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Doppelmord Babenhausen

26.392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

22.03.2025 um 14:57
Zitat von LanzaLanza schrieb:Keineswegs. Eine Firma mit etwa 100 Leuten hat eine IT-Abteilung mit 3 Leuten (eigenes mir bekanntes Beispiel). Da ist jeden Tag mal etwas bei mind. einem MA mit der IT. Und man muss häufig warten.
Der erste Ansatz ist dann um weiter zu kommen, selbst eben einfache Dinge zu überprüfen. Alle Kabel fest. Schalter an etc.
Es gab einen IT Admin und an den hätte er sich wenden müssen.

Und ja, eine Prüfung, ob ich den PC auch an Strom angeschlossen habe, die Kabel fest sitzen, macht man durchaus selbst. ABER!! Das Gehäuse abmontieren und mit Schraubenzieher an irgendwelchen Platinen rumhantieren, das macht man als normaler Mitarbeiter definitiv nicht. Sorry, aber gerade ein Herr D, der eher für sein überkorrektes, penibles Verhalten bekannt war, geht her und riskiert den PC selbst komplett defekt zu machen? Niemals. Er wusste, das die Ermittler die PC's überprüfen werden und er wusste, was er sich auf diesem PC angesehen und ausdruckt hat - es ging hier einzig darum, einen Beweis zu vernichten und das ist ihm gelungen.
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Es wurde nie verheimlicht, dass sie ihre Wohnsitustion weiter verbessern wollten.
Direkt nach den Morden wurde die Suche bzw. Verkauf abgeblasen. So wie Chris Watts nach den Morden an seinen Kindern und seiner Frau die Kinder direkt am Folgetag von der Schule abgemeldet hat. AD wusste da also schon, dass ein Verkauf/Suche einer neuen Bleibe nicht mehr nötig ist.
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Für mich, dafür werde ich wahrscheinlich gleich von Euch zerlegt, deutet es eher auf eine kriminelle Vereinigung hin.
Was deutet denn darauf hin? Der amateurhafte Schalldämpfer über den sich jede kriminelle Vereinigung schlapp lacht?


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Doppelmord Babenhausen

22.03.2025 um 15:58
Zitat von BohoBoho schrieb:Was deutet denn darauf hin? Der amateurhafte Schalldämpfer über den sich jede kriminelle Vereinigung schlapp lacht?
Eben. So wie der Rocker vor Gericht aussagte : "Würden die Hells Angels jemanden mit einem Schalldämpfer umbringen wollen, müssten sie keinen selbstgebastelten verwenden".

Das Gericht hat darauf abgestellt, das es dem Täter nicht nur darum ging Herrn Toll zu töten, sondern die gesamte Familie. Deshalb wird ein persönliches Motiv gegen Herr Toll , wie z,B, Rache gegen ihn eher ausgeschlossen.
Dann wurde festgestellt, das der Mörder sich in dem Haus ausgekannt haben muss , da er zielstrebig die Zimmer der Frauen aufgesucht hat.
Auf eine Fangfrage der Polizei, ob er in dem Tathaus nicht vielleicht doch auch mal im Obergeschoß gewesen sei, antwortete er ausweichend. (Hatte man vielleicht doch DNA gefunden ? )
.Aber wie im Urteil dargelegt, führt die Masse der Indizien die für A.D. als Täter sprechen schlußendlich zu einer geschlossenen Indizienkette.

Das man in alle anderen Richtungen ermittelt hat, kann man dem Urteil entnehmen. So wurden die Leiter von 2 Sonderkommissionen "Rockerkriminalität" vor Gericht gehört, die aussagten, das man es gewusst hätte , wenn das Opfer in Kontakt zu Rockern gestanden hätte.
Ein Freund der Tochter, weitere Verwandte, der Pizzafahrer und weitere Bezugspersonen wurden überprüft, die inzwischen geringen Geschäftstätigkeiten durchleuchtet, Alles ohne die geringste Spur eines Motives,.
Außer eben die Lärmstörungen.
Wer die Belastung solcher ständigen Störungen, wie sie im Prozess zur Sprache kamen, verharmlosen will, der hat noch nicht solche Zustände erlebt.

