde am Tatabend benötigt, mind. um das Opfer in die Kiste zu bringen. Und man schaffte es aufgrund der schnellen Reaktion der Familie Herrmann die Ursula suchen ging nicht mehr das Zeug ungesehen aus dem Wald zu bringen, bzw. ließ es dort, weil es für die (geplante) Freilassung ohnehin so gedacht war.
Aber wenn Du Dir mal das Loch ohne Kiste anschaust und dir dann vorstellst wie KP mit 1,67m da im Kaminkehrergang rausgeklettert sein soll, dann weißt warum die Leiter existierte.