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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

7 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Jesus, Bibel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

10.11.2024 um 08:12
Nach langer Zeit habe ich am vergangenen Samstag (09.11.24) wieder einmal die Morgenandacht im NDR-Radio gehört. So manches Mal habe ich einen Gedanken von dort in den beginnenden Tag mitgenommen - und ja, ich finde es gut, dass die Kirche sinnige Sentenzen und Gottes Wort in mundgerechter Form all denen serviert, die schon zur Morgenstunde auf Empfang sind, beim letzten Umdrehen im Bett, am Frühstückstisch, oder als Pendler im Autoradio.

Die Aufhänger in den Andachten, die christliche Botschaft zu vermitteln, könnten nicht vielfältiger sein, und so war ich keineswegs überrascht, dieses Mal von Entenhausen und der Welt von Donald, Dagobert, und Tick, Trick und Track zu hören, und ihnen in der Andacht zu begegnen.

Hier der volle Wortlaut: https://www.ndr.de/kirche/vasel114.pdf (Seite 5)

Christ, und zugleich auch ein wenig Donaldist zu sein, waren für mich nie ein Widerspruch. Der fiktive Kosmos aus sprechenden Enten und räuberischen Panzerknackern war Teil meiner fantasievollen Kinderwelt ebenso, wie auch das Abendgebet, der Kindergottesdienst, die christliche Jungschar und später auch der Konfirmandenunterricht. All dieses habe ich in unterschiedlicher Weise in mein späteres Leben mitgenommen.
Entenhausen hat keine Kirche. Und doch gibt es viele religiöse, ethische und morali-
sche Motive bei Donald Duck und Co. Der Geldspeicher von Onkel Dagobert zum Bei-
spiel mit allerlei Geschichten, dass Geld allein nicht glücklich macht - und wie gefähr-
lich es ist, dem Mammon zu dienen
Quelle: https://www.ndr.de/kirche/vasel114.pdf

Eine These, ein Obersatz, eine Einleitung, der man nur zustimmen kann. Dass es in den bunten Geschichten nur allzu oft um Geld, Gold und Edelsteine geht, ist bekannt - sie sind Aufhänger für abenteuerliche Geschichten, in denen Dagobert, die reiche Ente, in kolonialer und imperialer Attitüde den Globus bereist und mit seinen Mit-Enten spannende und lustige Abenteuer erlebt. Wer zur Soziologie der Enten mehr wissen möchte, dem sei das Buch von Grobian Gans anempfohlen: "Grobian Gans - Die Ducks. Psychogramm einer Sippe".

Was nun in der Andacht folgt, hat aber mit christlichem Glauben nur indirekt zu tun: Der lange Weg des Comics zu literarischer Anerkennung (Erika Fuchs, die deutsche Übersetzerin, schrieb immerhin deutsche Sprachgeschichte, das nur am Rande), die Anfänge der Disney-Comics, als Donald noch als sprachloser Erpel auf seinem Riverboat tanzte, sein propagandistischer Einsatz im 2. Weltkrieg gegen das Nazi-Unrecht, ein Verweis auf die "Schmökergrab"-Aktionen der 1950er Jahre, in denen Comics als "Schundliteratur" verbrannt wurden.

An diesem Punkt, nach Entfaltung des Themas, hätte in meinen Augen eine Befassung mit dem Thema aus christlicher Sicht gehört. Eine passende Stelle aus der Bibel, ein Gotteswort, etwa:
„Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6, 24
Oder gleich das Gleichnis vom Nadelöhr:
„Nochmals sage ich euch: Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ Matthäus 19,24
Es ist bezeichnend für das, was die Kirchen der EKD heute so treiben. Dass sie spannende Aufhänger publizieren, ein wenig moralisieren und politisieren, aber den einen und einzigen Grund ihrer Existenz, den Dreh- und Angelpunkt unseres und ihres Seins nicht einmal leugnen, sondern schlicht und einfach ignorieren:

Gott, der uns seinen Sohn, Jesus Christus, hingegeben hat, damit uns auch das sündige Streben nach Gold, Geld und Macht vergeben ist. Und ja, die Nazis waren und sind, genauso wie Kommunisten und viele andere, Menschen ohne Gott. So, wie Ödön von Horváth in seinem brillianten Buch "Jugend ohne Gott" es geschildert hat.

Wenigstens im Schlussatz findet Gott ein einziges Mal Erwähnung:
"Gott sei Dank, ich bin kein Sklave des Nazi-Regimes!"
Quelle: ebda.

GSD - das geht notfalls auch einem hartnäckigen Nicht-Gläubigen über die Lippen. Aber wo ist Gott im Rest der Andacht? Wo wird auf die Lehre Jesu Bezug genommen, wo sein Wort verkündet?