Das Geräuschverhalten der Fam Toll hat die Wohnqualität der Familie Darsow dermaßen beeinträchtigt, das man weg wollte, dies aber nicht so einfach konnte.
Also ist Andreas wohl auf die Idee gekommen, diese Beeinträchtigungen nachhaltig zu beseitigen.


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Doppelmord Babenhausen

22.03.2025 um 21:12
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Später wurde er dabei gesehen, wie er an seinem Arbeitsrechner, herumhantierte. Unter dem Aspekt, dass der Rechner schon länger Probleme machte...

Dass er ihn unbenutzbar machen wollte, wurde reininterpretiert.

Ein Schraubenzieher wurde auch nicht erwähnt, nur dass er herumgeschraubt habe, es kann sich aber auch um handlösbaren Schrauben handeln, ist nicht eindeutig.
Wenn dann anschließend von Frau D. behauptet wird, ihr Gatte sei handwerklich völlig unbegabt, kommt schon die Frage auf, warum er sich (in welcher Form auch immer) an seinem geöffneten Rechner zu schaffen gemacht und nicht stattdessen einfach den Administrator mit dem Austausch der Rechners beauftragt hat.
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Es wurde nie verheimlicht, dass sie ihre Wohnsitustion weiter verbessern wollten.
Wo liegt denn bitte die Verbesserung, wenn man von einem eigenen EFH in eine Mietwohnung umzieht?

In meinem Universum ist das eine deutliche Verschlechterung der Wohnsituation.


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Doppelmord Babenhausen

22.03.2025 um 22:33
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Aber dass AD an Misphonie leidet, ist eine Unterstellung
Woher weißt du das? Steht das im Urteil?
Darf ich fragen, ob du die Familie kennst? Es entsteht nämlich dieser Eindruck. Als seist du sehr tief drin in dem Fall. Vor allem auch, weil du jedes Indiz runterspielst. Du brauchst auf die Frage selbstverständlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Bei so kaltblütigen Morden würde ich eher davon ausgehen, dass es keine engere Beziehung zwischen Täter und Opfer gab.
Kennst du den Doppelmord von Horchheim? Das war auch brutal und die Täterin ist die Schwiegertochter!
Man kann nicht aufgrund der Tat davon ausgehen, "dass es keine engere Beziehung zwischen Täter und Opfer gab"


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 00:45
Zitat von YariYari schrieb:Woher weißt du das? Steht das im Urteil?
Es steht davon nix im Urteil, welches ihr ja als komplett stimmig einstuft.

Ich habe keinerlei Beziehung zu der Familie oder Babenhausen.
Zitat von YariYari schrieb:Kennst du den Doppelmord von Horchheim?
Schau ich mir mal an.


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 00:54
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Schau ich mir mal an
Es gibt auch einen Thread dazu hier im Forum. Ein sehr übler Doppelmord. Auch diese verurteilte Mörderin leugnet bis heute den Fall und ihr Ehemann, also der Sohn der Opfer steht noch heute zu ihr.


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 02:31
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Wenn mein Arbeitsrechner Probleme macht, fange ich doch nicht an, wild daran rumzuhantieren, sondern wende mich an die zuständige IT-Fachkraft.

Genau das hat Darsow getan, wie der Systemadministrator selbst bestätigt hat:

Im Urteil wird behauptet das Andreas seinen Computer nach der verdächtigen Suchanfrage vernichten wollte. Er habe ihn deswegen absichtlich zerstört. Beweise gibt es auch hierfür keine. Ein Kollege hat gesehen wie er im April an seinem Computer herumschraubte weil dieser nicht mehr hochgefahren ist und berichtete das der Polizei. Im Telefonat mit Herrn Koch erfahren wir das Andreas` Rechner schon ein halbes Jahr zuvor Probleme aufwies. Er war deswegen mehrmals bei ihm und Herr Koch war derjenige der dann veranlasste den Computer zu entsorgen.
Leonie B.
„Genau und dann wurde doch auch berichtet das der Computer danach, dass der kaputt war?“

Systemadministrator
„Es ist damals… der hatte wohl schon mehrere Male irgendwo Probleme bereitet und… wie das damals üblich ist, irgendwann ist mal Schluss das man sich stundenlang damit beschäftigt, was weiß ich wie viel Zeit ich schon damit verbracht hatte den wieder am Laufen zu haben. Ich weiß auch nicht wie viele Jahre der dann schon alt war. Und dann wird er irgendwann ausgetauscht.

