Rassismus

pattimay schrieb:Wenn Schulen einen besonders hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund haben, dann ist dann tatsächlich der Deutsche der Sonderling.

Der Satz ist irreführend, da auch Menschen mit Migrationshintergrund Deutsche sind.

Libertin schrieb:Besonders in Zeiten wie diesen, wo das Thema Rassismus nach einiger Zeit tatsächlich mal wieder besonders stark in den öffentlichen Fokus gerrückt ist, tritt gerade Letzteres ja wieder sehr häufig auf diversen Plattformen in Erscheinung. Schon merkwürdig, daß einige gerade jetzt ihre "soziale Ader" für sich entdeckt haben und natürlich auch vor aller Welt entsprechend verlautbaren müssen:

Der Comicstrip drückt es m.E. sehr gut aus und ich bin von diesem Verhalten mehr als angewidert.
Wenn die Menschen die nun so reagieren es tatsächlich so sehen würden, würden sie nicht nur zu solchen Situationen aus ihren Löchern gekrochen kommen. Zumal sie etwas ansprechen was klar ist aber total am Thema vorbeischrabbt.

frivol schrieb:Es muss dann als Ersatz Hautfarbe oder Körpermerkmale reinkommen, sonst fehlt das.

Wie kommst du darauf, dass die dann verbliebenen Begrifflichkeiten im GG Artikel 3 nicht genug Schutz bieten?
Warum versuchst du immer wieder es auf Hautfarbe und/oder Körpermerkmale runterzubrechen?
Fördert das nicht eher alte Denkmuster? Allein deine Ausdrucksweise "muss", "sonst fehlt das".
Damit transpotierst du selbst gerade Rassismus!

Groucho schrieb:Natürlich zählen alle Leben gleich viel, aber aktuell von "all lives matter" zu reden, ist eine Frechheit gegenüber George Floyd und allen Schwarzen US-Amerikanern, die Opfer von Polizeigewalt wurden.

Groucho schrieb:Das ist, als wärst du auf der Beerdigung von Opa Walter und du beschwerst dich darüber, dass dort niemand um Oma Else trauert, die ja auch vor fünf Wochen gestorben ist.

Perfekt geschrieben, danke!

Groucho schrieb:Die Frage ist nur, ob es jeweils aus Gedankenlosigkeit oder Vorsatz passiert

Da werden beide Grüppchen vertreten sein, wobei man der Gedankenlosigkeit schnell beikommen kann.

frauZimt schrieb:Ich denke auch, dass "Black lives matter" ein großer Mantel ist. Das sieht man an den großen Demos in vielen Städten auf der Welt.

Und obwohl diese Demos wichtig und richtig sind, wird dennoch das Haar in der Suppe gesucht. Anstatt mitzumachen oder es gutzuheißen kommen dann Menschen daher und labbern dich wegen Covid-19 zu. Vermutlich genau die, die gegen die Covid-19-Maßnahmen demonstriert haben, Doppelmoral at its best.
Zumal in Berlin die Polizei sogar noch extra Straßen freigemacht hat, damit die Menschen nicht alle auf einem Haufen stehen und sie haben sich dann auch schnell verteilt.

Kürbisgesicht schrieb:wobei man der Gedankenlosigkeit schnell beikommen kann.
frauzimt schrieb:

Wenn man denn will.
Aber mein Eindruck ist leider, dass man lieber weiter gedankenlos bleiben will.

Kürbisgesicht schrieb:frivol schrieb:
Es muss dann als Ersatz Hautfarbe oder Körpermerkmale reinkommen, sonst fehlt das.

Wie kommst du darauf, dass die dann verbliebenen Begrifflichkeiten im GG Artikel 3 nicht genug Schutz bieten?

Weil da von Hautfarbe keine Rede ist, sondern nur Herkunft und Religion usw. wenn man den Begriff Rasse streicht.

Kürbisgesicht schrieb:Warum versuchst du immer wieder es auf Hautfarbe und/oder Körpermerkmale runterzubrechen?

Weil wenn man Rasse streicht, dann von Hautfarbe oder Körpermerkmalen nichts mir im Art 3 steht.

