Malihülya schrieb:Ich halte nichts von einem Kopftuchverbot, weder für erwachsene Frauen, noch für Kinder oder Jugendliche.
Man versteift sich hier viel zu sehr auf die Symbolik des Kopftuchs, dabei ist es aber auch irgendwo ein ganz normales Kleidungsstück. Mit einem Kopftuchverbot, würde man auch so mancher jungen Muslima die Freiheit in ihrer Selbstfindung nehmen.
Es ist sicherlich nicht aus der Hand zu weisen, dass die Kopftuchdebatte zt auch eine Lückenfüllerdebatte ist, wo vieles vermengt wird und darüberhinaus sicherlich nicht wenige andere nicht so aufrichtige Absichten haben, wenn sie darüber diskutieren.
Nichts desto trotz, stellt die Debatte rund um das tragen von Kopftücher im hinblick auf die Kinder ein Problem dar.
Kinder in ein Kontext zu stellen, wonach sie ein Erkennungsmerkmal tragen müssen, was für Keuschheit, Enthaltsamkeit und dergleichen darstellt, halte ich für absolut inakzeptabel. Ich will das in aller Ehrlichkeit und Deutlichkeit geschrieben haben. Ich will daraus kein Hehl machen.
Häufig habe ich die Beobachtung gemacht, das bestimmte muslimische Strömungen auch kein Problembewusstsein entwickelt haben für dinge, die jenseits ihrer eigenen Perspektive liegen, weil sie ihre Religion mitsamt ihrer Wertevorstellung sehr starr auslegen. Du hast ja die frage, nach einem Verbot für Kinder verneint. Ich würde aber von dir etwas wissen, was ich für wichtiger erachte, als diese Frage.
Verstehst du
überhaupt , warum so viele Leute für ein Verbot von Kopftüchern von Kindern sind? Anders und noch deutlicher gefragt, akzeptierst du überhaupt die Argumente innerlich als zulässig oder tust du sie dahingehend ab, als das so entweder meinst, diese Leute würden den Islam hassen bzw den Islam nicht verstehen. Wenn sie ihn verstehen würden, würden sie das nicht sagen.
Räumst dem gegenüber beim relevanten Fragen, die dich religöse tangieren, einen Kredit zu?
Back to Topic:
Hier kann man auch nicht dahingehend argumentieren, wonach man mit seinem Kindern, die Erziehung beibringen darf, die man für richtig hält, da dieses Argument in diesem Fall nicht greift, was ich unten zusammenfassen werde, warum das so ist.
Ein 7 jährigen Mädchen, versteht nicht wirklich, was es bedeutet ein Kopftuch zu tragen.
Du schreibst ja desweiteren im deinem Text, dass die Moslems durchaus über ihre Religion nachdenken und reflektieren.
Ich will das per se nicht in Abrede stellen bzw alle menschen denken sicherlich über ihr Weltbild, ihre Lebensphilosophie nach.
Aber was nutzt das? So funktioniert eine Auseinandersetzung mit konträren Meinungen nicht,zumindest dann nicht, wenn Moslem oder die Muslima klassisch islamische erzogen wurde.
Wenn die Person als Moslem geboren wurde, als Moslem sozialisiert worden ist, ein muslimisches Umfeld hatte, was soll dann beim nachdenken denn passieren? Diese Person wird doch zb das Christentum, aus der MUSLIMISCHEN Perspektive her bewerten. Zufälligerweise kenne ich diese Gedankengänge als geborener Moslem sehr gut, wo es dann darum geht, Prämissen aus der islamischen Theologie auf die christliche zu übertragen, wo es dann zb darum geht, ob die Bibel verfälscht wurde. Ein Christ bzw Personen aus dem christlichen Abendland, würden nie nach Aspekt das Christentum bewerten, weil sie wissen, dass die Evangelien zeitlich versetzt, von verschiedenen Autoren geschrieben worden sind. Das Christentum hat nie diesen Anspruch gehabt, was die Moslems in der klassischen religiösen Erziehung dann im Christentum als Bewertungsmerkmal hernehmen und genau aus diesem Grund, nutzt es null, wenn eine Person nachdenkt, sofern diese Person von Anfang an in einer bestimmte Richtung massiv sozialisiert worden ist und genau aus diesem Grund, muss es orte geben, wo die kinder sachlich ausgewogen auch andere Ansichten erfahren, damit sie dann später auf dieser Grundlage selber ein Weltbild für sich aussuchen können. Wenn ich mir anschaue, wie dogmatische religiöse sämtlicher Religionen versuchen, die einmischunh zu verhindern, merke ich eigentlich nur eines und zwar dass diese wirklich nicht viel Selbstbewusstsein haben und eine offene Auseinandersetzung scheuen. Wenn du zb meinst, dass der Islam die Wahrheit darstellt, wovor hast du dann angst, dass sich die Muslime bei einer offeneren Diskurs anders entscheiden? Das beißt sich einfach argumentativ.