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Weibliche elemente in der Religion

18 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Elemente ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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apostata Diskussionsleiter
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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 08:59
Warum werden heut zu tage das weibliche Element in der Religion abgelehnt?
Ich denke ja das das weibliche mit den männliche Element auf gleicher Stufe steht. Doch warum lehnen die drei das weibliche Element ab?

Wotan mit euch


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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 09:25
nun ja, vor kurzem wurde ja auch von offizieller seite aus, die erste frau eine hohe position in der christlichen kirche gegeben.

ansonsten steht nun mal in vielen religionen (und auch im denken der meisten menschen) der gedanke, das die frauen das schwache geschlecht sind und von daher keine verantwortungsvollen postionen einnehmen dürfen. das ist steinzeitdenken, aber leider heute wie vor tausend jahren aktuell...

Tla Heavpes yotu Heacora isse tla Lope tla oe me silesile...


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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 09:26
Definiere "Religion". Du sprichst von den drei? Ich würde mich nicht so einschränken!
Die Monotheisten sind unter der Menscheitsgesamtbevölkerung gesehen immer noch (zum Glück!) in der Minderheit!

Und selbst unter "den drei" gibt es ja ganz klar weibliche Elemente.
Im Christentum hast Du dutzende von Varianten des Marienkultes (u.a. auch ein Erbe der griechischen und römischen Religion, z.b. der römische "Underground"-Kult um Kybele, aber auch Einflüsse vom ägyptischen Isis-Kult werden teilweise diskutiert.

Im Islam gibt es viel weniger weibliche Elemente, das stimmt (wunder, wunder...), aber selbst dort gibt es so viel ich weiss einen kleinen Kult um irgendeine Verwandte des Prophenten, deren Hand als Amulett gegen den bösen Blick getragen wird. Fatma oder so? Ist zwar eher auf der Ebene der Volksreligiosität, ist aber auch Teil des islamischen Geisteslebens.

Mit dem Judentum kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus.

Aber dann nimm all die anderen Formen von Religion weltweit.... im Hinduismus (wie bei allen Religionen: DEN Hinduismus / Islam / DAS Christentum / Judentum etc... gibt es ja eigentlich gar nicht. Es muss immer im Plural gedacht werden...)
hast Du weibliche Götter im Pantheon, auch in einigen Schulen des Mahayana - Buddhismus hast Du u.a. Bodhisattvas, die sehr androgyn, ja weiblich wirken. (Kannon in Japan, Tara in Tibet).

In einem gebe ich Dir natürlich recht: das Weibliche ist, auch wenn vorhanden, fast immer marginal oder zweitrangig. Das kommt m.E. nach daher, dass Religion (die ja immer ein Produkt von Menschen ist!) natürlich immer auch eine Art Spiegel der Gesellschaft, die sie hervorbringt, ist.

Wenn die Frau im "realen" Leben schon eine zweitrangige Position innehat, warum soll sie dann in der Religion plötzlich die Nummer eins sein? Traurig, aber das Traurige ist ja nicht die weibliche Rolle in der Religion, sondern die Rolle der Frau allgemein.

Ich kenne eine Ausnahme, (es gibt sicherlich viel mehr, aber ich bin regional relativ auf Japan fixiert) nämlich Okinawa.
Dort hat traditionell die Frau die Führung in spirituellen Fragen. Religiöse / Spirituelle Kräfte werden dort v.a. Frauen zugeschrieben, Männer werden schon von alters her als weniger geeignet gedacht. So ist die "ursprüngliche" Religion Okinawas der Kult der "nôrô"-Priesterinnen, es geht um Verehrung der Götter, des Herdfeuers, immer auch eingebettet in typisch insulare kosmologische Vorstellungen (Mythologien mit Höhlen und Unterwasserpalästen des Drachen usw...)

Truth suffers from too much analysis
-Ancient Fremen Saying
Ich sage: Es lebe die Dekonstruktion!



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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 22:36
Was ist so schlimm daran???

In diesem Sinne...

R A P T O R I S



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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 22:50
Also zum Thema Frauen im Islam.

