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Glaubt ihr an das Schicksal?

777 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zufall, Schicksal, Prädestination ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Glaubt ihr an das Schicksal?

22.06.2012 um 10:33
Dass wir für alles verantwortlich sind, was wir erfahren, würde ich auch nicht sagen. Das wäre ziemlich pervers, denn zu behaupten, dass z.B. schwer kranke Menschen selbst für ihr Leid verantwortlich sind, ist einfach nur pervers. Ich selbst bin ebenfalls krank, und weiß auch, dass ich nichts dafür kann. Ich denke mir auch oft, ich hätte viele Dinge vermeiden können, aber hätte ich das wirklich? Man kann zu jenem Zeitpunkt immer nur eine einzige Entscheidung treffen, und das Gehirn wägt immer ab, und fällt dann schließlich die Entscheidung, die es für richtig hält, und man kann immer nur eine Entscheidung für die passendste halten.


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22.06.2012 um 10:36
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Wir wissen also nicht, ob wir vorher schonmal gelebt haben und werden es auch nicht erfahren, wenn wir sterben.
Dass wir es vergessen, würde ich nicht sagen, aber dass wir uns nicht daran erinnern, ist auf jedenfall korrekt. Aber sich an etwas nicht erinnern zu könnten bedeutet nicht, dass es nie existiert hat. Ich kann mich auch nicht an meine eigene Geburt erinnern, dennoch weiß ich, dass sie stattgefunden hat.


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Glaubt ihr an das Schicksal?

22.06.2012 um 11:12
Ich glaube schon, dass es ein vorbestimmtes Schicksal gibt, wenn ich meine Vergangenheit
betrachte. So ist mir einer meiner Ehepartner als Kleinkind, als 12jähriger, als Teen und
letztendlich als Erwachsener über den Weg gelaufen, obwohl das durch große Distanzen
garnicht in Erwägung gezogen werden konnte. Die drei ersten Kontakte waren spontane
Episoden, die letzte, über Jahre andauernde von zerstörerischer Intensität. Das - meine ich -
war alles Schicksal.

Ich könnte der Vorbestimmung, meinem Schicksal, aber ganz spontan ins Handwerk
pfuschen, wenn ich mich jetzt und gleich dazu entschließe, mein Hab und Gut unter
den Armen zu verteilen und ab sofort unter ner Brücke zu schlafen oder wenn ich,
statt den Fahrstuhl zu benutzen, den kürzeren Weg vom Balkon im 8. Stock nehme.

Ergo kann ich bewusst und gezielt meinen Lebensweg beeinflussen, wenn auch mit
gravierenden Folgen. Und da ich für mich beide angeführten Beispiele ausschließe,
bleibt mir weiter nichts übrig, als mich meinem Schicksal zu ergeben und abzuwarten,
was es für mich noch in petto hat.


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22.06.2012 um 11:20
@Yoshi
Du nennst es pervers. Es erscheint mir jedoch völlig unlogisch, dass wir zwar für erlebte Gewalt mitverantwortlich sind, aber für die eigenen Erkrankungen nicht.
Auf jeden Fall hat alles, auch die eigene Krankheit einen Sinn.
Ich war für meine frührere Neurodermitis durchaus mitverantwortlich, denn sie basierte auf falscher Ernährung, Aggressionen/destruktiver Denkweise, daraus resultierte eine verletzte, aufgekratze Psyche. Und ich bin nur ein Beispiel von unzähligen! In Krankheit steckt eine Botschaft, die darauf wartet, von uns verstanden zu werden.
"Es gibt keinen Weg AUS der Krankheit, Krankheit IST der Weg." (Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke).

Liebe Grüße!


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22.06.2012 um 11:32
@Firehorse
Das kann ich allerdings unterschreiben. Alles hat einen Sinn. Es gibt nichts, was zufällig bzW. ohne Sinn geschiet. Alles hat eine Ordnung, die der Verstand bloß manchmal nicht begreift.


