AfD

sallomaeander schrieb:Ich nenne nur einige Bereiche, die in Deutschland zu durchaus berechtigter Kritik führen:

Gesundheitssystem und Medikamentenversorgung
Zustand des Straßen- und Wegenetzes, der Bahn usw.
Mangel an bezahlbarem Wohnraum
Preissteigerungen, auch solche, die versteckt sind (Änderungen von Verpackungsgröße, selektive Ersatzteilverteuerung usw.)
Nicht besetzbare Arbeitsstellen, so genannter Fachkräftemangel
Teils leistungsfeindliches Steuersystem
Verfallende Schulgebäude, Mangel an qualifizierten Lehrkräften
Mangelndes Interesse an den Belangen des ländlichen Raumes
Sorgen um die innere und äußere Sicherheit Deutschlands

@martenot
das hier würde ich unterschreiben. Das sollte in einem Land wie Deutschland in der heutigen Zeit doch eigentlich selbstverständlich sein, dass dieses problemlos funktioniert.

Optimist schrieb:das kann ich nicht als gute Politik bewerten.

Wie gesagt, sobald die Politik sich anschicken würde, hier etwas zu verändern, kämen wieder andere Menschen mit Kritik und Beschwerden daher. Letztlich kann man es nie allen recht machen und ein gewisses Maß an Gemecker dürfte unausweichlich sein.

Auch wenn die AfD an die Macht käme, könnte sie die Kritik und Negativmeinungen nur verhindern, indem sie Druck ausüben und unabhängigen Medien einen Maulkorb verpassen müsste. Denn ich bin mir sicher, dass es da sehr sehr viel zu kritisieren gäbe, wenn die jemals regieren würden.

martenot schrieb:Wie gesagt, sobald die Politik sich anschicken würde, hier etwas zu verändern

glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Es gab Zeiten, da war das was @sallomaeander angesprochen hatte, alles um einiges besser ... und da gab es keine AfD und den Zulauf zu dieser.

AlexaM schrieb:das hier würde ich unterschreiben. Das sollte in einem Land wie Deutschland in der heutigen Zeit doch eigentlich selbstverständlich sein, dass dieses problemlos funktioniert.

Bei all den Themen stimme ich vollumfänglich zu, habe aber bisher noch recht spärlich von der AfD vernommen, welches die wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung wären. Vielleicht können wir ja mal anfangen zu sammeln, was die AfD für Konzepte hat, um die genannten Probleme anzugehen?

martenot schrieb:Vielleicht können wir ja mal anfangen zu sammeln, was die AfD für Konzepte hat, um die genannten Probleme anzugehen?

von der AfD erwartet du nun Konzepte? (wir sind uns doch einig, dass da nicht viel kommen wird).
Weshalb erwartest du nicht zu allererst von den Regierenden gescheite Lösungen?
Wie gesagt:

Optimist schrieb:Es gab Zeiten, da war das was @sallomaeander angesprochen hatte, alles um einiges besser ... und da gab es keine AfD und den Zulauf zu dieser.

wie erklärst du dir das?

martenot schrieb:Bei all den Themen stimme ich vollumfänglich zu, habe aber bisher noch recht spärlich von der AfD vernommen

ich kann ja nur spekulieren... ich könnte mir vorstellen, dass sie die Ampel damit abstrafen wollen. Sie wissen doch sowieso, dass es die AFD wegen der Brandmauer nicht in die Regierung schafft.
Zudem sollte man wirklich nicht von sich auf andere schließen. Du findest es doof oder kindisch oder was auch immer. Menschen sind unterschiedlich und reagieren eben nicht immer besonnen, sondern strafen Unfähigkeit unter Umständen eben möglicherweise so ab.

sallomaeander schrieb:Ich nenne nur einige Bereiche, die in Deutschland zu durchaus berechtigter Kritik führen:

Gesundheitssystem und Medikamentenversorgung

@sallomaeander
Was gibt es da zu meckern?
Drei chronisch Kranke in meiner Familie werden bestens versorgt.
Die Medikamente und Pflemittel kosten ein Vermögen. Die AOK zahlt alles.

Ein Problem besteht im Facharztmangel auf dem Land.
Dieses Problem ist geavierend. Ein schwer Kranker kann eben nicht über 100 km
nachj Berlin fahren und da dann vielleicht noch stundenlang im Wartezimmer sitzen.

Ein Problem besrteht bei den Pglegekosten.
Wir zahlen für eine einfache Heimunterbringung (1 Person) 2500,00 monatlich.

