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AfD

87.735 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

04.09.2024 um 00:57
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Ich, als Thüringerin - die nicht AfD gewählt hat - muss mal was loswerden.
Ich als Westdeutscher der seit Jahrzehnten gut Soli bezahlt -für euch, obwohl ich im Ruhrgebiet groß geworden bin ( mir braucht also kein Ostdeutscher erzählen, wie sich wirtschaftlicher Niedergang anfühlt)-, muss auch mal was loswerden. Wenn ihr nicht als Nazis bezeichnet werden wollt, hört halt auf Nazis zu wählen ;)


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04.09.2024 um 01:10
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Der erste Mensch, der Mainstreampresse, der nach der Wahl in Thüringen und Sachsen eine völlig unaufgeregte, ohne Hetze, ohne Ideologie und mMn objektive Einschätzung der Thüringen- und Sachsenwahl von sich gegeben hat
Es wäre schön gewesen, wenn du ein bisschen zusammengefasst hast was er dann eigentlich sagt.

Ich habe mir das angehört und kann deinen Eindruck überhaupt nicht teilen.
Daran ist nichts objektiv.
Es ist die ganz persönliche subjektive Einschätzung von aus Aust. mit Seitenhieben gegen die Ampel und gegen Merkel, die ich wenig sachlich nüchtern finde.
Natürlich darf auch ein "ich habe es ja vor x Jahren schon gesagt und hatte Recht" nicht fehlen.
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:ob Hass und Hetze und Verhärtung der Fronten zu einem konstruktiven Ergebnis für die BRD führen kann?
Fragst du das auch Menschen, die die AfD gewählt haben?
Hass und Hetze gehören zu den Kernkompetenzen der AfD und ihrer Wählerschaft. Sie machen davon gern und ausgiebig Gebrauch.


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04.09.2024 um 01:21
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Ich als Westdeutscher der seit Jahrzehnten gut Soli bezahlt -für euch
Für uns? Wer sind denn wir?
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Wer also trotzdem Nazis wählt ist ein Nazi.
Und wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich was wünschen. Beides nicht belegbar, aber immer präsent. Nochmal, damit hilft man nicht.


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04.09.2024 um 01:23
Zitat von StirnsängerStirnsänger schrieb:Natürlich nicht.
Warum sollte man also AfD wählen?
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man AfD wählen soll! Die CDU ist für viele die Hoffnung, dass sich in der derzeitigen Regierungspolitik in Bezug auf irreguläre Migration, innere Sicherheit, Inflation usw. usf., noch was ändern kann.

Wenn ich aber CDU wähle und dann und Linke inkl. BSW bekomme, wird es schwierig, der CDU das Vertrauen auszusprechen.
Zitat von StirnsängerStirnsänger schrieb:Die AfD ist als Partei russlandhörig,
Richtig, was BSW und die Linke auch sind.
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:welche "offensichtlichen Tatsachen und Probleme" meinst du konkret und inwiefern würde die AfD sie besser lösen?
Die AfD löst keine Probleme, was klar ist. Sie ist Mittel zum Zweck, um Druck auszuüben. Nur durch Druck bewegt sich was. Sieht man ja, aufgrund der vorherigen Wahlprognosen, wenige Tage vor der Thüringen- und Sachsen-Wahl wurden irreguläre Schwerstkriminelle nach Afghanistan abgeschoben, was vorher undenkbar war und wo vorher gesagt wurde, dass das auf keinen Fall möglich wäre.
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Wenn es nur darum geht „denen da oben nen Denkzettel zu verpassen“ der kann eben eine beliebige andere Partei wählen
Ja, das ist korrekt, de facto landet dann die Stimme eben auch unter den "Sonstigen", was sehr unbefriedigend sein kann.
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:SophiaPetrillo schrieb:
Ich, als Thüringerin - die nicht AfD gewählt hat - muss mal was loswerden.

