Rassismus

Atrox schrieb:Das ist halt ein Tradeoff und eine allgemeine Bodycam-Pflicht für Polizisten halte ich für eine Verschiebung der Grenze hin zum Überwachungsstaat.

und hat nix mit Rassismus zu tun. Noch einmal, es geht hier um Rassismus und nicht um angeblich vorverurteilte oder generalverdächtigte Polizisten. Also, wie willst Du Rassismus bei der Polizei bekämpfen?

Atrox schrieb:Das ist halt ein Tradeoff und eine allgemeine Bodycam-Pflicht für Polizisten halte ich für eine Verschiebung der Grenze hin zum Überwachungsstaat.

Deine Paranoia in allen Ehren. Diese Meinung sei dir unbenommen, die ist halt ein Gefühl und gegen Gefühle kann man nicht argumentieren.

Aber eine Bodycam ist natürlich nur an, wenn der Polizist im Dienst ist. Da wird dem Polizisten nichts von seiner Privatsphäre genommen, insofern finde ich den Hinweis auf einen Überwachungsstaat albern.

Aber gut, ist deine Meinung.

Tussinelda schrieb:Also, wie willst Du Rassismus bei der Polizei bekämpfen?

Durch ignorieren und tot schweigen?

Atrox schrieb:durch Aufklärung und politische Bildung

Das wird auch mit Bodycams nicht überflüssig.

Tussinelda schrieb:Also, wie willst Du Rassismus bei der Polizei bekämpfen?

Jedenfalls nicht mit Bodycams.

Groucho schrieb:Aber eine Bodycam ist natürlich nur an, wenn der Polizist im Dienst ist. Da wird dem Polizisten nichts von seiner Privatsphäre genommen, insofern finde ich den Hinweis auf einen Überwachungsstaat albern.

Auch im Dienst geht ein Polizist mal aufs Klo. Oder wechselt private Worte mit dem Streifenkollegen. Die Grundrechte (z.B. Art. 1 GG) gelten auch für Polizisten.

Groucho schrieb:Durch ignorieren und tot schweigen?

Und ich dachte du schaffst es mal einen Beitrag ohne selten dumme Unterstellung (wenn auch getarnt als Frage). Ignorieren sollte man es nicht. Aber Feuer mit Feuer bekämpfen hat in der Geschichte selten dazu geführt, dass irgendwas besser wird.

Ich frage mal in die Runde, um hier das ein oder andere Logikloch zu verbildlichen: Wenn ich Guantanamo ablehne, finde ich dann Terroranschläge toll?

SpoilerNatürlich nicht.

Groucho schrieb:Da wird dem Polizisten nichts von seiner Privatsphäre genommen, insofern finde ich den Hinweis auf einen Überwachungsstaat albern.

zumal der Polizist an sich ja nicht einmal gefilmt wird. Sondern seine Interaktion mit anderen Menschen. und genau die, die Bodycams zum Schutz von Polizisten wollen, die wollen nicht, dass Bodycams auch zum Schutz von Bürgern verwendet werden, ist immer wieder interessant.

Atrox schrieb:Jedenfalls nicht mit Bodycams.

super Antwort, so gehaltvoll.

Atrox schrieb:Ich frage mal in die Runde, um hier das ein oder andere Logikloch zu verbildlichen: Wenn ich Guantanamo ablehne, finde ich dann Terroranschläge toll?

das Logikloch ist Dein Vergleich, denn der passt nicht.

Tussinelda schrieb:das Logikloch ist Dein Vergleich, denn der passt nicht.

Naja, wenn ich die Beiträge von @Groucho (nicht erst seit heute) lese, passt der Vergleich schon so.

Tussinelda schrieb:super Antwort, so gehaltvoll.

Naja, wenn ich DIE Lösung hätte, würde ich wohl kaum hier im Forum über das Thema diskutieren, sondern irgendwo bei der Polizeigewerkschaft. Aber man muss keinen besseren Vorschlag haben, um einen Vorschlag schlecht zu finden.

Atrox schrieb:Oder wechselt private Worte mit dem Streifenkollegen.

Ja mei, ist das denn überhaupt erlaubt? Ich dachte

borabora schrieb:Privat u. Arbeit sollte man bekanntlich immer trennen

Gilt denn die Regel nur für Religiöses aber für private Gespräche nicht?

Atrox schrieb:Auch im Dienst geht ein Polizist mal aufs Klo.

Alles klar, du willst mal wieder nicht ernsthaft diskutieren.....

Bin raus ,was dich betrifft.

Groucho schrieb:Bin raus ,was dich betrifft.

Würde ich doch nur jedes Mal einen Euro bekommen, wenn du das sagst...

peekaboo schrieb:Ja mei, ist das denn überhaupt erlaubt?

Ich habe die Aussage nicht getroffen.

