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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

176 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, 2012, Kultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

09.04.2011 um 17:57
Wenn mehr Geld verliehen werden soll, dann senken die einfach die Leitzinsen oder den Mindestreservesatz oder die Einlagefazilität oder oder oder...keine Bank braucht wirklich das Geld der kleinen Sparer.
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das können die Geschäftsbanken gar nicht, schau mal unter Zentralbank nach und wo der Unterschied zur Bank um die Ecke ist


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Und wieviele Jahre in Summe gab es bitteschön eine Deflation in den letzten 200 Jahren in Vergleich zu dem Zeitraum, in denen eine stetige Inflation herrschte?
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Deflation ist ja auch nicht gewünscht im Gegensatz zu einer leichten Inflation


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

09.04.2011 um 18:18
@Fedaykin

Was können die Banken nicht? Die beschriebenen Stellgrößen werden natürlich von Zentralbanken festgelegt, oder was meinst du?

Dir ist schon klar, dass Zentralbanken und Bankhäuser Hand in Hand arbeiten? Und von der theoretischen Trennung zwischen Zentralbank und Regierung ist in der Praxis auch kaum was zu spüren...siehe USA. Das geht alles Hand in Hand.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

09.04.2011 um 20:33
Zitat von fishfish schrieb:Was passiert mit der gesamt im umlauf befindlichen geldmenge ?
Und wird dann das restliche im umlauf befindliche geld mehr oder weniger wert?
Zunächst müsstest Du zwischen dem tatsächlich im Umlauf der Realwirtschaft, also dem wenigstens größtenteils mit Waren oder Leistungen hinterlegten Geld und dem rein virtuellen Geld unterscheiden.
Beides kann unabhängig von einander mehr oder weniger wert werden.

Ob Geld mehr oder weniger wert ist, hängt von vielerlei Faktoren ab, richtigen und falschen Finanzsektor-Entscheidungen, Wirtschaftsentwicklungen und vor allem von Erwartungen.
Da spielt der Zinseszinseffekt eine höchst untergeordnete Rolle - zunächst.
Staatsverschuldungen werden ja täglich umgeschuldet und unterliegen somit auch den täglichen Kursschwankungen, somit schwankt der "Zins" täglich.
Ratingagenturen spielen ihre gottgleiche Macht aus und vieles mehr.

Was aber eindeutig eine Einbahnstrasse ist:
Der Finanzsektor kann die Realwirtschaft verhungern lassen.
Die Finanzmärkte entziehen den klassischen Märkten die Liquidität.
(Kreditklemme)
Der umgekehrte Weg ist inzwischen undenkbar.
(deshalb die Unterscheidung zwischen realem und virtuellen Geld)
Geld ist selbst zur Ware geworden.
Etwas perverseres ist kaum vorstellbar.

Zurück zum Zinseszins- Effekt:
Exponentiell wachsende Guthaben, die längst virtueller Natur sind / exponentielle Schulden, die ebenfalls längst virtueller Natur sind.
Beides öffnet die Schere zwischen Reich und Arm.
Und jetzt kommt wieder der Handelsblatt-Artikel ins Spiel, der noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wäre - Die Rolle der Psychologie:
Die Schere zwischen Arm und Reich, Zukunftsängste Unsicherheit, negative Erwartungen - das alles wirkt entscheidend auf die Wirtschaftsentwicklung und all das damit zusammenhängende zurück.
Es wird immer klarer:
Die Schulden können nicht zurückgezahlt werden, dadurch verlieren sie ihre virtuelle Natur und können nicht mehr durch Rückzahlung verschwinden.
Die psychologischen Folgen sind verheerend.
Auf diese Weise werden die Folgen des Zinseszins-Effektes neben all den anderen Fehlentwicklungen mindestens gleichwertig verheerend.