Ich als Westdeutscher der seit Jahrzehnten gut Soli bezahlt -für euch, obwohl ich im Ruhrgebiet groß geworden bin ( mir braucht also kein Ossi erzählen, wie sich wirtschaftlicher Niedergang anfühlt)-, muss auch mal was loswerden.
Ich als Ossi habe auch Soli bezahlt. Ist nicht ganz fair, dass der Soli nicht auch für das Ruhrgebiet verwendet werden konnte.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Fragst du das auch Menschen, die die AfD gewählt haben?
Ja, eine Freundin von mir hat AfD gewählt. Sie fühlt sich als Frau nicht mehr sicher in öffentlichen Verkehrsmittel und besonders abends im öffentlichen Raum, sie fährt inzwischen jeden Schritt mit dem Auto.


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04.09.2024 um 01:45
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Ich als Ossi habe auch Soli bezahlt
Wenn wir in ein Restaurant gehen und uns die Rechnung teilen obwohl du alles alleine gegessen hast, ist das kein Hinweis auf Gerechtigkeit . Aber ja, du hast recht, es ist schade das man ihn nicht allgemein für strukturschwache Gebiete in Deutschland ausgegeben hat. Allein schon um Neiddebatten die es damals gab zu verhindern. Aber ich persönlich habe den Sinn des solis nie in Zweifel gezogen und der Preis der Einheit ist es wert. Das ich das zu Sprache bringe ist dafür gedacht um AfD-Sympathisanten mal eine Kostprobe von der Medizin zu verabreichen die ihr gerne Migranten zu schlucken gebt. Es fühlt sich nie gut an, Zielobjekt von Häme und Hetze zu sein. Manchmal muss man die Memschen daran erinnern.


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04.09.2024 um 01:45
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Wenn ich aber CDU wähle und dann und Linke inkl. BSW bekomme, wird es schwierig, der CDU das Vertrauen auszusprechen.
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Die AfD löst keine Probleme, was klar ist. Sie ist Mittel zum Zweck.
Sorry, aber das ist doch Quatsch. Wenn man CDU will, dann sollte man auch CDU währen. Erst durch die hohen Ergebnisse für die AfD wird die CDU doch erst zu komischen Koalitionen mit linken Parteien gezwungen, von denen niemand wirklich begeistert sein kann.
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Die AfD löst keine Probleme, was klar ist. Sie ist Mittel zum Zweck, um Druck auszuüben. Nur durch Druck bewegt sich was. Sieht man ja, aufgrund der vorherigen Wahlprognosen, wenige Tage vor der Thüringen- und Sachsen-Wahl wurden irreguläre Schwerstkriminelle nach Afghanistan abgeschoben, was vorher undenkbar war und wo vorher gesagt wurde, dass das auf keinen Fall möglich wäre.
Letztlich geht es also doch nur um das Thema "Ausländer raus". Scheint offenbar das einzige Thema zu sein, das AfD-Wähler wirklich interessiert.


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04.09.2024 um 03:45
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Letztlich geht es also doch nur um das Thema "Ausländer raus". Scheint offenbar das einzige Thema zu sein, das AfD-Wähler wirklich interessiert.
In der Tat. Ich hatte einen Facebook-Freund, der AfD-begeistert war, und in den Gesprächen
hab ich gemerkt, dass es eigentlich nur um die Ausländer ging, die seiner Meinung nach "raus sollen".
Ich kann nicht viel tun gegen die AfD, außer immer "Die Linke" zu wählen.
Damit ich noch mehr tun kann, bin ich auch Mitglied (bei DIE LINKE) geworden.
Sehr aktiv bin ich nicht, aber ich denke es tut der Partei trotzdem gut,
wenn sie mehr Mitglieder haben.


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04.09.2024 um 04:58
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Ich als Westdeutscher der seit Jahrzehnten gut Soli bezahlt -für euch, obwohl ich im Ruhrgebiet groß geworden bin ( mir braucht also kein Ostdeutscher erzählen, wie sich wirtschaftlicher Niedergang anfühlt)-, muss auch mal was loswerden.
Hast du dich jemals gefragt, ob die Menschen in Ostdeutschland, anstatt auf "deine Spende" zurückgreifen zu müssen...

...Die Sache gerne in die eigenen Hände genommen hätten ? In sicherer und gut bezahlter Arbeit, die Mittel für den nötigen Aufbau ihres Landes, nach dem Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft, aus eigener Kraft zu erwirtschaften ?