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22.06.2012 um 11:40
@Yoshi
Was war ich wütend damals! Hast Du eine Ahnung. "Wieso ich? Wieso dieser Scheißjuckreiz?
Wieso ist meine Ehe unglücklich? Warum lehnen mich meine Eltern ab? Und und... Warum haben wir wieder so einen finanziellen Verlust gehabt? Warum das schon wieder???" Ich tat mir unglaublich selbst leid. Und es juckte mich verdammt Vieles. Ich war ALLERGISCH, nicht nur gegen über 30 Lebensmittel, sondern auch gegen extrem viele Eigenschaften von Menschen, ich hasste mich! Damit könnte ich ein Buch füllen. Irgendwann hatte ich zum Glück keine Kraft mehr für soviele Aversionen und Aggressionen.
Ich ließ mir helfen - auf verschiedene Weise. Ein paar Jahre dachte ich: "Bei mir nützt gar nichts."
Klar: wenn ich SO denke, stehe ich Dussel mir selbst im Weg. Heute kann ich darüber fast lachen.

Freundschaftliche Grüße!


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22.06.2012 um 12:17
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Dass wir es vergessen, würde ich nicht sagen, aber dass wir uns nicht daran erinnern, ist auf jedenfall korrekt. Aber sich an etwas nicht erinnern zu könnten bedeutet nicht, dass es nie existiert hat. Ich kann mich auch nicht an meine eigene Geburt erinnern, dennoch weiß ich, dass sie stattgefunden hat.
Was hast du denn mitbebracht aus deinem früheren leben? Ich sage es dir, nichts. Kleine Kinder müssen nicht umsonst alles erst mühsam lernen.

Es exestiert nur das was wahrnimmt oder wahrgennomen wird.


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22.06.2012 um 13:17
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Das kann ich allerdings unterschreiben. Alles hat einen Sinn. Es gibt nichts, was zufällig bzW. ohne Sinn geschiet. Alles hat eine Ordnung, die der Verstand bloß manchmal nicht begreift.
Wobei es mir in meinem Denken geholfen hat, weniger intensiv hinter allem einen tieferen Sinn zu vermuten und krampfhaft finden oder begreifen zu wollen, sondern möglichst häufig meinen Ist-Zustand zu akzeptieren und mich dadurch zu begreifen.
Manche Entscheidungen bereut man, manche Erlebnisse, die einem wiederfuhren, auf die man teilweise keinen sichtbaren Einfluss hatte, verteufelt man. Aber man ist eben jederzeit nur die Summe eben solcher Entscheidungen und Erlebnisse.
Dass ich beispielsweise ohne Vater aufwuchs lag einfach nicht in meinem Einscheinungsraum. Darauf hatte ich keinen Einfluss und ob es für mich wirklich sinnvoll war ist nebensächlich. Es sind aus diesem Umstand einfach viele Dinge resultiert und die kann ich weder ändern, noch komme ich voran, wenn ich sie verteufle.
Sich zu desillusionieren und zu begreifen, dass das Fehlen von etwas scheinbar Schlechtem in unserem Leben nicht zwangsläufig dazu geführt hätte, dass es uns heute unsagbar viel besser geht, scheint für mich sehr oft die größere Herausforderung zu sein als mich in der Sinnsuche festzufahren.


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22.06.2012 um 20:55
@Yoshi
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Wer etwas für irgendetwas kann, ist dir überlassen.
Damit beweist du einmal mehr die absolute Beliebigkeit deiner Äußerungen, denn DU warst es, der hier darüber räsoniert hat, "wer etwas für irgendetwas kann". Schon vergessen?
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Die elfjährige Lena kann nichts für Ihren Tod, genausowenig wie der Mörder
Was aber ist dieses pseudoreligiöse Glaubenskonstrukt wert, wenn du auf mein darauffolgendes Fazit "Der Mörder kann also nichts für den von ihm begangenen Mord" lediglich ein verschämtes "ist dir überlassen" zu entgegnen weißt?

Daß du danach auch noch die Blutrache zu verteidigen versuchst ist da nur konsequent; nun fehlt nur noch, daß du dich zum Fürsprecher islamischer "Ehrenmorde" machst.


