Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
15.05.2019 um 23:01JosephConrad schrieb:Der Komplize hätte also sehr wohl eine gehbehinderte Frau sein könnenEine gehbehinderte Frau im Weingarten?
JosephConrad schrieb:Der Komplize hätte also sehr wohl eine gehbehinderte Frau sein könnenEine gehbehinderte Frau im Weingarten?
JosephConrad schrieb:Der Komplize hätte also sehr wohl eine gehbehinderte Frau sein können, die weiter nicht in Erscheinung tritt und im rechten Moment ein Zeichen gibt.Frau M.-F. hat seit ihrem Verkehrsunfall 1979 u.a. kein Hüftgelenk mehr. Das heisst sie kann weder richtig gehen (auch mit Krücken) noch autofahren. Wie soll sie in den Weingarten gekommen sein? Sogar vom Aumühleparkplatz zur Kiste sind es 140 m auf Schotterweg, zT mit Höhenunterschied. Nicht zu reden vom Seeweg und den Trampelpfaden. Und nach der Tat hieß es schnell verschwinden, das hätte sie ebenfalls nicht geschafft.
JosephConrad schrieb:. Pfaffinger war zumindest Helfer, das Gericht hatte ja seiner damaligen Aussage geglaubtDas Gericht hat sein widerrufenes Geständnis beweisgewürdigt. Es hat aber keine ausreichenden Überlegungen angestellt wie es sowohl zu dem belastenden Geständnis wie auch zur Zeugenaussage des Vermieters bezüglich Spaten gekommen sein könnte, obwohl die Sachverhalte bekannt waren. Es ist sehr unwahrscheinlich dass er mit der Tat zu tun hatte.
2r2n schrieb:Unsere Telefonnummer wurde erst am 16.09. eingeklebt.Es könnte aber auch so gewesen sein, dass man sehr wohl Ursula ausgesucht hatte, aber die Telefonnummer beim Schreiben des Briefes erst nachschlagen werden musste und deshalb die Lücke freigelassen wurde.
Robin76 schrieb:Es könnte aber auch so gewesen sein, dass man sehr wohl Ursula ausgesucht hatte, aber die Telefonnummer beim Schreiben des Briefes erst nachschlagen werden musste und deshalb die Lücke freigelassen wurde.Die Erpresserbriefe sind über einen sehr langen Zeitraum, nach einer Expertise über Monate, entstanden. Das können wir also ausschließen.
Robin76 schrieb:Aber wenn Ursula ein Zufallsopfer war, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass Mazurek der Täter gewesen ist. Er hatte Geldsorgen und musste eine Nummer sicher gehen. Er hätte sich doch dann ein wohlhabendes Kind ausgesucht.Da gibt es aber noch eine andere Sichtweise:
ErwinKöster schrieb am 11.02.2018:Die Bekanntschaft mit den Herrmanns ist auch deshalb interessant, weil behauptet wurde Ursula sei ein "Zufallsopfer" gewesen: Abgesehen davon, dass jeder, der sie näher kannte wusste, dass sie IMMER am Uferweg fährt (und somit ein leichtes Opfer ist) wurde auch bekannt dass WM sie beobachtet hat. Und: die müssen auch dadurch geahnt haben, dass die Herrmanns mit der Hilfe der Kirche und der Nachbarn rechnen konnten!Und:
JosephConrad schrieb:Und:
Tatmotiv seien seine desolaten finanziellen Verhältnisse gewesen. Er hatte etwa 140.000 Mark Schulden, musste 1980 einen Offenbarungseid leisten. Dies ginge auch aus einem Brief heraus, den der Angeklagte kurz vor dem Verbrechen seiner Frau schrieb:
"Wir müssen raus aus der Scheiße, koste es, was es wolle."
...
„Man müsste mit einem Schlag, mit einem Geschäft, zwei Millionen machen, dann hätte man ausgesorgt“, hatte M. häufiger im Freundeskreis gesagt.
