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AfD

87.736 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

03.09.2024 um 08:34
Zitat von vx110vx110 schrieb:Und dann? Was ist dann?
Dass auch auf Allmystery rechtspopulistische Propaganda langsam die Oberhand gewinnt. Auch Allmystery verändert sich. Bei manchen Usern hat man das Gefühl, dass sie eigentlich 24/7 der Mission folgen, nicht nur die Regierung zu kritisieren, sondern auch das „System“ permanent in Frage zu stellen. So manches Mal fühlt man sich an kremltreue Trolle erinnert, ein anderes Mal an „Reconquista Germanica“, andere drücken schlichtweg Verachtung aus.
Allen gemein ist, dass man sich (noch) von einer völkischen Idee distanziert, vielleicht auch im Wissen, dass die Verwaltung dann Konsequenzen ziehen würde. Das findet, wenn, dann zwischen den Zeilen statt.
Das führt langfristig dazu, dass auch diese Plattform ausblutet und die letzten Diskussionsmöglichkeiten verschwinden. Im schlimmsten Fall liest jemand von außen mit und denkt sich, joar, „Remigration wäre schon eine tolle Sache“ und wählt die AfD. Überzeugt auf Allmystery.

Und um das mal klar zu sagen:

Wer eine Partei wählt, die Spitzenleute beschäftigt, die sich für einen Landeswahlkampf auf eine Bühne stellen und ausschließlich über Bundespolitik sprechen und dabei ganz offen sagen, dass man auf 15–20 Millionen „verzichten“ könnte, der wählt keine Partei, die irgendetwas verbessern möchte, sondern eine Partei, die das System demontieren will. Dann geht es ganz allein darum, eine völkische Ideologie umzusetzen, die eine Rolle rückwärts ins Gedankengut der 30er Jahre darstellt.

Und das ist alles toll, solange man sich sicher wähnt, nicht selbst Teil der Leute zu werden, auf die man verzichten kann. Aber in einem System, das Herr Höcke und Co. anstreben, gibt es keine Sicherheit.


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03.09.2024 um 09:03
Zitat von mchomermchomer schrieb:Allen gemein ist, dass man sich (noch) von einer völkischen Idee distanziert, vielleicht auch im Wissen, dass die Verwaltung dann Konsequenzen ziehen würde. Das findet, wenn, dann zwischen den Zeilen statt.
Das führt langfristig dazu, dass auch diese Plattform ausblutet und die letzten Diskussionsmöglichkeiten verschwinden. Im schlimmsten Fall liest jemand von außen mit und denkt sich, joar, „Remigration wäre schon eine tolle Sache“ und wählt die AfD. Überzeugt auf Allmystery.
Umso wichtiger ist es, dagegen zu halten und immer wieder aufzuzeigen, was für ein faschistoider Haufen das ist, mit dem sich die Leute da gemein machen. Auch hier im Forum.
Zitat von mchomermchomer schrieb:Wer eine Partei wählt, die Spitzenleute beschäftigt, die sich für einen Landeswahlkampf auf eine Bühne stellen und ausschließlich über Bundespolitik sprechen und dabei ganz offen sagen, dass man auf 15–20 Millionen „verzichten“ könnte, der wählt keine Partei, die irgendetwas verbessern möchte, sondern eine Partei, die das System demontieren will. Dann geht es ganz allein darum, eine völkische Ideologie umzusetzen, die eine Rolle rückwärts ins Gedankengut der 30er Jahre darstellt.
Schade, dass man hier keine Beiträge liken kann.