Wer das relativiert, hat die Rolle des Menschen vergessen, dem die Wirtschaft zu dienen hat, aber nicht der Mensch die Manövriermasse der Wirtschaft sein soll.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

09.04.2011 um 20:53
Zitat von fishfish schrieb:Das stimmt so nicht ganz, glaube ich. Ich zocke auch auf kursverläufe. Würde es solche leute wie mich nicht geben, wäre der markt nicht liquide und würde somit schlecht oder gar nicht
funktionieren. Viele innovoative riskante unternehmumgen wären dann nicht möglich.
Darin steckt ein Teil Wahrheit.
Doch glaube ich, Du überschätzt Dein Gewicht.
Mir scheint, solche Leute wie Du, Ihr seid schon und geratet immer mehr in die Minderheit.
Je nach dem wie man es sieht.
Ihr seid kaum noch das Problem oder der Segen.
Ihr werdet in Eurem Wirken von den wirklichen Playern (des Finanzsektors) einfach überdeckt.
Der Finanzsektor wächst insgesamt längst exponentiell und ist schon in den chaotischen Zustand übergegangen ( 2007 sahen ihn Radermacher und Miegel noch am Rande des vorchaotischen Zustandes).
Hier kann man wieder die Parallele ziehen:
Exponentielle Entwicklungen sind unbedingt zu meiden.
Womit wir wieder beim Thema wären:
Beispiele exponentieller Entwicklungen sind: Phasenverdopplungen, tötliches Herzkammerflimmern, Atombomben, Tumore oder eben der Zinseszins-Effekt.

Ach ja, die Geldumlaufgeschwindigkeit:
In der Realwirtschaft hat sie bereits lange "verbotene" Werte unterschritten.
Im Finanzsektor sind dagegen die "Geldströme, die um den Erdball rasen" zum geflügelten Wort geworden ...


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

09.04.2011 um 21:18
Was können die Banken nicht? Die beschriebenen Stellgrößen werden natürlich von Zentralbanken festgelegt, oder was meinst du?
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japp

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Dir ist schon klar, dass Zentralbanken und Bankhäuser Hand in Hand arbeiten? Und von der theoretischen Trennung zwischen Zentralbank und Regierung ist in der Praxis auch kaum was zu spüren...siehe USA. Das geht alles Hand in Hand.
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Das ist nicht korrekt, die Zentralbankl muß mitnichten den Geschäftsbanken in die Hände spielen, und sie ist sehr wohl noch getrennt vom Staat, das gilt zumindest für Europa


das die Fed abweicht ist erstmal nebensächlich in der Systemfrage,


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 09:52
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das ist nicht korrekt, die Zentralbankl muß mitnichten den Geschäftsbanken in die Hände spielen, und sie ist sehr wohl noch getrennt vom Staat, das gilt zumindest für Europa

das die Fed abweicht ist erstmal nebensächlich in der Systemfrage,
Ja, aber nur auf dem Papier. Es wird in der Praxis nicht getrennt. FED ist in Theorie genau so getrennt vom Staat wie alle anderen ZB auch, nur dort ist der ganze Betrug noch offensichtlicher als in Europa. Daher dein Trugschluß, es wäre anders in den USA.


@all: Meiner Meinung nach läuft die ganze Verschuldung und das Ungleichgewicht von realen Gütern und virtuellen Credits sowieso in einen Krieg. Stichwort China und die Schulden der Amerikaner. Kein Wunder, dass China ordentlich aufrüstet und demnächst (10-15 Jahre) wohl mehr Mitsprache in strategischen Krisenregionen einfordern wird.

SoniCBooM


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 10:34
Bei all der berechtigten Kapitalismuskritik sollte das Topic nicht aus den Augen verloren werden. Ist denn nun der behauptete "Beweis für die Endlichkeit von Systemen" angetreten worden? Ich jedenfalls finde keine schlüssige Begründung dafür, daß unser Wirtschaftssystem in naher Zukunft "abkackt", wie es der TE bei jeder sich bietenden Gelegenheit herausposaunt, und "vielleicht sehr bald, der Kollaps, der Systemcrash kommen muss".

Offenbar ist auch dieser endgame-Versuch, Panik zu schüren und damit die von ihm propagierte "Flucht in Sachwerte" zu befördern, als gescheitert zu betrachten.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 11:56
Die ganze Diskussion um das Problem (ausgeschlossen geeky, der nicht diskutiert) erscheint mir wie eine Diskussion um ein "perpetuum mobile". Jeder vernünftig denkende weiss, dass das physikalisch nicht geht.