Ich denke nein....

Die Chance dazu wurde im Keim erstickt. Westdeutsche Konzerne schickten Bevollmächtigte, mit prall gefüllten Geldkoffern, die der Treuhand, welche die ostdeutsche Wirtschaft nach der Wende "abwickelte", die profitversprechenden Teile der komplett zerschlagenen Wirtschaftsstruktur der ehemaligen DDR, für "nen Appel und nen Ei" abzukaufen.



Dieser Vorgang hinterließ ein bis zum heutigen Tage nachwirkendes, Belastungstrauma in Ostdeutschland. Über 80 % der ehemals werktätigen Bevölkerung zu DDR-Zeiten, verloren in den Jahren nach der Wende zeitweise oder dauerhaft ihren Arbeitsplatz.

Die West-Konzerne bauten dann ihre "Filialen" in Ostdeutschland zur verlängerten Werkbank aus. Überwiegend wurden Produktionsanlagen auf niedrigem Niveau errichtet. Arbeitsintensive Produktionsabläufe im handwerklich-mechanischem Bereich.
Niedrig war dann natürlich auch das Lohn-Niveau.

Was sich doppelt negativ auswirkte. Die Arbeiter wurden kurz gehalten und natürlich auch, die daraus resultierenden Steuer-Einnahmen.

Das Ergebnis war verheerend. Weder die Arbeiter, noch die Kommunen konnten auf einen "grünen Zweig" kommen.

Auch bei mehr Eigenverantwortung, wäre sicherlich eine Anschubfinanzierung, nötig gewesen. Wäre der Zug aber erst mal am Rollen gewesen, hätten die Ostdeutschen den Karren aus eigener Kraft, aus dem Dreck ziehen können.

Diese Chance haben wir ihnen genommen.


Selbstgefällig haben wir Westdeutschen dann 2003 festgestellt:
Politische Akteure und Manager priesen die Treuhand dennoch als Erfolgsgeschichte. Es sei gelungen, "die vorgefundene Wirtschaftsstruktur systemgerecht für die Wettbewerbswirtschaft herzurichten", hieß es in einem Rückblick der Treuhand-Nachfolgeorganisation BvS aus dem Jahr 2003.
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/privatisierung-der-ddr-wirtschaft-fuehrte-zu-traumata-a-1180354.html

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Politiker und Wirtschaftsfunktionäre, klopfen sich gegenseitig auf die Schultern.

Während hunderttausende Ost-Arbeitnehmer traumatisiert und fassungslos mit Tränen in den Augen, vor den Trümmern ihrer Existenz stehen.


Deshalb sehe ich die Argumentation mit dem Soli, als kontraproduktiv. Wir hätten damals unsere Konzerne, "an die Leine nehmen müssen" und in viel größerem Umfang auf die Eigenverantwortung sowie die Eigeninitiative der Ostdeutschen setzen müssen.
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Wenn ihr nicht als Nazis bezeichnet werden wollt, hört halt auf Nazis zu wählen ;)
Das tragische an dieser Aussage ist ja folgendes...

Wir Westdeutschen haben durch unsere Rolle bei der Wiedervereinigung, einiges dazu beigetragen, den Aufstieg der AFD heutzutage erst zu ermöglichen ......

Und zu allem Überfluss, "schicken" wir ihnen jetzt, unter anderem in Gestalt von Herrn Höcke, aber auch anderen Personen aus Westdeutschland, das "Personal" um sie rechtsextrem zu radikalisieren.

Kann man sich eigentlich nicht ausdenken.......Das muss man erlebt haben, um es zu glauben.


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04.09.2024 um 06:08
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Ich als Westdeutscher der seit Jahrzehnten gut Soli bezahlt -für euch, obwohl ich im Ruhrgebiet groß geworden bin ( mir braucht also kein Ostdeutscher erzählen, wie sich wirtschaftlicher Niedergang anfühlt)-, muss auch mal was loswerden. Wenn ihr nicht als Nazis bezeichnet werden wollt, hört halt auf Nazis zu wählen
Witzig, das du damit ausgerechnet eine AfD-Position ansprichst:

https://www.das-parlament.de/wirtschaft/finanzen/afd-fraktion-will-pendlerpauschaule-erhoehen-und-soli-abschaffen

Vielleicht sind die ja doch was für dich.


