lucyvanpelt schrieb:Wenn er auf Biegen und Brechen heimgewollt haette, dann waere er doch gleich im Anschluss nach dem ersten Arzt Besuch ins Krankenhaus.
Die Annahme bei der "Psychose-These" ist in dem Punkt identisch: Er wollte zwar nach Hause, aber keinesfalls fliegen, davor hatte er Angst und diese akute Gefahr musste abgewendet werden, indem er die Zeit vertrödelte und den Flug verpasste. Im Verlauf kamen weitere verschiedene Ängste hinzu. Er verhielt sich entsprechend auffällig und panisch.
lucyvanpelt schrieb:Fuer mich klingt das eher danach, dass er die letzte Zeit gemeinsam mit seinen Freunden verbringen wollte. Vielleicht war das seine Art , sich von ihnen zu verabschieden.
Klar war das rückblickend ein Abschied für immer. Das wird er aber nicht geahnt haben. Ich denke, dass er seine aufsteigenden Ängste vor seinen Freunden verbergen wollte. Anvertrauen wollte er sich ihnen jedenfalls nicht, so interpretiere ich sein Verhalten also entsprechend wie du: Er wollte keinen von ihnen dabehalten. Er machte ihnen plausibel, dass er ein gutes Gehör für die Arbeit brauche, behandelt werden müsse und allein klarkäme. Es wäre durchaus möglich, dass er den Freunden vielleicht schon etwas seltsam vorkam, sie dies aber nicht so klar sagen, weil sie sich dann noch mehr Vorwürfe gefallen lassen müssten.
LM wollte ins Krankenhaus und dort bleiben. Als der HNO-Arzt ihm sagte, dass man ihn operieren wolle, bekam er erneut Panik und verließ das Krankenhaus.
Im Viva war er evtl. ebenfalls auffällig, als es dort kein Zimmer für ihn gab (Spekulation zu weiteren Zeugen s. o.), dann beruhigte er sich wieder etwas, wurde aber vom Taxifahrer immer noch als "woozy" und vom Portier im Color als ängstlich beschrieben.
Nachts im Color trat dann erneut Panik auf mit Verlassen des Hotels, Verfolgungswahn, Verstecken. Er beruhigte sich wieder, fuhr zum Flughafen, ging zum Arzt, dort überkam ihn wieder Panik, er flüchtete.
Das ist Stress pur seit der Abreise der anderen, da ist mMn. überhaupt kein Platz für fröhliche Ausstiegsgedanken.
Sein Verhalten veränderte sich auffallend nach dem Krankenhaus, aber ab da entwickelte es sich rasant in Richtung einer massiven Störung und das übliche Argument, dass er aber auf dem Video doch ganz entspannt aussieht, vermag einfach die deutlichen Hinweise auf eine zunehmende Verhaltensabnormität, für die es bekanntlich
mehrere voneinander unabhängige Zeugen gibt, nicht zu entkräften.