Vermisstenfall Lars Mittank
17.11.2020 um 09:28toptrek schrieb:Sorry, hierzu fehlt mir leider die Erinnerung.Danke für deine Antwort, ich hätte mir das wahrscheinlich auch nicht gemerkt.
toptrek schrieb:Sorry, hierzu fehlt mir leider die Erinnerung.Danke für deine Antwort, ich hätte mir das wahrscheinlich auch nicht gemerkt.
Palio schrieb:Sein Ohr sollte heilen ohne Behandlung, bezahlen wollte er ohne funktionierende Kreditkarte. Postkarten schrieb er, ohne sie einzuwerfen, ein Hotelzimmer zum Übernachten mietete er, ohne das Bett zu nutzen, WU Geld forderte er an, ohne den Code abzuwarten.Ja, man könnte sagen, er handelte erratisch. Rationale Handlungsziele sind noch erkennbar, die dafür jeweils erforderlichen Handlungsketten werden aber immer wieder unterbrochen und laufen ins Nichts.
Es kam immer etwas Dringendes dazwischen, etwas, das Angstzustände und Panikattacken auslöste. Nach dem Weglaufen wird sich das Muster nicht geändert haben.
Mazehare schrieb:LM wollte vielleicht wirklich, dass seine Freunde ohne ihn abreisen, hat sich bis zum Abschied möglichst ruhig verhalten und dachte, ohne die Freunde komme er besser zurecht. Es passierte aber genau das Gegenteil, denn ohne die Rückmeldung der Freunde fehlte ihm das Feedback, das ihm signalisiert hatte, dass die anderen merkten, dass er sich verfolgt fühlte.Genau das, was du hier schreibst, passt hervorragend zu einer PTBS. Aber das wollt ihr ja nicht hören. Ich hatte mal versucht, das Verhalten von Lars mit meinem eventuellen zu vergleichen (ich leide unter einer PTBS) und hab mich da in einigen Punkten wiedergefunden. Nun bin ich eine Frau und meine PTBS hat ganz bestimmt völlig andere Gründe als evtl. bei Lars, aber für mich sieht sein Verhalten danach aus
Auch diese Variante würde erklären, warum sein Verhalten nach dem KH-Besuch von anderen als auffällig wahrgenommen wurde. Es fiel ihm schwerer, seine Gedanken beisammenzuhalten und den Ängsten nicht nachzugeben. - Wie gesagt, es gibt nur die Aussagen anderer Personen und das Video vom FH, wir können hier nur spekulieren. Für mich persönlich bleibt diese Variante weiterhin plausibel, auch aus medizinischer Sicht.
IamSherlocked schrieb:Aber das wollt ihr ja nicht hören.Das "Problem" ist halt, dass wir darüber bei LM nichts wissen. Über ihn selbst wissen wir ja nur sehr wenig. Von ihm selbst gar nichts. Und das Wenige, das wir wissen, ist z.T. widersprüchlich. Das macht es so gut wie unmöglich, sich ein Bild von seiner Persönlichkeit zu machen.
Mazehare schrieb:Das "Problem" ist halt, dass wir darüber bei LM nichts wissen. Über ihn selbst wissen wir ja nur sehr wenig. Von ihm selbst gar nichts. Und das Wenige, das wir wissen, ist z.T. widersprüchlich. Das macht es so gut wie unmöglich, sich ein Bild von seiner Persönlichkeit zu machen.Genauso sieht es aus, das trifft ja auf jede Theorie zu.
Mazehare schrieb:Wie gesagt, es gibt nur die Aussagen anderer Personen und das Video vom FH, wir können hier nur spekulieren. Für mich persönlich bleibt diese Variante weiterhin plausibel, auch aus medizinischer Sicht.Auch da stimme ich dir zu, jede Variante ist spekulativ.
IamSherlocked schrieb:Genau das, was du hier schreibst, passt hervorragend zu einer PTBS.Nach dem Diagnosesystem DSM-IV, das in diesem Fall präziser ist als die Klassifikation nach ICD-10, gelten für das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung folgende Kriterien:
Palio schrieb:Nach dem Diagnosesystem DSM-IV, das in diesem Fall präziser ist als die Klassifikation nach ICD-10, gelten für das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung folgende Kriterien:Nett dass Du jemanden der PTBS hat, die Symptomatik zum nachlesen hier einstellst...
Ein extrem traumatisches Ereignis. Das traumatische Ereignis beinhaltet u.a. das direkte Erleben einer Situation, die mit dem Tod oder der Androhung des Todes, einer schweren Verletzung oder einer anderen Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit zu tun hat (Kriterium A1). Das umfasst insbesondere kriegerische Auseinandersetzungen, gewalttätige Angriffe auf die eigene Person, Entführung, Geiselnahme, Terroranschlag, Folterung, Kriegsgefangenschaft, Gefangenschaft in einem Konzentrationslager, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, schwere Autounfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit.
Die Schwere, Dauer und Nähe der Person bei Konfrontation mit dem traumatischen Ereignis sind die wichtigsten Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit bestimmen, mit der die Störung sich entwickelt.
Die Reaktion der Person auf das Ereignis muss intensive Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen umfassen (Kriterium A2).
Charakteristische Symptome, die aus der Konfrontation mit der extrem traumatischen Situation resultieren.