Genauso das Problem um das Geldschuldsystem. Ihr könnt es drehen und schieben wie ihr wollt (siehe perpetuum mobile), aber am Ende kommt es immer zum selben Ergebnis: Die Kredite und Schulden können niemals bezahlt werden. Schaut euch die Verschuldungsstatistik der unterschiedlichen Länder inkl. Deutschland an. Es geht schon lange nicht mehr darum Schulden abzubauen, sondern diese im Zaun zu halten. Diese bei dem System abzubauen wäre auch höhst ungesund, da wir ohne Geld dastehen würden. Dass es aber durch weiterverzinsung der Schulden immer schneller bergab geht, dass ist sowohl mathematisch als auch aus Verschuldungsstatistiken ersichtlich.

Thomas Jefferson wollte nicht mit in das Banksystem in Europa einsteigen, weil er das Problem gesehen hat, ebenso wie zig anderen Persönlichkeit - siehe meine Zitate zu diesem Thema (Seite 4).

Hier nochmal zu Erinnerung einer von Thoomas Jefferson:
"Ich glaube, Bankinstitutionen sind gefährlicher als stehende Armeen!

Wenn das amerikanische Volk es den Privatbanken je erlaubt, die Ausgabe ihres Geldes zu kontrollieren, zuerst durch Inflation, dann durch Deflation, dann werden die Banken und Konzerne, die um diese Banken heranwachsen, den Menschen ihren ganzen Besitz wegnehmen, bis ihre Kinder obdachlos aufwachen, auf dem Kontinent den ihre Vorväter erobert haben.?

Thomas Jefferson war der dritte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1801?1809) und war der hauptsächliche Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.



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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 12:21
@roadricus

Erneut gehst du mit keiner Silbe auf das ein, was gegen deinen Standpunkt vorgebracht wurde. Hast du neben all dem "Ihr könnt es drehen und schieben wie ihr wollt" auch mal ein paar Argumente oder willst du dich weiterhin hinter Zitaten verstecken?


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 18:27
@geeky
durch Deinen Post habe ich mir den Threattitel erst mal durch den Kopf gehen lassen.

Es ist ja wirklich ein starkes Stück, was @endgame da vom Zinseszins fordert.
Ein Beweis ist überflüssig.
Natürlich sind Systeme endlich, wenn ich da an das wohl gewaltigste System denke ...
die Raumzeit (Raum uns Zeit).
Sie soll vor rund 15 Milliarden Jahren ihren Anfang genommen haben,
also ist sie nicht unendlich = endlich.
Ich kenne nichts unendliches, alles wurde irgendwann erschaffen und ist folglich endlich, in der nächsten Sekunde schon.
Unendlich ist allein Gott.
Ein Beweis ist überflüssig.
Zitat von geekygeeky schrieb:Ich jedenfalls finde keine schlüssige Begründung dafür, daß unser Wirtschaftssystem in naher Zukunft "abkackt", wie es der TE bei jeder sich bietenden Gelegenheit herausposaunt, und "vielleicht sehr bald, der Kollaps, der Systemcrash kommen muss".
Das System wird auch nicht am System kaputtgehen.
Das System wird am Menschen kaputtgehen.
Wenn Menschen sich einfach weigern.
Unser Wirtschaftsystem hat sich total von Erwartungen abhängig gemacht.
Menschen werden sich weigern, Erwartungen zu erfüllen,
nicht weil sie über Nacht intelligenter geworden wären,
sondern weil die Versprechungen die ihnen gemacht werden, sich niemals erfüllen.

Immer mehr Menschen werden sich weigern.

Heute abend in den Nachrichten:
Isländer lehnen Schuldentilgung für Pleitebank ab

Klares Nein: Die Isländer haben in einem Referendum Entschädigungen für britische und niederländische Kunden der Pleite-Bank Icesave abgelehnt. Ministerpräsidentin Sigurdardottir zeigte sich schockiert. Das Votum könnte Islands EU-Beitritt gefährden.