Gegenüber einem Zeugen soll M. geäußert haben, „dass für den Fall, eine Familie könne das Geld nicht auftreiben, bei einer Entführung mit Lösegeldforderung der Staat oder die Kirche einspringen würde.“ Einem anderen Zeugen gegenüber soll er erwähnt haben, „dass man schon eine Entführung machen müsse, wenn man zu Geld kommen wolle – und keinen Einbruch.
http://azxy.communityhost.de/t298189111f354157108-FF-Kripo-Fuerstenfeldbruck-MORDFALL-URSULA-HERRMANN-GEKL-RT-5.html
robernd schrieb am 19.12.2018:- Werner M. hatte Schulden bei der Bank (die lassen sich mit Lösegeld nicht tilgen)..hatte Schulden bei der Bank....Die Banknoten wären sicher registriert worden und daher nicht so einfach bei einer Bank einlösbar gewesen.
JosephConrad schrieb:"Wir müssen raus aus der Scheiße, koste es, was es wolle."könnte ja auch heissen, "wir müssen noch mehr sparen" oder zu seiner Frau "nun musst auch du arbeiten oder noch mehr arbeiten" oder "wir müssen uns von Liebgewonnenem trennen"
JosephConrad schrieb:Da gibt es aber noch eine andere Sichtweise:In diesem Forum können einmal geschriebene Beiträge weder editiert noch modifiziert oder kommentiert werden, wenn sie nicht mehr dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Mein Kenntnisstand ist heute ein anderer als im Februar 2018, somit ist diese Aussage nicht mehr aktuell!
ErwinKöster schrieb am 11.02.2018:
Die Bekanntschaft mit den Herrmanns ist auch deshalb interessant, weil behauptet wurde Ursula sei ein "Zufallsopfer" gewesen: Abgesehen davon, dass jeder, der sie näher kannte wusste, dass sie IMMER am Uferweg fährt (und somit ein leichtes Opfer ist) wurde auch bekannt dass WM sie beobachtet hat. Und: die müssen auch dadurch geahnt haben, dass die Herrmanns mit der Hilfe der Kirche und der Nachbarn rechnen konnten!
Grabowski schrieb:"Wir müssen raus aus der Scheiße, koste es, was es wolle."Süß :-)
könnte ja auch heissen, "wir müssen noch mehr sparen"
Grabowski schrieb:..hatte Schulden bei der Bank....Die Banknoten wären sicher registriert worden und daher nicht so einfach bei einer Bank einlösbar gewesen.Der hätte ja mit dem Geld wohl kaum seine Schulden bei der Bank ablösen wollen. Übrigens scheint mir, die meisten Entführungen mit Lösegeldforderung sind durch Schulden motiviert. Beispiel (eins von vielen, ich suchte nach "Schulden Entführung"):
Geheimrat schrieb:Frage: ist sie des öfteren den Seeweg alleine geradelt, vor allem in den Ferien?In der ersten Hälfte den Ferien schon ein paar mal. Dann nicht mehr, denn die Familie war dann im Urlaub an der Nordsee.
JosephConrad schrieb:Gegenüber einem Zeugen soll M. geäußert haben, „dass für den Fall, eine Familie könne das Geld nicht auftreiben, bei einer Entführung mit Lösegeldforderung der Staat oder die Kirche einspringen würde.“Dieses Zitat stammt aus der Zeit nach der Entführung. Es ist dem Belastungseifer der StA geschuldet.
ErwinKöster schrieb:Ist es eigentlich nicht eine " Denkunmöglichkeit", die dem BGH hätte auffallen müssen, wenn im Urteil mehrmals von zwingend erforderlichen Komplizen die Rede ist, aber niemals welche ermittelt werden konnten - und es trotzdem eine Verurteilung gab?Vermutlich haben Sie ähnlich, wie @JosephConrad argumentiert, dass man eine unbekannte tatbeteiligte Person nicht ausschließen kann. Diese Person wäre dann zwar ein Phantom, aber keine "Denkunmöglichkeit" in der konsequenten Interpretation dieses erstaunlichen Begriffes.
