toptrek schrieb:Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn er so besorgt um sein Gehör war, warum sucht er den Arzt erst am letzten Tag auf und war die Zeit davor noch mit den Freunden feiern.
Ich kann da gar nichts mysteriöses erkennen.
Er ist ein junger Mann, bekommt einen aufs Ohr, denkt sich erst einmal "ach, das heilt schon wieder von allein". Bei einer Trommelfellverletzung ist der initiale Schmerz auch nur kurzzeitig (
Quelle (Archiv-Version vom 08.05.2021))
Nach 2 Tagen wird es aber nicht wie erwartet besser, eher schlimmer:
Am 7. Juli 2014, dem geplanten Abreisetag, klagte Mittank über eine Hörminderung und starke Ohrenschmerzen und suchte deshalb einen Arzt auf, der einen Trommelfellriss diagnostizierte.
Quelle:
Wikipedia: Vermisstenfall Lars MittankBis dahin dachte LM wohl, dass er sich mit der Verletzung noch "nach hause retten" könnte, nun kommt wegen der andauernden bzw. sich verstärkenden Schmerzen und der sich entwickelnden Hörminderung die Sorge auf, das die Verletzung doch nicht so banal sein könnte, und eine Reise kontraindiziert sein könnte. (Am Rande: dieser Verlauf der Erkrankung weist darauf hin, dass sich eine Entzündung zumindest angefangen hat zu entwickeln, ansonsten treten keine neuen bzw. sich verstärkenden Schmerzen auf. Dies ist auch konsistent mit dem Verschreiben eines Antibiotikums und der Empfehlung zu einer Operation - all dies ist bei einer einfachen Trommelfellperforation unnötig.
Quelle (Archiv-Version vom 08.05.2021)).
Die nahende Abreise forciert nun eine Entscheidung, er kann durch diese nicht länger (ab)warten, ob sich das Problem von alleine löst.
Er entscheidet sich, zum Arzt zu gehen.
Es hilft hier wie so oft, sich das ganze als ein dynamisches Geschehen vorzustellen: Am Anfang hatte er keine Sorgen, aber diese Sorgen haben sich in den nächsten Tagen entwickelt, als die Beschwerden nicht abklangen bzw. stärker wurden.
Ich halte dieses Verhalten für völlig normal, und denke, dass eine Mehrheit von jungen Männern, insbesondere im Saufurlaub, genauso handeln würde, und nicht wegen jedem anscheinenden Kinkerlitzchen prophylaktisch zum Arzt gehen würden.