Kontaminiertes Kollektivbewußtsein
27.08.2008 um 14:37Vorwort
Die Überschrift signalisert vielleicht, daß mein Diskussionsbeitrag in der politischen Abteillung nichts zu suchen hat. Tatsächlich jedoch habe ich mir zur Aufgabe gesetzt, die Ursache aller weltlichen Verwirrung ans Licht zu heben, zu erklären, woher die Kriege kommen, warum gefoltert wird, warum Politiker lügen und sich die Wissenschaft oft feindlich gegen den Menschen richtet. Wer sich die Mühe macht, bis zum Ende zu lesen, wird mir vielleicht zustimmen, daß es sich um einen politischen Beitrag handelt, der jedoch politisch unkorrekt sein muß.
Das Mitdenken kann ich niemandem ersparen; und es gehört viel guter Wille dazu, zu verstehen. Die Gefahr, starke Affekten auszulösen, ist also groß.
Zudem ist die Arbeit interdisziplinär. Der Leser muß auch über fundierte Kenntnisse verfügen, denn um nicht durch Überlänge zu provozieren, sind viele Sachverhalte stark gekürzt dargestellt.
Statt hier jedoch in grauer Theorie zu versinken, wende ich mich besser der Anschaulichkeit zu. Was zu sagen ist, geht aus dem Beitrag hervor.
Damit dieser Beitrag verständlicher wird, bitte zuerst diesen lesen: War Jesus ein Römer? Wer war Jesus ein Römer?
Die Christen der Welt
63,4 % der Bewohner Amerikas bekennen sich zum Katholizismus, 14,2 % zum Protestantismus, 16,5 % zur Orthodoxie – macht 94,1 % Christen zu 5,9 % Anders- bzw Ungläubigen. Von den US-Amerikanern sind 21 % katholisch, 57,9 % protestantisch, 6,4 % jüdisch – macht 85,3 % Christen zu 14,7 % Andersgläubigen. (Juden und Christen werden statistisch als Christen erfaßt)
Die Ozeanier teilen sich in 27 % Katholiken, 24,2 % Protestanten, 17,7 % Orthodoxe und 6,4 % andere Christen – macht 75,3 % Christen zu 24,7 % Andersgläubigen.
39,3 % der Europäer sind Katholiken, 10,7 % Protestanten, 21,7 % Orthodoxe, 2,7 % Anglikaner, 4 % andere kirchlich organisierte Christen – ergibt 78,4 % Christen zu 21,6 % Andersgläubige.
In Deutschland sind 33,4 % (26 Mill.) katholisch, 33,4 % (26 Mill.) protestantisch – entspricht 66,8 % Christen zu 33,2 % Andersgläubige (davon 3,6 % Muslime).
Die Christen haben die westliche Hemisphäre seit Jahrhunderten ideologisch fest im Griff. Die Machtverhältnisse sind klar verteilt: 82,6 % Christen dominieren 17,4 % Andersgläubige.
Was das Christentum ist
Das Christentum ist ein Sproß des Judentums. Seiner vermeintlichen Kreativität hat die Welt zwei neue Götter zu verdanken: Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Sie wurden dem Jahwe gleichwertig bei gestellt.
79 nChr machten die Mehrheitschristen ihre Dreifaltigkeit allgemeingültig – und verewigten damit das bipolare Denken der Juden, Scheibenerde und Glockenhimmel blieben Ausgangspunkt aller weltlichen Handlungen: Himmel oben, Hölle unten! Tatsächlich hat Jesus Christus die Welt nicht erlöst, sondern verfinstert; er berief sich explizit auf das Alte Testament!
Das Denken des Mittelalters prägte der furchtbare Jahwe. Die Planeten krochen in Schleifen an der Weltkuppel, der Glaube war geozentrisch, die Wissenschaft reaktionär.
In den Gedanken lauerte der Satan, und in den Weibern. Deshalb verfolgte man beide, und folterte, denn siehe, die Schreie lärmen als grimmige Schatten durch dunkle gemäuer und der Zorn Gottes ward allgegenwärtig.