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22.06.2012 um 21:07
@geeky
Zitat von geekygeeky schrieb:Damit beweist du einmal mehr die absolute Beliebigkeit deiner Äußerungen, denn DU warst es, der hier darüber räsoniert hat, "wer etwas für irgendetwas kann". Schon vergessen?
Das was ich hier und jetzt sage zählt, und nicht das, was ich vor Monaten oder Jahren gesagt habe. Meinungen und Überzeugungen können sich ändern.
Was aber ist dieses pseudoreligiöse Glaubenskonstrukt wert, wenn du auf mein darauffolgendes Fazit "Der Mörder kann also nichts für den von ihm begangenen Mord" lediglich ein verschämtes "ist dir überlassen" zu entgegnen weißt?

Daß du danach auch noch die Blutrache zu verteidigen versuchst ist da nur konsequent; nun fehlt nur noch, daß du dich zum Fürsprecher islamischer "Ehrenmorde" machst.
Verstehe nicht, was du damit meinst. Für mich ist der Mensch soetwas wie eine geistige Maschine, die ständig am arbeiten ist. Ständig gaukelt uns unser Gehirn irgendwelche Illusionen vor "Du bist Peter, du hast diesen Job, du bist reich, du hast wenig Selbstwertgefühl etc.pp.". Das ist eine Riesenshow, die uns unser Gehirn vorgaukelt. Dasselbe ist der Fall bei Mördern. Ein Mörder fühlt sich in der Position eines bösartigen Mörders, er meint, er müsse so sein, wie er ist, weil sein Gehirn ihm das alles vorgaukelt.


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22.06.2012 um 21:28
@Yoshi
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Das was ich hier und jetzt sage zählt, und nicht das, was ich vor Monaten oder Jahren gesagt habe.
Kommst du dir nicht langsam selber hochgradig peinlich vor? Wenn der gestrige Tag für dich "vor Monaten oder Jahren" war, dann solltest du mal dringendst überprüfen, wie sehr du schon zum Sklaven deiner illusorischen Realität geworden bist:
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Die elfjährige Lena kann nichts für Ihren Tod, genausowenig wie der Mörder, beide sind Sklaven ihrer illusorischen Realität.
Yoshi gestern um 19:26

Und heute um 10:02 willst du schon nichts mehr wissen von der Konsequenz deiner Worte, der Mörder kann also nichts für den von ihm begangenen Mord. Deine "Meinungen und Überzeugungen" scheinen von Beitrag zu Beitrag im ständigen Wandel zu sein, eben ganz so, wie ich vorhin feststellte: Damit beweist du einmal mehr die absolute Beliebigkeit deiner Äußerungen. Notfalls behauptest du einfach, sie wären längst verjährt, obwohl sie nichtmal einen Tag alt sind.
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Ein Mörder fühlt sich in der Position eines bösartigen Mörders, er meint, er müsse so sein, wie er ist
Lernt man solche Plattitüden in deiner illusorischen Realität von chinesischen GlücksPechkeksen?


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22.06.2012 um 21:30
@geeky
Du scheinst wohl alles durcheinander zu bringen... das was ich gestern gesagt habe, sehe ich heute noch genauso...


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22.06.2012 um 21:43
@Yoshi
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Du scheinst wohl alles durcheinander zu bringen...
Wer hier was durcheinanderbringt sollte mittlerweile jedem klar sein, der sich deine Behauptung und die darauffolgenden Ausflüchte durchliest. Da wundert es nicht, daß du dich als Sklaven deiner illusorischen Realität siehst, schließlich kannst du damit jeden Unsinn rechtfertigen - bis hin zum kaltblütigen Mord.


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23.06.2012 um 00:56
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Verstehe nicht, was du damit meinst. Für mich ist der Mensch soetwas wie eine geistige Maschine, die ständig am arbeiten ist. Ständig gaukelt uns unser Gehirn irgendwelche Illusionen vor "Du bist Peter, du hast diesen Job, du bist reich, du hast wenig Selbstwertgefühl etc.pp.". Das ist eine Riesenshow, die uns unser Gehirn vorgaukelt. Dasselbe ist der Fall bei Mördern. Ein Mörder fühlt sich in der Position eines bösartigen Mörders, er meint, er müsse so sein, wie er ist, weil sein Gehirn ihm das alles vorgaukelt.
So wie ich deine Worte verstehe, so scheint es für dich keine Schuld, Reue, Verantwortung und scheinbar grundlegend keine Ethik und Moral zu geben.
Der Mörder ist deswegen "bösartig" und kann sich bösartig fühlen, weil wir Menschen sind, die miteinander interagieren und uns auf Verhaltensrichtlinien verständigen, die unser Miteinander für möglichst viele angenehm sind - und einen Menschen zu töten gehört da einfach nicht in unseren Akzeptanzbereich, deswegen verurteilen Gesellschaften, und meist auch die Täter selbst, dieses Verhalten. Wir tragen für unser Handeln Verantwortung, und wenn schon nicht anderen gegenüber, dann wenigstens uns selbst gegenüber.