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03.09.2024 um 09:09
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Mein Mitgefühl gilt jenen, die so denken wie wir, die aber durch viele verschiedenen Umstände (Familie, Finanzen, Job, u.s.w.) an ihren derzeitigen Lebensort gebunden sind.
Mit mindestens einer Frau die ich kenne, habe ich tatsächlich Mitleid:
Diese zog vor einigen Jahren extra von Sachsen nach Thüringen, da sich sich von Rechten bedroht gefühlt hatte (hatte in der Vergangenheit immer mal gegen rechts gekämpft).
Nach Thüringen war sie vermutlich deshalb gezogen, weil dort die Linken in der Mehrheit waren. Nun sind es die Rechten - sie tut mir echt sehr leid, vom Regen in die Traufe gekommen zu sein.
Zitat von mchomermchomer schrieb:Das führt langfristig dazu, dass auch diese Plattform ausblutet und die letzten Diskussionsmöglichkeiten verschwinden. Im schlimmsten Fall liest jemand von außen mit und denkt sich, joar, „Remigration wäre schon eine tolle Sache“ und wählt die AfD. Überzeugt auf Allmystery.
kann mir nicht vorstellen, dass dies in diesem Forum passieren bzw. die Mods das zulassen würden.
Eben genau deshalb:
Zitat von mchomermchomer schrieb:Allen gemein ist, dass man sich (noch) von einer völkischen Idee distanziert, vielleicht auch im Wissen, dass die Verwaltung dann Konsequenzen ziehen würde.
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Unso wichtiger ist es, dagegen zu halten
genau das geschieht in diesem Forum. Deshalb hätte ich nicht diese Sorge: "dass auch diese Plattform ausblutet und die letzten Diskussionsmöglichkeiten verschwinden"


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03.09.2024 um 09:53
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Ich glaube, dass ein Teil der AfD-Wähler rechtsradikal ist, ein Teil in etwa den Intellekt einer Stubenfliege hat und ein Teil die Welt einfach nur brennen sehen will.
Unterstütze ich nach wie vor.
Um es zu entschärfen, damit sich hier anwesende AfD-Epigonen nicht zu sehr auf den Schlips getreten fühlen, könnte man den "Intellekt einer Stubenfliege" SpoilerEntschuldigung geht raus an alle Stubenfliegen durch eine "ausgeprägte politische Inselverarmung" ersetzen.
Es ist ja davon auszugehen, dass sie Dinge, wie z. B. den Wocheneinkauf, noch halbwegs fehlerfrei hinbringen.


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AfD

03.09.2024 um 10:46
Ohne den Diskussionsfluss hier unterbrechen zu wollen, möchte ich mich an dieser Stelle einmal gegen die einseitige Bewertung des Begriffes "Unzufriedenheit" äußern.

Im Zusammenhang mit Diskussionen zur AfD kommt immer wieder der Begriff der "Unzufriedenheit" auf - sei es als Erklärung, Begründung, Verharmlosung oder Rechtfertigung dafür, dass Menschen die AfD wählen.

Man könnte fast annehmen: "Unzufriedenheit = AfD".

Irgendwann geht es dann womöglich so weit, dass jeder, der "Unzufriedenheit" mit irgendetwas äußert, oder einen Gegenstand zur Diskussion stellt, mit dem viele unzufrieden sind, sofort in die Nähe der AfD gerückt wird. So passiert hier gleich zu Anfang eines Threads, der sich mit einem (vergleichsweise unwichtigen) Thema befasst:

Angebundene Getränkedeckel "Tethered Caps" sinnvoll oder Bevormundung (Beitrag von sallomaeander)

Um es klar zu sagen: Politik und der Wille zur Veränderung zum Besseren nährt sich oft aus eine Unzufriedenheit mit dem Bestehenden; daran ist per se nichts Schlechtes. Ich nenne einige Beispiele:

  • Menschen waren unzufrieden damit, dass die Kinder von Arbeitern und kleinen Angestellten, Mädchen imsbesondere, nicht die reale Chance hatten, zum Gymnasium zu gehen (Schulgeld. Lange Wegstrecke. Angewiesensein auf "Kostgeld" der Kinder in Ausbildung.), wohingegen der manchmal weniger begabte Nachwuchs des Zahnarztes oder des Akademikers mit Nachhilfe, notfalls mit Internat, zum Abitur geprügelt wurde.
  • Menschen waren unzufrieden, dass sie Samstags malochen sollten, 48 Stunden in der Woche, und das Wochenende nicht für die Familie zur Verfügung stand.
  • Menschen waren unzufrieden mit einer staatlich/politisch gewollten Energiepolitik, deren Risiken für Natur und Umwelt sie nicht zutreffend gewürdigt sahen.
  • Menschen im Osten waren unzufrieden mit der Staats- und Parteiführung der DDR, die ihren Bürgern u.a. das Reisen, die freie Berufswahl, die freie Meinungsäußerung und das selbständige und zeitgemäße Wirtschaften untersagte.