Christen und Kopernikus
Die kopernikanischen Wende erweiterte den kollektiven Horizont, doch nur scheinbar. An die christliche Moral nämlich liegt Jahwe gekettet wie ein Schlosshund; wo ein Christ ist, ist Jahwe nicht weit.
Zwar bekennt sich der Christ heute zum Sonnensystem, doch immer mit Vorbehalt. Egal, wie man’s dreht und wendet, wer christliche Moral beschwört, einen alleinigenden Gott, Himmel, Hölle oder den Satan, fällt zurück auf die Erdscheibe. Das Denken wird bipolar: Himmel oben, Hölle unten, und gerät in Gefangenschaft.
Aus psychologischer Sicht haben Christen die kopernikanische Dimension nicht erreicht, sie wollten nicht dienen und sind hinausgeworfen worden wie der Satan aus dem Himmel.
Die Welt wie sie ist: korrupt, unsozial, mordgierig, meineidig, unsittlich, natur- und kinderfeindlich. Die Fragen richten sich also nicht an die Andersgläubigen, sondern an die Christen: Wie stehen sie zu ihrer Verantwortung für den Schwindel? Sie sind die unumschränkten Herrscher seit Hunderten von Jahren, ihr Gottesreich wäre mit Händen greifbar, der gepriesene Idealzustand ist zu 83 % erreicht? Warum versinken wir im Chaos?
Zwar ahnt der Christ die kopernikanische Dimension, tatsächlich kennt er sie nur vom Hörensagen, seiner bewußten Wahrnehmung blieb sie verwehrt. Er schaut sie wie durch eine Milchglasscheibe und muß sich mit dem begnügen, was hinunter träufelt: Technik, und die ist in seinen Händen wie Gift.
Wäre ein solcher Mensch ein Einzelschicksal, könnte ihn die kopernikanische Gemeinde ertragen. Aber er ist kein Einzelschicksal, sondern tritt in Massen auf, und das macht ihn so brandgefährlich: Indianerausrottung, Negersklaverei, Heidenverfolung, Ketzer- und Hexenverbrennung (siehe: Karlheinz Deschner) - Millionen über Millionen starben durch die Hand des Christen und der wähnt sich bis heute gottgefällig!
Jahwe nämlich segnet die Verfolgung und Tötung aller Andersgläubigen ab:
27Werdet ihr aber dadurch mir noch nicht gehorchen und mir entgegen wandeln,
28so will ich euch im Grimm entgegen wandeln und will euch siebenmal mehr strafen um eure Sünden,
29daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen.
30Und will eure Höhen vertilgen und eure Sonnensäulen ausrotten und will eure Leichname auf eure Götzen werfen, und meine Seele wird an euch Ekel haben.
31Und will eure Städte einreißen und will euren süßen Geruch nicht riechen.
32Also will ich das Land wüst machen, daß eure Feinde, so darin wohnen, sich davor entsetzen werden. [Lev 26, 26-32)]
Seitenlang ziehen sich mosaische Vertilgungsphantasien durch das Alte und Neue Testament und kontaminieren damit seit 3000 Jahren das Unterbewußtsein der Menschheit!
Daß sie im Neuen Testament ebenso zu Hause sind, soll diese Stelle beweisen:
19Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Trauben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zorns Gottes.
20Und die Kelter ward draußen vor der Stadt getreten; und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde durch tausend sechshundert Feld Wegs.
[Apk 14, 18-20)]
Erinnert der Auszug nicht sehr an Gulags und KZs?
Äußerlich streitet der Jude/Christ nicht nur seine Taten ab, sondern ignoriert oder leugnet ebenso die Inhalte seiner "heiligen Schrift". Wer's nicht glaubt, präsentiere einem Christen Auszüge und prüfe. - Und gerade darin liegt die Gefahr. Wo keine Reue über die verkehrte Haltung ist, darf man davon ausgehen, daß der missionarische Eifer ungebremst fortschreitet. Denn siehe, der "wiedergeborene" Christ George W. Bush hat eine breite Basis in den Evangelikalen und führt mit ihr einen vernichtenden Feldzug gegen das Irakische Volk. 1,2 Mill. Menschen mußten seither sterben!