Deine Schreibweise lässt nun vermuten, dass du der Auffassung bist, dass alle unsere Verhaltensweisen genauso unbewusst und trotzdem unausweichlich seien wie das Atmen oder Blinzeln, dass alles nur Reflexe sind auf die wir nur reagieren und niemals in der Lage seien auch bewusst zu agieren.

In Punkto Schicksal finde ich es eben immer etwas vermessen, wenn sich manche aus der Affäre ziehen wollen, wenn sie meinen, dass all unser Verhalten schon längst festgelegt sei, wir niemals eine Wahl hätten und sich dadurch scheinbar einen Freifahrtschein erschleichen wollen, weil sie Angst vor Fehlern und Verantwortung haben.

Ich hoffe ich habe jetzt in ähnlicher Form zum Ausdruck gebracht, was schon @geeky aussagen wollte.


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23.06.2012 um 01:03
Ich glaub ja ein stück weit ans Schicksal, aber nicht dass alles, wirklich alles vorherbestimmt ist.


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23.06.2012 um 01:18
JA.
Lange war ich (wollte ich wohl auch ..) davon überzeugt, dass man alles selbst in der Hand hat,
aber ich resigniere.
Ich bin mir mittlerweile ganz,ganz sicher, dass einige, viele Sachen vorherbestimmt sind. Du kannst nichts dagegen tun, was immer du tust, es wird zu dem Endergebnis kommen, welches Vorherbestimmt ist. Im positiven Sachen wie in Negativen.

Allerdings wäre damit der freie Wille damit nich automatisch ausgeschlossen (warum immer nur das eine ODER das andere?). Zumindest sehe ich das so. Denn keiner kann sagen, ob wir das nicht vor diesem Leben hier schon (mit anderen zusammen) geplant haben. So eine Art Lebensplan halt. Das so zu machen wäre ja dann freier Wille.


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23.06.2012 um 02:32
Auch ich denke seit ein paar Jahren nicht mehr an Zufall .. Zuviele Schlüsselerlebnisse, oder Zusammenhänge haben sich im Nachhinein ereignet, sodass ich nicht mehr an Zufall glauben möchte.

Einen vordefinierten Weg wird es meiner Meinung nach geben .. von diesem kann man vielleicht auch minimalst abweichen, aber die großen Stationen sind unvermeidlich, welcher Art auch immer die sind.
Ich weiss nicht so recht, ob mir solche ein Masterplan gefällt, aber für mich steht fest, dass es nach dem Tod weiter geht .. von daher halte ich einen Masterplan für möglich .. der wurde dann vor der Inkarnation gewählt, definiert, festgelegt .. wie auch immer ^^


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23.06.2012 um 05:50
wenn alles vorherbestimmt ist, würd ich gern den arsch treffen, der mein leben geplant hat.

btw würde mich das jeder verantwortung für das was ich tue entheben- was ich wieder wenier lustig fände


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Glaubt ihr an das Schicksal?

23.06.2012 um 10:41
@geeky
Zitat von geekygeeky schrieb:Wer hier was durcheinanderbringt sollte mittlerweile jedem klar sein, der sich deine Behauptung und die darauffolgenden Ausflüchte durchliest. Da wundert es nicht, daß du dich als Sklaven deiner illusorischen Realität siehst, schließlich kannst du damit jeden Unsinn rechtfertigen - bis hin zum kaltblütigen Mord.
Menschen wie deine Wenigkeit können einem einfach nur leid tun... du verbreitest hier nur Negatives... ich weiß ja nicht, was du für Komplexe hast, aber lass' mich damit zufrieden. Kommst hier in jeden Thread reingeplatzt, mischst die Leute auf, zerstörst Diskussionen.

