Glaubt ihr an das Schicksal?

@all
@tiktaalik
Würde mal eher sagen es gibt viele kausale Zusammenhänge und keine Zufälle. Was soll Zufall sein? Alles passiert aus einem Grund? Schicksal bedeutet ja nicht gleich, dass eine höhere Macht etwas für uns festgelegt hat, auch wenn das für viele eine romantische Vorstellung sein mag. Jeder hat irgendwo ein Schicksal, jeder hat seinen eigenen kleinen Raum, in dem er sich bewegt.

tiktaalik schrieb am 24.06.2013:Es mag eine traurige Erkenntnis für Manche sein, aber niemand außer unserer näheren Umgebung nimmt unsere Existenz auch nur wahr.

Es gibt zig Millionen Hinweise , dass dem nicht so ist. Da dir das noch nicht aufgefallen ist, mag vielleicht Schicksal sein. ;)

Ja tue ich.

Ich glaube nichts geschieht ohne Grund.

Dennoch sollte man, wenn man daran glaubt, nicht denken dass man alles was passiert so hinnehmen muss. Wir sind nur das was wir aus uns machen.

Yoshi schrieb am 24.06.2013:Würde mal eher sagen es gibt viele kausale Zusammenhänge und keine Zufälle.

Zufall ist ein Teil der Kausalität. Vielmehr stellt sich die Frage: Warum es kein Zufall geben soll?

Yoshi schrieb am 24.06.2013:Was soll Zufall sein?

Das ist doch ganz einfach. Wenn ein Zustand in einen anderen, unter mehreren, gezwungen wird, ohne das es eine Bedingung gibt, welcher Zustand eingenommen wird. Wir leben in einer nicht determinierten Welt. Nichts lässt sich zu 100% genau bestimmen. Alles ist eine Aussage von Wahrscheinlichkeiten. Experimentell schon lange vorgezeigt, kann es keine absolute Genauigkeit geben. Es gibt kein "Schicksal", etwas was schon vorherbestimmt ist, oder dass alles was passiert so, oder so passieren würde. Entscheidungen - und ich meine nicht bewusste Entscheidungen - werden in der Gegenwart getroffen.

Basto schrieb:Ich glaube nichts geschieht ohne Grund.

Ich glaube du verwechselst den Grund, mit der Ursache.

hmm Schicksal ? nein, absolut nicht, der gedanke daran ängstigt mich, da ich keinen einfluss auf mein leben hätte. Ich könnte in den Wald gehen und einfach sitzen bis ich sterbe, es wäre ja mein schicksal. da fehlt einem doch die kontrolle zu machen was man will, man müsste etwas tun, da es ja das schicksal ist.

@Foss
Wenn du das so siehst.

@Foss

Foss schrieb:Zufall ist ein Teil der Kausalität. Vielmehr stellt sich die Frage: Warum es kein Zufall geben soll?

Die Frage ist, was soll Zufall sein? Alles passiert aus einem Grund, allem liegt eine Ursache zugrunde (bis auf das, was immer vorhanden ist). Aber allen Ereignissen liegt eine Ursache zugrunde.

Foss schrieb:Wir leben in einer nicht determinierten Welt.

Was macht dich da so sicher? Ich dachte auch mal so, aber inzwischen nicht mehr. Für mich scheint es immer offensichtlicher, dass das Leben wie ein Film ist, der einfach abläuft. Uns ist die Illusion des freien Willens gegeben. Ich will auch nicht sagen, dass wir nicht bis zu einem gewissen Grad freie Entscheidungen treffen könnten, aber im großen Rahmen der Dinge ist hier so ziemlich alles vorgegeben, wir erleben es einfach nur.

Foss schrieb:Entscheidungen - und ich meine nicht bewusste Entscheidungen - werden in der Gegenwart getroffen.

