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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

11.06.2020 um 14:44
Zitat von DetokDetok schrieb:Manchmal hab ich das Gefühl viele Leute erleben eine Genugtung, wenn Sie das eigene Land schlechtreden.
Auf so eine Vermutung kommt man auch nur, wenn man glaubt das Individuum und Nation irgendeine naturgegebene Schicksalsgemeinschaft bilden.
Zitat von DetokDetok schrieb:aber das ganze ist für mich näher dran an institutiellem Rassismus als alles was sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren ereignete.
Du solltest das Wort "Institutionell" nochmal nachschlagen.
Zitat von DetokDetok schrieb:Da sind nicht nur Weiss nicht gerne gesehen, auch fremde Stämme sinds sich dort rassistisch gesinnt.
Echt, haben die tatsächlich ein auf angenommenen rassenunterschieden basierendes Wertesystem?


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Rassismus

11.06.2020 um 14:52
Eine Geschichte aus Minneapolis, Ende 2019, das Thema: Brutale Überfälle

Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)

Die Videos zeigen wie Menschen beraubt, geschlagen und erniedrigt werden. Die Polizei hebt eine Besonderheit der Opfer hervor: Sie wären alle betrunken gewesen. In den Videos ist allerdings eine weitere "Besonderheit" der Opfer zu sehen, die sich durch ein Merkmal ziemlich stark von ihren Angreifern unterscheiden.

Sind derartige Angriffe nun auf Rassismus zurückzuführen? Oder ist ein rassistischer Hintergrund in diesen und vielen anderen ähnlich gelagerten Fällen per se aufgrund der Hautfarbe ausgeschlossen?


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11.06.2020 um 14:53
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Echt, haben die tatsächlich ein auf angenommenen rassenunterschieden basierendes Wertesystem?
Warum spielt das die entscheidene Rolle?

Ist es im Grunde nicht egal, warum ein Mensch abgelehnt wird?
Tatsache ist, das er abgelehnt wird.

Ob es sich um Geringverdiener handelt, Arbeitslose, schwarze oder weiße Menschen, Alleinerziehende, behinderte Menschen usw. usw. usw.

Sie alle müssen Hilfe u. Unterstützung erfahren... und auch Aufmerksamkeit.


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11.06.2020 um 15:19
Zitat von boraboraborabora schrieb:Warum spielt das die entscheidene Rolle?
Ja, wenn man in dem Raum stellt, dass Rassismus der Grund für die Ablehnung ist, dann ja.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Sie alle müssen Hilfe u. Unterstützung erfahren... und auch Aufmerksamkeit.
Ist ja richtig, aber hier geht es speziell um Rassismus.


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11.06.2020 um 15:25
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dann bist Du für die Diskussion ungeeignet. Schreib einen Blog. Ich habe Dir nicht Deine Erfahrungen abgesprochen, sondern meine Nicht-Verstehen Dein Verständnis von Rassismus betreffend geäussert
Es ist übrigens eine Tatsache, dass weiße Einheimische, die ihres "white privilege" bewusst sind und dafür persönlich die Verantwortung übernehmen, sich bewusst mit Rassismus beschäftigen und sich für die Rechte der Entrechtetetn einsetzen, in jedem Fall mehr über Rassismus wissen müssen als "nichteinheimische" Menschen die in ihrem alltäglichen Leben tatsächlich Rassismus erfahren..

Die von Rassismus betroffenen müssen erst von den erfahrenen weißen Menschen darüber aufgeklärt werden wie sich tatsächlicher Rassismus anfühlen muss und wie er einzuordnen ist, damit die "Nichteinheimischen" (bzw. nichteinheimisch ausssehenden bzw. poc bzw. wer auch immer) die den Rassismus tatsächlich erfahren, auch mit Sicherheit sagen können ob die rassistische Erfahrung authentisch war.


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11.06.2020 um 15:27
Zitat von paranomalparanomal schrieb:, aber hier geht es speziell um Rassismus.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:wenn man in dem Raum stellt, dass Rassismus der Grund für die Ablehnung ist, dann ja.
Wenn ich das richtig interpretiert habe, ist Ablehnung eines Menschen aufgrund eines rassenunterschieden basierendem Wertesystem
höher zu stellen als aus Gründen jeglicher anderer Ablehnung..
Zitat von paranomalparanomal schrieb:aber hier geht es speziell um Rassismus.
Ich habe mich auf die Antwort bezogen, die Du dem User Detok gegeben hast.