4/5 der westlichen Welt wird heute nach "christlichen" Maßstäben regiert. Nicht die anderen sind schuld, nicht die Welt ist mißraten, sondern der „Gottessohn“. Die Welt hat sich das Mittelalter bloß ein bißchen modernisiert!
Christen mangelt der Wille zur Einsicht; sie klammern sich an ihr Christentum wie die Jungfrau an ihr Höschen. Gleichzeitig behaupten sie, das Weltgetriebe zu verstehen. – Die Diskrepanz ist ganz offensichtlich.
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Menschheit einer glorreichen Zukunft entgegen geht, ist aus der Sachlage nahezu Null. Für eine friedliche Welt müßte das Christentum bis an die Wurzeln ausgerottet werden.
Hiroshima und Nagasaki
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben uns drastisch vor Augen geführt, daß die kulturellen und technischen Leistungen in keiner Weise die Folgen des verfehlten Handels des Menschen aufwiegen. Bekannte und weniger bekannte Kulturphilosophen haben sich diesem unheilvollen Drange gewidmet und das drohende Szenario, den Weltuntergang, in schwarzen Farben gemalt: Arthur Kostler, Stanislav Lem, Konrad Lorenz (Die Acht Todsünden der Menschheit), Martin Rees (Unsere letzte Stunde) und Richard Dawkins (Gotteswahn). - Etwas Wesentliches allerdings blieb ihnen verborgen, zumindest konnte ich diesen Zusammenhang nirgends entdecken: den Punkt, an dem die Schere zwischen Denken und Handeln auseinander lief.
Mit der kopernikanischen Wende begann ein beispielloser technischer Fortschritt – und der alte Judengott wankte. Die Kirchen indes wollten ihre Macht nicht hergeben, behinderten den Fortschritt mit Verfolgung, und als das nicht half, modifizierten sie einfach ihre abstruse Weltsicht, erhoben Jahwe zum Schöpfer des Universums ihre Leichenmoral als gültig auch für Aliens (schade, dass uns keine Aliens besuchen kommen).
Welche Folgen das christliche Denken gezeitigt hat, läßt sich in seiner ganzen Breite am Mittelalter ablesen. Zwölfhundert Jahre lang erstickte unter dem Leichentuch angewandter christlicher Nächstenliebe jede geistige und wissenschaftliche Entwicklung. Das Christentum hat sich damit mehr als deutlich als Irrlehre erwiesen, trotzdem gab es starke Interessenverbände, damit es überlebt. Das bezeugen heute die über eine Milliarde Anhänger des katholizismus – und damit ihre falsche Stellung zum Weltzusammenhang.
Machterhalt bestimmt mehr denn je politisches Handel. Die Beschwörung der kollektiven Schuld der Deutschen und daraus abgeleitet, das Recht, die Bevölkerung mit Antisemitismusvorwürfen einzuschüchtern, haben den Status ewiger Selbstverständlichkeit erreicht – und die Universalität des „Gottesvolks“ dogmatisiert. In dem Augenblick nämlich, wo ein Teil des Irrglaubens beschworen wird, sei es durch Anrufung des alleinigenden Gottes, des Sohnes, der christlichen Ethik oder des Satans, ergreift der Irrglaube das Ganze und übernimmt die Herrschaft des Unterbewußtseins; der Mensch stürzt zurück in den bipolaren Glauben: Himmel und Hölle, und argumentiert unterbewußt aus scheibenförmiger Weltsicht: Wunder über Wunder! So entzieht man sich der Verantwortung und landet im reaktionären mittelalterlichen Geist!
Wo ein irriger Glaube grassiert, wird die Wissenschaft das nächste Opfer. Das falsche Gottesbild lenkt aus dem Unterbewußtsein Denken und Handeln. Deshalb verbreitet sie ihrerseits irrige Postulate, glaubt hinter jeder Erscheinung stecke eine erklärbare Ursache und sie sei berufen, die aufzudecken.
