alibert schrieb:Echt, es gibt Beweise, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist und alle anderen Geschichten auch so stattgefunden haben? Bitte mal einen Beleg dazu.
Ob es für alle Schilderungen Beweise gibt kann ich dir nicht sagen. Aber für etliche. Findet sich übrigens auch in der Bibel. Fängt schon mit der lange (und oft noch immer) in Zweifel gezogene Begebenheit des Sterns von Bethlehem an. Heute weiß man, dass es im 3. und 2. Jhr. v. Chr. - die Geburt Christi wird von vielen Wissenschaftlern vordatiert - eine Konkunktion von Venus und Jupiter gab, bei der zweiten standen sich die Planeten so nahe, dass sie seitens der Erde als ein Stern gesehen werden konnten (
https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/stern-von-bethlehem/)
Herodes war für seine vielen Ehen (berichtet wird von 10 Ehen, teilweise überschneidend) bekannt, aber auch dafür, dass er nicht davor zurückschreckte, sogar seine eigenen Söhne töten zu lassen. Aus der Familie der Edomiter regierte er gern als jüdischer König, sah jedoch auch in jedem einen Feind und ließ gnadenlos jeden hinrichten, den er als Bedrohung seines Throns und Ansehens wahrnahm. Dann ließ doch mal die Story mit Johannes dem Täufer, der ihm sehr direkt die Meinung sagte, was seinem Weib gar nicht schmeckte. Dass er sich vor dem Todesurteil gegen Jesus theatralisch die Pfötchen wusch befreit ihn doch nicht von seiner Schuld, denn er war Herrscher in Judäa. Dass Jesus ihn ein Dorn im Auge war wurde schon durch dessen zweiten Übergriff auf die Geldwechsler im Tempel klar, denn es gab ja auch die Tempelsteuer. Die dann halt nicht so hoch ausfiel. Das Exempel der politisch befürchteten Konkurrenz durch Jesus wurde durch das Schild mit der Inschrift INRI statuiert. Es sollte jedem klar sein was passiert, der sich als politische Figur, als potentieller Regentschaftskandidat von Judäa sehen möchte. War Herodes in Rom hatte er kein Problem damit, Schweinefleisch zu essen und Göttern zu opfern. - Kannst du gern weiterlesen in "der politische Jesus".
alibert schrieb:Klar, stellt die ganze Geschichte ja in ein nicht so tolles Licht, also legt man lieber den Mantel des Schweigens darüber.
Na ja, wie dein Post deutlich zeigt hat dieser Mantel des Schweigens große Löcher, was immer wieder veranlasst, etwas zu schreiben, das eher Drogentraumata entspricht oder einfach Wichtigtuerei.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass Jesu Leben nicht ansatzweise so widersprüchlich war wie das von vielen Auslegern und angeblich dabei gewesenen.
Wenn ich die Möglichkeit habe, zwischen einer gewalttätigen, durch nichts bewiesenen Geschichte und einer, in welcher Liebe, Mitgefühl, Wiederherstellung von Gesundheit, dem Ansporn zu Eigenverantwortlichkeit und Übernahme von Verantwortung und dem Bemühen von Einheit in Liebe erzählt - man mag mich für schwach halten, aber meine Wahl ist schon getroffen.
Meines Erachtens entsprechen diverse Räuberpistolen dem typisch menschlichen Drang, alle, die besser zu sein bemüht sind, auf ihr niedriges Niveau herunterzuziehen.
Schau dir mal die Szene von Eckhardt von Hirschhausen an wie er genau solches Juristengehabe als evolutionäres Erfordernis beschreibt. Ist wirklich lustig und anschaulich dargelegt. Leider lassen die meisten Leute außer acht, dass so gewalttätige Gedanken wie sie Jesus angelastet wurden in der "Quelle" genau das Gegenteil von Evolution postulieren, denn Evolution behauptet doch, dass nur das Beste weitergegeben wird. Da dürfte es nach über 2000 Jahre wohl nicht mehr so ein Mist geben. Solche Gedanken eigentlich auch nicht.