Die Gesellschaft wird älter und irgendwann brauchen die Menschen eine intensive Pflege, die
von der Familie nicht mehr zu leisten ist.

sallomaeander schrieb:Um es klar zu sagen: Politik und der Wille zur Veränderung zum Besseren nährt sich oft aus eine Unzufriedenheit mit dem Bestehenden; daran ist per se nichts Schlechtes. Ich nenne einige Beispiele:

Menschen waren unzufrieden damit, dass die Kinder von Arbeitern und kleinen Angestellten, Mädchen imsbesondere, nicht die reale Chance hatten, zum Gymnasium zu gehen (Schulgeld. Lange Wegstrecke. Angewiesensein auf "Kostgeld" der Kinder in Ausbildung.), wohingegen der manchmal weniger begabte Nachwuchs des Zahnarztes oder des Akademikers mit Nachhilfe, notfalls mit Internat, zum Abitur geprügelt wurde.

..und nun fehlen die Facharbeiter und Handwerker.
Hauptsache aus Prestigegründen ein Studium absolviert.

Optimist schrieb:von der AfD erwartet du nun Konzepte? (wir sind uns doch einig, dass da nicht viel kommen wird).
Weshalb erwartest du nicht zu allererst von den Regierenden gescheite Lösungen?

Da das hier der AfD Thread ist liegt wohl auf der Hand, dass hier die Konzepte der AfD besprochen werden sollten bzw der Mangel an tragfähigen Konzrpten.
Für Kritik an den Regierungsparteien gibt es entsprechende Threads.

Optimist schrieb:wie erklärst du dir das?

Ich erkläre (mir) gar nichts, weil ich nicht in der Regierung bin und mich nicht mit ihr identifiziere. Außerdem geht es meinem Verständnis nach hier nach wie vor um die AfD, und warum die Menschen sie wählen, obwohl sie keine Konzepte bietet, um irgendwas besser zu machen.

Nach wie vor empfinde ich das Wählen der AfD so sinnvoll, als ob ich mich über einen schlechten Hausmeisterservice in meiner Wohnanlage ärgere. Und um dem Ärger Ausdruck zu verleihen, fordere ich, dass die Hausmeisterdienste in Zukunft von einem bereits berüchtigten, gefährlichen Clan übernommen werden, nach dem Motto "Die machens zwar auch nicht besser, aber egal. Hauptsache Denkzettel".

Ich selbst würde mir eher wünschen, dass die bestehenden Parteien des demokratischen Spektrums zum Teil sich selbst einem Qualitätsmanagement unterziehen und ihre eigenen Prioritäten neu justieren würden. Aber es bringt meines Erachtens überhaupt nichts, stattdessen irgendwelche zwielichtige Typen zu engagieren, die noch ärgeren Schaden anrichten würden.

martenot schrieb:Außerdem geht es meinem Verständnis nach hier nach wie vor um die AfD, und warum die Menschen sie wählen, obwohl sie keine Konzepte bietet, um irgendwas besser zu machen.

okay, hast recht, also bleiben wir nur bei der AfD und weshalb die gewählt wird.
mMn außer von Rassisten und Faschisten eben auch von solchen Leuten (ich kann es nicht besser ausdrücken, deshalb kopiere ich):

AlexaM schrieb:Menschen sind unterschiedlich und reagieren eben nicht immer besonnen, sondern strafen Unfähigkeit unter Umständen eben möglicherweise so ab.

Und dann gibts auch die, welche (aus Uninformiertheit heraus) gar nicht glauben, dass die AfD rechtsextrem ist. Und Einige denken auch, weil sie nur in ihrer Bubble lesen, der AfD wird von den Medien nur Unrecht getan.

martenot schrieb:Nach wie vor empfinde ich das Wählen der AfD so sinnvoll, als ob ich mich über einen schlechten Hausmeisterservice in meiner Wohnanlage ärgere

natürlich ist es nicht sinnvoll und gefährlich, aber letztlich hat es nun einmal die Ampelregierung geschafft, dass die AFD dort ist wo sie ist. Vor 4 Jahren hatte die AFD noch nicht so eine Zustimmung wie heute. Man kann sich natürlich weiterhin gegenseitig für die tolle Arbeit auf die Schultern klopfen, nur bringt es nichts, wenn der Großteil der Bevölkerung das so gar nicht sieht und einige bzw. mittlerweile viele zu radikalen Mitteln greifen und die AFD wählen.

AlexaM schrieb:Vor 4 Jahren hatte die AFD noch nicht so eine Zustimmung wie heute.

Naja, das waren die wilden "Merkel muss weg"-Jahre. Es ist ja nicht so, dass eine andere Regierung damals mehr Zustimmung bekommen hätte, und wütende Gegendemonstranten gab es auch damals mehr als genug.

