Mr.Dextar
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Wissenschaftstheorie
11.02.2011 um 20:54Guten Abend.
In diesem Thread soll es, wie der Titel schon sagt, um eine allgemeine Abhandlung des "Wissens" bzw. des Erkenntnisgewinns gehen.
Wiki über die Wissenschaftstheorie:
Die Wissenschaftstheorie ist ein Teilgebiet der Philosophie, das sich mit den Voraussetzungen, Methoden und Zielen von Wissenschaft und ihrer Form der Erkenntnisgewinnung beschäftigt.
Kernfragen der Wissenschaftstheorie lauten:
1. Welche Charakteristika weist wissenschaftliche Erkenntnis auf? (z. B. Erklärung, Vorhersage von experimentellen Ergebnissen)
2. Was zeichnet wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn aus (Methodologie)?
3. Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt?
4. Welchen erkenntnistheoretischen Status haben wissenschaftliche Theorien und die von ihnen postulierten Entitäten? Ist Wissenschaft eine Form von Wahrheitsfindung oder muss wissenschaftliche Erkenntnis pragmatischer konzipiert werden?
5. Welchen Einfluss haben ästhetische Faktoren auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf die Entwicklung der Wissenschaften?
Dazu noch kurz die Vorstellung der vielleicht bekanntesten Strömungen:
Logischer Positivismus:
Eines der Hauptanliegen des logischen Empirismus war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits. Während in Ersteren in den letzten Jahrhunderten ein nicht zu leugnender Zuwachs an Erkenntnis zu verzeichnen war, konnte ein solcher Fortschritt aus Sicht der logischen Empiristen in vielen wesentlichen Gebieten der Philosophie ? trotz jahrtausendelanger Tradition ? bestritten werden. Verantwortlich gemacht für diese Diskrepanz wurde, neben dem Mitteilungsproblem, eben das Fehlen von möglichst exakten Kriterien zur Beurteilung von philosophischen Methoden. Wegen des Fehlens solcher zwingender Kriterien, wie es sie in Mathematik und Naturwissenschaften gibt, sei in den wesentlichen philosophischen Fragen bis heute keine Einigung erzielt worden.
Kritischer Rationalismus:
In jedem dieser Bereiche wendet der Kritische Rationalismus also das Prinzip der Kritik an, das auf Beobachtung, Überprüfung auf Selbstwidersprüche, Widersprüche zu empirisch-wissenschaftlichen Theorien sowie auf der Erfolgskontrolle hinsichtlich des zu lösenden Problems basiert. So räumt er Kreativität, Phantasie und Staunen über die Welt einen Stellenwert ein, der sich deutlich von dem traditionellen Bild der strengen Sterilität der Wissenschaft distanziert. Sie wird nicht als eine stetige Anhäufung von unfehlbaren Wahrheiten verstanden, andererseits aber auch nicht als Bau von Luftschlössern. Aus der Sicht des Kritischen Rationalismus ist sie vielmehr ein großes Abenteuer und eine spannende Entdeckungsreise.
Soviel zum formalen Teil.
Also zur Verdeutlichung: Ich habe diesen Thread nicht umsonst in die Wissenschaftsecke gestellt; es geht also, im Vergleich zu ähnlichen Themen im Spiritualitäts-Bereich, um die Methoden, mit welchen man sich Wissen anschaffen kann bzw. wie Wissen überhaupt definiert wird oder ab wann man von diesem sprechen kann.
Was meint ihr? Welche epistemologischen Mittel gibt es noch? Wie kann man diese überprüfen? Ab wann spricht man von "Wissen"? Ab wann kann man sich darauf verlassen? Was haltet ihr von den gängigen Modellen?
Solche und weitere Fragen rund um Wissenschaftstheorie sollen hier diskutiert werden, aber eins noch sollte beachtet werden: Es geht hier nicht um Soziologie o.ä.! Dies sollte dann explizit im Menschen- oder Politik- Bereich besprochen werden.