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04.09.2024 um 07:16
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Dem mündigen Bürger bleibt also nur, seine Meinung per Wahl Ausdruck zu verleihen, wenn er nicht einen Aufstand anzetteln möchte, was ja gegen jede Art der freiheitlich demokratischen Grundordnung verstoßen würde.
Nein, erstens bleibt dem mündigen Wähler "nicht nur zu wählen". Er kann auch Demos organisieren, um den Regierenden seine Unzufriedenheit zu zeigen. Ich glaube, im Osten hat man damit mal den Staat zu Fall gebracht, ganz friedlich, wenn ich mich recht entsinne.
Ist natürlich anstrengender als den Wahl Hooligan zu machen und Faschisten zu wählen.
Oder man kann den Regierenden seine Unzufriedenheit zeigen, indem man ungültige Wahlzettel abgibt.

Was waren denn deine Gründe NICHT die AfD zu wählen, wenn es doch beinah gar nicht anders geht?


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04.09.2024 um 07:24
In meinen Augen ist es irgendwo zwischen Uninformiertheit und reiner Dummheit zu verorten, wenn Thüringer und Sachsen in der Landtagswahl die AfD wählen.

Zwei, drei Motive die immer wieder als Grund für die AfD-Wahl vorgebracht werden:

1.) Die Ampel hat versagt und muss abgestraft werden
2.) Unzufriedenheit mit der Infrastruktur
3.) Asylanten und Ausländer raus

Die Hauptprobleme, die diese beiden Länder haben, werden durch ihre wirtschaftliche Schwäche verursacht (und nicht durch Asylanten und Ausländer).
Außerdem sorgt der Wegzug der Jungen und eine niedrige Geburtenrate für eine zunehmende Vergreisung der Gesellschaft, was die wirtschaftliche Problematik in den nächsten 10 Jahre noch weiter verschärfen wird.

Als Thüringer oder Sachse sollte mich bei der Landtagswahl die Bundes-Ampel einen Scheiß interessieren. ES GEHT UM DIE LANDESPOLITIK!
Die wichtigste Frage wäre: Welche Partei oder Koalition hat die besten Erfolgsaussichten bei der Behebung der bestehenden Probleme.

- Es braucht mehr junge Menschen

Glaubt hier irgendjemand, dass die Wahl der AfD zur stärksten Kraft, eine hinreichende Zahl junger Stammbaum-Deutscher (keine Ausländer bitte, die will man nicht), also mehrere hunderttausend junge Deutsche motivieren wird, ihren Lebensmittelpunkt nach Thüringen oder Sachen zu verlegen und dort Familien zu gründen?

- Es braucht mehr Betriebsansiedelungen

Glaubt hier irgendjemand, dass die Wahl der AfD zur stärksten Partei nun dazu führen wird, dass Selbständige und Unternehmer ihren Firmensitz nach Thüringen oder Sachsen verlegen werden, weil sie sich darauf freuen, sich nun von Höcke den Mund verbieten zu lassen, endlich ausländische Mitarbeiter loswerden und sich auf politisch unruhige Zeiten freuen können?

Gar NICHTS davon wird geschehen, sondern ganz im Gegenteil!

Es ist also mindestens "dumm", als Bürger dieser Länder aus Protest AfD zu wählen. Man könnte stattdessen demonstrieren gehen, eine der kleinen Parteien wählen oder gar nicht zur Wahl gehen.


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04.09.2024 um 07:32
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Hast du dich jemals gefragt, ob die Menschen in Ostdeutschland, anstatt auf "deine Spende" zurückgreifen zu müssen...

...Die Sache gerne in die eigenen Hände genommen hätten ?
Das ist wirklich ein interessantes Thema, das würde hier aber schnell total ins OT führen. Gibt es da ggf. einen Thread zu?

Allerdings ergibt die Wahl der AfD aus deinen genannten Punkten noch weniger Sinn. Denn viele würden zu den Verlierern gehören. Vielleicht wird es nicht so deutlich, weil die AfD halt gut mit ihren Stammthemen Ängste schürt.