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11.06.2020 um 15:32
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wenn ich das richtig interpretiert habe, ist Ablehnung eines Menschen aufgrund eines rassenunterschieden basierendem Wertesystem
höher zu stellen als aus Gründen jeglicher anderer Ablehnung..
Nein, aber Rassismus und beispielsweise Klassismus oder Sexismus haben jeweils ganz eigene Dynamiken und müssen deshalb folgerichtig separat behandelt werden.


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11.06.2020 um 15:32
Zitat von doreedoree schrieb:Es ist übrigens eine Tatsache, dass weiße Einheimische, die ihres "white privilege" bewusst sind und dafür persönlich die Verantwortung übernehmen, sich bewusst mit Rassismus beschäftigen und sich für die Rechte der Entrechtetetn einsetzen, in jedem Fall mehr über Rassismus wissen müssen als "nichteinheimische" Menschen die in ihrem alltäglichen Leben tatsächlich Rassismus erfahren..

Die von Rassismus betroffenen müssen erst von den erfahrenen weißen Menschen darüber aufgeklärt werden wie sich tatsächlicher Rassismus anfühlen muss und wie er einzuordnen ist, damit die "Nichteinheimischen" (bzw. nichteinheimisch ausssehenden bzw. poc bzw. wer auch immer) die den Rassismus tatsächlich erfahren, auch mit Sicherheit sagen können ob die rassistische Erfahrung authentisch war.
In manchen Debatten sehe ich quasi diesbezüglich auch die vermeintlichen Rassismus "Akademiker" und die von Rassismus "praktisch Betroffenen" die in manchmal anderen Welten oder Wahrnehmungssphären leben. Feinen Nuancen zumindest nach. An die, die es betreffen möge oder die sich den Schuh anziehen - allgemein aufs Internet und Co bezogen.

Mir muss zumindest keiner erklären wie es sich anfühlt, ich habe das selbst erlebt, ich halte aber auch nichts davon, einem "System" wie unserem überall Rassismus zu unterstellen, obwohl er natürlich in Individuen überall in der Fläche vorherrscht. Neben sonstigen rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hoffe ich primär auf den Faktor Zeit, welcher durch Wandel Rassismus quasi weniger salonfähig machen bzw. abstrakt mindern und weiter verringern wird.


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11.06.2020 um 15:49
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Kinderbüchern, Gedichten und Statuen angekommen, ohne die daraus resultierende Absurdität zu bemerken.
Oh, da lasse ich mich doch gerne aufklären.
Erklär mir bitte, welche Absurditäten entstehen, wenn man rassistische Inhalte tilgt?
Zitat von WardenWarden schrieb:Neben sonstigen rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hoffe ich primär auf den Faktor Zeit, welcher durch Wandel Rassismus quasi weniger salonfähig machen bzw. abstrakt mindern und weiter verringern wird
Allein ein stetiger Kampf gegen Rassismus und rassistische Tendenzen wird diesen/diese verringern.
Ohne dies hilft die Zeit gar nichts


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Rassismus

11.06.2020 um 16:44
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Ich muss gestehen, dass ich nur schnell die Keywords gegoogelt habe. Aber dann passt das Video doch wie die Faust aufs Auge. Ja, der arme Kiez musste die Kröte nach vielen Gesprächsrunden dann doch schlucken. Da ging halt leider kein Weg dran vorbei, aber wenigstens in reduzierter Größe. Mehr war wohl nicht drin, um das Gesicht nicht vollends zu verlieren. So viel "Glück" hatte das ein oder andere 1000-Seelen Dorf oder einige Brennpunkte dann leider nicht.
und offenbar immer noch nicht kapiert hast, worum es ging, weil weder Deinen, noch meinen Artikel gelesen, wie lächerlich
Die Belege fehlen. Immer noch.
Zitat von doreedoree schrieb:Es ist übrigens eine Tatsache, dass weiße Einheimische, die ihres "white privilege" bewusst sind und dafür persönlich die Verantwortung übernehmen, sich bewusst mit Rassismus beschäftigen und sich für die Rechte der Entrechtetetn einsetzen, in jedem Fall mehr über Rassismus wissen müssen als "nichteinheimische" Menschen die in ihrem alltäglichen Leben tatsächlich Rassismus erfahren..