Also dann, haut rein. ;)
In diesem Thread soll es, wie der Titel schon sagt, um eine allgemeine Abhandlung des "Wissens" bzw. des Erkenntnisgewinns gehen.
Wiki über die Wissenschaftstheorie:
Die Wissenschaftstheorie ist ein Teilgebiet der Philosophie, das sich mit den Voraussetzungen, Methoden und Zielen von Wissenschaft und ihrer Form der Erkenntnisgewinnung beschäftigt.
Kernfragen der Wissenschaftstheorie lauten:
1. Welche Charakteristika weist wissenschaftliche Erkenntnis auf? (z. B. Erklärung, Vorhersage von experimentellen Ergebnissen)
2. Was zeichnet wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn aus (Methodologie)?
3. Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt?
4. Welchen erkenntnistheoretischen Status haben wissenschaftliche Theorien und die von ihnen postulierten Entitäten? Ist Wissenschaft eine Form von Wahrheitsfindung oder muss wissenschaftliche Erkenntnis pragmatischer konzipiert werden?
5. Welchen Einfluss haben ästhetische Faktoren auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf die Entwicklung der Wissenschaften?
Dazu noch kurz die Vorstellung der vielleicht bekanntesten Strömungen:
Logischer Positivismus:
Eines der Hauptanliegen des logischen Empirismus war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits. Während in Ersteren in den letzten Jahrhunderten ein nicht zu leugnender Zuwachs an Erkenntnis zu verzeichnen war, konnte ein solcher Fortschritt aus Sicht der logischen Empiristen in vielen wesentlichen Gebieten der Philosophie ? trotz jahrtausendelanger Tradition ? bestritten werden. Verantwortlich gemacht für diese Diskrepanz wurde, neben dem Mitteilungsproblem, eben das Fehlen von möglichst exakten Kriterien zur Beurteilung von philosophischen Methoden. Wegen des Fehlens solcher zwingender Kriterien, wie es sie in Mathematik und Naturwissenschaften gibt, sei in den wesentlichen philosophischen Fragen bis heute keine Einigung erzielt worden.
Kritischer Rationalismus:
In jedem dieser Bereiche wendet der Kritische Rationalismus also das Prinzip der Kritik an, das auf Beobachtung, Überprüfung auf Selbstwidersprüche, Widersprüche zu empirisch-wissenschaftlichen Theorien sowie auf der Erfolgskontrolle hinsichtlich des zu lösenden Problems basiert. So räumt er Kreativität, Phantasie und Staunen über die Welt einen Stellenwert ein, der sich deutlich von dem traditionellen Bild der strengen Sterilität der Wissenschaft distanziert. Sie wird nicht als eine stetige Anhäufung von unfehlbaren Wahrheiten verstanden, andererseits aber auch nicht als Bau von Luftschlössern. Aus der Sicht des Kritischen Rationalismus ist sie vielmehr ein großes Abenteuer und eine spannende Entdeckungsreise.
Soviel zum formalen Teil.
Also zur Verdeutlichung: Ich habe diesen Thread nicht umsonst in die Wissenschaftsecke gestellt; es geht also, im Vergleich zu ähnlichen Themen im Spiritualitäts-Bereich, um die Methoden, mit welchen man sich Wissen anschaffen kann bzw. wie Wissen überhaupt definiert wird oder ab wann man von diesem sprechen kann.
Was meint ihr? Welche epistemologischen Mittel gibt es noch? Wie kann man diese überprüfen? Ab wann spricht man von "Wissen"? Ab wann kann man sich darauf verlassen? Was haltet ihr von den gängigen Modellen?
Solche und weitere Fragen rund um Wissenschaftstheorie sollen hier diskutiert werden, aber eins noch sollte beachtet werden: Es geht hier nicht um Soziologie o.ä.! Dies sollte dann explizit im Menschen- oder Politik- Bereich besprochen werden.
Also dann, haut rein. ;)