Im Islam ist es eigentlich vorgeschrieben, dass Frauen viele Rechte haben, beispielsweise, dass die Frau ihren Partner selbst aussuchen darf, dass der Mann der Frau (gemäß seines Vermögens) jeden Morgen eine gewisse "Morgengabe" (Geld) geben muss, über das sie freu verfügen kann und damit kaufen kann was sie will (und noch vieles anderes). Das die Frau in vielen heutigen "islamischen" Ländern eher niedrigere Positionen haben, liegt daran, weil diese "islamischen Staaten" nicht komplett islamisch handeln. Die Staaten haben sich viel seit dem Kalifat abgewöhnt. Noch zu Mohammeds Zeiten und einer gewissen Zeit nach dem Ableben vom Mohammed (Friede sei mit ihm) hatte ihm Heiligen Land, die Frau mehr Rechte. In den heutigen "islamischen" (es ist bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn es gibt derzeit keinen komplett islamischen Staat !!!LEIDER!!!) Staaten, gibt es zum TEil mehr kulturelle als religiöse Einflüsse....die Leute vernachlässigen viele Regeln des Islam und folgen kulturellen "Traditionen" so ist es dazu gekommen, dass heute Frauen in den manchen "islamischen" Staaten eine niedrigere Rolle haben. Im Islam spielt die Frau aber eine wichtige Rolle, aber wohl gemerkt nicht die wichtigste, die Spielt immer noch Allah (zu Recht).

Gebt mir eine Rüstung und ich stelle mich der Not. - Gebt mir ein paar Stiefel und ich stürme den Tod. - Gebt mir ein Schild und ich wehre ab das Leid. - Gebt mir einen Säbel und ich köpfe die Dunkelheit. - Gebt mir den Koran und ich errette die Menschheit.



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Weibliche elemente in der Religion

28.05.2004 um 22:54
Wer die Bibel kennt weiß, dass Adam eine erste Frau hatte bevor Eva um ihn rum schlich. Lilith. Diese Lilith war ihm ebenbürtig. Da Gleichheit und Gerechtigkeit in einer Beziehung nur Missgunst, Neid und Machtkämpfe bescheren, hat man kurzerhand die Frau zum "schwachen Geschlecht" ernannt und Lilith verstossen.
Dass nicht der Mann verstossen wurde, liegt an den männlichen Schreibern der Bibel.


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Weibliche elemente in der Religion

29.05.2004 um 23:05
Hi@all !

GOTT schuf den Menschen "nach seinem Bilde",
als Mann und Frau schuf ER ihn....

GOTT ist Mann und Frau zugleich;
und auch der MENSCH, den GOTT nach seinem Bilde schuf,
war eine Einheit aus Mann und Frau.

Der Mensch der Erde ist nur ein schwacher Abglanz des wahren MENSCHEN und seine ständigen Kriege, die sich bis in Ehe und Familie hinein ziehen, verhindern das er wieder zum MENSCHEN wird und seine Gottesebenbildkeit zurück erhält.

Das die Frau in den großen Religionen eine so schwache Stellung hat liegt daran, das diese Religionen erst in Erscheinung traten, als die Männer schon die Macht in Händen hatten.
Und die sollte natürlich ja nicht gefährdet werden.

Dabei heißt Religion ja vom Wortsinn her " Rückverbindung mit GOTT "
und nicht Herrschaftssystem von Gottes Gnaden....

Aber das ist ein anderes Thema.


Möge DIE MACHT mit Euch sein !

Und seid lieb zueinander ;)

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.


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Weibliche elemente in der Religion

29.05.2004 um 23:14
P.S.

Da fällt mir noch eine Geschichte ein :

Als der MENSCH noch im Paradies lebte,
hatte er Flügel und konnte fliegen.

Als er aus dem Paradies vertrieben wurde,
durfte er nur einen seiner Flügel mitnehmen.

Wenn der Mensch heute fliegen will,
muß er einen anderen Menschen umarmen.


Also, seid ganz lieb zueinander !!

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.


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yo ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

29.05.2004 um 23:24
die geschichte ist schön :)

"Dabei heißt Religion ja vom Wortsinn her " Rückverbindung mit GOTT " "

das ist aber nicht die offizielle übersetzung, denn das wort gott kommt in re-ligion nicht vor ;)


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yo ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

29.05.2004 um 23:31
hab mal gelesen, dass das wort nichts, aus dem in vielen männlich dominierten religionen ja der mensch erschaffen worden sein soll, ursprünglich für das weibliche/dunkle/tiefe oder das englische abyss stand, vermutlich weil das kind aus der frau kommt und sich die menschen früher nicht erklären konnten, wie das funktioniert. niemand hat das kind in die frau hineingetan, wie kann es also aus der frau herauskommen? :|


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Weibliche elemente in der Religion