Leonie B.
„Aber hat der… haben Sie das… diesen Schaden gemeldet oder hat er das gemeldet oder war das irgendwer anders in der Firma, wer hat diesen Rechner entsorgt?“

Systemadministrator
„Ich habe die damals hierzu wie alle Rechner, Elektrogeräte sind die zur RC gegangen“
Die Nachbarn, Teil 5: Das System
Ab Zeitindex 04.47 Minute
https://www.antenne.de/mediathek/serien/die-nachbarn/0001j24jv907p3ynrd7wsze5v1-das-system

Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Es bleibt, dass es weder für die hochgradig belastende Internetrecherche, noch für seine "Reperaturversuche" eine plausible Entlastungsklärung gibt.

Doch die gibt es in beiden Fällen sehr wohl! Es spricht eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit dafür das die ganze Suchanfragenspur welche Andreas D. zugeordnet wurde auf den Systemadministrator zurückzuführen ist. Der von der Verteidigung beauftragte IT-Forensiker Tommer schildert im Interview eindrücklich und plausibel die erklärenden Details dazu:

Herrn Tommer wurden damals sämtliche Partitionen von Andreas und Anja Ds. Privaten PCs und Arbeitscomputern überreicht genauso wie alle anderen Computer der Firma Aumann, darunter auch die des Administrators. Das Gutachten hat er uns vorher zukommen lassen und wir können nicht glauben was wir lesen. Über die IP-Adresse der Firma Aumann wurden schon tausende von Male vorher auf Waffenseiten zugegriffen und zwar von einem Mann: Dem Systemadministrator der Firma! Schwarz auf Weiß sehen wir die Suchverläufe und angeklickten Seiten vor uns aufgelistet, ausgehend von seinem Konto. Die Suchverläufe enthalten Seiten von Waffenonlineshops bis hin zu Waffenforen für Luftgewehre, Bogenschießen aber auch Zubehör für eine P38, die Tatwaffe, wurden zweimal angeklickt. Wir wollen mehr darüber wissen.
Linn Sch.
Da ist nämlich zum Beispiel ein Ordner „Foreneinträge mit Thema Schalldämpfer“ und da sind jetzt alles… es ist irgendwie so ein Forum „Waffenonline“ wo nach einer PET-Flasche gesucht wurde um Schalldämpfer zu bauen, war das was auf was Sie gekommen sind oder ist das einfach nur ein Beispiel dafür wo so was entstanden sein könnte?

IT-Forensiker Tommer
Nein, nein, nein, er ist da Mitglied, in diesem Forum ist der Koch Mitglied gewesen…

Linn Sch.
Der war Mitglied in diesem… wie konnte man das denn feststellen?

IT-Forensiker Tommer
Weil man von ihm die Reste, Cookies, findet und er war da angemeldet an diesem Forum, ich habe sogar den Betreiber angeschrieben ob die Daten rauslassen würden weil eben hier gerade ein Mordverfahren entsprechend vorliegt die haben sich aber nie wieder gerührt. Aber es gab genau diesen Zusammenhang das Koch... Koch ist… die ganze Spur lässt sich auf den Koch zurückführen also deswegen meine ich, diese Spur spielt wahrscheinlich mit dem Mord überhaupt, hat überhaupt keine Rolle sondern wenn Sie sich angucken wie viel Bögen, Waffen, Pistolen und Scheiß ich auf dessen Maschine gefunden, und nicht nur auf seiner, auf allen Maschinen an denen er gearbeitet hat. Also auch auf der vom Aumann, Sohnemann und so weiter überall wo der saß hat der während irgendein Prozess läuft hat der nebenher gesurft und dabei sind diese Spuren entstanden. Und allein das reicht mir normalerweise aus um zu begründen naja wo kann, wie kann diese Spur entstanden sein durch den K. Und damit fehlt halt jetzt der Zusammenhang zwischen dieser Tat überhaupt und dieser Spur, da ist einfach gar kein Zusammenhang außer es war in der gleichen Stadt.