JosephConrad schrieb:Grabowski schrieb:Zitiere so und dann könntest Du Dein Süß :-) darunter schreiben:
"Wir müssen raus aus der Scheiße, koste es, was es wolle."
könnte ja auch heissen, "wir müssen noch mehr sparen"
Süß :-)
Grabowski schrieb:könnte ja auch heissen, "wir müssen noch mehr sparen" oder zu seiner Frau "nun musst auch du arbeiten oder noch mehr arbeiten" oder "wir müssen uns von Liebgewonnenem trennen"
2r2n schrieb:Vermutlich haben Sie ähnlich, wie @JosephConrad argumentiert, dass man eine unbekannte tatbeteiligte Person nicht ausschließen kann. Diese Person wäre dann zwar ein Phantom, aber keine "Denkunmöglichkeit" in der konsequenten Interpretation dieses erstaunlichen Begriffes.
2r2n schrieb:Vermutlich ließe sich die Liste noch fortsetzen und die Gesamtschau geht dann doch Richtung "Denkunmöglichkeit" in der Kombination mit Mazurek.@2r2n Ich bin nicht dogmatisch festgelegt, sondern in der Sache eher agnostisch. Allerdings gibt es ja auch genug, über das man diskutieren kann. Ich weiß nicht ob man alle Attributre aus Deiner Liste so einem unbekannten Komplizen zuschreiben muß. Daraus ableiten, dass Herr Mazurek so einen Komplizen nicht hatte und somit unschuldig ist, würde ich aber nicht. So könnte deine Liste mehr oder weniger beispielsweise auf den weiblichen Part einer außerehelichen Beziehung passen. Herr Mazurek war damals ca. 30 Jahre alt. Bei einer solchen Beziehung wäre äußerste Diskretion typisch.
Grabowski schrieb:Eine Bitte: wenn du mich zitierst, nimm bitte das ganze Zitat und schneid nicht Teile weg.Das kann ich gerne machen, es hätte auch zum kompletten Text gepasst. Du hast aber "oder" verknüpfte Teilaussagen gehabt, da steht jede für sich. Ich will Dich auch nicht groß kritisieren, aber das (natürlich subjektive) Bild, das ich mir über Herrn Mazurek als Mensch gemacht habe, mit seinen Vorstrafen, bekannten Handlungen und Aussagen läßt eine Interpretation, so wie Du sie geschrieben hast, fast schon dadaistisch erscheinen.
JosephConrad schrieb:Bei einer solchen Beziehung wäre äußerste Diskretion typisch.Das wäre tatsächlich denkbar.
JosephConrad schrieb:Bild, das ich mir über Herrn Mazurek als Mensch gemacht habe, mit seinen Vorstrafen, bekannten Handlungen und AussagenNur zur Info: Die einzige Vorstrafe stammt aus der Zeit nach der Tat.
2r2n schrieb:- eventuell weiblich (Es gibt tatbeteiligte unbekannte weibliche DNA)Und bestimmt wurden nie weibliche Personen aus Mazureks Bekanntenkreis zu einem DNA-Test gebeten. Ich gehe auch davon aus, dass man das Alter dieser weiblichen Person anhand der DNA nie eingegrenzt hat, was jetzt im Nachhinein vielleicht zu empfehlen wäre, wenn es noch nicht passiert ist.
Robin76 schrieb:Eine Alterseingrenzung +/- 5 Jahre könnte ja Schüler des Internates nicht nur belasten, sondern auch entlasten.
ErwinKöster schrieb:Welche "bekannten Handlungen" sind gemeint?z.B. die am Stiefsohn, oder am Hund:
ErwinKöster schrieb am 28.03.2018:AnnaKomnene schrieb:
Er ist gewalttaetig im Affekt. Wie soll das zu einem nahezu komplett gewaltfreien und passiven Verbrechen mit langer Planungsphase passen?
Aber zumindest bei den zwei bekanntesten Fällen unter Alkoholeinfluss (Stiefsohn, Hund). Ist er "trocken" auch so? Bedenke bitte, dass das auch auf viele "Mobster" der Mafia zutraf, die zwar fallweise Gewaltexzesse ablieferten, aber andererseits ein komplexes Syndikat führen konnten.