Die von Rassismus betroffenen müssen erst von den erfahrenen weißen Menschen darüber aufgeklärt werden wie sich tatsächlicher Rassismus anfühlen muss und wie er einzuordnen ist, damit die "Nichteinheimischen" (bzw. nichteinheimisch ausssehenden bzw. poc bzw. wer auch immer) die den Rassismus tatsächlich erfahren, auch mit Sicherheit sagen können ob die rassistische Erfahrung authentisch war.
es scheint eher eine Tatsache zu sein, dass Du die vorherigen posts, threads des users nicht kennst. Weshalb es dann eher unklug ist aus meiner Sicht, da seinen Senf zu abgeben zu wollen.


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Rassismus

11.06.2020 um 16:47
Es ist sehr wohl problematisch, Deutschland ein Rassismusproblem analog jenem in den USA zu attestieren. Der Unterschied besteht darin, dass die US-Gesellschaft diesbezüglich sozusagen einen "Geburtsfehler" hat, denn immerhin gründet sie darauf, dass die europäischen Kolonisten (Vorfahren der weißen Bevölkerungsgruppe) den Ureinwohnern ("Indianer") das Land weggenommen haben, weil sie zahlenmäßig und technologisch überlegen waren; dann haben sie Schwarzafrikaner (Vorfahren der heutigen Afroamerikaner) auf den amerikanischen Kontinent verschleppt, um diese dort zu versklaven.
Nach Deutschland kamen Leute aus anderen Ländern freiwillig, i. d. R. weil sie sich dort eine bessere Zukunft erhofften, die ihnen ihr Herkunftsland offenbar nicht bieten konnte. Dabei wurde auch nie gefragt, ist es der deutschen Urbevölkerung eigentlich recht, dass wir uns in dem Land niederlassen, das ihre Vorfahren seit jeher bewohnen. Gäbe es eine Analogie zu den USA, wären die ethnischen Deutschen wohl am ehesten in der Position der amerikanischen Ureinwohner, die Migranten in der der europäischen Kolonisten und eine Gruppe, die in der Position der verschleppten Afrikaner wäre, gibt es hier ja gar nicht, sofern man das nicht an Herkunftsmerkmalen festmachen will, was man ja nicht will. Daran wird deutlich, dass da keinerlei Analogie besteht und deshalb kann man eine solche auch nicht zugrundelegen.

Die Frage, ob Leute in Deutschland sich nun mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit befassen wollen oder nach einem institutionellen Rassismus muss von daher anders behandelt werden, denn die urstämmige Bevölkerung, der ja üblicherweise ein Hang zum Rassismus nachgesagt wird, steht hier keinesfalls in einem solchen Verantwortungs- oder Schuldigkeitsverhältnis gegenüber den freiwillig eingereisten und eingewanderten Bevölkerungsteilen – auch auf deren Nachkommenschaft bezogen – im Gegensatz zu den USA, wo es aus oben genannten Gründen sehr wohl eine aus der Historie erwachsene Verantwortung und Verpflichtung der weißen Bevölkerung gegenüber den von ihren Vorfahren verdrängten und marginalisierten Ureinwohnern als auch gegenüber den Nachfahren derjenigen gibt, die einst verschleppt und versklavt wurden.

Somit folgt es auch wiederum rassistischen Narrativen, wenn man den ethnischen Deutschen in Deutschland, nur weil auch sie "weiß" sind, nun dieselbe Rolle zuschreibt, die die amerikanischen Weißen zweifelsohne einnehmen. Eine weitere Simultaneität außer dem "Weißsein" besteht nämlich gar nicht.


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11.06.2020 um 17:14
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es scheint eher eine Tatsache zu sein, dass Du die vorherigen posts, threads des users nicht kennst. Weshalb es dann eher unklug ist aus meiner Sicht, da seinen Senf zu abgeben zu wollen.
Dafür kenne ich deinen Hang zu Belehrung und Übertreibung (womit du nicht allein bist). Deswegen auch die Satire. Immerhin belehrst du einen Menschen, der von Rassismus betroffen ist über Rassismus, wobei du selbst nicht von Rassismus betroffen bist. Über möglicherweise gelöschte Posts kann ich übrigens nicht urteilen.