Linn Sch.
Hat denn dann der Herr Koch, weil das ist für mich so ein riesen Punkt, konnte man feststellen ob der Herr Koch sich auch manchmal, also er hat sich ja offensichtlich ganz viele Waffenseiten angeschaut, ich hab mir da alles durchgeguckt...

IT-Forensiker Tommer
Es wird noch schlimmer…

Linn Sch.
Noch schlimmer…?

IT-Forensiker Tommer
Es wird noch viel schlimmer! Seine Maschine wurde drei Wochen nach der Hausdurchsuchung erst abgegeben. Drei Wochen! Er hat abends um 21.00 Uhr eine Löschsoftware gestartet diese hat bis halb sechs in der Früh nicht geschafft alle Daten zu vernichten! Und dann ist er zur Polizei damit gefahren. Das heißt die Polizei hat ihm mehr oder weniger gesagt du mach mal deine Maschine komplett sauber bevor wir die jetzt dann mirrorn, normalerweise wird gerade die Maschine des Administrators beschlagnahmt bei der Hausdurchsuchung und nicht drei Wochen später so dass er noch viel Zeit hat das zu koordinieren und zu notieren und er hat Schreddersoftware laufen lassen die ganze Nacht, hat er im Gerichtsaal auch durchge… auch zugegeben weil ich konnte ihm das zuordnen und wie er das gemacht hat und das er vorsätzlich Daten vernichtet hat! Und zong ich habe auf seiner Maschine, da habe ich ein PDF, ich hab da ein PDF eingereicht bei Gericht und das… da sehen sie lauter so kleine Aufsätze, wurde im Gerichtssaal als „sind Heizungsventile“ deklariert. Wenn Sie damit zu einem Waffenhändler gehen und das hinlegen wird er Ihnen sagen das sind Aufsätze mit Innengewinden für Pistolen…
Die Nachbarn, Teil 4: - Die Tochter
Ab Zeitindex 01.14.36 Minute
https://www.antenne.de/mediathek/serien/die-nachbarn/0001j24jv9zff0v9sbehj0x371-die-tochter

Gleiches gilt für die vermeintliche Beobachtung des ehemaligen Arbeitskollegen von Andreas D. von der absolut NIEMAND sagen kann was er nun tatsächlich gesehen oder auch nur geglaubt hat zu sehen, niemand sonst war dabei. Einen FAKTISCHEN oder OBJEKTIVEN Nachweis einer Manipulation des Dienstrechners existiert daher nicht! Weder gibt es eine Fotografie noch eine audiovisuelle Aufzeichnung, ein technisches Gutachten oder übereinstimmende Aussagen mehrerer Augenzeugen. Die vermeintliche Beobachtung dieses Arbeitskollegen ist daher total SUBJEKTIV und in seiner Aussagekraft ziemlich wertlos! Man könnte jetzt alles Mögliche in die völlig schwammige Formulierung "herumgeschraubt" hineininterpretieren oder herumdeuten. Außerdem – und das führt diesen ganzen Sabotagevorwurf ohnehin komplett ab absurdum – wenn der Computer doch angeblich unbrauchbar gemacht wurde damit dieser dann entsorgt wird, wie konnte dann zwei Wochen NACH dem Austausch nochmal darauf zugegriffen und Daten dabei gesichert werden? Somit ergibt allein schon von der puren Logik her diese Sabotageunterstellung überhaupt keinen Sinn!

Siehe dazu auch die Ausführungen an dieser Stelle:

Zitat von LentoLento schrieb am 09.06.2024:in dem Punkt mit der vermeintlichen PC-Manipulation gebe ich Dir Recht, wahrscheinlich hat die nicht stattgefunden. Der Fehler, der aus dem Urteil hervorgeht, spricht eher für eine verschlissene Harddisk, nicht für einen Manipulation am PC. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Manipulation so gezeigt hätte, vielmehr ist er für einen schleichenden Defekt der HD typisch. Die HD wird beim Systemstart sehr stark belastet, deshalb werden dort die Auswirkungen besonders deutlich. Dafür spricht auch, dass der Administrator den PC später nochmal hochfahren konnte, um Daten zu sichern, mal funktioniert der Windows-Start mal nicht, so wie es Darsow beschrieb. Da HD viele Mechanismen haben, um Lesefehler zu korrigieren (die Datenspur wird evtl. mehrfach versucht anzufahren, das ist meist mit einem lautstarken Klacken verbunden), kann trotz Plattenfehler das System starten, manchmal wird es aber auch zu Timeouts kommen. Dagegen hätte eine Manipulation meist ein Totalausfall zur Folge.

