Optimist schrieb:Ich entsinne mich noch sehr gut an die ganzen Phrasen und Indoktrination, die damals an den Wänden klebten und aus Lautsprechern schallten.
Ob man das nun Bevormundung nennen kann, weiß ich nicht, jedenfalls ging mir das tierisch auf den Senkel.
Setzt du die Werbemaßnahme von Edeka mit der staatlichen Propaganda der DDR gleich?
Star-Ocean schrieb:Edeka hat es ja nicht bei der subtilen Anspielung mit den "Farben" und dem Text zur Natur belassen sondern explizit die Landtageswahlen in Textform erwähnt und das finde ich unklug. Wer nur den Edeka um die Ecke zum Einkaufen hat wird da jetzt trotzdem einkaufen gehen, klar.
Ich weiß nicht, es beschert nun Edeka wieder Aufmerksamkeit. Die Werbung wirkt. Natürlich haben die eingepreist, dass da manche empört den Finger heben und sagen, ein Unternehmen muss politisch neutral sein.
Das ist aber Quark. Auch Unternehmen bzw. Unternehmer sind nicht zwangsläufig politisch neutral.
Man denke z.B. an Müller.
Zudem haben sich ja erst vor kurzem einige Familienunternehmer auch kritisch zur AfD geäußert. Wie auch der Arbeitgeberpräsident:
"Die guten Umfragewerte der AfD erschüttern mich persönlich und auch als Unternehmer", so Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger gegenüber der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Die Politik müsse sich viel stärker mit den unzufriedenen Bürgern auseinandersetzen. Nur die wenigsten Wähler fänden das Programm der AfD spannend, so Dulger. "Die AfD ist europafeindlich - das sollte doch eigentlich viele Menschen abschrecken."
Oder
Auch der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur besorgt über die Umfragewerte der AfD. "Einzelne Parteien der Ränder sollten uns nicht davon ablenken, diese Grundlagen unseres Zusammenlebens im Zentrum unseres Handelns zu behalten."
[...]
Handwerk und Unternehmen anderer Branchen dürften auch um ihr internationales Ansehen fürchten, sollte sich der Trend in Richtung AfD weiter verstärken. Vor wenigen Tagen hatte die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier vor gravierenden Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewarnt, sollte sich der Aufschwung der AfD fortsetzen.
Deutschland brauche nicht nur Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte auf allen Ebenen, damit der Wohlstand erhalten werden könne, so die Ökonomin gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland wird nicht in ausreichendem Umfang gelingen, wenn eine Abschottungspartei wie die AfD immer größeren Zuspruch findet - und Polarisierung in den Vordergrund rückt." Deutschland mit seiner komplizierten Sprache, seiner Bürokratie und seiner unzureichenden Kinderbetreuung habe es ohnehin schwer, Fachkräfte zum Kommen und zum Bleiben zu bewegen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/wirtschaft-handwerk-afd-100.htmlUnd ich selbst habe schon mit Geschäftsführern gesprochen, die eindeutig vor der AfD gewarnt haben. Da hat es nicht eine Sekunde Bedenken gegeben, sich zu diesem Thema zu äußern.
Auch unter Unternehmen und Unternehmern gibt es kein Schwarz und Weiß.
Was du ja auch an Edeka siehst.