Gwyddion schrieb:Um diese Frage zu beantworten, was jedoch schwierig ist, habe ich einen Post zuvor interessante Artikel verlinkt. :)
Ist wirklich ein zweischneidiges Thema. Man möchte gerne den Frauen mit Hijab helfen damit sie am Leben normal teilhaben können,
unterstützt aber patriarchale und diskriminierende Strukturen.
Ja, und danke, ich hab es soeben gelesen
:)Die Thematik ist äußerst schwierig, denn es gibt nicht DIE Kopftuchträgerin.
Für viele Frauen, so vermute ich, bedeutet das Tragen dass sie in der Gesellschaft als Angehörige ihrer Kultur wahrgenommen werden möchten, ein nicht unbedeutender Teil tut es aber auch eher unfreiwillig.
Was den freien Willen betrifft so prägt allerdings auch Erziehung und familiäres Umfeld sehr stark, daher ist es unserer Gesellschaft sicher zuträglich, einerseits Toleranz ggü kulturellen Symbolen, wie auch des Kopftuches, zu stärken, andererseits aber auch etwa durch entsprechende Bildungsinhalte die Vorteile von Gleichberechtigung zu transportieren.
Gwyddion schrieb:Für die Frauen im Iran z,B. scheint jedoch nicht die Freiwilligkeit an erster Stelle zu stehen.
Nein, leider nicht.
Eine Freundin stammt aus den VAE, wenn sie vom Alltag dort berichtet, v.a. Mädchen und Frauen betreffend macht mich das sehr traurig.
Sie selbst hat es mit einem Trick geschafft in Kanada zu bleiben, d.h. sie ist nach ihrem Studium nicht, wie abgesprochen, zurück gekehrt.
Ihr Bruder arbeitet im Oman als Gynäkologe, es gibt nur wenige davon dort auf dem Land, und es passiert nicht selten dass Ehemänner ihre Frauen lieber an Unterleibskrebs sterben lassen als dass ein fremder Mann ihren unbekleideten Unterleib behandelt.
Aber ich weiß, das hat zwar mit Verhüllen zu tun, weniger aber mit Kopftüchern.
FF schrieb:Niemand bindet Dir mit dem Tragen eines Kopftuches irgendwas auf die Nase, damit wird niemand missioniert.
Erwachsenen Menschen vermutlich eher nicht.
Kinder betreffend seh ich das kritischer wenn etwa Lehrer religiöse Symbole in der Art tragen, dass sie sofort ins Auge springen.
(Daher mag ich auch weder Kreuze in Unterrrichtsräumen noch Bibelgeschichten in Lesebüchern. Falls sie nicht das Fach "Ethik" betreffen.)
FF schrieb:Wenn Frauen in der Öffentlichkeit arbeiten wollen, stehen sie für die, die das nicht dürfen? Sehe nur ich da einen Fehler?
Da es hier um das Tragen von Kopftüchern geht: dieses Tuch wird mehrheitlich als Symbol von Ungleichbehandlung von Frauen wahrgenommen. Trägt man dieses dann entweder aus Zwang oder überholter Moralvorstellung, wenn freiwillig, dann geht damit auch die Botschaft einher dass diese Ungleichbehandlung von Frauen innerhalb des Islam akzeptiert wird (indem sogar noch freiwillig mit Einschränkung/en gelebt wird)