Was der Zeuge wirklich gesehen hat, das wissen wir nicht, möglicherweise war der Administrator da und hatte den PC geöffnet und nach nicht festsitzenden Steckern geschaut. Ich glaube auch weniger, dass diesen Vorfall der Zeuge zeitlich ausreichend einordnen konnte. Ob D überhaupt gewusst hat, dass es verräterische Spuren auf dem PC hinterlassen haben könnte, sehe ich mehr als zweifelhaft an.



Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Wenn dann anschließend von Frau D. behauptet wird, ihr Gatte sei handwerklich völlig unbegabt, kommt schon die Frage auf, warum er sich (in welcher Form auch immer) an seinem geöffneten Rechner zu schaffen gemacht und nicht stattdessen einfach den Administrator mit dem Austausch der Rechners beauftragt hat.

Es war der Systemadministrator selbst welcher den fehlerhaften Dienstrechner von Andreas D. ausgetauscht hatte:

Entsprechend der insoweit getroffenen Feststellungen steht insoweit fest, dass der Computer, der von dem Angeklagten unter anderem in der Zeit um den 18.02.2009 genutzt wurde, am 30.04.2009 durch den Systemadministrator Koch ausgetauscht wurde. Der Zeuge Koch gab insoweit an, der alte Arbeitsplatzrechner des Angeklagten sei durch ihn am 30.04.2009 ausgewechselt und unmittelbar danach ein neuer Computer, den er zuvor bestellt habe, installiert worden.

Schriftliche Urteilsbegründung des Landgerichts Darmstadt im Doppelmordprozess von Babenhausen, Seite 244



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Doppelmord Babenhausen

gestern um 06:32
Zitat von YariYari schrieb:Man kann nicht aufgrund der Tat davon ausgehen, "dass es keine engere Beziehung zwischen Täter und Opfer gab"
So ist es.
Als Extrembeispiel sei mal der Fall Chris Watts erwähnt.
Der hat kaltblütig seine schwangere Frau und seine beiden kleinen Töchter ermordet, einfach nur, weil er mit ner anderen Frau zusammen sein wollte und seiner Familie überdrüssig geworden war.
Eine unvorstellbare Tat und dennoch genau so geschehen.

Am Ende kann man sich argumentativ ohnehin alles so hindrehen, wie man es braucht.
Ist eine Tat "heftig" dann kann es vermeintlich niemand gewesen sein, der der Person nahestand oder man argumentiert, das genaue Gegenteil.
So heftig und mit so viel Hass kann nur jemand agieren, der eine persönliche Bindung hatte.
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Es steht davon nix im Urteil, welches ihr ja als komplett stimmig einstuft.
Der Denkfehler, den Leute wie du (auch in anderen Fällen) machen ist folgender:
Nur weil man einzelne, in Summe, völlig unbedeutende Details unschlüssig findet, heißt das noch lange nicht, dass das Urteil in der Gesamtschau nicht überzeugend ist.
Machen wir mal ein greifbares Beispiel.
Wenn ich in ne 25 Jahre alte Schrottkarre, ein neues Radio einbaue und neue Sitzbezüge über die Sitze ziehe, dann ändert das nichts daran, dass das Auto in der Gesamtschau ne alte Schrottkarre ist. Natürlich kann man jetzt hergehen und sagen "Moment, das überzeugt mich nicht, weil das Radio und die Sitzbezüge sind doch neu" aber das wäre absurd.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:In meinem Universum ist das eine deutliche Verschlechterung der Wohnsituation.
In meinem Universum übrigens auch:)
Sowas geht ja auch mit einem gewissen sozialen Gesichtsverlust einher.
Und nicht nur das.
Die Familie hatte 2 Kinder und das dritte war unterwegs, wenn ich mich richtig erinnere.
Für eine Fünfköpfige Familie ist ein Haus, schon alleine aufgrund des Platzes und des Gartens ja im Prinzip eine Traumsituation.
Wären da halt die verhassten Nachbarn nebenan nicht gewesen, die aus dem Traum einen Albtraum gemacht haben.