Haben wir heute eine "Kirche ohne Gott"?

Donald Duck statt Jesus Christus? Entenhausen statt himmlischem Jerusalem?


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

10.11.2024 um 20:46
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber wo ist Gott im Rest der Andacht? Wo wird auf die Lehre Jesu Bezug genommen, wo sein Wort verkündet?
Mitunter wird ja ein sog. 'Vater unser' gebetet. Wenn ich mal an einem Gottesdienst teilnehmen muss, dann gibt es i.d.R auch eine sog. 'Bibellesung' und die Predigt bezieht sich auf die Bibel.

Kommt also darauf an, was man so fü rGottesdienst erlebt.

Grüße
Omega Minus


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

11.11.2024 um 09:28
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Mitunter wird ja ein sog. 'Vater unser' gebetet. Wenn ich mal an einem Gottesdienst teilnehmen muss, dann gibt es i.d.R auch eine sog. 'Bibellesung' und die Predigt bezieht sich auf die Bibel.
Ja, der Vergleich mit einem gewöhnlichen Gottesdienst, der in unseren Breiten und in unseren Landeskirchen meist rund eine Stunde dauert, ist ein wichtiger Punkt. Es gibt verschiedene Formen; der traditionelle Sonntagsgottesdienst richtet sich nach der Liturgie, wie sie z.B. in manchen ev. Gesangbüchern oder auch auf den Webseiten der EKD oder der Kirchengemeinden nachzulesen ist. Zentraler Teil ist dort immer auch eine Bibellesung aus dem Alten und dem Neuen Testament.

Eine Andacht kann man als Kurzform eines Gottesdienstes für bestimmte Anlässe und Gegebenheiten sehen:
In der Andacht liegt eine solche liturgisch reduzierte Form vor. Sie bietet die Grundstruktur für Morgen- oder Abendandachten, für Friedensgebete oder gottesdienstliche Feiern bei Freizeiten und Tagungen und ist somit ein "kleiner" Gottesdienst, eine spirituelle Oase im Alltag. Sitzungen in kirchlichen Gremien und Gruppen, sei es der Kirchenvorstand oder die Frauenhilfe, werden mit einer Andacht eröffnet. Jugendliche feiern Taizé-Andachten, Advents- oder Passionsandachten sprechen auch Menschen an, die nicht regelmäßig zum Gottesdienst gehen, und in den City-Kirchen finden abendliche Kurz-Andachten dankbare Zuhörer.
Quelle: https://www.ekd.de/Gottesdienst-4-Gottesdienst-als-Gestaltungsaufgabe-705.htm

Klar wird aber aus dem Zitat, dass es sich bei einer Andacht letztlich nicht um eine philosophische, politische oder moralische Gedankensammlung handelt, sondern eben um eine Kurzform des Gottesdienstes. Was man angesichts der Kürze der Radioandacht hinweglässt, mag verhandelbar sein, aber was einen Gottesdienst ausmacht, eben nicht:
Das deutsche Wort Gottesdienst enthält ein doppeltes theologisches Programm: Gott dient uns und wir dienen ihm. Wir dürfen uns an ihn wenden, wie wir sind, mit allem, was uns bewegt und umtreibt. Und Gott verspricht uns seine Liebe, wendet uns sein gnädiges Angesicht zu.
Quelle: https://www.ekd.de/Gottesdienst-3-Theologische-Orientierungen-711.htm

Gemessen an dieser Definition, erfüllt die "Entenhausen-Andacht" eben nicht diesen Anspruch.

Es geht mir aber nicht um Formalien, sondern um die sich daraus ergebende Frage an die Morgenandacht des NDR:

Wo in ihr dient uns Gott, wo dienen wir ihm? Wo findet Gottes Liebe Erwähnung, wo sein gnädiges Angesicht?


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

07.12.2024 um 20:23
Meiner Ansicht nach entspringen diese neuen Formen der Gottesdienste der generellen Kirchenkrise, vor allem in der katholischen Kirche. Und sei es noch so absurd, wird ein Teil des Weltlichen in die Kirche und in die Gottesdienste geholt und zwangsverknüpft.
Vor 60 Jahren hat mich als katholisches Kind die Offenheit der evangelischen Kirche fasziniert, weil dort schon Gottesdienste mit modernen Liedtexten zu Gitarrenmusik für Kinder gespielt wurden.
Heute lese ich hier von Entenhausen, interessant. Gut, es gibt die Arche Noah mit ihren Tieren, sicher auch ein Entenpaar dabei. Neulich war irgendwo die Kirche geöffnet für einen Gottesdienst mit anschließender Tattoo-Session. Klar, wenn ich in die Kirche zum Beten gehe, brauche ich anschließend noch ein Kreuztattoo, um dem lieben Gott zu gefallen. Jedem Tierchen sein Plaisierchen sage ich immer. Deshalb sind auch Pferde- und Hundegottesdienste à la wieher-bell...äh...bonheur.

