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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

14 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Religion, ART ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
saycheese Diskussionsleiter
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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:09
Ich bin ein rationaler und gleichzeitig sehr emotionaler Mensch. Und daher bin ich miroftmals nicht sicher für welchen Lebensstyle ich mich entscheiden soll. Eigentlich binich aufgrund eigener Nachforschungen defintiv ungläubig, wobei ich aber keine höhereEnergie die uns geschaffen haben könnte ausschließe. Trotz meiner Überzeugung verspüresehr oft den Drang danach logische Gründe für das existieren eines Schöpfergottes zusuchen. Innerlich wünsche ich mir vom Gegenteil überzeugt zu werden, weil ich z.B. dannwüsste es gäbe ein Paradies in welches man aufgrund eines guten Lebens kommen könnte.Meine naturwissenschaftlichen Forschungen lassen aber all mein Wunschdenken wieSeifenblasen zerplatzen(z.B. die Adam-Eva These abgeschossen durch den Darvinismus).
Inzwischen bin ich mir nicht sicher ob meine Sehnsucht nur eine Art Angstabbau vordem Tod ist??? Oder doch der höhere Sinn meines Lebens der mir unbewußt immer wiederversucht den Weg zu weisen??

Dieses Wechselbad(Rational/Emotional) macht michunausgeglichen.
Vielleicht kann eure Meinung mir weiterhelfen.

Danke


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:14
moin

du hast normalpubertäre probleme.
bist du der meinung,
dass deiseeinen mysteriösen hintergrund habe4n ?

buddel


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:17
Auch wenn wir diese Thematik schon wer weiss wie oft durchgehechelt haben - sie findetimmer wieder Freunde!

Diese Theorie erfreut sich bei Agnostikern grosserBeliebtheit. Auch materialistisch orientierte Reduktionisten sind begeisterte Anhängerdieses Postulats.

Religiös orientierten Menschen ist diese Argumentation einGräuel!

Ich freue mich schon auf eine rege Debatte mit den immer gleichenProtagonisten -gg*


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:20
Hmm, ich seh schon etienne vor Freude springen...

Aber Jafrael hat Recht, dieseThematik wurde hier schon zigmal auf immerwieder belustigende Art und Weise durchgekaut.Aber lassen wir den Newbies den Spass...


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saycheese Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:30
du hast normalpubertäre probleme.
bist du der meinung,
dass deise einenmysteriösen hintergrund habe4n ?

buddel

dachte ich früher auch. aberbin schon 26 und dieses Hin und her im Kopf hört nicht auf. Mysteriös ist da überhauptnichts. Ich glaub du missverstehst mich da.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 02:36
@bluetaurus

"etienne" springt nicht mehr - jetzt springt er als "Queens"! -gg*


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 03:01
@saycheese,
Um mal direkt auf die Frage zu antworten :

"Die Vorstellungeiner zeitüberdauernden oder unsterblichen Seele, wie sie in vielen Mythen und Religionender Menschheit vorkommt, darf als plausibler Erklärungsansatz für existentielle Zweifelund damit verbundene Ängste des Frühmenschen angesehen werden." (Psychologie alsWissenschaft, S.14, 2006)

Aber ich kenn das, mir gehts ziemlich ähnlich, undvielleicht hilft es dir weiter wenn ich dir schreibe zu was mich meine Selbsterforschunggeführt hat :
Ich hab bei mir das Gefühl, das der Glaube (an was auch immer) oft einehalbbewusst empfundene Schwäche kompensieren soll. Man fühlt sich unfähig das eigeneLeben in der Hand zu haben und um diese empfundene unfähigkeit aufrechtzuerhalten (sieerfüllt schliesslich irgendeinen befriedigenden Aspekt, sonst wäre sie nicht da) flüchtetman sich in Ängste vor unausweichlichem Schicksal, beispielsweise dem Tod. Man nimmt andas man an dem Schicksal das einen beherrscht sowieso nichts ändern kann, aber einanderer Teil von einem will das nicht anerkennen und umgeht den eigenen Widerstand indemer sich zu einer Religion flüchtet. Die Religion ist schliesslich bequem : Sie nimmteinem die Verantwortung für das eigene Leben, die nun in angeblich höherem ruht. Ist eseine Angst vor Verantwortung, die uns zum Glauben treibt ? Vielleicht.

Ich willdamit nicht widersprechen, das es nicht tatsächlich einen höheren Sinn gibt. Abermeistens sucht man diesen höheren Sinn aus recht niedrigen Beweggründen, und dieserBeweggrund heisst meistens Angst. Sollte es tatsächlich einen höheren Sinn geben, müssenwir ihn unbefangen und frei von Angst suchen.
Und ich finde was das wichtigste ist :Man darf niemals eine erkenntnis, die man selbst über sich gemacht hat abstreiten, manmuss sie erstmal als wahr annehmen und dann überprüfen ob es wirklich stimmt.
Ichwürde dir auch raten hier anzusetzen : Nimm an, das Religion für dich wirklich Angstabbauvor dem Tod ist. Und dann versuch ohne vorurteile auf gedeih und verderb herauszufinden,ob das wirklich stimmt und ob es die ganze wahrheit ist oder ob etwas tieferesdahintersteckt. Das wäre mein Ratschlag...


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 03:16
Ich gebe zu bedenken, dass es Kulturen gibt und gegeben hat in denen die typischwestliche Angst vor dem Tod nicht DIE Rolle spielt, wie wir das gerne feststellen undauch gleich immer für alle gültig postulieren!.