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Rassismus

11.06.2020 um 17:14
@DerKlassiker
ach Deutschland hat mit Kolonialismus plötzlich nix mehr zu tun? Das erklär mir mal genauer bitte.
Zitat von doreedoree schrieb:Dafür kenne ich deinen Hang zu Belehrung und Übertreibung (womit du nicht allein bist). Deswegen auch die Satire. Immerhin belehrst du einen Menschen, der von Rassismus betroffen ist über Rassismus, wobei du selbst nicht von Rassismus betroffen bist. Über möglicherweise gelöschte Posts kann ich übrigens nicht urteilen.
Heterophobie
es gibt noch genügend ungelöschte und den thread kann man auch finden ;) und wo ich übertreibe, das zitierst Du bitte und Belehrungen? Meinst Du, wenn man jemanden aufzeigt, dass er im Unrecht ist oder keine Ahnung hat? Ja, schuldig.


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11.06.2020 um 17:26
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es gibt noch genügend ungelöschte und den thread kann man auch finden ;) und wo ich übertreibe, das zitierst Du bitte und Belehrungen? Meinst Du, wenn man jemanden aufzeigt, dass er im Unrecht ist oder keine Ahnung hat? Ja, schuldig.
Ich habe den Thread überflogen. Er hat ein Thema (Rassismus) aus einem anderen Blickwinkel betrachten wollen. Am Ende war die Diskussion verfahren, weil jeder von euch auf seiner Meinung bestanden hat. Daraufhin hast du damit gedroht seine Beiträge zu melden und diese mit "dümmlichem Gesabbel" verglichen. Kurz darauf war das Thema wegen "Relativierung" geschlossen.


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11.06.2020 um 17:31
@doree
ja, weil der user Rassismus relativierte. Überraschung....


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11.06.2020 um 17:34
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Es ist sehr wohl problematisch, Deutschland ein Rassismusproblem analog jenem in den USA zu attestieren.
Kannst du zeigen, wo das jemand getan hat, oder redest du nur mal so über den Yeti?
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Daran wird deutlich, dass da keinerlei Analogie besteht und deshalb kann man eine solche auch nicht zugrundelegen.
Nochmal: Wer legt denn, wo so eine Analogie zugrunde?
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Somit folgt es auch wiederum rassistischen Narrativen, wenn man den ethnischen Deutschen in Deutschland, nur weil auch sie "weiß" sind, nun dieselbe Rolle zuschreibt, die die amerikanischen Weißen zweifelsohne einnehmen. Eine weitere Simultaneität außer dem "Weißsein" besteht nämlich gar nicht.
WTF?


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11.06.2020 um 17:34
@Tussinelda

Nun, man kann es auch so machen. Fingerzeig. Stempel. Diskussion vorbei.

Wofür sind dann die Diskussionen überhaupt gut?


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11.06.2020 um 17:39
@DerKlassiker
Auch bezüglich
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Es ist sehr wohl problematisch, Deutschland ein Rassismusproblem analog jenem in den USA zu attestieren.
besteht das Problem, dass entweder nur Du oder die Bundeszentrale für politische Bildung recht haben kann.
Die Bpb schreibt:
Zitat von eckharteckhart schrieb:Die Phänomene, die im internationalen Blick als Ausdrucksformen von Rassismus angesprochen werden – von den Pegida-Protesten über Fremdenangst und Ausländerhass bis zur Mordserie des NSU – werden hierzulande lieber einzeln diskutiert, als ostdeutsche Befindlichkeit oder als Flüchtlingsproblem oder als Neonazismus, höchst selten aber als Varianten eines gemeinsamen Problems namens Rassismus.