Das Universum aber kann nicht aus einem extrem verdichteten Punkt entstanden sein und dehnt sich deshalb nicht aus. Lichtgeschwindigkeit ist eine Fiktion. Um eine Ausdehnung zu messen, müsste der Wissenschaftler sein Messgerät hinausschaffen und bräuchte weitere Universen als Vergleich – und die werden nie nachweisbar sein, denn der Mensch bleibt der Gefangene dieses Universums für alle Ewigkeit.
Das menschliche Bewusstsein ist wegen seiner Gebundenheit also gar nicht in der Lage, das Universums vollständig zu erklären. Er mangelt ihm an Überblick, er kann nur raten!
Tatsächlich ist der mythologische Glaube an die Geburt des Universums aus gewaltigen Urkräften viel wahrscheinlicher. Zudem impliziert diese Vorstellung auch die einer an den Fortschritt angepaßte Moral, die selbst im Kontakt mit Aliens ihre Gültigkeit behielte.
Doch wie einst Narkissos die Liebe der Bergnymphe Echo nicht erhörte, weil er sich in sein Spiegelbild verliebt hatte, so hängt der Wissenschaftler selbstverliebt an seiner Urknalltheorie (der Christ am Irrglaube) – und hinter ihm magert die Wahrheit zu Stein.
Beispiele fehlender Moral findet man zu Hauf, sei es die Genmanipulation, die schleichende Vergiftung des Planeten, die Atombombe, den Gulag, das KZ - der technische Fortschritt entwickelte sich abgelöst aller anpassungfähiger Moralität und ist zum allesverschlingenden Monstrum gewuchert.
Der Mensch will gerne glauben, daß die modernen Erkenntnisse Ausfluß seiner überragenden Intelligenz gewesen seien. Doch was ist das für eine Intelligenz, die Kriege führt, foltert, mordet und sich jeden Tag mehr die Lebensgrundlage zerstört?
Der Aufbruch zu neuen Horizonten war in Wirklichkeit ein Rückzug in die Grotten des Mittelalters. Intelligenz ist unmittelbar abhängig von Moral. Wo der Verstand vorwärts drängt und Moral sich zurücksehnt in die Zeit rigider Unterdrückung und Fortschrittsfeindlichkeit, spaltet sich das Bewußtsein und das Irresein wütet wie der Schimmelpilz an den feuchten Wänden von Kerkermauern.
Ohne Moral läuft nichts. Wer irrige Glaubenssätzen nicht überwindet, ist Opfer seiner Süchte und Leidenschaften. Sie dominieren seinen Verstand und lassen ihn immer solche Rechtfertigungen ziehen, welche die Süchte befriedigen. Wer an Dingen festhält, die nicht tragen, bleibt dumm, eqal, wie viele Erfindungen er macht, oder wie sehr er sich verherrlicht – und er wird die Folgen der Dummheit unter Bedauern zu tragen haben. Das gilt für den Einzelnen wie für die Masse.
Wie gesagt, ich stelle hier keine völlig neuen Thesen auf. Was ich angefügt habe und behaupte, daß die kopernikanische Wende kein Bewußtseinsinhalt geworden ist. Und daß der reaktivierte Christusglaube die Ausrottungsphantasien des Alten Testaments zum integralen Bestanteil des Unterbewußten macht und so das Denken und Handeln von Politik und der Massen kontrolliert. .
Der Mensch konnte zwar technisch die Neuzeit betreten, doch moralisch lebt er im Mittelalter. Dafür braucht man sich nur die globalen Menschenrechts- und Gesetzesbrüche nach 15 Hundert anzuschauen: Kriege, Gulags, KZs, Folterkeller, Atombomben, Umweltzerstörung, das Monster wurde größer, aber nicht moralischer.
Das erneuerte Christentum hat also nichts verändert. Die Inquisition ist allgegenwärtig, sie hat ihrem Teufel nur einen anderen Namen gegeben: politische Korrektheit, und wer die nicht hat, hat's schwer, wie auch Richard Dawkins beklagt.
Wer die Realität leugnet, lebt unangepaßt an ihre Gebote, macht sich und anderen das Leben zur Hölle, und wenn ganze Kontinente von diesem Irrglauben befallen sind, ist der Untergang nah.