Die Menschen (nicht nur in den genannten Beispielen) fanden für ihre Unzufriedenheit Anprechpartner im demokratischen Spektrum, die sich ihre Sorgen anhörten, die Probleme zu den ihren machten, die Kritik bündelten und in politisches Handeln formten. Dazu gehörten neben den Parteien auch Gewerkschaften, Verbände und andere zivilgesellschaftliche Kräfte.

Unzufriedenheit galt einmal als die aufgeweckte, engagierte Gegenkraft zu bräsig verschlafener Zufriedenheit mit allem und jedem.

Man muss, meine ich, schon die Frage stellen, wo heute die demokratischen Kräfte sind, oder mit was sie stattdessen befasst sind, die berechtigt unzufriedene Stimmen aus der Bevölkerung aufgreifen, und aus ihnen auch politische Forderungen schmieden.

Man darf auch gern daran erinnern, dass es im Wesentlichen einmal die SPD (und später die Grünen) waren, die in ihren politisch erfolgreichsten Zeiten sehr genau wussten, was die Menschen umtrieb und besorgte. Sie könnten auch heute die Rechten zurückdrängen, wenn sie nur (wie jüngst von Herrn Kühnert zumindest als Absicht formuliert) den Menschen wenigstens wieder zuhören würden.

Ich nenne nur einige Bereiche, die in Deutschland zu durchaus berechtigter Kritik führen:

  • Gesundheitssystem und Medikamentenversorgung
  • Zustand des Straßen- und Wegenetzes, der Bahn usw.
  • Mangel an bezahlbarem Wohnraum
  • Preissteigerungen, auch solche, die versteckt sind (Änderungen von Verpackungsgröße, selektive Ersatzteilverteuerung usw.)
  • Nicht besetzbare Arbeitsstellen, so genannter Fachkräftemangel
  • Teils leistungsfeindliches Steuersystem
  • Verfallende Schulgebäude, Mangel an qualifizierten Lehrkräften
  • Mangelndes Interesse an den Belangen des ländlichen Raumes
  • Sorgen um die innere und äußere Sicherheit Deutschlands


Im Grunde ist es so einfach: Das beste Mittel gegen Rechts ist gute Politik. Und die setzt Prioritäten, löst die wichtigsten Probleme zuerst, bevor man sich den (durchaus ebenfalls wichtigen) Orchideen-Themen zuwendet.


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AfD

03.09.2024 um 10:53
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:rgendwann geht es dann womöglich so weit, dass jeder, der "Unzufriedenheit" mit irgendetwas äußert, oder einen Gegenstand zur Diskussion stellt, mit dem viele unzufrieden sind, sofort in die Nähe der AfD gerückt wird.
Das denke ich nicht pauschal, da die AfD nur spezifische Unzufriedenheitsthemen bedient (die überwiegend im Themenkreis Migration, "grüne Themen", Gender etc.) zu finden sind.

Beispielsweise bin ich unzufrieden mit dem gegenwärtigen Zustand des ÖPNV, der Bahn und generell der Infrastruktur (Straßen, Brücken etc.). Dennoch werde ich deswegen weder in die Nähe der AfD gerückt, noch scheint die AfD diese Themen überhaupt zu fokussieren.


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AfD

03.09.2024 um 13:40
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Im Grunde ist es so einfach: Das beste Mittel gegen Rechts ist gute Politik. Und die setzt Prioritäten
Könnte es sein, dass die AfD die gute Politik gar nicht wahrnehmen will, dass sie alles kaputt reden will, obwohl doch 90% in unserem Staat funktioniert!