Das ist der Anfang.
Endlich! :D


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 18:37
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Immer mehr Menschen werden sich weigern.
Wen störts?
Das System??
Den Traum hab ich früher auch mal geträumt...

Unser Wirtschaftssystem hat bis jetzt jede Krise überstanden. Nicht mal danach
Wikipedia: Weltwirtschaftskrise
hat sich irgendwas Grundlegendes am System geändert.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 18:49
Zitat von moredreadmoredread schrieb am 07.04.2011:bis jetzt
Logisch, 1929 und und und 2008/2009 hat sich die Manövriermasse Mensch erwartungsgemäß verhalten.

Ich beabachte seit einigen Monaten weltweit nicht-erwartungsgemäßes.
Auf vielen Gebieten.

Im Wort "Erwartung" liegt die Betonung.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 19:13
@eckhart

Deine Erwartungen in allen Ehren, aber ein Systemcrash in naher Zukunft ist pure Illusion. Wie gesagt, auch 1929/30 hat sich das System mal kurz geschüttelt und dann weitergemacht wie eh und je. Die Manövriermasse Mensch folgt immer dem, der ihr das süßeste Brot und die lustigsten Spiele verspricht, daran ändern auch die 0,00001% Revoluzzer nichts - nicht mal, wenn sie eines fernen Tages tatsächlich das Sagen hätten.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 19:18
@geeky
Ich habe keine Erwartungen
und verhalte mich nie "erwartungsgemäß".
und lebe weder in der Vergangenheit (1929/30) noch in der Zukunft.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 19:26
@eckhart
Ich beabachte seit einigen Monaten weltweit nicht-erwartungsgemäßes.
[...]
Ich habe keine Erwartungen
Was beobachtest du dann?
Etwas, von dem du annimmst, daß es nicht den Erwartungen anderer entspricht?


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 21:03
@sonicboom
Zitat von sonicboomsonicboom schrieb:Ich bitte dich....Banken brauchen nur ein winzigen Bruchteil an Guthaben. Wenn mehr Geld verliehen werden soll, dann senken die einfach die Leitzinsen oder den Mindestreservesatz oder die Einlagefazilität oder oder oder
sonicboom, mit verlaub, aber Du übertreibst. Zudem wurden, wie Du sicher weiß,t gerade gesetzliche änderungen durchgeführt, die in eine andere richtung weisen. (Eigenkapitalquote der banken etc.)
Das „die banken“ keine derartigen änderungen machen können, darauf wurdest ja bereits hingewiesen. Und es beschleicht mich der verdacht, dass Du hier die einlagefazilität nicht wirklich verstanden hast.
Zitat von sonicboomsonicboom schrieb:...keine Bank braucht wirklich das Geld der kleinen Sparer.
Sorry, sonicboom, aber auch hier übertreibst Du maßlos. Es gibt zahlreiche banken, wo diese einlagen die grundlage respektive das kerngeschäft ausmachen. Informiere Dich bitte mal ein bisschen bevor Du hier wild drauf lospostest. Sonst wird das hier nämlich ein bisschen „zach“ wie man auf gut österreichisch sagt. 
Zitat von sonicboomsonicboom schrieb: Es ist doch offensichtlich so, dass Geld, seien es Barbestände oder virtuelle Credits, dann an Wert verliert, wenn neues Geld aus dem Nichts über die Zentralbanken in den Wirtschaftskreislauf gepumpt wird.
Ja klar sonicboom, aber es ging jetzt dabei, im sinne des threadtitels darum, dass das auch umgekehrt funktioniert.
In diesem fall würde eben eine deflation stattfinden. Das hat es ja auch schon öfter in der realität gegeben. Und dann würdest du z.b. mit wertgegenständen etc. eher schlecht fahren.
Zitat von sonicboomsonicboom schrieb:Und wieviele Jahre in Summe gab es bitteschön eine Deflation in den letzten 200 Jahren in Vergleich zu dem Zeitraum, in denen eine stetige Inflation herrschte?
sonicboom, du argumentierst hier ins leere. Es geht nicht um die zeitliche relation zwischen inflation und deflation, sondern es geht im sinne der threadüberschrift darum, was eine deflation bewirkt. Und in weitere folge wie sich das auf die gesamte geldmenge und den wert des geldes auswirkt.
Zitat von sonicboomsonicboom schrieb:Und bezüglich der Möglichkeit, Geld aus dem System zu ziehen:
Das läuft über die Erhöhung der Einlagefazilitäten für die Geschäftsbanken und diverse andere Mechanismen. Dadurch legen die Banken selber Geld bei der Zentralbank an statt es zu verleihen.
Ok, jetzt bin ich mir sicher, dass Du nicht verstanden hast worum es bei „einlagefazilitäten“ geht.
Les dich mal ein:

Wikipedia: Einlagefazilität

Auszug: Die Einlagefazilität erfüllt vor allem zwei Funktionen:
Die erste Bedeutung dieses Instruments liegt darin, dass die Geschäftsbanken von sich aus jederzeit Liquidität anlegen und damit Liquiditätsüberschüsse vermeiden können.
Zweitens hat die Einlagefazilität eine geldpolitische Bedeutung: Grundsätzlich können Geschäftsbanken auch über den Geldmarkt (Interbankenmarkt) Übernachtanlagen tätigen. Allerdings müssen dort getätigte Übernachtanlagen zwangsläufig teurer (d. h. höher verzinst) sein als die Einlagefazilität, da ansonsten auf dem Interbankenmarkt keine Geschäfte zustandekommen. Daher bildet der Einlagesatz die untere Grenze der für Übernachtanlagen erhobenen Zinsen. Erhöht (Senkt) die EZB den Einlagesatz, so werden auch die Geschäftsbanken ihren Zins für Übernachtanlagen erhöhen (senken) - folglich dient der Einlagesatz auch zur Durchsetzung der Zinspolitik am Markt.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 21:19
@eckhart

fish: Was passiert mit der gesamt im umlauf befindlichen geldmenge ?
Und wird dann das restliche im umlauf befindliche geld mehr oder weniger wert?
Zitat von eckharteckhart schrieb:Zunächst müsstest Du zwischen dem tatsächlich im Umlauf der Realwirtschaft, also dem wenigstens größtenteils mit Waren oder Leistungen hinterlegten Geld und dem rein virtuellen Geld unterscheiden.
Beides kann unabhängig von einander mehr oder weniger wert werden.
Ein euro ist ein euro. Egal ob er in deiner hosentasche vor sich dahinklimpert, oder in virtueller form, auf einem bankkonto, dahinsiecht. Und wenn du ihn fünf mal am tag auf Dein konto einlegst und darauf wieder abhebst, ist es immer noch ein euro.
Und wenn die kaufkraft diese euros fällt oder steigt, dann um exakt den gleichen betrag, egal ob in der hosentasche oder auf dem konto.
Beim dollar ist es übrigens dasselbe.
Zitat von eckharteckhart schrieb: Ratingagenturen spielen ihre gottgleiche Macht aus und vieles mehr.
Was aber eindeutig eine Einbahnstrasse ist:
Der Finanzsektor kann die Realwirtschaft verhungern lassen.
Die Finanzmärkte entziehen den klassischen Märkten die Liquidität.
(Kreditklemme)
Der umgekehrte Weg ist inzwischen undenkbar.
(deshalb die Unterscheidung zwischen realem und virtuellen Geld)
Geld ist selbst zur Ware geworden.
Etwas perverseres ist kaum vorstellbar.
Du reißt hier mit jeder zeile ein thema an, mit dem man wahrscheinlich einen ganzen thread eröffnen könnte. Es wäre, glaube ich, hier jetzt aber offtopic. Ich möchte nur soviel festhalten, ich empfehle Dir, wenn Du wirklich interesse hast, Dich vorab mit den grundlgenden theorien auseinanderzusetzen. Und nicht einfach uneingeschränkt irgendwelchen leuten glauben schenken, die halt auch ihren „Senf“ dazugeben.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Zurück zum Zinseszins- Effekt:
Exponentiell wachsende Guthaben, die längst virtueller Natur sind / exponentielle Schulden, die ebenfalls längst virtueller Natur sind.
Beides öffnet die Schere zwischen Reich und Arm.
Und jetzt kommt wieder der Handelsblatt-Artikel ins Spiel, der noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wäre - Die Rolle der Psychologie:
Die Schere zwischen Arm und Reich, Zukunftsängste Unsicherheit, negative Erwartungen - das alles wirkt entscheidend auf die Wirtschaftsentwicklung und all das damit zusammenhängende zurück.
Es wird immer klarer:
Die Schulden können nicht zurückgezahlt werden, dadurch verlieren sie ihre virtuelle Natur und können nicht mehr durch Rückzahlung verschwinden.
Die psychologischen Folgen sind verheerend.
Auf diese Weise werden die Folgen des Zinseszins-Effektes neben all den anderen Fehlentwicklungen mindestens gleichwertig verheerend.