Atrox schrieb:Naja, wenn ich DIE Lösung hätte, würde ich wohl kaum hier im Forum über das Thema diskutieren, sondern irgendwo bei der Polizeigewerkschaft. Aber man muss keinen besseren Vorschlag haben, um einen Vorschlag schlecht zu finden.

ich habe auch nicht nach DER Lösung gefragt, ich habe nur gefragt, wie Du denn Rassismus bei der Polizei bekämpfen würdest. Immerhin Bodycams hast du verworfen, aus meiner sicht aus fadenscheinigen Gründen, aber Du hast eine Meinung dazu. Allerdings keine Meinung, wie man denn sonst vorgehen könnte, Rassismus bei der Polizei betreffend? Naja, Hauptsache Polizei schützen, den Bürger muss man ja keinesfalls vor der Polizei schützen, so kommt das rüber bei mir.

@Tussinelda

Nicht nur die Polizei kann rassistisch sein, sondern auch die Rossmann-Kassiererin. Also müsstest du schon jeden mit einer Bodycam versehen, wenn du wirklich Rassismus bekämpfen möchtest. Anderenfalls hat es halt diesen Anstrich, dass es nicht gegen Rassismus, sondern gegen die Polizei gehen soll. Dann eben auch gegen nicht-rassistische Polizisten.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich die Polizei schützen will. Ich will unbescholtene Menschen vor grundloser Überwachung schützen. Das ist schon ein Unterschied.

@Atrox
nein, muss ich nicht. Warum auch? Die Polizei hat einen besonderen Status, das ist der Unterschied. Sie soll schützen, helfen, Gesetze durchsetzen, Gesetzesverstösse verhindern, aufklären, sie muss neutral sein, um dies zu tun und sollte selbst nicht straffällig werden, im Dienst nicht gegen Gesetze verstossen. Denn sie ist für jeden einzelnen Bürger zuständig. Ich muss nicht zu Rossmann gehen, um es mal ganz salopp zu sagen, aber ich kann nicht einfach entscheiden, mich nicht von der Polizei kontrollieren, anhalten etc zu lassen, ich kann auch nicht verhindern, ggf. auf die Polizei angewiesen zu sein. Damit jeder Bürger das gleiche Vertrauen in die Polizei haben kann, ist es unerlässlich, dass die Polizei auch vertrauenswürdig handelt, jedem Menschen gegenüber. Und demzufolge muss es eine Kontrolle geben.

AUFGABEN
Der Mensch steht im Mittelpunkt

Die Polizei muss viele unterschiedliche Aufgaben bewältigen. Wichtig ist dabei immer: Der Mensch steht im Mittelpunkt. In dieser Rubrik findest du alles über die verschiedenen Arbeitsbereiche der Polizei...........
Die Beamten des Streifendienstes sind immer unterwegs und halten rund um die Uhr für deine Sicherheit die Augen offen.

ah ja......wüßte nicht, dass dies die Aufgabe einer Rossmannmitarbeiterin wäre. Es wäre dahingegen aber wünschenswert, wenn jeder Bürger sich darauf verlassen könnte, dass er sicher ist, wenn er mit der Polizei zu tun hat.
https://www.xn--polizeifrdich-3ob.de/deine-polizei/aufgaben.html

@Tussinelda

Das ist argumentativ durchaus zugänglich. Dann muss man aber auch erwähnen, dass man damit nicht nur Rassismus bekämpft, sondern allgemeines Fehlverhalten. Ebenso bekämpft es nicht Rassismus im Allgemeinen.

Trotzdem müssen auch bei der Polizei Unschuldsvermutung und Datenschutz gelten.

Anbei ist da noch ein ganzer Rattenschwanz an praktischen Problemen. Der ganze Kram muss ja gespeichert und verwaltet werden. Da die Bodycam auch für Innendienstler oder Kripo-Beamte gelten müsste, wären auch sehr sensible Daten von Geschädigten auf Band. Vergewaltigungsopfer haben es schon schwer genug ohne, dass sie bei der Anzeige gefilmt werden.

Also sind wir wieder bei dem, was ich ursprünglich sagte: Es ist ein Tradeoff. Und da ist die Linie wohl tatsächlich eine Frage der persönlichen Meinung.

Atrox schrieb:Nicht nur die Polizei kann rassistisch sein, sondern auch die Rossmann-Kassiererin.

Nicht nur die Polizei kann zu unrecht des Rassismus beschuldigt werden sondern auch die Rossmann Kassiererin.
Um beide gehts dann wahrscheinlich nicht in diesem Thread, denke ich.

Allgemein:
Ich denke auch, jeder Mensch reagiert sensibel, wenn er Diskriminierung erlebt und frage mich oft:

Was haben Schutzmänner zu der Zeit gemacht(?), als rund 10 Jahre lang das Blutschutzgesetz galt. Das Gesetzbuch war ja zweifellos rassistisch bis zum gehtnichtmehr!
Wie sind Menschen darauf gekommen, sich dem Gesetz unter Lebensgefahr zu widersetzen= richtig zu verhalten, statt sich (scheinbar) gesetzestreu zu verhalten?
Darüber, wie sich unter diesen über 10 Jahre lang andauernden Umständen Schutzleute dazu verhalten haben, habe ich daran gemessen, dass die Bezeichnung Schutzmann in meiner frühen Kindheit noch gebräuchlich war(Respekt!), viel zu wenig gefunden!
Ich denke:
Diesem Schweigen haben wir unserer Sprachlosigkeit zu Rassismus "viel zu verdanken"

Jetzt wird Rassismus weggeredet. Meine Meinung!

