@eckhart eckhart schrieb:In einem seiner Videos bringt er die exponentiell wachsenden Guthaben in direkten Zusammenhang mit den exponentiell wachsenden Verschuldungen.
Ich erkenne darin keine Vermehrung der Geldmenge.
Bei Rückzahlung der Schulden (wenn sie möglich wäre) würden sich Guthaben und Schulden aufheben. Darin sehe ich kein Indiz für eine behauptete wachsende Geldmenge.
Senf scheint besonderen Wert darauf zu legen, klar zu machen, dass jeder Guthabenverzinsung eine entsprechend wachsende Verschuldung gegenübersteht.
Die Geldmenge kann durch Geldschöpfung erhöht und durch Geldvernichtung gesenkt werden.
In der Volkswirtschaftslehre und von den Zentralbanken werden verschiedene Geldmengenkonzepte betrachtet, die ein »M« (für Englisch 'money'), gefolgt von einer Zahl, bezeichnen. Für M1 und die folgenden Geldmengenaggregate M2 und M3 gilt stets, dass das Geldmengenaggregat mit einer höheren Zahl das mit einer niedrigeren einschließt. Eine niedrigere Zahl bedeutet eine größere Nähe der betrachteten Geldmenge zu unmittelbaren realwirtschaftlichen Transaktionen, d.h. je kleiner die Zahl desto wichtiger ist die Zahlungsmittelfunktion des Geldes. Die Abgrenzung der einzelnen Aggregate ist konventionell und international nicht einheitlich. Die sogenannte Geldbasis M0 (auch monetäre Basis) nimmt eine Sonderstellung ein. Sie ist gleich der Summe von Bargeldumlauf und Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute (Überschussreserven plus Mindestreserven).[2]
Für M1 bis M3 definiert die Europäische Zentralbank:[3]
M1: Sichteinlagen der Nicht-Banken sowie den gesamten Bargeldumlauf;
M2: M1 plus Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist bis zu drei Monaten;
M3:M2 plus Anteile an Geldmarktfonds, Repoverbindlichkeiten, Geldmarktpapieren und Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren.
Für M1 bis M3 definiert die Europäische Zentralbank:[3]
Die Geldmenge M ist über die Quantitätsformel von Irving Fisher direkt mit der Umlaufgeschwindigkeit V und der Summe aller verkauften Produkte X, multipliziert mit ihren Preisen P, verknüpft:
In der Praxis wird die Umlaufgeschwindigkeit jedoch nicht direkt gemessen, sondern über die vorangestellte Gleichung berechnet. Dabei wird die Summe aus allen verkauften Produkten multipliziert mit ihren Preisen mit dem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) gleichgesetzt:
V = BIP / M.
Geldmenge, Wachstum und Inflation.Als reale Geldmenge wird die preisbereinigte nominale Geldmenge bezeichnet. Sie wird als Quotient von Geldmenge und Preisniveau dargestellt und ist, solange die Zentralbank in der Lage ist, die nominale Geldmenge zu steuern, eine variable Größe:
Gemäß der Quantitätstheorie wird die reale Geldmenge endogen aus der Geldnachfrage bestimmt. Zunächst führt ein Anstieg der nominalen Geldmenge zu einem Anstieg der realen Geldmenge. Dies bedingt eine höhere Nachfrage nach Gütern woraus ein Anstieg des Preisniveaus resultiert. Durch die Inflation (Anstieg des Preisniveaus) wird die reale Geldmenge wieder abgesenkt. Dieser Zusammenhang wird als Realkasseneffekt bezeichnet.
Wesentlich ist die Geldmenge auch für die Bestimmung der Wachstumschancen und der Inflationsrisiken der Volkswirtschaft. Ist zu wenig Liquidität vorhanden („Geldlücke“), so reduziert sich das Wirtschaftswachstum. Ist durch starkes Geldmengenwachstum zu viel Liquidität im Markt, so besteht die Gefahr von Inflation. M1 hat sich in der Vergangenheit als guter Konjunkturindikator erwiesen, während M3 als der geeignetere Inflationsindikator verstanden werden kann.
Wikipedia: Geldmenge Sorry, für das einstellen des langen wikizitats, ich mache das normalerweise nicht, aber verstehst Du jetzt warum:
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fish:
Ich meine, was passiert mit der gesamt im umlauf befindlichen geldmenge ?
Und wird dann das restliche im umlauf befindliche geld mehr oder weniger wert?
eckhart schrieb:
Sie bleibt laut Bernd Senf gleich. @fish Und am Wert ändert sich nichts.
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eine falsche schlussfolgerung ist?