Tussinelda schrieb:Ich möchte den mal sprechen, der ganz persönlich, ohne es zu wollen, jetzt wegen einem Flüchtenden weniger Geld hätte.
Die objektiven Einschränkungen sind sicherlich vorhanden, aber - bezogen auf den Einzelnen - gering. Geld, das für Flüchtlinge ausgegeben wird, kann irgendwo anders nicht ausgegeben werden. Menschen, die Krieg erlebt haben und mit anderen kulturellen Werten aufgewachsen sind, bedeuten grundsätzlich Risiken, die vorher nicht da waren.
So etwas kann man nicht wegdiskutieren und sollte es auch nicht versuchen.
Jedoch ist die Frage, was es wert ist, in solchen Extremsituationen das Leid zu lindern.
Nur wenige können erahnen, was es wirklich bedeutet, wenn das eigene Leben derart den Bach runter geht. Wenn alles, was Dir gehört und jegliches Sicherheitsgefühl weg ist. Weil echte Risiken das Leben unmittelbar bedrohen.
Das ist alles weit weg und alles sehr vage. So schlimm wird es schon nicht sein.
Aber es ist schlimm. Nicht ein bisschen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Und dem stehen vergleichsweise geringe Einschränkungen gegenüber, die wir als Helfer zu tragen haben. Es ist ein bisschen Geld und eine kleine Risikoerhöhung (rational betrachtet).
Aber es ist eben ein psychologisches Problem. Für jemand, der uns nahe ist, den wir kennen, würden wir relativ viel aufgeben, um dessen Leid zu lindern. Doch je weiter diese Person weg ist, desto abstrakter wird es und recht schnell führt selbst enormes Leid nur noch zu einem Schulterzucken.