Darin drückt sich zunächst eine deutliche Weigerung aus, Rassismus generell als ein in der deutschen Gesellschaft dauerhaft präsentes Problem aufzufassen.
https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/213691/warum-ist-es-so-schwer-von-rassismus-zu-sprechen


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11.06.2020 um 17:50
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Nach Deutschland kamen Leute aus anderen Ländern freiwillig, i. d. R. weil sie sich dort eine bessere Zukunft erhofften, die ihnen ihr Herkunftsland offenbar nicht bieten konnte. Dabei wurde auch nie gefragt, ist es der deutschen Urbevölkerung eigentlich recht, dass wir uns in dem Land niederlassen, das ihre Vorfahren seit jeher bewohnen. Gäbe es eine Analogie zu den USA, wären die ethnischen Deutschen wohl am ehesten in der Position der amerikanischen Ureinwohner, die Migranten in der der europäischen Kolonisten und eine Gruppe, die in der Position der verschleppten Afrikaner wäre, gibt es hier ja gar nicht, sofern man das nicht an Herkunftsmerkmalen festmachen will, was man ja nicht will. Daran wird deutlich, dass da keinerlei Analogie besteht und deshalb kann man eine solche auch nicht zugrundelegen.
Was soll denn eine deutsche "Urbevölkerung" sein dessen Vorfahren hier schon seit "jeher" das Land bewohnen?

Eine durchgehend einheitliche Volksgemeinschaft gab es hier jedenfalls nie, denn Deutschland war schon immer ein Land der Aus- und Einwanderer. Hier siedelten schon viele Völker mit vielen Sprachen. Auch ein einiges "Deutschland" gab es jahrhundertelang nicht, sondern nur das Heilige Römische Reich, eine Art "mittelalterliche EU", wenn man so will, bevor es auf diesem Boden überhaupt zu einem modernen Nationalstaat kam.

Kurz: Deutschland war schon immer ein Mischvolk und eben nicht erst seit den letzten Jahrzehnten, in denen es zum heutigen Einwanderungsland wurde.

Und auch, wenn Deutschland und die USA unterschiedliche Rassismusgeschichten aufweisen, wieso sollten man denn hier nur den Ronny und die Chantal befragen, ob ihnen die Migrationspolitik hier überhaupt recht ist und seit der wievielten Generation müssen ihre Vorfahren denn hier schon dafür sesshaft sein? Um einen Arier..., äh... Ahnennachweis käme man vor der Befragung dann ja wohl (mal wieder) nicht drumherum.

Ich würde ja eher sagen, die Einwanderungspolitik ist immerhin gesetzlich klar reglementiert und wenn sie jemandem nicht passt, der kann dann ja gerne sein Glück als Auswanderer versuchen, unabhängig davon, ob sein Uropa Wilfried hier bereits schon vor 100 Jahren Holz für seine Jagdhütte im Schwarzwald gehakt hat. Just my 2 Cents.


Hier übrigens ein interessantes Interview mit Priscilla Layne, einer schwarzen Germanistikprofessorin aus North Carolina und der Antidiskriminierungstrainerin Céline Barry von EOTO e.V. über das Thema Rassismus in Deutschland und den USA in dem mich einige der dort angesprochenen Reaktionen hierzu auch an einige Diskussionsverläufe in diesem Thread hier erinnern:

"Weiße Deutsche machen zu, sobald das Wort Rassismus fällt"
Interview: Jana Luck und Stella Männer

Sprechen im deutschen Fernsehen die Richtigen über Rassismus? Wir haben zwei Expertinnen gefragt: die Deutsche Céline Barry und die US-Amerikanerin Priscilla Layne.

(...)

ZEIT Campus ONLINE: Frau Barry, sind solche Debatten wie in der Talkshow von Frau Maischberger typisch für die Art und Weise, wie in Deutschland über Rassismus gesprochen wird?

Barry: Es ist sehr schwer, Rassismus in Deutschland klar zu benennen, ohne dass die Leute dichtmachen. Das erlebe ich auch als Beraterin in einer Antidiskriminierungsberatungsstelle. Zu mir kommen Schwarze Menschen, die zum Beispiel im Arbeitskontext diskriminiert wurden und Unterstützung bei dem Gespräch mit Vorgesetzten suchen, von Lehrern benachteiligt werden oder gegen Racial Profiling vorgehen möchten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weiße Deutsche in Abwehrhaltung gehen, sobald das Wort Rassismus fällt. Sobald man von Rassismus spricht, stellen sich die Leute selbst als Opfer dar, das zu Unrecht beschuldigt wurde.