Die Überschrift signalisert vielleicht, daß mein Diskussionsbeitrag in der politischen Abteillung nichts zu suchen hat. Tatsächlich jedoch habe ich mir zur Aufgabe gesetzt, die Ursache aller weltlichen Verwirrung ans Licht zu heben, zu erklären, woher die Kriege kommen, warum gefoltert wird, warum Politiker lügen und sich die Wissenschaft oft feindlich gegen den Menschen richtet. Wer sich die Mühe macht, bis zum Ende zu lesen, wird mir vielleicht zustimmen, daß es sich um einen politischen Beitrag handelt, der jedoch politisch unkorrekt sein muß.
Das Mitdenken kann ich niemandem ersparen; und es gehört viel guter Wille dazu, zu verstehen. Die Gefahr, starke Affekten auszulösen, ist also groß.
Zudem ist die Arbeit interdisziplinär. Der Leser muß auch über fundierte Kenntnisse verfügen, denn um nicht durch Überlänge zu provozieren, sind viele Sachverhalte stark gekürzt dargestellt.
Statt hier jedoch in grauer Theorie zu versinken, wende ich mich besser der Anschaulichkeit zu. Was zu sagen ist, geht aus dem Beitrag hervor.
Damit dieser Beitrag verständlicher wird, bitte zuerst diesen lesen: War Jesus ein Römer? Wer war Jesus ein Römer?
Die Christen der Welt
63,4 % der Bewohner Amerikas bekennen sich zum Katholizismus, 14,2 % zum Protestantismus, 16,5 % zur Orthodoxie – macht 94,1 % Christen zu 5,9 % Anders- bzw Ungläubigen. Von den US-Amerikanern sind 21 % katholisch, 57,9 % protestantisch, 6,4 % jüdisch – macht 85,3 % Christen zu 14,7 % Andersgläubigen. (Juden und Christen werden statistisch als Christen erfaßt)
Die Ozeanier teilen sich in 27 % Katholiken, 24,2 % Protestanten, 17,7 % Orthodoxe und 6,4 % andere Christen – macht 75,3 % Christen zu 24,7 % Andersgläubigen.
39,3 % der Europäer sind Katholiken, 10,7 % Protestanten, 21,7 % Orthodoxe, 2,7 % Anglikaner, 4 % andere kirchlich organisierte Christen – ergibt 78,4 % Christen zu 21,6 % Andersgläubige.
In Deutschland sind 33,4 % (26 Mill.) katholisch, 33,4 % (26 Mill.) protestantisch – entspricht 66,8 % Christen zu 33,2 % Andersgläubige (davon 3,6 % Muslime).
Die Christen haben die westliche Hemisphäre seit Jahrhunderten ideologisch fest im Griff. Die Machtverhältnisse sind klar verteilt: 82,6 % Christen dominieren 17,4 % Andersgläubige.
Was das Christentum ist
Das Christentum ist ein Sproß des Judentums. Seiner vermeintlichen Kreativität hat die Welt zwei neue Götter zu verdanken: Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Sie wurden dem Jahwe gleichwertig bei gestellt.
79 nChr machten die Mehrheitschristen ihre Dreifaltigkeit allgemeingültig – und verewigten damit das bipolare Denken der Juden, Scheibenerde und Glockenhimmel blieben Ausgangspunkt aller weltlichen Handlungen: Himmel oben, Hölle unten! Tatsächlich hat Jesus Christus die Welt nicht erlöst, sondern verfinstert; er berief sich explizit auf das Alte Testament!
Das Denken des Mittelalters prägte der furchtbare Jahwe. Die Planeten krochen in Schleifen an der Weltkuppel, der Glaube war geozentrisch, die Wissenschaft reaktionär.
In den Gedanken lauerte der Satan, und in den Weibern. Deshalb verfolgte man beide, und folterte, denn siehe, die Schreie lärmen als grimmige Schatten durch dunkle gemäuer und der Zorn Gottes ward allgegenwärtig.
