Phisch schrieb:Falsche Geständnisse, die die Arbeit natürlich erheblich erschweren, spielten dabei wohl eine große Rolle. Ob das auf WM übertragbar ist, ist natürlich offen. Aber es ist aber in nicht wenigen prominenten Fällen schon vorgekommen, dass die freie Beweiswürdigung offenbar zu freiem Storytellimg führte.
Nein, natürlich ist das kein freies Storytelling, die Story beruht schon auf den vorliegenden Indizien. Wenn allerdings die Indizien einschließlich Geständnissen einschließlich Gutachten falsch bzw. fehlerbehaftet bzw. sind, kann daraus am Ende nur eine falsche Story werden. Was man dann dem Gericht vorwerfen kann (ob mit Recht oder nicht, sei mal dahingestellt), ist, dass es die falschen Geständnisse, Gutachten, Aussagen etc. als solche nicht erkannt hat.
Die Gefahr sehe ich im Fall Mazurek aber nicht. Da ist kein freies Storytelling, die Indizien sind nun mal da und bisher nicht als falsch „überführt“, als da sind zB das fehlende Alibi, das Fernglas, die Spatenfahrten, die Lektüre in der Kiste, das Motiv, der nicht bewiesene Flohmarktkauf, die handwerklichen Fähigkeiten, die Gelegenheit zum Kistenbau, die Ortskenntnis, das Laken und der Dekostoff mit Schweißerspuren, das plötzliche intensive Abhören des Polizeifunks ab dem Tattag etc.Es gibt am Ende nur eine in Frage kommende Person, in der sich so viele Indizien vereinen, und das ist Mazurek. Auf niemand anderen treffen Indizien in solcher Art und Fülle zu. Ergo: freies Storytelling ist das hier sicher nicht, auch wenn es von interessierter Seite immer wieder als solches darzustellen versucht wird.