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 07:26
Zitat von MauserMauser schrieb:Es war der Systemadministrator selbst welcher den fehlerhaften Dienstrechner von Andreas D. ausgetauscht hatte:
Ja, und?

Das war, nachdem Andreas D. von einem Kollegen in besagter Situation beobachtet wurde.

Die Frage, warum er selber den Rechner geöffnet und daran was-auch-immer gemacht hat, wird damit nicht beantwortet.

Dass der Admin anwesend war, ist ja letztendlich auch nichts anderes, als Spekulation.


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 13:26
Zitat von MauserMauser schrieb:Es spricht eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit dafür das die ganze Suchanfragenspur welche Andreas D. zugeordnet wurde auf den Systemadministrator zurückzuführen ist
Eben nicht, denn auf dem Rechner des Admin, welcher zur Untersuchung zur Verfügung stand, war kein Hinweis, dass dieser die Seite besucht und ausgedruckt hat. Auf keinem der anderen Rechner der Firma waren hier Hinweise zu finden. Einzig der Rechner von AD konnte nicht entsprechend untersucht werden.

Und wenn jetzt wieder die Mär kommt, dass der Admin mutwillig die Frühstückspause - welche AD immer an seinem Platz verbrachte und er direkt davor noch mit seiner Frau telefonierte, für die Suche und den Ausdruck benutzt hätte, dann hätte ich gerne eine schlüssige Erklärung, warum ein Freizeitsportler, der mit Schusswaffen nichts am Hut hat (Bogenschießen war sein Hobby, wenn ich mich recht erinnere), nach einem selbstgebauten Schalldämpfer suchen sollte und sich die Anleitung dann ausdruckt. Beim Mord an den Eltern T und dem Mordversuch an der Tochter wurden nunmal leider entsprechende Spuren gefunden, dass genauso ein selbstgebauter Schalldämpfer benutzt wurde.
Zitat von MauserMauser schrieb:Gleiches gilt für die vermeintliche Beobachtung des ehemaligen Arbeitskollegen von Andreas D. von der absolut NIEMAND sagen kann was er nun tatsächlich gesehen oder auch nur geglaubt hat zu sehen, niemand sonst war dabei.
Der ehemalige Kollege hat gesagt, was er gesehen hat und war glaubwürdig - Punkt. So ist dann nunmal mit Zeugen, die sehen etwas und nicht immer stehen noch zwei drei Zeugen neben dran und können das bestätigen.

Von einem der Rechner der Firma wurde auf die Schalldämpfer Seite zugegriffen und die Anleitung ausgedruckt. Nur im Umfeld von AD gab es einen Mord, bei dem genauso ein Konstrukt wenig später genutzt wurde. Nur der Rechner von AD konnte nicht entsprechend ausgewertet werden, da dieser defekt war. Auf keinem der anderen Rechner war der Zugriff oder Ausdruck auf die Seite gegeben. Es war bekannt, dass die Rechner untersucht werden würden.

Der Kollege hat sicher ganz richtig gesehen, dass AD an seinem Rechner rumgewerkelt hat. Und natürlich war AD klar, dass der Besuch der Seite und der Ausdruck nachvollziehbar war. Genau deswegen hat er das nicht von Zuhause bzw. den eigenen Rechnern gemacht. Was er nicht wusste, dass der Zugriff über die IP Adresse nachvollzogen werden konnte.

Aber auch das ist nur ein Teil der Indizienkette, die insgesamt eben ganz klar zeigt, dass die Verurteilung richtig war.