30.05.2004 um 01:43
Freut euch, ist doch ein Beweis dafür, das im Haus Gottes nicht alle gleichgestellt sind, was eine Sünde ist. Es ist ein wudnerbarer Beweis dafür, das die Kirche sich selbst übertritt :)

Warum das so ist? Nun, die Kirche war NIE ein Haus Gottes. Es war schon immer eine regierende Gewalt. Wer würde sich beispielsweise trauen, dem Papst seine Zweifel an ihm vorzutragen? Dieser Mensch würde mit Glück nur aufgehängt! Und da Männer schon immer in den Krieg gezogen sind (ist auch heute noch so - was ich aufs schwerste kritisiere), ist die Kriche ihr Gebiet. Geistliche waren schon IMMER mehr. Sie waren meist gelehrte und weiß Gott wie viele diese Kerle durch ihre Geistliche Position verbrennen oder kreuzigen ließen. Im Grunde will ich es garnicht wissen, denn die Zahl würde unser Vorstellungsvermögen sprengen.


Es bleibt wie es ist:
Kriche ist Bestimmung von Moral und Sitte somit ein Haus der gesellschaftlicheren Politik. Frauen haben darin nichts verloren, vermutlich dadurch, das eine Frau als Weib (also als Ehefrau) angesehen wird und nicht als menschliches Wesen. Liebe Frauen, holt euch eine Fackel und ziehen wir gemeinsam im Sine der Gleichberechtigung einig gegen die Kriche vor. Entweder es gibt eine Gleichstellung oder alles wird niedergrannt. Ganz im Sinne der Kirche, denn Sündiger müssen Buße tun :)



Adiós.


- Wir lernen nicht für die Gegenwart, sondern für die Zukunft.
- Mord ist keine Lösung, nur eine Alternative.
- 26050920.091920.07051204.01121915.091920.080511200911.0118132120..



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mlcb ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 10:12
...habe dazu einen interesssanten Text im Internet gefunden:

Für eine Versöhnung mit Lilith:

Jüdische Feministinnen verwenden gern die alte Form des Midrasch, um ihre Anliegen zu formulieren. Besonders um die Gestalt Liliths, der ersten Frau Adams (nach einer Interpretation des ersten Schöpfungsberichts), kreisen solche neuen Midraschim gern. Der folgende Midrasch übernimmt Elemente der alten Erzählungen um Lilith. Er schreibt aber auch den bekanntesten feministischen Midrasch weiter, Judith Plaskows "Das Kommen Liliths".
Am Anfang schuf Gott Adam und Lilith aus dem Staub der Erde und blies ihnen den Lebensatem ein. Da sie beide gleich erschaffen worden waren, waren sie einander in jeder Hinsicht gleichgestellt. Adam, als Mann, passte dies nicht, und er verlangte von Lilith, dass sie sich ihm unterordne. Lilith weigerte sich, rief Gottes heiligen Namen an und flog weg. Sofort beklagte sich Adam darüber bei Gott. Gott schickte drei Boten zu Lilith, um sie zur Rückkehr zu Adam aufzufordern. Sonst werde sie bestraft. Lilith aber wollte nicht mit einem Mann zusammenleben, der sie nicht als Gleichgestellte behandelte, und sie beschloss, dort zu bleiben, wo sie war.

Als Ersatz für Lilith „baute" (banah, 1. Mose 2. 22) Gott für Adam eine zweite Frau aus Adams Seite: Eva, die nun nicht mehr gleich wie Adam „erschaffen" (jazar, 1. Mose 2. 7), sondern als „eine Hilfe ihm gegenüber" „gebaut" wurde. Während des Schöpfungsprozesses wurde so, entgegen Gottes ursprünglichem Schöpfungsplan, die Frau verkleinert – so wie dies auch beim Mond gegenüber der Sonne geschehen war (Chullin 60 b).