Eins ist sicher: GOTT liebt alle Menschen, Tiere, Kreaturen und haben sie noch so verrückte Ideen on air.


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

10.12.2024 um 18:15
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Eins ist sicher: GOTT liebt alle Menschen, Tiere, Kreaturen und haben sie noch so verrückte Ideen on air.
Dem kann man nur zustimmen. Ob sich freilich alle Menschen, die Autoren und Sprecher im NDR zumal, teils Mitarbeiter der EKD vermutlich, dieser grenzenlosen Liebe als würdig erweisen, darf man doch bezweifeln.

Vergangenen Sonnabend stand die Kurzandacht im NDR allen Ernstes unter folgendem Titel:

"Gott muss ein Arschloch sein." (sic)

Ich kann den Beweis nicht führen, da der Beitrag vom Sa., 07.12.24, in der Mediathek fehlt:

momentmal

Screenshot aus: https://www.ndr.de/ndr2/programm/podcast4074.html

Offenbar hat man die Ungeheuerlichkeit, die da kürzlich über den Äther gegangen ist, schnell im Archiv verschwinden lassen. Ich bitte um Verzeihung, dass ich den Titel der Sendung hier im Wortlaut wiedergegeben habe.


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

11.12.2024 um 07:52
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 10.11.2024:Und ja, die Nazis waren und sind, genauso wie Kommunisten und viele andere, Menschen ohne Gott.
Wie meinen? Gerade der Nationalsozialismus war eine äußerst religiös angehauchte Veranstaltung.
Die Vordenker der Nazis zimmerten sich eine Heilslehre, die zum einen bewusst als Gegenströmung zum Christentum eingesetzt wurde. Es sind Formen einer klassischen, sogenannten „Ersatzreligion“ erkennbar: An die Stelle christlicher Lebensfeste (u.a. Taufe, Firmung/Konfirmation, Trauung) werden Ersatzkulte gesetzt, Liturgien für den Körperkult entstehen. Zum anderen wurden aber wiederum ganz bewusst Elemente des sogenannten deutsch-völkischen Christentums in die Ideologie integriert. Adolf Hitler hat offenbar tatsächlich geglaubt, den Heilsplan eines Gottes zu verwirklichen.
Quelle: https://religion.orf.at/v3/radio/stories/2949845/

Ich bitte, diese plumpe und verkorkste Darstellung "Gottesgläubige = gut, Atheismus = böse" zu unterlassen.


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Heiliger Quackstrudel- Morgenandacht: Donald Duck statt Jesus Christus

11.12.2024 um 09:18
Zitat von McPaneMcPane schrieb:Ich bitte, diese plumpe und verkorkste Darstellung "Gottesgläubige = gut, Atheismus = böse" zu unterlassen.
Diese Gleichsetzungen liegen mir fern, falls das so angekommen ist, bitte ich um Entschuldigung. Meine Äußerung im EP bezog sich auf den Inhalt der "Entenhausen"-Morgenandacht und auf das genannte Werk von Ödön von Horvath.

Die zitierten Versuche der Nazis, ihre krude Weltsicht als Teil eines Plans der "Vorsehung", oder auch eines Gottes darzustellen, und der unsägliche Versuch, das Christentum in Deutschland von seiner Wurzel im Judentum zu trennen, zeugen von einer bösartigen Ideologie, die letztlich auch nicht davor zurückschreckt, Elemente aus ihr fremden oder entgegengesetzten Denkweisen zu integrieren und zurechtzubiegen, wenn es ins eigene Kalkül passt.

Es war übrigens die heute oft gescholtene rk. Kirche, die es als einzige wagte, sich öffentlich gegen die "Euthanasie" der Nazis, also der planmäßigen Ermordung von Menschen mit Behinderungen, auszusprechen (Löwe von Münster, Hirtenbriefe).

Der Kommunismus distanzierte sich vom Christentum:
"Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein", propagierten die Sowjets, und in der "Internationalen" singen sie, dass "kein Gott , kein höh'res Wesen" ihnen helfe.

Gottlosigkeit war hier nicht als Werturteil gegenüber Nichtgläubigen gemeint. Ich bilde mir mein Urteil über andere Menschen nicht danach, ob, und an was, sie glauben.

Von einer Radiosendung, die von Mitarbeitern der Kirche gestaltet, und im ÖR- Rundfunk ausgestrahlt wird, erwarte ich allerdings ein Mindestmaß an Bekenntnis zum gemeinsamen Glauben. So gesehen, handelt es sich um eine "interne Kritik", die sich nicht gegen Atheisten oder Nichtgläubige richtet.


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