Da wir jetzt schon alle Parteien durch haben (außer die AfD, von der ich mir aber wie gesagt so rein gar keine Verbesserungen erwarten würde), frage ich mich halt schon, was sich die Wähler eigentlich wünschen würden. Eine skrupellos agierende AfD, die das Land in eine Autokratie führen würde? Echt jetzt?

Sollte man nicht eher so ansetzen, dass man die Parteien des demokratischen Spektrums (auch "Altparteien" genannt) dazu bringen würde, sich wieder auf andere Themen zu fokussieren? Und würde dann nicht gleich wieder jemand anfangen, sich über "zu linke Themen" zu echauffieren?

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martenot schrieb:Sollte man nicht eher so ansetzen, dass man die Parteien des demokratischen Spektrums (auch "Altparteien" genannt) dazu bringen würde, sich wieder auf andere Themen zu fokussieren?

da wäre ich dabei, nur wie wird man gehört?

Es ist doch so, dass leider über den Bürger hinweg entschieden wird. Reagiert der Bürger wütend, heißt es , man hätte es dem Bürger nur nicht gut genug Nahe bringen können. Na prima, da fühlt man sich schon ein wenig ins Kleinkindalter zurück versetzt. Ich finde diese Art überheblich und bevormundend.
Ich muss gestehen, mir wäre Merkel jetzt alle mal lieber, als die Ampel. Mir ist schon bewusst, dass sie die Probleme mit zu verantworten hat. Allerdings hatte sie mehr Führungsstärke, Durchsetzungsstärke und Charisma an ihrem kleinen Finger aufzuweisen als Scholz es jemals haben wird.

AlexaM schrieb:Ich muss gestehen, mir wäre Merkel jetzt alle mal lieber, als die Ampel. Mir ist schon bewusst, dass sie die Probleme mit zu verantworten hat. Allerdings hatte sie mehr Führungsstärke, Durchsetzungsstärke und Charisma an ihrem kleinen Finger aufzuweisen als Scholz es jemals haben wird.

Das geht mir tatsächlich auch so; auch wenn mein Herz nun nicht gerade sehr für's Konservative schlägt.

Pusemuckel schrieb:Das geht mir tatsächlich auch so; auch wenn mein Herz nun nicht gerade sehr für's Konservative schlägt.

Ich persönlich konnte damals nie in die "Merkel muss weg"-Rufe einstimmen, weil ich sie eigentlich ganz gut fand. Auch wenn sie Fehler gemacht hat, hat sie irgendwie "den Laden im Griff gehabt". Ehrlich gesagt habe ich mich damals schon gefragt, was die "Merkel-muss-weg"-Rufer sich eigentlich als Alternative gewünscht hätten? Die berüchtigte "Alternative" etwa?

Optimist schrieb:Und deshalb stimme ich zu, wenn user schreiben, wenn die Regierung gute (im Sinne von gut genug) Politik machen würde, gäbe es evtl. die AFD gar nicht (ganz unabhängig von den Wählern und dem Wahlverhalten)

Man darf nicht vergessen, dass die AfD ursprünglich als liberale Partei gegründet wurde. Dann wurde sie von Nazis unterwandert. Nicht umsonst sind dann Lucke und Petry, Mitglieder der ersten Stunde, ausgetreten.

SomertonMan schrieb:Man darf nicht vergessen, dass die AfD ursprünglich als liberale Partei gegründet wurde.

Die AfD war zwar nie eine Partei gewesen, die ich gewählt hätte, aber damals war sie mir noch nicht so gefährlich und staatsgefährdend erschienen.

AlexaM schrieb:Menschen sind unterschiedlich und reagieren eben nicht immer besonnen, sondern strafen Unfähigkeit unter Umständen eben möglicherweise so ab.

Auch wenn ich mir bewusst bin, dass einige den Thread hier nutzen um Entschuldigungen für AfD-Wähler zu finden, die sie natürlich selbst nie wählen würden, SpoilerIs klar ;) muss man doch mal kurz den Rücken gerade machen und zugeben, dass die Wähler die Entscheidung in der Regel, man mag es kaum glauben, im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte getroffen haben.
Die Verantwortung dann anderen zuzuschieben, ist erbärmlich.
In Deutschland, so scheint es mir, schmücken sich viele mit dem Nimbus "mündiger Bürger", darunter auch diverse, die sich da völlig überschätzen.

Heide_witzka schrieb:Auch wenn ich mir bewusst bin, dass einige den Thread hier nutzen um Entschuldigungen für AfD-Wähler zu finden, die sie natürlich selbst nie wählen würden

Was sollte denn der Vorteil davon sein es zu verheimlichen?

@Star-Ocean
Man weicht direkten Nachfragen aus.