Christen und Kopernikus
Die kopernikanischen Wende erweiterte den kollektiven Horizont, doch nur scheinbar. An die christliche Moral nämlich liegt Jahwe gekettet wie ein Schlosshund; wo ein Christ ist, ist Jahwe nicht weit.
Zwar bekennt sich der Christ heute zum Sonnensystem, doch immer mit Vorbehalt. Egal, wie man’s dreht und wendet, wer christliche Moral beschwört, einen alleinigenden Gott, Himmel, Hölle oder den Satan, fällt zurück auf die Erdscheibe. Das Denken wird bipolar: Himmel oben, Hölle unten, und gerät in Gefangenschaft.
Aus psychologischer Sicht haben Christen die kopernikanische Dimension nicht erreicht, sie wollten nicht dienen und sind hinausgeworfen worden wie der Satan aus dem Himmel.
Die Welt wie sie ist: korrupt, unsozial, mordgierig, meineidig, unsittlich, natur- und kinderfeindlich. Die Fragen richten sich also nicht an die Andersgläubigen, sondern an die Christen: Wie stehen sie zu ihrer Verantwortung für den Schwindel? Sie sind die unumschränkten Herrscher seit Hunderten von Jahren, ihr Gottesreich wäre mit Händen greifbar, der gepriesene Idealzustand ist zu 83 % erreicht? Warum versinken wir im Chaos?
Zwar ahnt der Christ die kopernikanische Dimension, tatsächlich kennt er sie nur vom Hörensagen, seiner bewußten Wahrnehmung blieb sie verwehrt. Er schaut sie wie durch eine Milchglasscheibe und muß sich mit dem begnügen, was hinunter träufelt: Technik, und die ist in seinen Händen wie Gift.
Wäre ein solcher Mensch ein Einzelschicksal, könnte ihn die kopernikanische Gemeinde ertragen. Aber er ist kein Einzelschicksal, sondern tritt in Massen auf, und das macht ihn so brandgefährlich: Indianerausrottung, Negersklaverei, Heidenverfolung, Ketzer- und Hexenverbrennung (siehe: Karlheinz Deschner) - Millionen über Millionen starben durch die Hand des Christen und der wähnt sich bis heute gottgefällig!
Jahwe nämlich segnet die Verfolgung und Tötung aller Andersgläubigen ab:
27Werdet ihr aber dadurch mir noch nicht gehorchen und mir entgegen wandeln,
28so will ich euch im Grimm entgegen wandeln und will euch siebenmal mehr strafen um eure Sünden,
29daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen.
30Und will eure Höhen vertilgen und eure Sonnensäulen ausrotten und will eure Leichname auf eure Götzen werfen, und meine Seele wird an euch Ekel haben.
31Und will eure Städte einreißen und will euren süßen Geruch nicht riechen.
32Also will ich das Land wüst machen, daß eure Feinde, so darin wohnen, sich davor entsetzen werden. [Lev 26, 26-32)]
Seitenlang ziehen sich mosaische Vertilgungsphantasien durch das Alte und Neue Testament und kontaminieren damit seit 3000 Jahren das Unterbewußtsein der Menschheit!
Daß sie im Neuen Testament ebenso zu Hause sind, soll diese Stelle beweisen:
19Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Trauben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zorns Gottes.
20Und die Kelter ward draußen vor der Stadt getreten; und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde durch tausend sechshundert Feld Wegs.
[Apk 14, 18-20)]
Erinnert der Auszug nicht sehr an Gulags und KZs?
Äußerlich streitet der Jude/Christ nicht nur seine Taten ab, sondern ignoriert oder leugnet ebenso die Inhalte seiner "heiligen Schrift". Wer's nicht glaubt, präsentiere einem Christen Auszüge und prüfe. - Und gerade darin liegt die Gefahr. Wo keine Reue über die verkehrte Haltung ist, darf man davon ausgehen, daß der missionarische Eifer ungebremst fortschreitet. Denn siehe, der "wiedergeborene" Christ George W. Bush hat eine breite Basis in den Evangelikalen und führt mit ihr einen vernichtenden Feldzug gegen das Irakische Volk. 1,2 Mill. Menschen mußten seither sterben!