Und nochmal, ich hatte gesagt:
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Die elfjährige Lena kann nichts für Ihren Tod, genausowenig wie der Mörder, beide sind Sklaven ihrer illusorischen Realität.
Wo soll ich da irgendeine Meinung geändert haben? Der Mörder ist Sklave seines Gehirns, genau wie das Opfer. Wir sind auch nur Tiere, falls du es noch nicht gecheckt hast. Das heißt natürlich nicht, dass wir völlige Sklaven unserer Selbst sind, und keinerlei freien Willen haben, aber das Meiste geschiet unbewusst.

Saynoara


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23.06.2012 um 10:50
@BlackFlame
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:So wie ich deine Worte verstehe, so scheint es für dich keine Schuld, Reue, Verantwortung und scheinbar grundlegend keine Ethik und Moral zu geben.
Der Mörder ist deswegen "bösartig" und kann sich bösartig fühlen, weil wir Menschen sind, die miteinander interagieren und uns auf Verhaltensrichtlinien verständigen, die unser Miteinander für möglichst viele angenehm sind - und einen Menschen zu töten gehört da einfach nicht in unseren Akzeptanzbereich, deswegen verurteilen Gesellschaften, und meist auch die Täter selbst, dieses Verhalten. Wir tragen für unser Handeln Verantwortung, und wenn schon nicht anderen gegenüber, dann wenigstens uns selbst gegenüber.

Deine Schreibweise lässt nun vermuten, dass du der Auffassung bist, dass alle unsere Verhaltensweisen genauso unbewusst und trotzdem unausweichlich seien wie das Atmen oder Blinzeln, dass alles nur Reflexe sind auf die wir nur reagieren und niemals in der Lage seien auch bewusst zu agieren.

In Punkto Schicksal finde ich es eben immer etwas vermessen, wenn sich manche aus der Affäre ziehen wollen, wenn sie meinen, dass all unser Verhalten schon längst festgelegt sei, wir niemals eine Wahl hätten und sich dadurch scheinbar einen Freifahrtschein erschleichen wollen, weil sie Angst vor Fehlern und Verantwortung haben.

Ich hoffe ich habe jetzt in ähnlicher Form zum Ausdruck gebracht, was schon @geeky aussagen wollte.
Du kannst mir glauben, ich habe mal das krasse Gegenteil von dem gesehen, was ich heute sehe. Kannst ja mal meinen alten Thread "Überlegungen zu unserem Bewusstsein" anschauen. Da habe ich das krasse Gegenteil postuliert, sprich, dass jeder für alles, was er erfährt selbst verantwortlich ist. Aber ich bin dann auch irgendwann aufgewacht. Es ist genauso Schwachsinn, zu behaupten, das Opfer seie völlig unschuldig, und der Täter seie voll verantwortlich. Menschen sind eben auch nur Tiere, biologische hochkomplexe Organismen. Das Gehirn agiert wie ein Hochleistungscomputer. Das meiste, was wir tun und denken ist uns nicht mal selbst bewusst, oder denkst du über jeden Handgriff nach? Ich will ja nicht behaupten, dass uns überhaupt keine Freiheit gegeben ist, aber ich sehe die Dinge so, wie ich sie wahrnehme, so, wie sie mir ständig begegnen, und da sehe ich eben kaum Freiheit. Lies dir nur mal ein paar Zitate von genialen Menschen wie Einstein durch:

„Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen“, sagte Einstein. „Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will, und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt?“

Oder Schopenhauer (womit er es eigentlich schon auf den Punkt gebracht hat):

„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“

Meinst du ein Mensch sucht sich seinen Willen aus? Der Mensch ist so, wie er ist, von seinen Erfahrungen und Genen geprägt. Wir können uns nicht vorstellen, mal Massenmörder zu sein, aber wachse mal in einem entsprechenden Umfeld auf, mache mal entsprechende Erfahrungen. Kein Mensch weiß, was in solchen Köpfen vorgeht.


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