Auch wenn 99 % gut sein sollte in Deutschland, solche Leute wie die AfD ziehen sich dann an dem fehlenden 1% hoch.

Unzufrieden kann man immer sein wegen vieler Umstände.

Ich war mal in der Altmark, Wahlergebnis AfD Europawahl 29,2 %. Dort war es triste in den Dörfern. Wer da hineingeboren wird und ist mit sich selbst allein, weil da nur alte Leute wohnen - hatte ich den Eindruck - wer da keine Freundin findet, weil der Männerüberschuss extrem hoch ist, weil die jungen Frauen es dort auch so triste fanden wie ich und deshalb wegzogen, der ist von Grund auf unzufrieden mit seiner Situation. Die AfD gibt sich als Freund der sich abgehängt Fühlenden und veranstaltet Jugendtreffs. Vielleicht werden die jungen Männer der Altmark geködert mit mitgebrachten jungen AfD-Frauen aus der Stadt? Wer weiß denn schon, was die AfD für einen Schein auf dem Land abgibt!

Es ist ein Grundübel in den heutigen Gesellschaften, dass Leute abgehängt werden, wenn sie nicht mithalten können.

Das hat bei mir extreme Unzufriedenheit ausgelöst, die ich heute noch so verspüre wie damals:

Ich persönlich finde es auch zum 🤮 , dass ich immer wieder und an so vielen Ecken und Enden kämpfen musste, um auf eigenen Füßen zu stehen. Bei diesem Kampf ging es nicht um das Können an sich, das ich hatte. Immer wieder stieß ich an Mitmenschen, an die Erwartungshaltung der Führungskultur. Wer führen will, muss erstmal zeigen, dass er fähig ist, die Vorgesetztenebene zu kontern und mit denen umzugehen. Als Frau hat man, wenn man Kinder hat, auch noch die Kinder, die Zeit und Aufmerksamkeit benötigen. Da hat man eigentlich keine Zeit für die Steine der Vorgesetzten die sie einem in den Weg werfen. Diese Zeit muss man sich dann auch noch abzwacken.

Ich bin durchs Raster gefallen bei dem Anspruch auf Arbeitslosengeld für mich, weil mein damaliger Ehemann Geld verdient hat. Wahrscheinlich hat man mich betrogen von Amts wegen. Ich habe es mir gefallen lassen, weil ich nicht wusste, dass es zu klären gilt, ob es einen Anspruch für mich gibt.

Das Zauberwort heißt „Anspruch“ in der Juristenwelt.

Erst später habe ich für meine Ansprüche mit Hilfe von Rechtsbeistand gekämpft und immer gewonnen.

Die AfD-Wähler denken, dass die AfD für ihre menschlichen Ansprüche bei der Partnersuche (z.B.) kämpft. Das wird daneben gehen für diese Wähler, denn die AfD kämpft auf einer anderen Ebene während das Leben der jungen AfD-Wähler weitergeht, ohne dass sich etwas verändert an der eigenen Misere, so allein in der Altmark unter jungen Männern, die Ausschau nach einer Freundin halten, die dort wohnen mag auf dem verlassenen Dorf, in dem nur eine alte Frau aus dem Fenster guckt, um die verlassene Hauptstraße anzuschauen.

Das ist der Zustand in einigen Gebieten des Ostens in Deutschland. Das ist traurig. Ich weiß, dass dieses nur eine Facette von vielen ist, die zur Wahl der AfD führt.

FAZIT:
Die AfD-Wähler wissen, dass sie einen Anspruch haben. Mit diesem Zauber müssen sie erst umgehen lernen. Die AfD wird die ganzen Ansprüche ihrer Wähler nicht für sie durchsetzen, das steht schon mal fest.