Adam und Eva waren zunächst glücklich miteinander. Mit der Zeit aber verspürte Eva gelegentlich Fähigkeiten in sich, die unentwickelt blieben, und Adam begann sich mit der angepassten Eva zu langweilen. Immer häufiger träumte er von Lilith, und eines Tages überstieg Adam, als Eva gerade am Kochen war, die Mauer des Gartens Eden, um Lilith zu suchen. Er dachte, ihr fehle sicher der Mann, sodass er sie leicht zu seiner Nebenfrau machen könnte. Als er Lilith fand, war sie gerade mit dem Studium der Tora beschäftigt – nicht unserer Tora aus Tinte und Pergament, sondern der mit schwarzem Feuer auf weisses Feuer geschriebenen Ur-Tora, die auf Gottes Knie ruht. Auch Adam studierte gelegentlich die Ur-Tora, und er gab vom Gelernten an Eva das weiter, was ihn für sie gut dünkte und ihm nützte. Lilith freute sich über Adams Besuch, da sie hoffte, mit ihm zusammen die Tora studieren zu können. Aber es störte Adam, dass sie gleich viel oder teilweise noch mehr wusste als er, und er weigerte sich, mit ihr zu lernen. Statt dessen versuchte er, Lilith zu seiner Nebenfrau zu machen. Als ihm dies nicht gelang, kehrte er zu Eva zurück. Nun begann er immer intensiver von Liliths unerreichbarer Schönheit zu träumen. Eva aber erzählte er (indem er die Situation umkehrte), dass Lilith nachts zu ihm geflogen komme, um ihn zu verführen. Sie sei eine Dämonin und mit dem Satan liiert.

In Wahrheit aber interessierte sich der Satan weniger für die starke und gelehrte Lilith als für die angepasste und frustrierte Eva, der er Schlechtes über Lilith erzählte. Auch plante er die Vertreibung Adams und Evas aus dem Garten Eden. Eva war empfänglich für das Böse, das der Satan von Lilith erzählte, und sie glaubte auch Adams verdrehte Geschichten über Lilith.

Inzwischen machte Lilith, die völlig allein war, hin und wieder den Versuch, in die menschliche Gemeinschaft im Garten zurückzukehren. Nach ihrem ersten vergeblichen Versuch, die Mauern zu durchbrechen, verstärkte Adam die Mauer, und Eva half ihm sogar noch dabei. Dabei erhaschte Eva einen Schimmer von Lilith und sah, dass sie eine Frau war wie sie.

Jetzt hätten bei Eva eigentlich Zweifel aufkommen sollen, ob die Geschichten Adams und des Satans, Lilith sei eine Dämonin, wirklich stimmten. Sie hätte sich eigentlich bemühen sollen, Lilith als andere Frau, als Schwester wirklich kennenzulernen. Eva und Lilith hätten so gemeinsam die Verkleinerung der Frau wieder rückgängig machen, damit den ursprünglichen Schöpfungsplan verwirklichen und die Erlösung herbeiführen können. Sie hätten dabei die Unterstützung Gottes gehabt, da Gott wachsende Probleme mit Adam hatte, der sich mehr und mehr mit Gott identifizierte und immer mächtiger wurde.

Doch das Gift, das Adam und der Satan Eva eingespritzt hatten, war stärker. Statt sich zu fragen, was sie in ihrem Leben und in ihrer Beziehung zu Adam ändern müsste, um aus ihrer Unzufriedenheit herauszufinden, stilisierte sie sich (zumal sie inzwischen einen Sohn geboren hatte) zu einer Art rundum glücklichen Muttergöttin hoch, wozu Adam sie auch noch ermunterte. Gleichzeitig blickte sie voll Verachtung auf die gelehrte Lilith, die Gleichstellung mit Adam wollte. Sie dichtete Lilith alles Böse an, das sie in sich selbst verspürte und das dem strahlenden Bild, das sie sich von sich selbst machte, widersprach.

Als Eva eines Tages der Gartenmauer entlangspazierte, sah sie einen jungen Apfelbaum, den sie und Adam einst gepflanzt hatten und dessen Zweige über die Mauer hinüberhingen. Sie kletterte hinauf und schaute über die Mauer. Drüben hatte Lilith auf diesen Augenblick gewartet und kam voll Freude zu Eva, in der Hoffnung, in ihr eine Schwester zu finden. Eva jedoch wollte nur die Gelegenheit benützen, um alles Dunkle in sich auf Lilith zu laden und sie damit in die Wüste zu schicken. Sie warf Lilith alle Verleumdungen an den Kopf, die ihr Adam und der Satan über Lilith eingeflüstert hatten, und beschimpfte sie als ehrgeizige Egoistin, die nicht bereit sei, sich für Adam aufzuopfern, und die nicht geduldig warten konnte, bis Adam ihr gewisse Dinge zu tun erlaubte. Lilith wandte Eva enttäuscht den Rücken zu und ging weg.