4/5 der westlichen Welt wird heute nach "christlichen" Maßstäben regiert. Nicht die anderen sind schuld, nicht die Welt ist mißraten, sondern der „Gottessohn“. Die Welt hat sich das Mittelalter bloß ein bißchen modernisiert!
Christen mangelt der Wille zur Einsicht; sie klammern sich an ihr Christentum wie die Jungfrau an ihr Höschen. Gleichzeitig behaupten sie, das Weltgetriebe zu verstehen. – Die Diskrepanz ist ganz offensichtlich.
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Menschheit einer glorreichen Zukunft entgegen geht, ist aus der Sachlage nahezu Null. Für eine friedliche Welt müßte das Christentum bis an die Wurzeln ausgerottet werden.
Hiroshima und Nagasaki
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben uns drastisch vor Augen geführt, daß die kulturellen und technischen Leistungen in keiner Weise die Folgen des verfehlten Handels des Menschen aufwiegen. Bekannte und weniger bekannte Kulturphilosophen haben sich diesem unheilvollen Drange gewidmet und das drohende Szenario, den Weltuntergang, in schwarzen Farben gemalt: Arthur Kostler, Stanislav Lem, Konrad Lorenz (Die Acht Todsünden der Menschheit), Martin Rees (Unsere letzte Stunde) und Richard Dawkins (Gotteswahn). - Etwas Wesentliches allerdings blieb ihnen verborgen, zumindest konnte ich diesen Zusammenhang nirgends entdecken: den Punkt, an dem die Schere zwischen Denken und Handeln auseinander lief.
Mit der kopernikanischen Wende begann ein beispielloser technischer Fortschritt – und der alte Judengott wankte. Die Kirchen indes wollten ihre Macht nicht hergeben, behinderten den Fortschritt mit Verfolgung, und als das nicht half, modifizierten sie einfach ihre abstruse Weltsicht, erhoben Jahwe zum Schöpfer des Universums ihre Leichenmoral als gültig auch für Aliens (schade, dass uns keine Aliens besuchen kommen).
Welche Folgen das christliche Denken gezeitigt hat, läßt sich in seiner ganzen Breite am Mittelalter ablesen. Zwölfhundert Jahre lang erstickte unter dem Leichentuch angewandter christlicher Nächstenliebe jede geistige und wissenschaftliche Entwicklung. Das Christentum hat sich damit mehr als deutlich als Irrlehre erwiesen, trotzdem gab es starke Interessenverbände, damit es überlebt. Das bezeugen heute die über eine Milliarde Anhänger des katholizismus – und damit ihre falsche Stellung zum Weltzusammenhang.
Machterhalt bestimmt mehr denn je politisches Handel. Die Beschwörung der kollektiven Schuld der Deutschen und daraus abgeleitet, das Recht, die Bevölkerung mit Antisemitismusvorwürfen einzuschüchtern, haben den Status ewiger Selbstverständlichkeit erreicht – und die Universalität des „Gottesvolks“ dogmatisiert. In dem Augenblick nämlich, wo ein Teil des Irrglaubens beschworen wird, sei es durch Anrufung des alleinigenden Gottes, des Sohnes, der christlichen Ethik oder des Satans, ergreift der Irrglaube das Ganze und übernimmt die Herrschaft des Unterbewußtseins; der Mensch stürzt zurück in den bipolaren Glauben: Himmel und Hölle, und argumentiert unterbewußt aus scheibenförmiger Weltsicht: Wunder über Wunder! So entzieht man sich der Verantwortung und landet im reaktionären mittelalterlichen Geist!
Wo ein irriger Glaube grassiert, wird die Wissenschaft das nächste Opfer. Das falsche Gottesbild lenkt aus dem Unterbewußtsein Denken und Handeln. Deshalb verbreitet sie ihrerseits irrige Postulate, glaubt hinter jeder Erscheinung stecke eine erklärbare Ursache und sie sei berufen, die aufzudecken.