Eine gewisse Enttäuschung ist da vorprogrammiert a la „Die AfD hat ihre Pöstchen, verdient als Abgeordneter, sagt, wie es mit einer Freundin klappt, dieser Schönling Krah, und ich habe keinen Job und keine Freundin und sehe ja auch nicht so schön aus wie Krah und habe keine Karriereleiter vorzuweisen. Ich habe nur 50 AfD-Plakate aufgestellt für den Absahner in der AfD hier und bin Patrouille gelaufen auf den Straßen, um die Sicherheit der Plakate zu garantieren.“


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AfD

03.09.2024 um 13:54
Zitat von eckharteckhart schrieb:Ich denke, Frau Weidel ist sich dessen voll bewusst!
Das weiß ich von Andreas Braune.
Na dann hoffen wir mal, das Frau Weidel die AfD vor sich selbst bewahren kann, denn einfache Menschen brauchen einfache Antworten.


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03.09.2024 um 13:57
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Könnte es sein, dass die AfD die gute Politik gar nicht wahrnehmen will, dass sie alles kaputt reden will, obwohl doch 90% in unserem Staat funktioniert!
Welche gute Politik meinst du im Detail?
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich persönlich finde es auch zum 🤮 , dass ich immer wieder und an so vielen Ecken und Enden kämpfen musste, um auf eigenen Füßen zu stehen. Bei diesem Kampf ging es nicht um das Können an sich, das ich hatte. Immer wieder stieß ich an Mitmenschen, an die Erwartungshaltung der Führungskultur. Wer führen will, muss erstmal zeigen, dass
Das ist deine persönliche Erfahrung, das jetzt auf alle umzumünzen halte ich für gewagt.

Ich denke es gibt zig Gründe warum jemand die AFD wählt.es scheint aber mittlerweile viel mehr Menschen zu geben, die nicht pauschal alle AFD Wähler als rechtsradikal betiteln.


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03.09.2024 um 14:00
Zitat von AlexaMAlexaM schrieb:ch denke es gibt zig Gründe warum jemand die AFD wählt
Welches wären denn die zig Gründe? Vor allem würde mich interessieren, wie viele der "zig Gründe" nichts mit dem Thema Migration zu tun haben.


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03.09.2024 um 14:08
Zitat von AlexaMAlexaM schrieb:es scheint aber mittlerweile viel mehr Menschen zu geben, die nicht pauschal alle AFD Wähler als rechtsradikal betiteln.
Leider ist es aber so, in Thüringen sind die meisten AfD Wähler entweder aktive oder mitlaufende Rechtsextreme.
Wahl in Thüringen: Fast 90 Prozent aller AfD-Wähler ist Rechtsextremismus in der Partei egal

Nachwahlbefragungen in Thüringen zeigten, wie fest die AfD dort inzwischen im Sattel sitzt: Daten von Infratest dimap im Auftrag der ARD ergaben, dass lediglich 16 Prozent der Thüringer AfD-Wähler meinen, dass Höcke „zu nah an rechtsextremen Positionen“ sei. Höcke, der in seinem Buch bereits 2018 laut über „wohltemperierte Grausamkeit“ gegen Migranten nachdachte, ist also nur einem Bruchteil der AfD-Wähler in Thüringen zu rechtsextrem. 97 Prozent wählten die AfD demnach wegen ihrer migrationspolitischen – geflüchtetenfeindlichen – Haltung. 87 Prozent der AfD-Wähler gaben an, der Rechtsextremismus des AfD-Landesverbandes sei ihnen egal. Mehr als die Hälfte gab an, die Höcke-Partei aus Überzeugung gewählt zu haben, 40 Prozent gaben Enttäuschung von anderen Parteien als Grund an.
Quelle: https://www.fr.de/politik/erklaerungen-afd-erfolg-wahlen-thueringen-sachsen-cdu-ampel-rechtsextremismus-93278090.html


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AfD

03.09.2024 um 14:15
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es ist ein Grundübel in den heutigen Gesellschaften, dass Leute abgehängt werden, wenn sie nicht mithalten können.
Meines Erachtens ist es eher ein Grundübel, dass wir nicht wissen wie man da wieder rauskommt.
Abgehängt waren die Menschen auch vorher, aber die kamen damit klar, weil sie irgendwie wussten wie man trotzdem voran kommt.

