sacredheart schrieb:Ich sehe in einem religiösen Symbol wie einem Kopftuch oder einer Kette mit Kreuz keinerlei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung. Eine Kindeswohlgefährdung würde ich allenfalls dann sehen, wenn Kinder dies ablehnen und dafür misdhandelt werden. Dafür sehe ich aber beim Tragen eines Kopftuchs noch keinerlei Anfangsverdacht gegeben.
Fachleute beurteilen das anders, und davon abgesehen sehe ich das ebenso.
Der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland, Ali Ertan Toprak, bezeichnete als Auftraggeber des Gutachtens das Kopftuch für Kinder als ein „Symbol der Unterdrückung“ von Mädchen und Frauen. Es widerspreche der Gleichberechtigung. Toprak betonte, dass der Koran das Kopftuch für Kinder und Mädchen an keiner Stelle verlange.
https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/Gutachten-haelt-Kopftuchverbot-fuer-unter-14-Jaehrige-fuer-zulaessig;art315,206116Den Unterschied der Außenwirkung eines Kopftuches und die körperliche Befindlichkeit während des Tragens und dasselbe beim Tragen einer Kette mit Kreuz kannst du testen:
Du könntest beides, sofern du dich nicht zu Hause befindest, mal abwechselnd eine Zeit lang tragen, aber auch konsequent, nicht nur bei kaltem Wetter draußen, sondern auch beim Shoppen, im Restaurant, vllt am Strand o. Freibad, beim Joggen, im Fitnessstudio, beim Grillen mit Freunden etc - und dabei auch beachten dass du ein physisch und psychisch ausgereifter Erwachsener bist und kein Kind noch in seiner Entwicklungsphase.
sacredheart schrieb:Dann muss eine Gesellschaft dafür sorgen, dass dies nicht zu Stigmatisierung führt. Ein solches Symbol muss eine freie Gesellschaft ganz locker aushalten können.
Natürlich sollte Erziehung immer in Richtung Toleranz erfolgen.
Es geht mMn aber bzgl Kopftüchern nicht darum dass die Gesellschaft ein Problem mit dieser Verhüllung hat sondern um das Kindeswohl, welches mit erzwungener Verhüllung eingeschränkt ist und darüberhinaus auch noch Mädchen ggü ihren Geschlechtsgenossen benachteiligt. Denn Söhnen werden solche Körperbedeckungen ja nicht aufgezwungen.
sacredheart schrieb:Der springende Punkt ist eher: Welchen Repressalien wird eine junge Frau ausgesetzt, wenn sie sich irgendwann gegen das Lebensmodell ihrer Eltern entscheidet?
Jeder Fortschritt beginnt mit kleinen Schritten, und ja, die sind nicht immer einfach, leider.
Du kannst in die Geschichte zurückblicken und wirst vieles entdecken wofür sich Protagonisten einsetzten, was meist nicht leicht war, und doch hat es sich letzten Endes durchgesetzt.
Stillstand bedeutet Rückschritt.
War nicht neulich ein Artikel hier eingebunden welches von Frauen in einem islam. Staat handelte die es nun hin und wieder wagen sich draußen ein Stück ohne Kopftuch zu bewegen?
Nein das ist nicht leicht.
Ich glaub meine Oma und ihre Schwester waren in ihrem Ort die ersten jungen Frauen, die es gewagt haben sich die Haare abschneiden zu lassen.
Heute kann das jede Frau selbst entscheiden.
Und das ist gut so
:)sacredheart schrieb:Und was wird durch das Tragen eines Kopftuchs verwehrt, außer einigen Frisuren, die in den 80ern mal modern waren und unter dem Namen 'Monheimer Fickpalme' mal unrühmliche Bekanntheit erlangten?
Igitt, was für ein hässliches Wort.
Wenn man seinen Kopf immerzu bedeckt kann das zu Haarausfall führen.