90% der Einkünfte müssen ausgegeben werden!

@goldpeter
Nein!
Es wäre zwar die größte Finaz und Wirtschats Kriese die die Menschheit erleben würde, aber der Kapitalismus wie wir ihn kennen wird sicher auf ewig bestand haben.
Nur das was du da vorgeschlagen hattest, ist genauso zum scheitern versammt wie der real existierende Komunismus.
Es ist dann einfach zu viel Geld im offenen Umlauf.

Mehr Konsum erhöht die Nachfrage und mehr Nachfrage erhöht die Ausbringungsmenge und/oder den Preis. Das sorgt zunächst für Wachstum - aber Produktionskapazitäten sind irgendwann ausgeschöpft. Wenn dieser Punkt erreicht ist, erhöht mehr Nachfrage nur noch den Preis. Diese Preiserhöhung bekommen zwar die Haushalte als höhere Löhne ausgezahlt, aber sie haben nichts davon. Siehe: Wikipedia: Lohn-Preis-Spirale

Das mag sein, aber vergisst du nicht noch weitere Effekte die diese Maßnahme haben würde?

Wenn Preis und Lohn in selber Verhältnis steigen ist das so ja erst mal kein Verlust.
Allerdings würde man eben auch Geld für dinge ausgeben die man früher kaum eines Blickes gewürdigt hätte, weil man das Geld ja loswerden muss.

Bevor wir zum Ausgeben von 90 % der Einkünfte übergehen,
müssen wir erst mal für die sorgen, die trotz größter Entbehrung
mit ihren 100 % nur bis zum 20. des Monats kommen.

@ramisha
genau. ich muss ja schliesslich auch den ferrari entbehren. und auf bezahlfernsehen, händi-flat und mindestens einmal wöchentlich sushi zu verzichten ist echt nicht zumutbar!

also mal ernsthaft: zugegeben, die rund 360 euro hartz4 sind zwar nicht dicke, aber sie reichen zum normalen leben. und die kriegt man ja, wenn man sie braucht, zuzüglich miete, zuzüglich krankenversicherung, zuzüglich diversen sonstigen sonderausgaben usw.
wem also noch zusätzlich helfen, wenn diese leistungen doch staatlich bereits garantiert sind?

@wobel
Wer redet denn von HartzIVlern?
Ich rede von Geringverdienern!!!
Die müssen mit unter 1000 Euronen im Monat alles allein wuppen! Ernsthaft!

@ramisha

ramisha schrieb:Wer redet denn von HartzIVlern?
Ich rede von Geringverdienern!!!
Die müssen mit unter 1000 Euronen im Monat alles allein wuppen! Ernsthaft!

ich hab's schon mehrfach vorgerechnet dass in meiner ecke ein alg2-bezieher 1.060 euro monatlich von der ARGE bzw. dem JobCenter erhält.
ja und? worauf willst du raus?
sorry, aber NOT sieht anders aus. HUNGER sieht auch anders aus.
ich krieg das kalte kotzen wenn ich in der glotze sehe, dass irgendwelche leute angeblich nichts zu essen haben, sich dann 10 euro von freunden leihen und dafür zu macdoof gehen und meinen sie hätten mit dem 1-euro-gedöns billig gelebt. bei der tafel (und die gibt's selbst in meiner kleinstadt) kriegen sie dafür futter für 'ne woche.
oder andersrum:
ich bin dafür dass der staat richtig viel geld dafür ausgibt, dass die leute lernen mit ihrer kohle umzugehen, damit die dann eben auch bis zum monatsende reicht. und wenn's dafür kochkurse braucht (die scheinen ja verdammt nötig zu sein) und ähnliches.

gegenüber verfaulen grad äpfel, weil sie niemand erntet...

@wobel
Und ich rede von einer Friseuse oder einer Verkäuferin, die trotz Ganztagsarbeit
unter 1.000 Euro bleiben oder von einem Rentner mit 800 Euro im Monat,
obwohl der jahrzehntelang gearbeitet hat.

Und davon zahlt jeder seine Miete, seine Versicherungen und seine fixen Kosten,
so dass es mal gerade zum Überleben reicht.

Jawoll, schicken wir die, die dann noch Hunger haben, zum Fallobstsammeln auf die
Streuobstwiesen und wenn sie die Scheißerei kriegen, ist das ihre Sache.

Ich nehme keine Arbeitsunwilligen in Schutz, ich denke an die, die trotz Arbeit und
guten Willens UNTERBEZAHLT sind und an die Rentner, die sich krumm gearbeitet haben
und nun am Existenzminimum vor sich hin mickern. Da sollte man aufstocken, statt
dem heiligen Bimbam so einen pompösen Empfang zu bereiten, das wäre jedenfalls
menschlicher und christlicher gedacht.