Aber die Wahl einer superultrarechten FDP wird wahrscheinlich nicht dazu führen, dass man ein Wirtschaftswunder 2.0 erlebt, es sei denn, man gehört eben zu den oberen 10 %.
Denn man darf nicht vergessen: Wer da eigentlich entlastet werden soll, sind die Arbeitgeber, nicht die Arbeitnehmer.
Ähnliches gilt für Bauen, Miete und Co. Da möchte die AfD besonders die Vermieter auf Kosten der Mieter entlasten.
Die AfD ist keine Partei des kleinen Mannes.


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04.09.2024 um 08:06
Zitat von vx110vx110 schrieb:Sind so viele so schnell dumm geworden oder wirklich Nazis geworden?
Ich gehe davon aus, dass die notwendigen "fähigkeiten bereits vorhanden waren und sich lediglich mehr dieser "Sonderbegabten" aus ihren Löchern trauten.
Haben ihre Idole, Höcke und Konsorten, doch vorgemacht, dass man seinen Dreck in die Landschaft kübeln kann, ohne ernsthaft dafür bestraft zu werden.
Da drängt sich in meinen Augen eine Subkultur ans Licht, auf die hoffentlich die meisten Mitbürger verzichten können.
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Ich kann nachvollziehen, warum so viele meiner Mitbürger die AfD gewählt haben
Und wieder eine, die verstehen kann, dass man Rechtsextreme unterstützt.
Hach, sie sind ja alle so verständnisvoll.
Diese ständigen Versuche, "Scheiße" positiv zu besetzen, sagen eine Menge aus. Allerdings kann ich daran nichts Achtenswertes finden.
Und natürlich darf der erbärmliche Versuch nicht fehlen, die Schuld für das eigene Handeln anderen aufzubürden.


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04.09.2024 um 08:11
@Bone02943
Das ist eine Zusammenfassung dessen, was ich sagen wollte.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Da sehen wir wie politisch verlorene Menschen denken.
politisch verloren...
Verloren, das klingt hart. Ein Tei ist verloren, hat sich im Frust verschanzt.
Aber Politik muss die Menschen überzeugen. Und ich meine damit nicht tiktok.
Ich denke, nichts kann den persönlichen Kontakt ersetzen.
Das wäre mein Wunsch.
In der Realität wurden die Bauernproteste von den Rechten gekapert. Engagierte Bauern
haben sie zurückgezogen.
Kommunalpolitiker werden angefeindet und angegriffen.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Die wird auch eine CDU nicht mehr überzeugen.
Auch dann nicht, wenn sie versucht sich so zu geben die die AfD.Ans Original kommt auch sie nicht ran.
Neulich ist ein Satz an mir vorbeigerauscht, im Radio, in einem Interview.
ungefähr so: Der Versuch, die AFD in Teilen zu kopieren kann nicht funktionieren.
Die Menschen wählen das Original, nicht die Kopie.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Wer seit Jahren mit "die Altparteien" zugeschissen wird, hat neben der AfD keine Alternative mehr.
Das ist die Pflege eines Vorurteils.
Ich glaube nicht, dass 30 % der Wähler gerade sehr unter ihrer Regierung leiden.
Ein Teil, das darf man nicht vergessen, hat finanzielle Sorgen, geht z.B. zur Tafel.
Stichwort Mieten.
Aber das erklärt nicht, die hohen Zustimmungswerte in Sachsen und Thüringen
(und demnächst wahrscheinlich in Brandenburg).
Da liegen die Ursachen sehr viel tiefer, reichen in die DDR hinein.


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04.09.2024 um 08:20
Zitat von MorumottoMorumotto schrieb:Ich kann nicht viel tun gegen die AfD, außer immer "Die Linke" zu wählen.
Damit ich noch mehr tun kann, bin ich auch Mitglied (bei DIE LINKE) geworden.
Sehr aktiv bin ich nicht, aber ich denke es tut der Partei trotzdem gut,
wenn sie mehr Mitglieder haben.
Ich liebäugele auch schon seit Monaten damit, bei einer Partei einzutreten, die eindeutig anders ist als die AfD. Zuletzt hatte ich VOLT im Visier, mal sehen, ob diese Partei und ich zusammenpassen könnten. Oder doch bei einer klassischen Partei eintreten? Die SPD könnte vermutlich auch wieder mehr Mitglieder vertragen.