Wer das relativiert, hat die Rolle des Menschen vergessen, dem die Wirtschaft zu dienen hat, aber nicht der Mensch die Manövriermasse der Wirtschaft sein soll.
Hier nochmal das gleiche: halbwahrheiten und halbweisheiten komprimiert auf ein paar sätze.

Sorry, wenn Du willst mach einen thread auf, ich beteilige mich dann auch gerne akrtiv an der diskussion. Aber das würde, glaube ich, hier und jetzt absolut den rahmen sprengen.

Uund Du hast mir beide fragen, die auf das threadthema abzielen noch immer nicht beantwortet.


Was passiert wenn Senf bei der bank einen kredit laufen hat und diesen zurückbezahlt.
Uund, wenn die bank dann mit diesem geld von senf einen kredit an die zentralbank zurückbezahlt.
Und die zentralbank dann beschließt das geld einzubehalten und damit nicht wieder einen neuen kredit ausgibt.
Ich meine, was passiert mit der gesamt im umlauf befindlichen geldmenge ?
Und wird dann das restliche im umlauf befindliche geld mehr oder weniger wert?

Und verkompliziere die sache bitte jetzt nicht wieder. Und komm bitte nicht wieder mit einer frase von senf, die sich auf etwas anderes bezieht.

Stell Dir einfach mal vor, irgendwo ein kleines idyllisches dorf in gallien,.. es gibt sonst nichts. Außer eine bank, eine zentralbank, senf, und ein paar einwohner, zumeist bauern und einfache handwerker. Und ja,.. vielleicht noch irgendwo einen druiden,..


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

10.04.2011 um 21:56
@geeky
Zitat von geekygeeky schrieb:Bei all der berechtigten Kapitalismuskritik sollte das Topic nicht aus den Augen verloren werden. Ist denn nun der behauptete "Beweis für die Endlichkeit von Systemen" angetreten worden?
Diesen beweis anzutreten wird nicht möglich sein. Den der zinseszins ist kein beweis für die endlichkeit des systems. Nie und nimmer.
Zitat von geekygeeky schrieb:Ich jedenfalls finde keine schlüssige Begründung dafür, daß unser Wirtschaftssystem in naher Zukunft "abkackt", wie es der TE bei jeder sich bietenden Gelegenheit herausposaunt, und "vielleicht sehr bald, der Kollaps, der Systemcrash kommen muss".
Das mit dem „abkacken“, das allerdings, sehe ich völlig anders, Geeky. Das was unsere politik zurzeit in europa liefert und auch das was die FED in usa oder japan liefert, geht imho absolut in diese richtung.

Wenn die jetzt nicht mal anfangen ordentlichen gegenzusteuern,
systembedingte werkzeuge dazu hätten sie ja ausreichend,
werden wir in den nächsten jahren irgendwann massive probleme bekommen.

Das problem ist dann aber dank globalisierung kein lokales mehr. Eine massive geldentwertung, oder im extremfall auch währungsumstellungen werden wir dann noch erleben.

Außer wir als wähler denken um, und wählen rechtzeitig andere vertreter. Aber einerseits sehe ich momentan weder entssprechende parteien, noch die wähler, die so eine partei wählen würden.