-das anhaltende Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von wiederholten und aufdringlichen Erinnerungen an das Ereignis (Kriterium B1),
-wiederkehrende, quälende Träume, in denen das Erlebnis nachgespielt wird oder in anderer Form auftritt (Kriterium B2),
- das Erleben von oft als "flashbacks" bezeichneten dissoziativen Zuständen, während derer einzelne Bestandteile des Ereignisses wieder erlebt werden (Kriterium B3) oder, wenn die Person mit Ereignissen konfrontiert wird, die sie an Aspekte des traumatischen Ereignisses erinnern oder die diese symbolisieren, in Form von intensiver psychischer Belastung (Kriterium B4) oder physiologischer Reaktionen (Kriterium B5).
-die andauernde Vermeidung von Reizen, die mit dem Trauma assoziiert sind,
-möglichst Vermeidung von Erinnerungen, Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen über das traumatische Ereignis (C Kriterium)
- anhaltende Symptome erhöhten Arousals in Form von Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten, evtl. wiederholte Albträume, (D Kriterium), Hypervigilanz und übertriebener Schreckreaktion, evtl. Reizbarkeit oder Wutausbrüche (Kriterium D2), Konzentrationsstörungen (D Kriterium)
Das vollständige Symptombild muss länger als einen Monat anhalten (E Kriterium), und die Störung muss in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen (F Kriterium).
Mit dem neueren DSM-5 gab es ein paar Änderungen (das A2 Kriterium entfällt zum Beispiel), die Schwelle der zur Auslösung einer PTBS als geeignet angesehenen Traumaereignisse ist aber erhöht worden.
Eine diagnostizierte PTBS ist bei Lars Mittank nicht bekannt. Sie hätte sich dann im Urlaub erst entwickeln müssen. Da bereits das A1-Kriterium, ein zurückliegendes Nahtoderlebnis oder ein Erlebnis von ähnlich katastrophalem Ausmaß nicht bekannt wurde und der eventuelle Schlag aufs Ohr im Urlaub diese Anforderungen sicherlich nicht erfüllt, halte ich die Ausbildung einer PTBS bei Lars Mittank während des Urlaubs für sehr unwahrscheinlich.
Aslania123 schrieb:Nett dass Du jemanden der PTBS hat, die Symptomatik zum nachlesen hier einstellst...Das habe ich für die Allgemeinheit geschrieben, hat ja nicht jeder ne PTBS.
Ja genauso wenig ist bei ihm eine diagnostizierte Psychische Störung oder ähnliches bekannt, welche sich ja auch Blitzartig im Urlaub bildete.
Das eine kannst Du ebenso wenig wie das andere ausschließen oder belegen.
Palio schrieb:Ein Schlaganfall ist meistens für andere gar nicht zu erkennen, erst die Folgen werden sichtbarDann hast du noch keinen miterlebt.
Della schrieb:Dann hast du noch keinen miterlebt.Doch, ich spreche aus Erfahrung. Und ich bleibe dabei - kein Gutachter, der sich mit PTBS auskennt, würde den Schlaganfall des Vaters vor zwei Jahren als Ursache für Lars Mittanks Verhaltensauffälligkeiten im Urlaub im Sinne einer PTBS werten. Das ist einfach Unsinn.
Palio schrieb:Doch, ich spreche aus Erfahrung. Und ich bleibe dabei - kein Gutachter, der sich mit PTBS auskennt, würde den Schlaganfall des Vaters vor zwei Jahren als Ursache für Lars Mittanks Verhaltensauffälligkeiten im Urlaub im Sinne einer PTBS werten. Das ist einfach Unsinn.Das hab ich auch nicht behauptet, aber ein Schlaganfall der später Auswirkungen hat ist auf jeden Fall von Leuten die dabei sind zu bemerken. Das ist alles was ich damit sagen wollte
Della schrieb:Das hab ich auch nicht behauptet, aber ein Schlaganfall der später Auswirkungen hat ist auf jeden Fall von Leuten die dabei sind zu bemerken. Das ist alles was ich damit sagen wollte
Palio schrieb:Ich kann von welchen mit Auswirkungen berichten, die erst nach dem Aufwachen morgens bemerkt wurden:Ja ist richtig wenn derjenige schläft . Aber wenn du das bei jemanden miterlebst erkennst du es.
Solche:
lucyvanpelt schrieb am 15.11.2020:Hat ueberhaupt mal einer rausbekommen, ob es im Jahr 2014 wirklich eine Zweigstelle von Western Union auf dem FH gab ?Du Füchsin!
Laut Tante Google befand sich eine im Terminal 1 , aber dieses Terminal wurde im Jahr 2014 geschlossen.
Nur noch der VIP Bereich ist offen und zu diesem hatte Lars bestimmt keinen Zutritt.
Zum 27. August 2013 wurde Terminal 1 nach 41 Betriebsjahren geschlossen.Quelle: Wikipedia: Летище Варна
Della schrieb:Und ne PTBS muss ja nicht durch das Krankheitereignis des Vaters entstanden sein! Auch wenn ich weder ne PTBS noch ne Psychose für wahrscheinlich halte.
EclipseFirst schrieb:Das wäre endlich mal ein plausibler Grund, warum das Geld nicht abgerufen wurde. Wenn Lars keine WU-Ausgabe fand...
Palio schrieb:Es gab im Terminal 2 zwei WU-Ausgabestellen: die Central Cooperative Bank neben dem Infoschalter und ein Geldwechselschalter mit WU-Zulassung in der Nähe vom Ginger Cafe.OK. Dann entspricht @lucyvanpelt s Info also nicht den Tatsachen.