Kürbisgesicht schrieb:Fördert das nicht eher alte Denkmuster? Allein deine Ausdrucksweise "muss", "sonst fehlt das".
Damit transpotierst du selbst gerade Rassismus!

Ich glaube du transportierst Rassismus und deshalb willst du das man Rasse streicht aus Art 3, dann steht da nirgends "Niemand darf wegen seiner Hautfarbe benachteiligt werden.

Hier lernst du was der Unterschied zwischen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist
Quelle: http://egora.uni-muenster.de/FmG/fremdenfeindlichkeit/m0602.shtml

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus deckt Art 3 GG ab. Wenn man "Rasse" streicht ist es nur noch Fremdenfeindlichkeit und der Rassismus ist damit nicht verboten.

frauZimt schrieb:Ich denke auch, dass "Black lives matter" ein großer Mantel ist. Das sieht man an den großen Demos in vielen Städten auf der Welt.
Es geht gegen rassistisches Denken. Menschen mit arabischen Wurzeln (und dem selben Anliegen) werden bestimmt nicht weggeschubst, nur weil ihre Haut eine andere Farbe hat.

Die Demos finden paradoxerweise jedoch exakt in den Ländern (außerhalb der USA) statt, in denen es am wenigsten Rassismus oder Benachteiligungen von Minderheiten gibt. Und es handelt sich allesamt um Länder, die bevorzugte Zielländer von Migranten sind. Also entweder hat es sich auf der Welt noch nicht wirklich herumgesprochen, wie rassistisch Deutschland, Schweden & Co. sind, oder aber die Länder haben insbesondere im internationalen Vergleich bereits sehr gute Fortschritte gemacht.

@MoltoBene
In Deutschland und Schweden gibt es immer noch Rassismus. Der einzige Unterschied zu heute ist dass die ganzen unerträglichen Altnazis aus den 90ern und davor weggestorben sind. Dafür gibt es immer mehr braune Verschwörungstheoretiker die behaupten dass die deutsche Bevölkerung gegen Migranten ausgetauscht werden soll.

Kürbisgesicht schrieb:Der Satz ist irreführend, da auch Menschen mit Migrationshintergrund Deutsche sind.

Das ist wohl richtig. Ich wollte allerdings nicht "Bio Deutsche" schreiben.
In Schulstatistiken spricht man von Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache. Darauf bin ich gestern allerdings nicht gekommen.

Individualist schrieb:In Deutschland und Schweden gibt es immer noch Rassismus. Der einzige Unterschied zu heute ist dass die ganzen unerträglichen Altnazis aus den 90ern und davor weggestorben sind. Dafür gibt es immer mehr braune Verschwörungstheoretiker die behaupten dass die deutsche Bevölkerung gegen Migranten ausgetauscht werden soll.

Das stimmt, nur ist dieser weder institutionell noch strukturell verankert. Er ist lediglich noch in den Köpfen einzelner bzw. mehrerer zu finden, übrigens auch in den Köpfen vieler Migranten, was gerne mal unter den Tisch fällt. Migranten nehmen die Ressentiments aus ihren Herkunftsländern schließlich häufig mit. Und wer sich so theatralisch über den Rassismus gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA beschwert, kann sich auch gerne gleichzeitig mal über den Umgang mit den Pakistanis und Bangladeschis in den arabischen Staaten, wie Katar oder Saudi-Arabien informieren. Die haben nicht einmal auf dem Papier irgendwelche Rechte. Wenn man sich also glaubwürdig und nachhaltig gegen Rassismus positioniert, sollte dieser auf allen Ebenen bekämpft werden. Und nicht nur die ewige, kaputte Schallplatte der "white supremacy" gespielt werden.

pattimay schrieb:In Schulstatistiken spricht man von Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache.

Okay, das würde dann ja diejenigen Menschen nicht meinen, die zwar eine nichtdeutsche Herkunft haben, aber mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind, oder? Oder wie genau wird "nichtdeutsche Herkunftssprache" genau definiert?

frivol schrieb:Fremdenfeindlichkeit und Rassismus deckt Art 3 GG ab. Wenn man "Rasse" streicht ist es nur noch Fremdenfeindlichkeit und der Rassismus ist damit nicht verboten.

