Jacksy24 schrieb:Und ich behaupte, ein Gedächtnisprotokoll, dass erst Wochen danach aufgeschrieben wird, kann das Gespräch max. "ungefähr" wiedergeben.
Ja. Das ändert aber nichts an der Quintessenz und an der Bewertung. Nochmal: Es kommt hier für die Entscheidungsfindung im Wesentlichen auf die Zeugenaussagen an, nicht darauf, wie kreativ P. sich aus der Situation herauswinden wollte.
Das Substanzielle seiner Aussage ist, dass er nur einmal versucht hat, seine Spatenfahrten sinnvoll zu erklären. Da gesteht er zum ersten Mal, ausgerechnet in den Weingarten gefahren zu sein, obwohl zu dem Zeitpunkt noch kein Zeuge angab, ihn dort gesehen zu haben. Und nun kommt der entscheidende Punkt: Er sagt auch, warum er mit Spaten in den Weingarten fuhr: Er habe dort ein Loch für
Werner Mazurek gegraben. Aber nicht an der Stelle, wo die Entführer, wer auch immer das gewesen sein mag, die Kiste für das Kind vergruben.
"Wo denn dann, Herr Pfaffinger?"
"In der Nähe vom See."
"Zeigen sie doch mal die Stelle."
"Ähm, nee kann ich nicht."
"Was? Da stimmt doch was nicht."
"Na gut, ich habe doch kein Loch gegraben. Aber der Werner Mazurek, der wollte da graben. Warum weiß ich nicht. Und der wollte von mir einen Pickel, eine Schaufel und einen Spaten."
Jacksy24 schrieb:Und du glaubst wirklich, die Beamten haben sich bei der Vernehmung "verwirren" lassen? Du scheinst kein großes Vertrauen in sie zu haben.
Ich hätte mich auch verwirren lassen. Man versteht KP besser aus der Distanz heraus und wenn man sich vorrangig mit den Zeugenaussagen befasst hat.
Dann musst du nur nämlich nur noch prüfen, was seine Absichten waren. Für mich stellt sich das eindeutig so dar, dass er seine Spatenfahrten erklären wollte, ohne sich selbst mit der Entführung in Verbindung zu bringen. Dafür hat er eine Teilwahrheit eingeräumt. Die Beschuldigung von WM kann in dem Zusammenhang nur zum wahren Teil gehören, weil die Alternativthese "Rachefeldzug" nirgendwohin führt (s.o.) und KP selbst dies auch nie angab.