@Atrox
wo sage ich denn, dass die Unschuldsvermutung nicht gelten darf? Und Datenschutz, gerne, jeder Polizist kann sich jederzeit kurz abmelden, wenn er pinkeln geht oder Pause macht. Mir geht es darum, dass Rassismus innerhalb der Polizei wahrgenommen werden muss, anerkannt werden muss, dass es ihn gibt und Mittel und Wege gefunden werden müssen, wie man Bürger davor schützt.
Es muss generell über Rassismus geredet werden und zwar den institutionellen/strukturellen, sowie den individuellen und es nicht immer gleich als absolute Zumutung aufgefasst werden, den Rassismus überhaupt zu erwähnen, und sofort die potentiellen Täter in Schutz zu nehmen, anstatt an die Opfer zu denken. Aber das ist hier ja Usus. Es kann nie mal um Rassismus und die Opfer von Rassismus gehen. Da muss man gleich auf mögliche, angebliche Opfer zu sprechen kommen, die dann beim Kampf gegen Rassismus im Dienst eine Bodycam tragen sollen.

eckhart schrieb:Jetzt wird Rassismus weggeredet. Meine Meinung!

wie immer eben.

Atrox schrieb:Trotzdem müssen auch bei der Polizei Unschuldsvermutung und Datenschutz gelten.

Datenschutz und Privatsphäre sind allgemein ziemlich nachrangig, wenn man bei der Arbeit ist.

Wenn du beispielsweise Arbeitsmittel wie Computer und Laptops verwendest, die du nicht für private Angelegenheiten verwenden darfst, steht dem Arbeitgeber keine gesetzliche Regel dabei im Weg diese zu überwachen.

Ebenso dreht sich die Unschuldsvermutung im Arbeitsverhältnissen oft um. Man wird für seine Dienste bezahlt und muss daher beispielsweise nachweisen, wie lange man gearbeitet hat, protokollieren, was man getan hat, etc.

Eine Bodycam die ähnlich einer Dashcam die letzten 2 und die nächsten 10 Minuten beispielsweise bei Verwendung bestimmten Equipments (Waffen, Handschellen, etc.) aufnimmt oder die auf Knopfdruck in bestimmten Situationen ausgelöst werden muss, ist einfach eine weitere Dokumentationspflicht und kein Problem mit dem Datenschutz.

@Tussinelda

Ich stimme dir in deiner Zielsetzung vollkommen zu, mir ist nur nicht jedes Mittel recht und das heißt nicht, dass mir Rassismus egal wäre.

interpreter schrieb:Datenschutz und Privatsphäre sind allgemein ziemlich nachrangig, wenn man bei der Arbeit ist.

Dafür trommeln die Betriebsräte aber immer ziemlich laut, wenn es um diese Themen geht ;)

Atrox schrieb:Dafür trommeln die Betriebsräte aber immer ziemlich laut, wenn es um diese Themen geht ;)

Wenn es irgendwie implizite gesetzliche Rechte wären, müssten sie dafür nicht trommeln. Es sind es nicht. Und wenn man daher was in dieser Hinsicht ändern wollte, ist das daher nur ein Paradigmenwechsel im Arbeitsverhältnis.

Tussinelda schrieb:Also, wie willst Du Rassismus bei der Polizei bekämpfen?

hatte er schon angesprochen (und ich gestern übrigens auch schon):

Atrox schrieb:Der Weg Rassismus durch Aufklärung und politische Bildung zu minimieren

Groucho schrieb:Das wird auch mit Bodycams nicht überflüssig

das sehe ich auch so. Die könnten nicht nur den Opfern von Rassismus helfen sondern auch den Polizisten bei falschen Anschuldigungen.

Optimist schrieb:Die könnten nicht nur den Opfern von Rassismus helfen sondern auch den Polizisten bei falschen Anschuldigungen.

Eben, sagte ich weiter oben ja auch schon.
Im Zweifelsfall hat man dann ein Beweismittel, wo Aussage gegen Aussage steht.

Wenn man dann mit Toilettengängen der Polizisten dagegen argumentiert, wird es schon ziemlich albern.

Groucho schrieb:Wenn man dann mit Toilettengängen der Polizisten dagegen argumentiert, wird es schon ziemlich albern.

Und Geschädigte auf Band, die vielleicht garnicht gefilmt werden wollen?

Egal, oder?

Bis halt das erste Vergewaltigungsopfer auf YouTube landet, aber hey, ist ja gegen Rassismus. Da ist jedes Mittel recht.