Das Universum aber kann nicht aus einem extrem verdichteten Punkt entstanden sein und dehnt sich deshalb nicht aus. Lichtgeschwindigkeit ist eine Fiktion. Um eine Ausdehnung zu messen, müsste der Wissenschaftler sein Messgerät hinausschaffen und bräuchte weitere Universen als Vergleich – und die werden nie nachweisbar sein, denn der Mensch bleibt der Gefangene dieses Universums für alle Ewigkeit.
Das menschliche Bewusstsein ist wegen seiner Gebundenheit also gar nicht in der Lage, das Universums vollständig zu erklären. Er mangelt ihm an Überblick, er kann nur raten!
Tatsächlich ist der mythologische Glaube an die Geburt des Universums aus gewaltigen Urkräften viel wahrscheinlicher. Zudem impliziert diese Vorstellung auch die einer an den Fortschritt angepaßte Moral, die selbst im Kontakt mit Aliens ihre Gültigkeit behielte.
Doch wie einst Narkissos die Liebe der Bergnymphe Echo nicht erhörte, weil er sich in sein Spiegelbild verliebt hatte, so hängt der Wissenschaftler selbstverliebt an seiner Urknalltheorie (der Christ am Irrglaube) – und hinter ihm magert die Wahrheit zu Stein.
Beispiele fehlender Moral findet man zu Hauf, sei es die Genmanipulation, die schleichende Vergiftung des Planeten, die Atombombe, den Gulag, das KZ - der technische Fortschritt entwickelte sich abgelöst aller anpassungfähiger Moralität und ist zum allesverschlingenden Monstrum gewuchert.
Der Mensch will gerne glauben, daß die modernen Erkenntnisse Ausfluß seiner überragenden Intelligenz gewesen seien. Doch was ist das für eine Intelligenz, die Kriege führt, foltert, mordet und sich jeden Tag mehr die Lebensgrundlage zerstört?
Der Aufbruch zu neuen Horizonten war in Wirklichkeit ein Rückzug in die Grotten des Mittelalters. Intelligenz ist unmittelbar abhängig von Moral. Wo der Verstand vorwärts drängt und Moral sich zurücksehnt in die Zeit rigider Unterdrückung und Fortschrittsfeindlichkeit, spaltet sich das Bewußtsein und das Irresein wütet wie der Schimmelpilz an den feuchten Wänden von Kerkermauern.
Ohne Moral läuft nichts. Wer irrige Glaubenssätzen nicht überwindet, ist Opfer seiner Süchte und Leidenschaften. Sie dominieren seinen Verstand und lassen ihn immer solche Rechtfertigungen ziehen, welche die Süchte befriedigen. Wer an Dingen festhält, die nicht tragen, bleibt dumm, eqal, wie viele Erfindungen er macht, oder wie sehr er sich verherrlicht – und er wird die Folgen der Dummheit unter Bedauern zu tragen haben. Das gilt für den Einzelnen wie für die Masse.
Wie gesagt, ich stelle hier keine völlig neuen Thesen auf. Was ich angefügt habe und behaupte, daß die kopernikanische Wende kein Bewußtseinsinhalt geworden ist. Und daß der reaktivierte Christusglaube die Ausrottungsphantasien des Alten Testaments zum integralen Bestanteil des Unterbewußten macht und so das Denken und Handeln von Politik und der Massen kontrolliert. .
Der Mensch konnte zwar technisch die Neuzeit betreten, doch moralisch lebt er im Mittelalter. Dafür braucht man sich nur die globalen Menschenrechts- und Gesetzesbrüche nach 15 Hundert anzuschauen: Kriege, Gulags, KZs, Folterkeller, Atombomben, Umweltzerstörung, das Monster wurde größer, aber nicht moralischer.
Das erneuerte Christentum hat also nichts verändert. Die Inquisition ist allgegenwärtig, sie hat ihrem Teufel nur einen anderen Namen gegeben: politische Korrektheit, und wer die nicht hat, hat's schwer, wie auch Richard Dawkins beklagt.
Wer die Realität leugnet, lebt unangepaßt an ihre Gebote, macht sich und anderen das Leben zur Hölle, und wenn ganze Kontinente von diesem Irrglauben befallen sind, ist der Untergang nah.