Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
26.02.2024 um 23:39Phisch schrieb:Ich finde die Ansätze bzgl. einer möglichen Beteiligung durch Internatsschüler durchaus interessant dargelegt. Nur habe ich doch ernsthafte Zweifel, dass dieser Aufwand, der betrieben wurde, in solch einer Umgebung unbemerkt möglich gewesen wäre. Die Konstruktion, Verbringumg, Aushub des Lochs, Einwurf der Briefe in Minga, Telefonate von außerhalb - das kann in so einer behüteten Umgebung kaum unbemerkt bleiben.
1cast schrieb:Für mich kling das alles auch wenig plausibel. Einen Erpresserbrief oder Telefonanruf kann ich mir ja noch vorstellen, aber alles andere geht doch weit über alles hinaus, was ein Schüler oder gar eine Gruppe von Schüler eines Internats unbemerkt machen könnten.Die Doku ist fast schon peinlich, finde ich. Für mich wirkt da, wie die fixe Idee einer alternden Romanautorin, die endlich mal ihre 5 Minuten Ruhm wittert. Und der "Kriminologe" macht da echt eine ziemlich armseelige Figur, ein bisschen ein Petermann für Arme... Er wirkt auf mich reichlich voreingenommen und deutet alles in die Richtung der Idee der Romanautorin. Er deutet vieles als kindlich, undurchdacht und abenteuerlich, und schließt daraus, dass da Jugendliche und keine "Profis" am Werk waren. Aber wer soll denn bitte Profi für Kindesentführungen sein?!
Es wird da außer Herrn Körppen gibt es in Deutschland in dem Sinne ja wohl kaum einen Profi für Entführungen.
Und alles, woraus er schließt das da Jugendliche am Werk waren, kann man genauso gut als Indiz für einen nicht ganz so hellen Entführer hernehmen, der einen ganz "schlauen" Plan hatte, wie er an viel Geld kommen kann, der sich dann eben als doch nicht ganz so schlau herausgestellt hat.
Werner M. lebte in der Nachbarschaft der Hermanns, war Radio- und Fernsehtechniker (was für mich diese Konstruktion mit Klingeldraht und die Idee, bei den Anrufen Tonbänder abzuspielen als Tatwerkzeuge als Indiz wichtig macht), hat drei volle Tage gebraucht, um sich zu erinnern, dass er am besagten Abend mit Kumpels und Ehefrau einen Spieleabend gemacht hat und hat angeblich 2 Wochen vor der 2. Hausdurchsuchung auf einem Flohmarkt ein Tonbandgerät gekauft, das dummerweise die gleichen akkustischen Auffälligkeiten hatte, wie das Gerät, mit dem 28 Jahre vorher die Anrufe bedudelt wurden.
Meinetwegen kann er noch den Rest seines Lebens über deutsche Flohmerkt rollern, ich würde einiges darauf setzen, dass der den Verkäufer des Gerätes nicht finden wird, weil es ihn nie gegeben hat....