Genau, und es kann in jedem Moment nur eine Entscheidung getroffen werden, und würdest du die Zeit bis zu einem bestimmten Ereignis zurückdrehen und würdest nochmal vor die Wahl gestellt werden, würdest du exakt dieselbe Entscheidung treffen.

@Basto

Basto schrieb:Ich glaube nichts geschieht ohne Grund.

Das muss man gar nicht glauben, es ist offensichtlich :)

Wie sollte auch etwas ohne einen Grund geschehen? Wir leben in einer kausalen Welt. Nichts, dass wir nicht eventuell einen gewissen Freiraum hätten, aber im großen Rahmen der Dinge scheint hier alles vorgegeben zu sein. Wir sind selbst auch Tiere, und mit der Natur ein geschlossenes System.

Ich würde sagen, unser wahres Wesen hat unendlichen Freiraum/unendliche Freiheit, aber als Menschen leben wir alle in unserem individuellen Rahmen.

Yoshi schrieb:Alles passiert aus einem Grund, allem liegt eine Ursache zugrunde (bis auf das, was immer vorhanden ist).

Ein Grund ist nicht eine Ursache. Wenn etwas einen Grund hat, dann hat "man" etwas gemacht mit einer bestimmten Bestimmung. "Irgendjemand wird sich schon was dabei gedacht haben" z.B. Eine Ursache kann auch grundlos sein. Etwas passiert, weil die Vorereignisse es erzwungen haben, ohne das es von "irgendjemanden" beabsichtigt wurde.

Yoshi schrieb:Was macht dich da so sicher?

Zahlreiche Experimente und Arbeiten in der Messtechnik. Jedes Maß wird mit einer bestimmten Genauigkeit angegeben. Das heißt, man hat nicht eine glatte Zahl, oder ein genauen Punkt, sondern ein Wertebereich, oder ein gewissen Raum. Die Erfahrung zeigt auch, dass je tiefer man in die Materie hinein geht, desto größer wird z.B. der Wertebereich gegenüber dem Nennwert. Am Ende existiert nur noch ein Wertebereich. Ein Photon z.B. kann dann überall sein.

Yoshi schrieb:Genau, und es kann in jedem Moment nur eine Entscheidung getroffen werden, und würdest du die Zeit bis zu einem bestimmten Ereignis zurückdrehen und würdest nochmal vor die Wahl gestellt werden, würdest du exakt dieselbe Entscheidung treffen.

1. Rede ich nicht von Entscheidungen die irgendjemand trifft. 2. Können mehrere Sachen gleichzeitig (parallel) ablaufen, oder getroffen werden. Und 3. Es ist eben nicht so, dass alles, wenn man die Zeit zurück dreht - das ist nämlich nicht möglich, aufgrund dessen - genauso passiert, wie es schon mal passiert ist. Ich verweise da auf die Heisenberg'sche Unschärferelation, oder die Planck-Einheiten.

hi
ich greife diese diskussion auf. deshalb, weil es DIE frage ist, die mich aktuell beschäftigt.

ich habe weder helferwahn noch helfersyndrom, glaube aber daran, dass es einfach unsere aufgabe ist, zu helfen. vorallem dann wenn wir um hilfe gebeten werden.

ich habe nun in meinem leben mehrere fälle wo ich geholfen habe (und dafür prügel bezogen habe) und wo ich zuschauen muss, wie diejenige / derjenige aller hilfe zu trotz, weiterhin seinen weg geht. diese wege führen nicht unbedingt in das was wir ein gutes leben nennen.

ich kann nur zusehen. nichts tun.

aber es hat bei mir frage aufgeworfen ob hilfe wirklich sinnvoll ist. ist hilfe nicht manchmal nur ein umweg, den wir ermöglichen. und letztendlich führt dieser umweg geradewegs wieder dorthin was schicksal oder bestimmung dieser person sind.

weltenzweifler

p.s. dieser post findet sich auch unter umfragen, habe ihn irrtümlich dort hingeschrieben. sorry, bin nicht oft im forum

weltenzweifler schrieb:aber es hat bei mir frage aufgeworfen ob hilfe wirklich sinnvoll ist. ist hilfe nicht manchmal nur ein umweg, den wir ermöglichen. und letztendlich führt dieser umweg geradewegs wieder dorthin was schicksal oder bestimmung dieser person sind.