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Doppelmord Babenhausen

gestern um 15:13
Zitat von BohoBoho schrieb:Und wenn jetzt wieder die Mär kommt, dass der Admin mutwillig die Frühstückspause - welche AD immer an seinem Platz verbrachte und er direkt davor noch mit seiner Frau telefonierte, für die Suche und den Ausdruck benutzt hätte, dann hätte ich gerne eine schlüssige Erklärung, warum ein Freizeitsportler, der mit Schusswaffen nichts am Hut hat (Bogenschießen war sein Hobby, wenn ich mich recht erinnere), nach einem selbstgebauten Schalldämpfer suchen sollte und sich die Anleitung dann ausdruckt. Beim Mord an den Eltern T und dem Mordversuch an der Tochter wurden nunmal leider entsprechende Spuren gefunden, dass genauso ein selbstgebauter Schalldämpfer benutzt wurde.
Ich frage mich, ob den den Fürsprechern von AD eigentlich bewusst ist, was sie für ein Bild vom Umfeld von AD und den Opfern zeichnen? Wenn man ihre Argumente zusammenfasst sieht es so aus:

Dem ermordeten Vater werden aktive Verbindungen in die organisierte Kriminalität unterstellt.

Die Nachbarn und Freunde geben die Lärmbelästigung übertrieben wider.

Der Arbeitskollege erinnert sich falsch an die "Reparaturversuche".

Der "Waffenfan" soll nicht nur eine einschlägige Anfrage vom Arbeitsrechner des AD gemacht haben und dann eine Anleitung ausgedruckt. Natürlich zu der Zeit, als AD wahrscheinlich selbst an diesem PC saß. Nein, er steht im Nachhinein nicht dazu, und hat damit Anteil daran, dass AD lebenslänglich ins Gefängnis kommt. Was ich persönlich schon eine sehr schwere Anschuldigung finde.

Dann noch die Ermittler, die sich voreilig festgelegt haben usw.

Von den ganzen Indizien einmal abgesehen.

Alle sollen sich gegen AD verschworen haben. Oder sich zufällig falsch erinnern etc. Alles nur, weil AD die Tat nicht begangen haben soll.

Nur so zur Erinnerung. Es heißt (und zwar richtigerweise!) in dubio pro reo. Aber diese Zweifel müssen schon berechtigt sein. Und gerade wenn man sich die Umstände der Internetrecherche anschaut, gibt es dafür nur 2 Erklärungen: Entweder AD hat diese vorgehen um dann ein Verbrechen zu begehen, dass sich mit dieser Recherche in Einklang bringen lässt. Oder mehrere Personen haben wissentlich oder unwissentlich die Unwahrheit gesagt, und der "Waffenfan" hat es irgendwie geschafft, unbemerkt an ADs PC selbst eine Suche durchzuführen obwohl diese Suche nicht zu seinem Interesse passt und AD wie gesagt selbst an dem PC hätte sitzen müssen. Sorry, aber das ist doch absurd.


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Doppelmord Babenhausen

um 11:49
Das von der Verteidigung und auch im Podcast ellenlang aufgebaute Argument, dass bei Schalldämpfer-Suche und -Ausdruck nicht zu 100% ausgeschlossen werden kann, dass diese von einem anderen Mitarbeiter getätigt wurden (obwohl es deutlich, deutlich naheliegender ist, dass es AD war), ist auch insofern nicht so entscheidend, wie es oft dargestellt wird, weil eben kein anderer dieser Mitarbeiter zugleich in einen erbitterten Nachbarschaftsstreit mit den Opfern verwickelt war, deren Tagesablauf und Räumlichkeiten kannte etc.pp., alle weiteren Merkmale des Täters passen einzig und allein auf AD.

Und zur Erinnerung in Sachen dubio pro reo - dieser Grundsatz greift nicht bei jeder einzelnen Beweiswürdigung, sondern am Ende bei der Gesamtschau der Beweise und Indizien nach ausgeschöpfter Beweiswürdigung. Wenn bei der Prüfung und Würdigung eines konkreten Indizes also rauskommt, dass etwas aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, muss das Gericht nicht zugunsten des Angeklagten annehmen, es könne sich dennoch auch um einen verkleideten Feldhamster handeln, und das Indiz folglich aus der Gesamtwürdigung nehmen. Acht belastende Indizien jeweils isoliert zu betrachten und für jedes ein – mehr oder weniger naheliegendes – Alternativszenario zu konstruieren, um daraus zu schließen, dass letztlich kein belastendes Indiz verbleibt und der Beschuldigte daher nicht hätte verurteilt werden dürfen, ist kein sachgerechter Ansatz.


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