Eine Anekdote:

Es ist ein paar Jahrzehnte her, da war ich im Balkan in einem Kaff, wo "Dollar und Rubel" sich gute Nacht sagten.
Tiefstes Gipfeldorf, wo noch nicht einmal fließend Wasser, oder Strom nur alle paar Tage verfügbar war. Nun, ich hatte tatsächlich die typisch überhebliche europäische Art an den Tag gelegt: Wir sind besser!

Dann geschah aber folgendes:
Eine Gruppe Roma und Sinti tauchten mit ihren Pferde-Wagen auf und lebten für ein paar Tage auf dem Dorfplatz. Am Abend dann spielten sie auf ihren Trommeln und Pfeifen, woraufhin die Dorf-Jugend (maximal 30) vorbeikam und im Kreis diesen typischen indo-europäischen Tanz tanzten, den ich schon an vielen Orten Weltweit gesehen habe. Ein innerer Kreis tanzt linksherum, der äußere rechtsherum und alle halten sich an den Händen. Ich glaube hierzulande ist ein "kläglicher Rest" noch im Maibaum-Tanz übrig geblieben.

Hmm... sowas wirst Du zum Beispiel in einem vergleichbaren Kaff hier nicht erleben. Das Dorf will ich mal sehen, wo Romas auf dem Dorfplatz spontan die Jugend mit Pfeifen und Trommeln zusammenrufen können zum tanzen!
Wohlstand hin, Reichtum her, ich will jetzt nicht den erreichten Lebensstandard anklagen, will aber die "Entfremdung" zueinander anklagen, den die AfD (Nicht nur die) voll ausnutzen.


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AfD

03.09.2024 um 14:49
Zitat von martenotmartenot schrieb:Welches wären denn die zig Gründe? Vor allem würde mich interessieren, wie viele der "zig Gründe" nichts mit dem Thema Migration zu tun haben.
das wurde hier schon oft besprochen, ich benenne jetzt z. B. einen der mich stört. Die Ampelregierung hat sich enorm von den Belangen der Menschen entfernt, man weiß z. B. nicht einmal wie hoch die Durchschnittrente ist. 2.000 Euro wäre ja schön, ist aber utopisch. Ich habe den Eindruck, dass sie völlig uninformiert oder noch schlimmer, desinteressiert sind, was den Bürger bewegt. Wohnungsnot, hohe Inflation die einem manchmal auch willkürlich vorkommt (ja ich weiß jetzt kommt gleich jemand daher, der das wieder relativieren wird und darauf hinweist, man bilde sich alles bloß ein) das in Klammern zudem genauso.
Ganz einfaches Mittel gegen die AFD, gute Politik zu machen. Es kann doch nicht zuviel verlangt sein, dass Menschen Wohnraum benötigen und Monate oder sogar länger auf Wohnungssuche gehen müssen, um eine vernünftige und bezahlbare Wohnung zu finden.


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AfD

03.09.2024 um 14:54
Zitat von AlexaMAlexaM schrieb:Ganz einfaches Mittel gegen die AFD, gute Politik zu machen. Es kann doch nicht zuviel verlangt sein, dass Menschen Wohnraum benötigen und Monate oder sogar länger auf Wohnungssuche gehen müssen, um eine vernünftige und bezahlbare Wohnung zu finden.
Da würde ich gleich nachfragen, wie die Konzepte der AfD lauten, um diese Problematik in Angriff zu nehmen? Sicher bist du gut informiert und weißt, was die AfD hier normalerweise vorschlägt und umsetzen will? Verstärkter sozialer Wohnungsbau wäre sicher sehr vonnöten. Ist das auf der Agenda der AfD zu lesen und zu hören?