@ramisha

ramisha schrieb:Und ich rede von einer Friseuse oder einer Verkäuferin, die trotz Ganztagsarbeit
unter 1.000 Euro bleiben oder von einem Rentner mit 800 Euro im Monat,
obwohl der jahrzehntelang gearbeitet hat.

die kriegen dann doch auch aufstockendes alg2. ich verstehe deine argumentation nicht.

@ramisha

ramisha schrieb:Jawoll, schicken wir die, die dann noch Hunger haben, zum Fallobstsammeln auf die
Streuobstwiesen und wenn sie die Scheißerei kriegen, ist das ihre Sache.

erstens habe ich nicht von fallobst geredet (die äpfel von denen ich rede hängen am baum) und zweitens kriegt man von fallobst noch lange keine scheisserei. falls es dir weiterhilft: der apfelsaft, den du im laden kaufen kannst, ist zu 90% aus fallobst gemacht (ich selbst hab als kind / jugendliche jedes jahr tonnenweise äpfel aufgelesen und zum apfelsafthersteller gebracht).
"streuobstwiesen" sind ein geschütztes kulturgut und haben jahrhunderte, wenn nicht jahrtausende tradition. das wäre wohl kaum so, wenn man davon krank werden würde.

von "arbeitsunwilligen" war auch nicht die rede - aber auch die kriegen monatlich ihre kohle vom staat.

Es ist schon eine Frechheit das immer mehr Arbeitnehmer mit Vollzeitjob zusätzlich
staatliche Hilfe benötigen.
Zeitarbeitsfirmen verdienen damit Millionen, die soziale Absicherung bleibt auf der Strecke,
und der Staat steht bei den Arbeitslosenstatistiken gut da.
Ein Menschenwürdiger Mindestlohn wäre die Lösung, doch das werden die Lobbyisten
verhindern.
Das Renteneintrittsalter mit 69 wird kommen, denn anders ist das System nicht mehr finanzierbar.
Der Sozialstaat spart sich selbst in die Zahlungsunfähigkeit.
Lohnerhöhungen gab es in den letzten 15 Jahren für die meisten nur als Inflationsausgleich.

@ayashi

ayashi schrieb:Es ist schon eine Frechheit das immer mehr Arbeitnehmer mit Vollzeitjob zusätzlich
staatliche Hilfe benötigen.

klar ist das 'ne frechheit, aber ein bisschen sind wir auch selbst schuld dran, z.b. wenn wir immer nur "geiz ist geil" schreien und hauptsache billig, billig, billig kaufen, d.h. die billigen produkte aus dem ausland (wo die löhne deutlich niedriger sind, ja, auch niedriger als die unserer "geringverdiener") anstatt den teuren deutschen produkten.

@ayashi

Ich finde die staatliche Förderung von solchen Jobs generell kontraproduktiv. Entweder der Arbeitsplatz ist unrentabel, dann muss er weg oder er wird im Unternehmen zwingend benötigt, dann muss mehr gezahlt werden. Solange es Leute gibt, die solche Jobs ausführen und sich vom Amt unterstützen lassen, werden die Löhne in diesen Bereichen nie steigen. Für solche Jobs darf es auch keinen Zwang durch das Jobcenter geben.

ayashi schrieb:Der Sozialstaat spart sich selbst in die Zahlungsunfähigkeit.

Man kann nur Geld sparen, dass man erwirtschaftet hat. In unserem Fall redet man von "weniger Schulden machen" oder an "Schulden sparen". Die Schuldenlast führt uns in die Zahlungsunfähigkeit, auch unsere Sozialleistungen. Im Jahr 2012 soll der Staat 278,9 Mrd. Euro einnehmen, diese Einnahmen reichen nicht aus um unsere Ausgaben zu decken. Das Sozialsystem kostet alleine 126,6 Mrd. Euro, dagegen sind die anderen Posten im Haushalt Peanuts. Alle anderen Posten liegen bei insgesamt 138,6 Mrd. Euro, dazu kommen 40 Mrd. Euro Zinszahlungen. Die Sozialausgaben müssen zwangsläufig um ca. 20-25% gekürzt werden. Wahrscheinlich kommt ähnliches in der nächsten Legislaturperiode unter Rot-Grün, diese Regierung hätte die Gewerkschaften als Verbündete im Rücken, da geht das Kürzen von Sozialleistungen leichter von der Hand.

Wird mir auch vorgeschrieben, wofür ich mein Geld ausgeben muss?

Wo studieren einige hier eigentlich Wirtschaftswissenschaften? An der Kim Jong Ill Universität Pjönjang?