Wer außer mir, würde schon die partei wählen, die die meisten kürzungen und einsparungen, die einem dann auch selbst betreffen, verspricht ?
Zitat von geekygeeky schrieb:Offenbar ist auch dieser endgame-Versuch, Panik zu schüren und damit die von ihm propagierte "Flucht in Sachwerte" zu befördern, als gescheitert zu betrachten.
Ich glaube, wir beide kennen endgame und dessen vorgängerpseudonym aus zahlreichen threads hier. Seine zahlreichen punktgenauen prophezeiungen, die gott sei dank nie eingetreten sind, sprechen für sich, oder ?

Ich würde sie als einfach nur lächerlich bezeichnen,
wenn da nicht auch die große gefahr bestünde, dass er viele psychisch labile mensch, die sich ja auch zahlreich gerade in diesem forum tummeln,
(siehe diverse drogen und psychologische threads)
gefährdet.

Ich finde das im höchsten maße verantwortungslos.

Ich schätze, genau aus diesem grund auch Deine aufklärende arbeit hier im forum sehr, Geeky. Auch wenn Du für mich unnötigerweise, oft sehr unfreundlich und unsympathisch rüberkommst.


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10.04.2011 um 22:29
@roadricus
Zitat von roadricusroadricus schrieb:Die ganze Diskussion um das Problem (ausgeschlossen geeky, der nicht diskutiert) erscheint mir wie eine Diskussion um ein "perpetuum mobile". Jeder vernünftig denkende weiss, dass das physikalisch nicht geht.
Ich glaube roadricus, wir sollten hier schon unterscheiden. Es geht dabei um zwei verschiedene dinge.

Lies Dir mal die threadüberschrift. Die ist systemtheoretisch gesehen falsch. Punkt.

Oder wenn im eingangspost angeführt wird:
Hierin allein schon sehe ich das Waterloo unserer Kultur, des zugrundeliegenden Zinssystems an sich und den Beweis, dass dieses Modell des Lebens so auf keinen Fall langfristig bestand haben kann, irgendwann, vielleicht sehr bald, der Kollaps, der Systemcrash kommen muss und der Zinseszins ist der beste Beweis dafür, den jeder berechnen und sehen kann.
Diese kausalität ist schlichtweg falsch.

Ja und nicht nur falsch sondern auch gefährlich.
Unseren wohlstand in mitteleuropa verdanken wir, neben den fleißigen und klugen leuten hier, zu einem hohem maße auch unserem in der vergangenheit relativ restriktiv geführten hochentwickelten geldsystem.

Dieses ausgereifte system ist von unschätzbarem wert, mit zahlreichen wirkungsvollen werkzeugen ausgestattet, bietet es steuerungsmöglichkeiten auch in den schwierigsten finanztechnischen situationen. ( siehe auch Die Vorteile unseres Geld- und Zinssystems )

Dieses system einfach undurchdacht abzuschaffen, ohne vorher unumstrittene brauchbare alternativen zu haben, wäre fatal.

Und dafür, dass in den letzten jahren politischer unsinn mit diesem system getrieben wird, kann das system an sich, nichts.



Es gibt hier im thread sicherlich berechtigte bedenken, dass unser geld, finanz und wirtschaftssystem eine schwierige zukunft vor sich hat. Wobei es meiner meinung aber noch nicht zu spät ist, dass die probleme gelöst werden können. Aber es wird von jahr zu jahr schwieriger.

Hier gäbe es zahlreiche dinge zu diskutieren. Das paßt aber, für mein verständnis, alles nicht in diesen thread.


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Der Zinseszins als Beweis für die Endlichkeit von Systemen

11.04.2011 um 02:54
Nimmt man bspw. nur einen sehr kleinen Betrag aus der gegenwärtigen Geldmenge auf dem Markt heraus, sagen wir mal 1.000.000,- Euro und legen wir das Geld über 1000 Jahre mit 4% an, dann ergäbe sich allein aus diesem geringen Betrag eine gigantische Summe, die dann wieder nach Anlage sucht, die Kapitalertrag des Papiergeldes verspricht.
Es legt aber niemand sein Geld auf tausend Jahre an...weil die Bank zusammenbricht,oder die Währung,weil sich Wirtschaftssysteme ändern,oder auch gesetze,weil eine Revolution stattfindet und die Revolutionäre die Konten pfänden


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