Arrakai schrieb:Lediglich noch der Hinweis, dass die meisten Teilchenphysiker laut Sabine Hossenfelder angeblich davon ausgegangen sind, dass eben jene bequeme Variante auch die richtige sein muss, da sie am „natürlichsten“ sein soll.
Ja, dieser Argumentation begegnet man tatsächlich immer wieder und das ist für mich einigermaßen verwirrend.
Ich habe nie verstanden, wie man ein Theoriengebilde wie die zahlreichen SUSY-Varianten solange mit passenden Parametern und Annahmen versorgt, bis sich eine Inkarnation zeigt, die messtechnisch erreichbar ist und das Ganze dann als elegant bzw. natürlich und daher am Wahrscheinlichsten deklariert.
Es mag ja gelegentlich vernünftig sein, zunächst den simplen Modellen den Vorzug vor den komplexen zu geben, aber daraus einen Anspruch auf Korrektheit abzuleiten, ist m.E. wenig wissenschaftlich und führt - wie in diesem Fall - zu völlig falschen Erwartungshaltungen.
Das Messproblem dürfte uns überall quälen, wenn wir versuchen eine Quantengravitation zu formulieren. Wir bewegen uns dort in extremen Skalen - entweder in kleinsten Abständen und/oder in größten Energien, die für uns wahrscheinlich nie direkt erreichbar sein werden.
Mit etwas Glück würde uns eine solche Theorie aber auf Fußabdrücke bzw. Artefakte und indirekte Konsequenzen (wie z.B. die Werte der Kopplungskonstanten) hinweisen, die sich einerseits messen und beobachten lassen und andererseits bislang nur experimentell ermittelte Konstanten aus der Theorie heraus bestätigen.