Petrogrenzgänger D - A
10.03.2005 um 21:17Tanktouristen bringen Geld und Emissionen
Studie: 30 Prozent der Verkehrsemissionen entfallen auf Tanktourismus.
Vor den negativen Auswirkungen des Tanktourismus, vor allem aus Deutschland, auf die Entwicklung der CO2-Emissionen in Österreich warnt eine neue Studie im Auftrag des Umweltministeriums.
Demnach entfielen 2003 fast 30 Prozent oder 7,3 Millionen Tonnen der Österreich zugerechneten Verkehrsemissionen auf den Tanktourismus aus dem Ausland.
Verkaufter Treibstoff als Grundlage
Der Kohlendioxid-Ausstoß ist den Schätzungen zufolge in Österreich seit 1990 um fast 70 Prozent gestiegen. Grundlage für die Berechnung der Verkehrsemissionen ist die Menge an verkauftem Treibstoff im Inland.
Diskrepanz zu Inlandsverbrauch
Würde stattdessen nur der tatsächliche Inlandsverbrauch gemessen, wären die Verkehrsemissionen im selben Zeitraum nur um rund 17 Prozent gestiegen, heißt es in der Studie.
800 Mio. Euro für die Finanz
Die Einnahmen aus dem Tanktourismus für den Fiskus betragen laut Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) rund 800 Mio. Euro.
Durch das im Februar in Kraft getretene Klimaschutzabkommen von Kyoto haben sich die Industrieländer verpflichtet, ihre Treibhausgase zu senken. Für Österreich beträgt die vorgeschriebene Reduktion 13 Prozent.
Mehr Emissionen als tatsächlich verursacht
Abgeschätzt wurden von den Autoren - das Planungsbüro Trafico Verkehrsplanung, die TU Graz und die Energieverwertungsagentur (EVA) - auch Auswirkungen auf den gemessenen Anstieg anderer Schadstoffe.
Generell sei festzuhalten, dass "infolge der Vereinbarung, dass jeder Staat in der Emissionsinventur den gesamten verkauften Treibstoffsatz heranziehen muss, für das Jahr 2003 bei CO2 um 29 Prozent, bei NOx (Stickoxiden) um 21 Prozent und bei Partikeln um 25 Prozent höhere Emissionen angegeben werden, als tatsächlich im Inland durch den Straßenverkehr verursacht werden".
Deutsche tanken im "billigen" Österreich
Dabei konzentriert sich der Tanktourismus laut Studie vor allem auf den österreichischen Grenzabschnitt zu Deutschland, da die Treibstoffe in dem Nachbarland auf Grund der höheren Mineralölsteuer deutlich teurer sind.
Diesel lockt demnach mehr Tanktouristen über die Grenze nach Österreich als Benzin. So hätten Käufe aus dem Ausland zuletzt einen Anteil von 30 Prozent erreicht. Bei Benzin liege der Anteil mit über 20 Prozent etwas niedriger, da in diesem Fall vor allem Privatkunden aus dem Ausland vom Tanktourismus Gebrauch machten.
Teurerer Sprit als Lösung?
Mit der Einführung des Euro als Bargeld 2002 habe sich der Trend zudem verstärkt. Würde es gelingen, die Preisdifferenz zu den Nachbarstaaten bis 2010 schrittweise abzubauen, würde das Österreich etwa fünf Millionen Tonnen CO2-Emissionen in der Emissionsinventur ersparen, lautet ein Ergebnis der Studie.
(Quelle: orf.at)
become
Studie: 30 Prozent der Verkehrsemissionen entfallen auf Tanktourismus.
Vor den negativen Auswirkungen des Tanktourismus, vor allem aus Deutschland, auf die Entwicklung der CO2-Emissionen in Österreich warnt eine neue Studie im Auftrag des Umweltministeriums.
Demnach entfielen 2003 fast 30 Prozent oder 7,3 Millionen Tonnen der Österreich zugerechneten Verkehrsemissionen auf den Tanktourismus aus dem Ausland.
Verkaufter Treibstoff als Grundlage
Der Kohlendioxid-Ausstoß ist den Schätzungen zufolge in Österreich seit 1990 um fast 70 Prozent gestiegen. Grundlage für die Berechnung der Verkehrsemissionen ist die Menge an verkauftem Treibstoff im Inland.
Diskrepanz zu Inlandsverbrauch
Würde stattdessen nur der tatsächliche Inlandsverbrauch gemessen, wären die Verkehrsemissionen im selben Zeitraum nur um rund 17 Prozent gestiegen, heißt es in der Studie.
800 Mio. Euro für die Finanz
Die Einnahmen aus dem Tanktourismus für den Fiskus betragen laut Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) rund 800 Mio. Euro.
Durch das im Februar in Kraft getretene Klimaschutzabkommen von Kyoto haben sich die Industrieländer verpflichtet, ihre Treibhausgase zu senken. Für Österreich beträgt die vorgeschriebene Reduktion 13 Prozent.
Mehr Emissionen als tatsächlich verursacht
Abgeschätzt wurden von den Autoren - das Planungsbüro Trafico Verkehrsplanung, die TU Graz und die Energieverwertungsagentur (EVA) - auch Auswirkungen auf den gemessenen Anstieg anderer Schadstoffe.
Generell sei festzuhalten, dass "infolge der Vereinbarung, dass jeder Staat in der Emissionsinventur den gesamten verkauften Treibstoffsatz heranziehen muss, für das Jahr 2003 bei CO2 um 29 Prozent, bei NOx (Stickoxiden) um 21 Prozent und bei Partikeln um 25 Prozent höhere Emissionen angegeben werden, als tatsächlich im Inland durch den Straßenverkehr verursacht werden".
Deutsche tanken im "billigen" Österreich
Dabei konzentriert sich der Tanktourismus laut Studie vor allem auf den österreichischen Grenzabschnitt zu Deutschland, da die Treibstoffe in dem Nachbarland auf Grund der höheren Mineralölsteuer deutlich teurer sind.
Diesel lockt demnach mehr Tanktouristen über die Grenze nach Österreich als Benzin. So hätten Käufe aus dem Ausland zuletzt einen Anteil von 30 Prozent erreicht. Bei Benzin liege der Anteil mit über 20 Prozent etwas niedriger, da in diesem Fall vor allem Privatkunden aus dem Ausland vom Tanktourismus Gebrauch machten.
Teurerer Sprit als Lösung?
Mit der Einführung des Euro als Bargeld 2002 habe sich der Trend zudem verstärkt. Würde es gelingen, die Preisdifferenz zu den Nachbarstaaten bis 2010 schrittweise abzubauen, würde das Österreich etwa fünf Millionen Tonnen CO2-Emissionen in der Emissionsinventur ersparen, lautet ein Ergebnis der Studie.
(Quelle: orf.at)
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