Aber auch DIESE Völker habenReligionen entwickelt. Kaum bestreitbar vor allem der Versuch die Fragen nach dem WOHERdem WARUM und WOHIN zu beantworten. DAS ist für mich und viele gebildete Menschen derUrsprung religiösen Empfindens: Das Staunen über die Welt und den reflektiven Geist desMenschen.

Die Welt - das Sein zu verstehen in dem wir uns selbst verstehen alsoin uns gehen - oder das Äussere erforschen um das selbe Ziel zu erreichen? Beide Wegesind gegangen worden. Mit vergleichbar grossem Erfolg. Seit einigen Jahrzehnten istfestzustellen dass sich die Erkenntnisse beider Wege annähern. Belege dafür sind dieVeröffentlichungen gosser Physiker und spiritueller Lehrer des letzten Jahrhunderts.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 03:31
@jafrael,
du hast recht, in anderen Studien wird auch erwähnt das Religionbeispielsweise dazu dient sich die Kontinuität des eigenen Ich-Erlebens zu erklären (d.h.ich war gestern ich, ich bin heute ich, ich werde auch morgen noch ich sein). Es gibtauch haufenweise andere Studien, und vermutlich haben die meisten davon genauso wie duwenigstens ein bisschen recht.

Dazu fällt mir gerade die Bedürfnisskala vonweiss-nimmer-wie-er-hiess ein *g* ie postuliert, das ein Mensch das unterste Bedürfniseinigermaßen befriedigt haben muss, damit das Bedürfnis darüber erwacht. DieseBedürfnisskala kann Religion zwar nicht erklären, aber ich finde sie in dem Zusammenhangsehr interessant. Die Skala lautet (mit dem niedrigsten Bedürfnis angefangen) :

Physiologische Bedürfnisse (Hunger, Durst etc.)
Sicherheit
Liebe
Anerkennung
Selbstverwirklichung
Transzendenz

(ich hoffe ich habkeins vergessen, kommt mir gerade aber irgendwie so vor o.O Egal)

Dasinteressante daran ist, das Transzendenz das höchste Bedürfnis darstellt. Angenommendiese Skala spiegelt einigermaßen die realen gegebenheiten wieder, würde das vermutlichbedeuten, dass das Bedürfnis nach Transzendentem und nach Religion ein integralerBestandteil des Menschen ist, der nicht erst durch Angst oder anderes ausgelöst werdenmuss.

Übrigens hat nach Erich Fromm der Mensch ein Trauma von dem Gefühl desgetrenntseins von der Mutter bei der Geburt, das in einem lebenslangen Gefühl derisolation resultiert, das der Mensch durch Religion und liebesbeziehungen zu kompensierenversucht um wieder Teil von etwas zu werden. Kann man glauben oder auch nicht, ist inseinen Büchern aber recht logisch entwickelt ;)


"Die Welt - das Sein zuverstehen in dem wir uns selbst verstehen also in uns gehen - oder das Äussere erforschenum das selbe Ziel zu erreichen? Beide Wege sind gegangen worden. Mit vergleichbar grossemErfolg. Seit einigen Jahrzehnten ist festzustellen dass sich die Erkenntnisse beider Wegeannähern. Belege dafür sind die Veröffentlichungen gosser Physiker und spirituellerLehrer des letzten Jahrhunderts."

Das ist im Grunde auch meine Hauptansicht -Religion und Wissenschaft sind zwei Seiten derselben Medaille, sie gehen zwarunterschiedliche Wege, aber doch wollen sie dasselbe erreichen und bedeuten für denMenschen im Grunde dasselbe.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 03:59
@Mindgame

Schön! Ich mag den Fromm, Erich ja auch und hole mir oft bei ihm Rat.

Aber was diese Aussage angeht, da bin ich nicht mit ihm einig. Denn den Mangelan Kind/Mutter-Nähe erzeugt unsere Kultur doch eher dadurch, dass bei uns seit langerZeit die Kleinkinder nicht mehr ständig am Leib getragen werden. DAS verursacht m. E.eher denTrennungsschmerz als die Geburt. Die Erfindung des Kinderwagens hat sich imÜbrigen im prüden Viktorianischen Zeitalter durchgesetzt.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 04:03
Jafrael@


Ich würde nicht sagen dass es die Ursache ist, vielmehr sehe ichdas als Konsequenz der emotionalen Entfernung vom Kind und das wiederum lässt dieemotionale Distanz weiter größer werden.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 04:09
@al-chidr

Kommt letztlich aufs Gleiche heraus. Kann sein dass Deine Definitiondie korrektere ist.


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 14:43
Endlich sind wir im Zeitalter des Wassermanns angelangt und nun wollen Alle zu zweifelnbeginnen ?

Ging zwar etwas schneller als erwartet, aber naja...

Wobleiben denn die ganzen starken Frauen, die Lichthelferinnen und Mütter ?

Ichglaube auch wenn ich schon fast Richtung psychotisch wirke nochimmer daran, dass wirkünftig wieder vor harten Fragen des wirklichen Existenkampfes stehen, vielleicht machtmich das gerade doch irgendwie stark, dass ich tozallem noch glauben kann. Irgendwie istmein Glaube die Hoffnung, an die Freiheit und die Liebe (auch wenn ich mich mitunteretwas derb ausdrücke, oder auch mal schlicht was verpeil !)...ich glaube dass diesesChaos also das innere einfach mit dazugehört, wenn man seinen eigenen Glauben finden will!

Lieben Gruss Sis


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Ist Religion eine Art Angstabbau vor dem Tod

06.07.2006 um 14:55
"God is a symbol to measure our pain" sagte ja schon John Lennon.

Ich denke abernicht, daß die Antwort so einfach ist Jafrael hat da sehr gute Gedanken formuliert findeich.


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