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03.09.2024 um 14:59
Zitat von martenotmartenot schrieb:Da würde ich gleich nachfragen, wie die Konzepte der AfD lauten, um diese Problematik in Angriff zu nehmen?
in der ARD (so meine ich) gab es kurz nach der Wahl in Thüringen eine Umfrage, wieviel Menschen denn wirklich die AFD in der Landesregierung sehen wollen, von denen, die sie gewählt haben. Das Ergebnis war etwas über 30% gewesen.
Das ist doch eigentlich schon aussagekräftig, wie ich finde. Die meisten wollen gar nicht von der AFD regiert werden. Man möchte aber, dass die Herren und Damen unserer Regierung einmal von ihrem hohen Roß runter kommen und die Bürger wieder mehr wahrnehmen.


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03.09.2024 um 15:00
Zitat von martenotmartenot schrieb:Sicher bist du gut informiert und weißt, was die AfD hier normalerweise vorschlägt und umsetzen will? Verstärkter sozialer Wohnungsbau wäre sicher sehr vonnöten. Ist das auf der Agenda der AfD zu lesen und zu hören?
nein, die AfD würde die bestehenden Missstände auch nicht beseitigen können.
Aber das ist ja bekannt.
Es ging doch aber darum:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Im Grunde ist es so einfach: Das beste Mittel gegen Rechts ist gute Politik. Und die setzt Prioritäten, löst die wichtigsten Probleme zuerst, bevor man sich den (durchaus ebenfalls wichtigen) Orchideen-Themen zuwendet
davon sieht man eben noch nichts, z.B in Punkto Wohnungsmarkt.
Auch im Gesundheitswesen, Pflegesektor, Bildung, Bahn usw ist vieles im Argen...


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03.09.2024 um 15:02
Zitat von OptimistOptimist schrieb:nein, die AfD würde die bestehenden Missstände auch nicht beseitigen können.
Aber das ist ja bekannt.
Eben, das vermute ich eben auch. Warum sollte ich also eine Partei wählen, die die kritisierten Missstände nicht nur nicht beheben kann, sondern diesen vermutlich noch weitere Missstände hinzufügen will?


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03.09.2024 um 15:05
Zitat von martenotmartenot schrieb:Warum sollte ich also eine Partei wählen, die die kritisierten Missstände nicht nur nicht beheben kann, sondern diesen vermutlich noch weitere Missstände hinzufügen will?
Keiner sollte die wählen.

Aber es ging doch weiter oben darum, weshalb die AfD überhaupt ins Leben gerufen wurde (damals) - weil Leute mit der bestehenden Politik unzufrieden waren.

Und deshalb stimme ich zu, wenn user schreiben, wenn die Regierung gute (im Sinne von gut genug) Politik machen würde, gäbe es evtl. die AFD gar nicht (ganz unabhängig von den Wählern und dem Wahlverhalten)


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AfD

03.09.2024 um 15:08
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wenn die Regierung gute (im Sinne von gut genug) Politik machen würde
Allerdings ist der Begriff "gute Politik" nicht definiert und wird von jedem anders ausgelegt. Schon deswegen, weil wahrscheinlich jeder von uns andere Anforderungen und Erwartungen an die Politik hat und die Politik immer höchstens Kompromisse umsetzen kann (was vielen wahrscheinlich schon Grund genug ist, von "schlechter Politik" zu reden).

Was den zuvor erwähnten Wohnungsbau betrifft, gibt es ja auch wieder ganz unterschiedliche Erwartungen. Es ist leider nicht so, dass alle Menschen den guten umfassenden und bezahlbaren Wohnungsbau befürworten würden. Ich denke, da kämen wieder ganz unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse und Abneigungen zum Tragen. Und am Ende würden sich wieder viele Leute finden, die etwas zu kritisieren hätten.


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AfD

03.09.2024 um 15:10
Zitat von martenotmartenot schrieb:Allerdings ist der Begriff "gute Politik" nicht definiert
ja sicher, da gibts keine direkte Definition.

Aber die zahlreichen Baustellen die es gibt, das hier z.B:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:...Wohnungsmarkt.
Auch im Gesundheitswesen, Pflegesektor, Bildung, Bahn
das kann ich nicht als gute Politik bewerten.


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