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AfD

04.09.2024 um 08:45
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Hast du dich jemals gefragt, ob die Menschen in Ostdeutschland, anstatt auf "deine Spende" zurückgreifen zu müssen...

...Die Sache gerne in die eigenen Hände genommen hätten ? In sicherer und gut bezahlter Arbeit, die Mittel für den nötigen Aufbau ihres Landes, nach dem Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft, aus eigener Kraft zu erwirtschaften ?

Ich denke nein....
Die DDR war pleite. (Ja, ich weiß - die Schulden in Valuta waren nicht so hoch, um die 25% des BIP. In einem Wirtschaftssystem, was keinen Zugang zu Valuta hatte ist das ein großes Problem, vor allem wenn man nicht genug Valuta generiert um diese Kredite zu bedienen - und der Trend war eindeutig so, da die Westkredite auch zum Teil für Konsum innerhalb der DDR verwendet wurden und nicht zu Investitionen.)
Die DDR-Wirtschaft war nach der Wirtschafts- und Währungsunion nicht mehr konkurrenzfähig.
Der Absatzmarkt der DDR-Wirtschaft ist über Nacht zusammengebrochen.
Wikipedia: Transferrubel
Wikipedia: Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion

Die Alternative wäre gewesen, dass die DDR nicht die D-Mark bekommen hätte und weiter zwei deutsche Staaten existiert hätten.
Das wollten die DDR-Bürger nicht, damals galt die Losung „kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht gehen wir zu ihr“.
Oder, dass die DDR als Billiglohngebiet in die BRD kommt, da ein Umtauschkurs von 5 DDR-Mark zu 1 DM die DDR-Wirtschaft nicht abgeschossen hätte. (Aber was hätte die Bewohner dann abgehalten ihr Glück erst recht in den alten Bundesländern zu versuchen?)
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Die Chance dazu wurde im Keim erstickt. Westdeutsche Konzerne schickten Bevollmächtigte, mit prall gefüllten Geldkoffern, die der Treuhand, welche die ostdeutsche Wirtschaft nach der Wende "abwickelte", die profitversprechenden Teile der komplett zerschlagenen Wirtschaftsstruktur der ehemaligen DDR, für "nen Appel und nen Ei" abzukaufen.
Die DDR war fertig, da gab es nicht viel Substanz aber einen gigantischen Investitionsstau in allen Bereichen. Der Dank an den maroden Sauhaufen, der nicht mehr zu retten war, geht an die DDR-Führung und an die Sowjetunion, die durch Reparationen die DDR-Wirtschaft nachhaltig geschädigt haben.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Auch bei mehr Eigenverantwortung, wäre sicherlich eine Anschubfinanzierung, nötig gewesen. Wäre der Zug aber erst mal am Rollen gewesen, hätten die Ostdeutschen den Karren aus eigener Kraft, aus dem Dreck ziehen können.

Diese Chance haben wir ihnen genommen.
Die Chance wurde mit der D-Mark genommen. Die einzige Option, dass die DDR aus eigener Kraft auf die Füße gekommen wäre, wäre gewesen alle DDR-Bürger nicht aufgrund des GG zu BRD-Bürgern zu machen (ja, DDR-Bürger hatten dadurch die doppelte Staatsbürgerschaft), sondern weiter als DDR-Bürger zu betrachten, mit allen Folgen die dann existieren würden. Im Endeffekt wäre es den DDR-Bürgern dann so gegangen wie den anderen Ostblock-Staaten.
Das wären ca. 20% Einkommensverlust gewesen, die erst zwischen 1995 und 2000 den Stand von 1989 wieder erreicht hätten
https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2009/heft/5/beitrag/ehemalige-ostblockstaaten-transformation-gelungen.html

Nachtrag: diesen Einbruch um 20% gab es in den neuen Bundesländern nicht.
https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2009/heft/5/beitrag/ehemalige-ostblockstaaten-transformation-gelungen.html


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04.09.2024 um 09:04
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Die Alternative wäre gewesen, dass die DDR nicht die D-Mark bekommen hätte und weiter zwei deutsche Staaten existiert hätten.
Ich persönlich bin übrigens damals tendenziell für den Erhalt der beiden deutschen Staaten gewesen und war von der raschen Wiedervereinigung nicht begeistert gewesen. Insofern würde ich mir nicht nachsagen lassen wollen, dass ich als "Wessi" dazu beigetragen hätte, den Osten über den Tisch zu ziehen.