Rassismus verstößt gegen Art 1 GG und ist damit Verfassungsfeindlich.

Mach was draus! @frivol

frivol schrieb:Das stimmt doch gar nicht. Diskriminierung ist nicht erlaubt. Aber es steht halt im Grundgesetz noch nicht drin für die sexuellen Variationen.

Diskriminierung ist sehr wohl erlaubt, denk mal an die "Tendenzbetriebe". Um genau die geht es nämlich.

Also kann ich einen Tendenzbetrieb gründen, wo ich Schwarze ausschließe?

frivol schrieb:Weil da von Hautfarbe keine Rede ist, sondern nur Herkunft und Religion usw. wenn man den Begriff Rasse streicht.

Fakt ist, dass es keine Rassen gibt, der Begriff aus dem GG zu verschwinden hat und mit Rasse mehr als die Hautfarbe gemeint ist. Das du den Begriff nun durch Hautfarbe ersetzt sehen willst, lässt erahnen, dass du trotz der ganzen Links keinen Blick in eben diese geworfen hast.

frivol schrieb:Ich glaube du transportierst Rassismus und deshalb willst du das man Rasse streicht aus Art 3, dann steht da nirgends "Niemand darf wegen seiner Hautfarbe benachteiligt werden.

Genau und weil ich lupenreiner Rassist bin möchte ich, dass der Begriff gestrichen wird. :shot: Merkst du eigentlich selbst was du da geschrieben hast?!
Ich weiß nich, ob ich lachen oder dich wegen Verharmlosung melden soll.

frivol schrieb:Hier lernst du was der Unterschied zwischen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist

Ich kenne den Unterschied, da brauche ich von dir keinen Hinweis darauf.
Les du dich lieber in die ganzen Links von gestern bezüglich Rasse ein.

MoltoBene schrieb:Die Demos finden paradoxerweise jedoch exakt in den Ländern (außerhalb der USA) statt, in denen es am wenigsten Rassismus oder Benachteiligungen von Minderheiten gibt.

Inwiefern ist diese Erwähnung von Bedeutung?
Weil es anderswo heftiger zugeht heißt das nicht, dass man hier einfach die Hände in den Schoß legen kann.

MoltoBene schrieb:Er ist lediglich noch in den Köpfen einzelner bzw. mehrerer zu finden, übrigens auch in den Köpfen vieler Migranten, was gerne mal unter den Tisch fällt.

Das macht die Sache nicht weniger schlimm.

MoltoBene schrieb:Und wer sich so theatralisch über den Rassismus gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA beschwert, kann sich auch gerne gleichzeitig mal über den Umgang mit den Pakistanis und Bangladeschis in den arabischen Staaten, wie Katar oder Saudi-Arabien informieren.

MoltoBene schrieb:Wenn man sich also glaubwürdig und nachhaltig gegen Rassismus positioniert, sollte dieser auf allen Ebenen bekämpft werden. Und nicht nur die ewige, kaputte Schallplatte der "white supremacy" gespielt werden.

Das Rassismus generell zu verurteilen ist, ist ja wohl selbstverständlich aber dein Whataboutism kannst du dir schenken.
Warum muss man immer wieder mit "Ja, aber..." kommen? Ich versteh das einfach nicht.
Kann man nicht einfach mal ein Thema bearbeiten, ohne das so ein Zwischenruf kommt?

martenot schrieb:Okay, das würde dann ja diejenigen Menschen nicht meinen, die zwar eine nichtdeutsche Herkunft haben, aber mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind, oder? Oder wie genau wird "nichtdeutsche Herkunftssprache" genau definiert?

Ja, genau. So wie du vermutest.

@Atrox

Genau so ist es. Diese fadenscheinige Behauptung a la :"Fussball bleibt Fussball, Politik bleibt Politik", kommt dich primär aus den Ecken die sonst "Gegen den modernen Fussball" skandieren und sonst jeden Spieltag politische Statements treffen.

Ich unterstelle einigen Alllifematter Befürworter eine unwissende Naivität, jedoch unterstelle ich auch jeder Person die Online aktiv ist und dies skandiert eine relativierende Absicht.