Layne: Wenn ich in den USA Vorträge über Rassismus in der deutschen Literatur halte, sagt am Ende des Vortrags jedes Mal eine deutsche Person: Nicht alle Deutschen sind Rassisten. Das habe ich auch nie gesagt. Trotzdem fühlen sich die Menschen persönlich angegriffen, sobald man über Rassismus in Deutschland redet. In den USA ist das übrigens nicht anders. Auch dort schalten die Leute ab, wenn sie Begriffe wie white privilege hören.

ZEIT Campus ONLINE: Wie erklären Sie sich diese Abwehrreaktionen?

Barry: Ich kann nicht beurteilen, was im Herzen jedes einzelnen Menschen vorgeht. Aber als Sozialwissenschaftlerin kann ich mir dieses Verhalten strukturell erklären. Es geht darum, die eigene Macht aufrechtzuerhalten. Weißen kommt es zugute, dass sie schneller aufsteigen oder dass es Women of Color gibt, die sich um ihre Kinder kümmern, während sie selbst Karriere machen. Ein einfacher Weg, seine Machtposition zu verteidigen, ist, Glaubenssätze zu finden, die einem ermöglichen, sein Leben mit reinem Gewissen weiter zu leben. Indem man zum Beispiel Schwarze Menschen kriminalisiert und abwertet.

Layne: Für viele Menschen ist die Einsicht dieser Tatsache, dass sie selbst von strukturellem Rassismus profitieren, so unangenehm, dass sie die Thematik lieber verdrängen.

Barry: Die Verfassungen der USA und von Deutschland bauen beide auf dem demokratischen Prinzip der Gleichheit auf. Die Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich mit diesem Wert. Dass in einem solchen System andere Menschen unterdrückt, ausgegrenzt und benachteiligt werden, lässt sich schwer mit dem demokratischen Selbstbild vereinen. Auch der Gedanke, dass unsere Demokratie nicht für alle gut ist, ist schwer auszuhalten.

https://www.zeit.de/campus/2020-06/rassismusdebatten-deutschland-usa-talkshows-priscilla-layne-celine-barry
Zitat von DetokDetok schrieb:Klar gibt es auch in Deutschland Rassisten, aber Idioten gab es schon immer und wird es auch immer geben. Und auch wenn der Gedanke sicher ein guter ist, keiner dieser Leute wird seine Gesinnung überdenke nur weil jemand ein Schild mit Black Lives Matter in die Höhe hebt.
Es geht dabei nicht einfach nur darum, Rassisten von ihrem Weltbild abzubringen, sondern vor allem darum, öffentlich anzuregen, wie Menschen gegen Rassismus, sei es durch rassistische Polizeigewalt oder andere gesellschaftliche Diskreminierungen, etc. in Zukunft besser geschützt werden können. Und wie man sieht, findet bereits ein umfassenderes Umdenken bzgl. struktureller Veränderungen statt, auch wenn speziell in den USA derzeit noch viele andere Probleme herrschen.


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11.06.2020 um 19:13
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Aber vielleicht habe ich auch einen verklärten Blick auf frühere Demonstrationen und Demonstranten, denen man medial und politisch nicht den roten Teppich ausgerollt hat, sondern die wirklich gegen Widerstände haben kämpfen müssen. Aber ich kann das schon nachvollziehen. In der heutigen Zeit fällt es natürlich schwer noch den linken Widerstandskämpfer zu spielen, wenn Medien und Politik schon einen Großteil der eigenen Agenda übernommen haben.
Echt gut gesagt.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ist es im Grunde nicht egal, warum ein Mensch abgelehnt wird?
Tatsache ist, das er abgelehnt wird.

Ob es sich um Geringverdiener handelt, Arbeitslose, schwarze oder weiße Menschen, Alleinerziehende, behinderte Menschen usw. u
Nicht ganz, denn diese Ablehnung ist Teil der Spaltung mit der regiert wird und mit der Machtverhältnisse zementiert werden.

Alle die du aufgezählt hast wären gemeinsam die kritische Masse die es bräuchte um etwas zu verändern. Also müssen alt gegen jung schwarz gegen weiss reich gegen arbeitslos gegeneinander aufgewiegelt werden.

Sklaven die sich gegenseitig schaden bleiben ewig Sklaven.


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