Es wäre zwar damals wahrscheinlich schwierig zu begründen gewesen, die beiden Staaten weiterhin existieren zu lassen, weil ein latentes Streben nach Wiedervereinigung schon vor dem Mauerfall bestanden hatte. Aber wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn die DDR-Bevölkerung ihren Staat ganz nach eigenen Wünschen hätten gestalten können (und die BRD hätte dies ebenso machen können). Wer weiß, was am Ende dabei rausgekommen wäre.


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04.09.2024 um 09:27
Ich habe mir gerade mal das Parteiprogramm der AfD "angetan".

Wenn ich das hier schon lese:
Eine Steigerung der Geburtenrate auf ein bestandserhaltendes Niveau von 2,1 Kindern pro Frau ist die einzige Möglichkeit zur Stabilisierung und zum Erhalt unserer Sozialsysteme, aber auch zur Bewahrung unserer Kultur und zum Fortbestand unseres Volkes. Dies ist nur durch eine aktivierende Familienpolitik möglich.
Man beachte das Wort "aktivierend", wo man auch "familienfreundlicher" oder Ähnliches hätte schreiben können.
Ich kriege dabei eine Gänsehaut.
Gleichstellungsbeauftragte sollen durch Familienbeauftragte ersetzt werden, die familienfreundliche Entscheidungen sicherstellen
Und alle anderen, die nicht ins Bild der "klassischen deutschen Familie" passen, fallen hinten drüber.
Gruselig.
Alle Bestrebungen zur Frühsexualisierung der Kinder im Kindergarten oder in der Grundschule müssen wirksam unterbunden werden.
Könnte so 1:1 aus Russland stammen. Frühsexualisierung der Kinder; was soll das bitte sein? Dass Kinder lernen, dass es auch Regenbogenfamilien gibt? Das ist menschliche und gesellschaftliche Realität. Nur Nazis und Menschenfeinde wollen das nicht akzeptieren und abschaffen.

"Schwangerschaftsberatungen müssen in Zukunft flächendeckend ergebnisoffen und mit transparenten Qualitätsstandards durchgeführt werden."

Ist auch heute schon der Fall.
Die Ursachen für diese Diskrepanzen und das Abschmelzen deutscher Tugenden
"Abschmelzen deutscher Tugenden". Wir sind aber schon noch im Jahr 2024?

Den Rest spar ich mir, wird sonst so lang, dass sich das eh keiner mehr durchliest.

Wenn man dieses Parteiprogramm mit dem Nazi-Sprech von Höcke, von Storch und Co. im Hinterkopf liest, kann einem nur schlecht werden.
Pfui, Teufel. Und für Leute , die diesen Faschoverein wählen, soll man noch Verständnis aufbringen und "Notwehr" oder "Unzufriedenheit" als Erklärung akzeptieren?
Vielleicht sollten sich diese Verständnis-Werber einfach mal ne Runde schämen gehen. Wäre angebrachter.


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AfD

04.09.2024 um 09:33
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:"Abschmelzen deutscher Tugenden".
Was verstehen die überhaupt unter "deutschen Tugenden"? Das ist so ein nichtssagend-raunendes Schlagwort, unter dem sich jeder seine eigenen Fantasien vorstellen kann.
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Und alle anderen, die nicht ins Bild der "klassischen deutschen Familie" passen, fallen hinten drüber.
Gruselig.
Die AfD ist eben keine Partei fürs "Volk", sondern nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung. Wer nicht ins Schema passt, kann schauen, wo er/sie bleibt (oder wird irgendwo hin entsorgt oder remigriert). Einer der Hauptpunkte, die mich bei der AfD gruseln lassen.


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