Ich habe eine Frau kennengelernt, die Kindertherapeutin ist und auch absolut an das Schicksal bzw. Inkarnatinspläne glaubt. Wenn man eine Helferrolle hat, muss man trotzdem lernen dass die Leute ihren Weg gehen und auch wenn es vermeintlich leichtere Wege gibt, ist ihr Schicksal teilweise vorherbestimmt - da sie ihn gehen wollen. So sehe ich das auch. Und ich hatte auch solche "Prüfungen" gehabt , die für mich so wie eindeutige Absicht aussahen, zu lernen, ihnen ihren Weg gehen zu lassen.
Was also tun, wenn man sich im leben als Helfer sieht. Letztendlich muss man überprüfen, ob sie sich helfen lassen wollen. Des weiteren kann man überprüfen, warum sie z.b. welchen Weg gehen und warum sie den Weg erleben wollen. Gerade wenn man an das Schicksal glaubt, findet man zu jedem Weg einen Sinn, egal wie seltsam er erscheint ;)
Letztendlich kann man weiterhin versuchen unterstützend zu wirken, auch wenn man respektieren muss, dass sie diesen Weg gehen.

@Dawnclaude

danke für deine antwort.
so stehe ich also mit meinem aktuellen thema, das mich beschäftigt, nicht so ganz allein da.

es ist nicht einfach, zusehen zu müssen wie ein mensch immer wieder am selben punkt vorbeikommt. es ist mit sicherheit ein lernen, das mich angeht. da bin ich auch dabei.

ich frage mich jetzt auch, wieviel an effektivität meiner hilfe wollte ICH gerne bewirken?

betrachte ich die nicht angekommene hilfe als mein versagen?

im vorfeld kann man nichts überprüfen, also ob die hilfe effektiv etwas bewirken wird können. alles scheint darauf hinzudeuten, nur am ende läuft alles ins leere.

ich bin daher auch geneigt, an schicksal zu glauben. und auch daran, dass wir unsere bestimmung, unser los, einfach zu leben haben.

das bringt mich natürlich auch dazu, mich zu fragen ob wir überhaupt einen freien willen haben.

w.

@Dawnclaude

Dawnclaude schrieb am 13.07.2013:Es gibt zig Millionen Hinweise , dass dem nicht so ist. Da dir das noch nicht aufgefallen ist, mag vielleicht Schicksal sein. ;)

Es gibt "zig Millionen Hinweise" dass du oder ich existieren?
Solltest du nicht A. Merkel würde ich das doch arg bezweifeln.

Sei mal realistisch. Solltest du nicht irgendwann etwas bahnbrechendes erfinden/herausfinden, wird sich in Hundert Jahren vlt mal ein Ur-Enkel irgendwie an dich erinnern.
Ansonsten wirst du sterben und (wenn du nicht verbrannt wirst) von Würmern zerfressen und im Staube der Geschichte versinken.
Wie Milliarden anderer Menschen vor dir.
Dein Glück ist, dass du heute lebst. Du hast also wahrscheinlich Zeit bis in deine späten 60'er Jahre, etwas zu hinterlassen.
Am Besten deine Gene, oder auch einen wissenschaftlichen Erfolg *.
Das sind deine Chancen, quasi unsterblich zu werden. Mehr gibt es objektiv gesehen nicht.

*Disclaimer: Du, oder einer deiner Nachfahren, könnten auch berüchtigte Diktatoren werden. Ein paar Mio. Tote verschaffen einem auch einen Eintrag in Geschichtsbücher.