Bussi Hansi.
http://orf.at/080223-22140/index.html (Archiv-Version vom 26.02.2008)Und da der ORF nicht oder nur schlampig archiviert, eine Runde c&p:
(mach ich sonst eh nur äußerst selten : )
Die geplante deutsch-russische Ostseepipeline von Sankt Petersburg ins ostdeutsche Greifswald könnte nach Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben.
Das vom russischen Energiekonzern Gasprom geführte Nord-Stream-Konsortium erwäge, die Pipeline vor ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2011 mit 2,3 Milliarden Liter einer Lösung aus giftigem Glutaraldehyd zu spülen, berichtete das Magazin am Samstag.
Anfrage der Grünen
Das Abwasser solle anschließend in die Ostsee gepumpt werden. Solche Pläne seien den deutschen Behörden grundsätzlich bekannt, zitiert der "Spiegel" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl.
Glutaraldehyd als Bakterienkiller
Glutaraldehyd werde als Bakterienkiller verwendet und habe insbesondere auf Wasserorganismen eine stark giftige Wirkung, hieß es in dem Bericht weiter.
Nord Stream wolle die Chemikalie verwenden, um die Pipeline-Innenseiten zu säubern. Die Einleitung von Glutaraldehyd werde dann in ein ohnehin schon besonders empfindliches und gefährdetes Ökosystem erfolgen.
Alternativen werden geprüft
Allerdings prüft Nord Stream auch Alternativen zur Giftlauge, heißt es. Im Aufsichtsgremium des Konsortiums sitzt neben Vertretern des Energiekonzerns E.on und des Chemieriesen BASF auch Ex-Kanzler Gerhard Schröder.
Die Grünen forderten Schröder auf, in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied der Pipeline-Gesellschaft das Vorhaben zu verhindern.
Das Betreiberkonsortium
Das Betreiberkonsortium Nord Stream wurde vom russischen Gasmonopolisten Gasprom sowie dem deutschen Energiekonzern E.ON und der BASF-Tochter Wintershall gegründet. Im November 2007 stieg auch die niederländische Gasunie ein.
Die Jahresleistung der Ostsee-Pipeline soll in der ersten Phase rund 27,5 Mrd. Kubikmeter betragen und später durch den Bau eines zweiten Stranges verdoppelt werden.
Heftiger Widerstand
Das Projekt wird vor allem von Polen und den drei baltischen Staaten heftig kritisiert. Für diese Länder bedeutet die Ostsee-Pipeline unter anderem den Entgang von Einkünften aus dem Erdgas-Transit sowie eine stärkere Abhängigkeit von Erdgaslieferungen direkt aus Russland.
Insbesondere diese Länder fordern den Bau einer Pipeline auf dem Landweg.
"Beschreibung der Umweltkonsequenzen fehlen"
Umweltbedenken sind bei dem Projekt nichts Neues. Der schwedische Umweltminister Andreas Carlgren forderte bereits eine umfassende Vervollständigung der offenbar lückenhaften Unterlagen, um das Bauansuchen für die Pipeline durch schwedische Gewässer behandeln zu können.
Es fehle "unter anderem" eine Beschreibung der Umweltkonsequenzen für den gesamten Verlauf und Informationen zu Alternativen.
Finnland fordert alternative Routen
Auch Finnland forderte im Februar die Erwägung eines alternativen Verlaufes in größerer Entfernung von der finnischen Küste.