@capspauldin

Wobei die Ultraszenen in Deutschland so eine Anti-Alles Mentalität haben, dass ich da nicht den gleichen Rassismus wie in den italienischen Ultraszenen verorten würde.

Unwissende Naivität sehe ich auch. Kommt aber auch daher, dass irgendwie von jedem verlangt wird, sich jetzt gegen Rassismus zu bekennen. Da kassiert man zum Teil schon für „klar ist Rassismus scheiße, aber alle Menschen sind wichtig“ Kritik, die auch nicht gerade empathisch daherkommt. An und für sich keine falsche Aussage, aber im Kontext eben relativierend. Es äußern sich eben nicht nur PoC, Professoren oder andere ausgewiesene Rassismusexperten zu dem Thema.

Ich fand neulich schon hart als ich auf Facebook von einem Menschen mit großer Reichweite gelesen habe, dass jeder der jetzt nicht den Mund aufmacht, ein Rassist wäre. Das sind schon recht harte Worte. Ich gehe bei den Leuten ja immer erstmal von „Nicht-Rassist“ als Standard aus bis ich halt gegenteiliges erfahre.

Aber das ist einfach das heutige Mindset, dass man gefälligst zu allem eine Meinung hat, egal wie wenig Ahnung man hat.

Kürbisgesicht schrieb:Inwiefern ist diese Erwähnung von Bedeutung?
Weil es anderswo heftiger zugeht heißt das nicht, dass man hier einfach die Hände in den Schoß legen kann.

Ganz und gar nicht, damit ist lediglich gemeint, dass man nicht immer alles künstlich schlecht reden sollte, nur weil es sich dann besser profilieren lässt. Die Entwicklung, die insbesondere Deutschland im Hinblick auf den Kampf gegen Rassismus gemacht hat, eignet sich in meinen Augen eher als Vorbild für andere Länder, als dass man Deutschland als weiteres negatives Beispiel einfach einreiht.

Kürbisgesicht schrieb:Das Rassismus generell zu verurteilen ist, ist ja wohl selbstverständlich aber dein Whataboutism kannst du dir schenken.
Warum muss man immer wieder mit "Ja, aber..." kommen? Ich versteh das einfach nicht.
Kann man nicht einfach mal ein Thema bearbeiten, ohne das so ein Zwischenruf kommt?

Nein, entweder man positioniert sich glaubwürdig gegen Rassismus und für Menschenrechte auf allen Ebenen, oder man macht sich unglaubwürdig. Sich nur auf der einen Seite der Medaille zu positionieren, weil der Widerstand geringer und die Schulerklopfer garantiert sind, zählt für mich nicht. Aber vielleicht habe ich auch einen verklärten Blick auf frühere Demonstrationen und Demonstranten, denen man medial und politisch nicht den roten Teppich ausgerollt hat, sondern die wirklich gegen Widerstände haben kämpfen müssen. Aber ich kann das schon nachvollziehen. In der heutigen Zeit fällt es natürlich schwer noch den linken Widerstandskämpfer zu spielen, wenn Medien und Politik schon einen Großteil der eigenen Agenda übernommen haben.

MoltoBene schrieb:Die Entwicklung, die insbesondere Deutschland im Hinblick auf den Kampf gegen Rassismus gemacht hat, eignet sich in meinen Augen eher als Vorbild für andere Länder, als dass man Deutschland als weiteres negatives Beispiel einfach einreiht.

Deutschland ist tatsächlich aber beides.
Einerseits hat Deutschland die Nazizeit ganz gut aufgearbeitet engagiert sich gegen Rassismus, andererseits brennen hier aber auch Asylunterkünfte, bekam die AfD 20% mordete ein NSU viele Jahre unerkannt usw.

MoltoBene schrieb:Nein, entweder man positioniert sich glaubwürdig gegen Rassismus und für Menschenrechte auf allen Ebenen, oder man macht sich unglaubwürdig.

Zu unterstellen, jemand der im Moment "Black live matters" unterstützt, wäre unglaubwürdig, ist nichts weiter als bösartige Unterstellung.