Kopftuch im Islam - Zwang?
14.06.2020 um 14:46FF schrieb:Das ist, was unterstellt wird. Statt zu fragen, wie diejenige dazu eingestellt ist, wird das Kopftuch mit Niquab und Burka gleich gesetzt - auch wenn sich die Frau gerade auf einen Job bewirbt, womit sie schonmal beweist, dass sie die gleichen Rechte wie andere haben und eben nicht nur ihrem Mann dienen will.Meiner Meinung nach symbolisiert man den Wunsch nach Gleichberechtigung am besten wenn man sich keine frauen-speziellen Einschränkungen auferlegt.
Womit ich aber keineswegs sagen möchte dass ich natürlich anerkenne dass es ein großer Fortschritt für manche Muslima sein kann wenn sie , auch mit Kopftuch, arbeiten geht, wenn es ihr vllt früher nicht gestattet war oder in der Familie eher verpöhnt war.
FF schrieb:Da hier immer die unterdrückten Frauen im Iran als Beispiel herangezogen werden: Dort wird umso deutlicher, dass das Kopftuch einen fortschrittlicheren Glauben ausdrückt, als der Niquab. Es herrscht ein Zwang, dem die Frauen mit dem Kopftuch nur so weit nachgeben, wie unbedingt nötig.Im Iran ist das sicher völlig zutreffend und begrüßenswert.
Hierzulande denke ich ist man schon einen Schritt weiter.
Da stehn eher Frauen, die jegliche Verschleierung abgelegt haben für Fortschritt.
Gwyddion schrieb:Danke. Ein sachlicher Post mMn.Vllt liegt die Lösung des Problems in ganz wenigen Worten:
Es ist ein schwieriges Thema und man wird je nach Ansicht kaum einen Konsens erreichen.
Eher besteht die Gefahr das man sich verrennt.
Leben und leben lassen.
Toleranz auf beiden Seiten.
Keine Nachteile für Kopftuchträger, und Förderung einer Gesellschaft in der Kopftuch-Tragen auf Freiwilligkeit beruht.
(Bei Mädchen ist das eher nicht der Fall.)
Tussinelda schrieb:Es gibt keine einfache Lösung.Leider.
Die Kanzlerberaterin Zana Ramadami sieht den folgenden Ansatz:
Ramadanis Angriffspunkt: das überholte Rollenkonzept im konservativen Islam. „Die Frauen sind Opfer und Täter zugleich. Die Mutter, selbst Sklavin, erzieht ihre Tochter zur nächsten Sklavin der Familie. Sie bringt ihr bei, dass Frauen sich unterzuordnen haben“, sagt sie. Bei den Jungs dagegen spricht Ramadani vom „muslimischen Söhnchenkult“. Sie würden zu Prinzen erzogen, verwöhnt und verhätschelt, aber als künftige Ernährer der Familie auch unter Erfolgsdruck gesetzt. „Scheitern sie, sind alle anderen schuld: die Lehrer etwa oder die Westler.“https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.islamkritik-gegen-den-soehnchenkult-im-islam.d930d40b-6843-4c6b-b649-f3d910ac63e5.html
Sie hält es für wichtig, auf die Frauen zu setzen und ihnen die Errungenschaften des Westens zu zeigen. „Wir müssen den Frauen helfen, aus ihrem Glaskasten auszubrechen.“ Wenn die Frauen erkennen würden, „dass es eine andere als die in Tradition, Pflicht und Ehre erstarrte Welt gibt und diese keineswegs des Teufels ist, besteht für deren Söhne und Töchter die Hoffnung auf eine gleichberechtigte Erziehung“.
Tussinelda schrieb:das werden sie immer, nicht nur beim Kopftuch. Und zwar von den meisten Eltern aller Konfessionen oder ohne Konfession. Also kein Argument.Wobei ich denke dass es einen Unterschied macht ob ein Mädchen dazu gezwungen wird nur mit Kopftuch das Haus verlassen zu dürfen oder ihm geraten wird etwa am Religionsunterricht teilzunehmen.
Als Atheist hab ich meinen Kinder eig vorallem Toleranz vermittelt.
Ich denke dass das weniger einschränkt.
Viel eher öffnet es Welten :)
Gwyddion schrieb:Ich habe das damals folgendermaßen geregelt: Ich habe zu Religionen nach bestem Wissen Fragen beantwortet.Zu Religionen konnte ich nicht sehr gut Fragen beantworten.
Bis heute weis ich nicht ob meine Kinder , die jetzt erwachsen sind, sich einer Religion oder Weltanschauung zugewandt haben.
Diese Entscheidung oblag immer ihnen. Und das ist auch der richtige und einzige Weg da er frei von religiöser indoktrination ist.
Doch in unseren Schulen wurde ein hervorragender Ethikunterricht gelehrt, so dass es eig umgekehrt war und ist, meine Kinder können diesbezüglich Fragen beantworten.
Nein, einer Religion hat sich keins von meinen zugewandt.
Besonders mit meinem Sohn rede ich gern über solche Themen.
Ich weiß nicht ob er damit richtig liegt, aber er meint, als Frau hat man eig in allen Religionen die A-Karte gezogen, am wenigsten noch jetzt im Christentum. War ja aber nicht immer so.