Seither wartet Lilith jedes Jahr, wenn die Zeit von Rosch Haschana, dem Geburtstag der Schöpfung, und von Jom Kippur, dem Versöhnungstag, herannaht, darauf, dass Adam und Eva zu ihr kommen, um sich mit ihr zu versöhnen, damit sie gemeinsam die Verkleinerung der Frau rückgängig machen und so den ursprünglichen Schöpfungsplan verwirklichen und die Erlösung herbeiführen können. Die Söhne Adams und die Töchter Evas und Liliths tragen den Zwiespalt zwischen den ersten Menschen bis in unsere Zeit weiter. Bis heute werden Liliths Töchter weiter ausgegrenzt. Die Zeit von Rosch Haschana und Jom Kippur wäre ein guter Zeitpunkt, um dies zu überdenken und sich zu versöhnen – und um den ursprünglichen Schöpfungsplan endlich zu verwirklichen.

Marianne Wallach-Faller (1942-1997) hat in Deutschland und in der Schweiz mit ihren Vorträgen immer grössere Beachtung gefunden. Ihre Texte nehmen orthodoxe jüdische Traditionen auf und bringen sie mit feministischen Fragestellungen ins Gespräch. Der hier publizierte Midrasch stammt aus dem im Oktober 2000 erscheinenden Buch "die Frau im Tallit - Judentum feministisch gelesen" herausgegeben von Doris Brodbeck.
mit freundlicher Erlaubnis der Herausgeberin

Der Link zu dieser Seite:
http://www.hagalil.com/archiv/2000/09/lilith.htm

und ein weiterer interessanter Link: Lilith und ihre Schwestern
http://www.grupello.de/verlag/anzeigen/isbn/3-928234-94-3

Möge sich jeder selbst ein Urteil bilden.


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h.c.b ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 11:52
vielleicht liegt es auch daran, dass das männliche geschlecht, jahrelang vorschriften von einer frau annehmen muss (der eigenen mutter)

um dem ein ende zu setzen , stellt man die frau einfach eine stufe tiefer....und schon hat man(n) ruhe in den letzten zwei dritteln seines lebens....

nur so eine idee...

so long
hcb

Die Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es verschwendet.

( Alte persische Weisheit )



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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 12:32
In den meisten Naturreligionen wird eine weibliche Gottheit verehrt, die Du mit der Natur und der schöpferischen Kraft des Universums gleichstellen kannst.

taillefer 05

Der Vogel fliegt,
Der Fisch schwimmt,
Der Mensch flüchtet,
Der Ausserirdische reist.



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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 16:58
MLCB

Mich wundert es nicht, dass gerade von Feministinnen so ein Text stammt, der ja im Prinzip wieder die emanzipierte Frau als überlegen und "besser" ansieht, den Mann als dämlich und nicht in der Lage eine egalitäre Beziehung zu führen.

-----

Religionen verändern die Gesellschaft, jedoch prägt eine Gesellschaft auch die Religion. Es waren damals nun hauptsächlich männliche Gelehrte, welche solche Schriften verfassten und so wundert es auch nicht, dass sie ihre eigenen Ansichten, selbst wenn sie versuchten objektiv zu sein, mit einbrachten.
Durch die Lebensumstände zu dieser Zeit drängte sich eine solche Sicht ja fast schon auf.
Jedoch schaukelte sich das ganze noch hoch, immer im Wechselspiel zwischen Religion und Gesellschaft, wobei die Schriften selbst imho auch zu Gunsten der Frau ausgelegt werden können, sprich egalitäre Beziehung.

Es gibt andere Religionen bzw. Gesellschaftsformen, wo die Frau wiederum höher gestellt, oder zumindest gleichberechtigt ist. Bei vielen Naturvölkern ist dies der Fall, oder auch bei Gesellschaften, die man gemeinhin als "Matriarchat" bezeichnet (unpassender Begriff).

Was also die 3 Religionen angeht, ich glaube, dass es sich hierbei mehrheitlich um (gewollte?) Falschinterpretation der Schriften handelt, in geringerem Maße auch um tendenziöse Aufschriebe (die aber imho eher aus den Lebensumständen resultierten, als aus bösem Willen).
Es gibt z.B. auch Bibelstellen, die eine Gleichstellung nahe legen.


Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)



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mlcb ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 20:06
xedion65

...mag sein, dass vermutlich typischerweise nur Feminsitinnen in der Lage sind die verteufeltet Dämonin-Lilith als eine intelligente, dem Mann überlegene Frau darzustellen. Ich habe in einem Buch über die Geschichte der Kaballah eine kurze Abhandlung über Lilith gelesen und muss ehrlich sagen: Die kommt richtig schlecht weg. Dennoch gebe ich dir in dem Punkt recht, dass vermutlich Feministinnen dazu neigen ein "schwarzes Auto" als ein "weißes Auto" zu verkaufen. Ich stelle aber weiterhin in Frage, dass das Auto, welches mir ursprünglich als ein schwarzes verkauft wurde auch tatsächlich schwarz ist. Die Antwort liegt wohl irgendwo dazwischen....und bewegt sich wahrscheinlich in der Grauzone...

Wollte an dieser Stelle aber keinen Männer-Frauen-Krieg vom Zaun brechen. Ich versuche mir nur ein möglichst umfassendes Bild von den Dingen zu verschaffen, auch wenn ich dazu manchmal auf die Literatur von Feministinnen zurückgreifen muss. Ausserdem kommen auch diese nicht um Notwendigkeit herum ihre Textstellen mit Quellen zu belegen. Vor diesem Hintergrund sind ihre Texte wahrscheinlich auch nicht unbedingt besser oder schlechter als die Literatur von anderen Minderheitengruppen.

Apropos "Matriarchat", habe ein spannendes Buch über die matrilineare Kultur der Moso gelesen: Das Land der Töchter. Und kann es jedem nur empfehlen der ein Interesse an diesem Thema hat.


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Weibliche elemente in der Religion

27.07.2005 um 21:01
@buddha
in welcher bibel ist das zu finden? habe in meiner nichts dazu gefunden. gibt es dazu links? von lilith habe ich schon öfters gelesen aber in meiner elektronischen version der bibel hat die volltextsuche nichts ergeben.

vielen dank
ankh


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mlcb ehemaliges Mitglied

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Weibliche elemente in der Religion

28.07.2005 um 10:42
@buddha

...soweit ich weiß wird Lillith im Talmud und in der Kabbala erwähnt und selbst in der Bibel gibt es einen indirekten Hinweis. Dazu müsste ich aber noch einmal einen meiner Freunde bemühen der Experte auf dem Gebiet ist. Habe aber noch folgenden Text im Internet entdeckt der einige Hinweise liefert:

....Soweit die Geschichte von Lilith, die ihr übrigens vergeblich in der Bibel suchen werdet.
Überhaupt sind die überlieferten Hinweise zu Lilith recht spärlich und noch dazu stark geprägt vom Zeitgeist.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Jahrtausendelang haben sich die Patriarchen aller Konfessionen redlich Mühe gegeben, Lilith als verteufeltes Weib darzustellen, die sich Männern als verruchte Verführerin und widerspenstige Gottesgegnerin entgegenstellt, um sie vom rechten Weg abzubringen. In die entgegengesetzte Richtung zielen die jüngsten feministischen Bemühungen, Lilith schlicht als Symbol für ihren eigenen Freiheitsdurst und Kampf um Unabhängigkeit zu sehen.
Obwohl wir Frauen aus Liliths Geschichte natürlich einiges lernen können, wenn wir sie als potentiellen Teil unserer Persönlichkeit wiederfinden. Der Name Lilith wird vom babylonischem Wort Lilitu abgeleitet und bedeutet übersetzt Windgeist. Im alten Testament (Jesajas 34,14) wird sie als weiblicher Dämon ( die Nächtliche) erwähnt, ihren Ursprung hat sie allerdings eher in der babylonischen Mythologie, wo sie als Lilitu auftritt. Ihre sumerische Entsprechung findet sie in der Kiskil-lilla.
Im bereits erwähnten Talmud gilt sie blutsaugendes Nachtgespenst, als ein Weib des Teufels. Die kabbalistische Schrift Sohar zeichnet ihr Bild in den typischen erotischen Fantasien sex- und frauenfeindlicher Männer. Mitunter wird sie aber auch als göttliches Geschöpf genannt, wie in Griechenland, wo sie sich mit Hekate verband. Oft wird sie von Kopf bis Nabel als wunderschöne Frau dargestellt, hüftabwärts aber als brennendes Feuer, was ein eindeutiger Verweis auf ihre starke erotische Leidenschaft sein dürfte.
Das ihr zugeordnete Tier ist die Eule, die sowohl als Sinnbild der Weisheit, wie auch als Totenvogel gilt.

Falls es jemanden interessiert, hier ist der Link:
http://www.ritas-spurensuche.de/1_zsuzsanna/lilith.html


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