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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

15.04.2020 um 10:13
Zitat von eckharteckhart schrieb:Es gibt meines Wissens keinen Index, auf den man sie setzen könnte, es existiert nur der Markt.
Sogar "Der Giftpilz" von J.Streicher herausgegeben, ist heute noch auf Amazon erhältlich. Zumindest noch vor gar nicht mal langer Zeit...

Wikipedia: Der Giftpilz


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15.04.2020 um 10:15
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Der Vater von Pipi wird aber auch immer als Pirat dargestellt...ein Seefaher der eben wild durch die Meere fährt.
Der Vater kommt sie in besagtem Buch abholen, fährt mit ihr zur Insel, geht dann auf die Jagd und die Kinder bleiben allein und später verabschiedet er sie wieder und wer anderes fährt sie zurück...keine Piraterie weit und breit.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Und den Inhalt der Geschichte gibst du etwas verzerrt wider und interpretierst in deiner Wortwahl einiges aus deiner Sicht hinein. I
Würdest du anhand des von dir zitierten Abschnitts bitte aufzeigen, was genau ich "verzerrt" widergegeben habe:
Zitat von FiernaFierna schrieb:Der Abschnitt über Piraten (sie werden im Buch als Banditen bezeichnet) ist hingegen ganze 14 Seiten lang.
Die kommen auf die Insel, um die Perlen zu klauen, während der Vater, der ja "PIRAT" ist, mit den Taka-Tuka-"Negern" auf der Jagd ist...die Frauen schrecken die Schweine dabei mit "wilden Schreien" auf.
Und selbst bei den Banditen sind die Chefs ausdrücklich weiße Menschen...schwarze Menschen nur "Seemänner" (vermutlich haben die deshalb auch ein Dampfschiff, den die "Neger" haben nur Kanus)
Die trauten sich nur, zum Perlen-Klauen auf die Insel, wenn Pippis Vater weg ist, weil sie vor dem und seiner Besatzung Respekt haben. Die Taka-Tuka-"Neger" werden in diesem Kontext ausdrücklich nicht erwähnt.
so dass ich entsprechende Stellen belegen kann und so aufzeigen, wie subtanzlos dein ewiges "Das interpretiert ihr nur!" ist?
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Ich glaube nicht dass die Intention der Schriftstellerin war, ein Kolonialgedanke zu transportieren,
Das hat hier meines Wissens auch niemand behauptet. Das Problem ist, dass für dich und andere kolonialistische Stereotype, Narrative und Fantasien offenbar nur verwerflich sind, wenn sie mit ausdrücklich rassistischer Intention vorgetragen werden.

Sollte man das bspw als wissenschaftlichen Fakt betrachten, das schwarze Menschen "minderwertig" sind oder es aber einfach gesellschaftlicher Konsens sein, bei dem man sich nichts weiter denkt, ist das offensichtlich völlig unbedenklich.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Denn da will ein Mädchen eine "Negerprinzessin" sein und so leben und aussehen wie die Inselbewohner, also etwas sein, was man sich zur damaligen Zeit nun absolut nicht vorstellen
Willst du das jetzt auch noch ins Positive umdeuten, dass sie einen eigenen "Neger" haben will, sich mit Schuhcreme oder Ruẞ ein schwarzes Gesicht malt?

Denn am Ende ist es für sie immer nur ein Spiel und sie fährt entweder erst gar nicht hin oder nachher doch wieder nach Hause.
"Nette Bude das“, sagte sie. „Keine Flöhe und in jeder Hinsicht angenehm. Und das ist vielleicht mehr, als man von den Negerlehmhütten sagen kann, wo ich von jetzt ab wohnen werde.“ Thomas und Annika sagten nichts.
„Falls es ganz furchtbar viel Flöhe in meiner Lehmhütte geben sollte“, fuhr Pippi fort, „werde ich sie zähmen und in eine Zigarrenkiste tun und an den Abenden ,Letztes Paar heraus‘ mit ihnen spielen. Ich werde ihnen kleine Schleifen um die Beine binden. Und die zwei treuesten und anhänglichsten Flöhe werde ich Thomas und Annika nennen, und die dürfen nachts in meinem Bett schlafen.“
[...]
„Kinder“, sagte sie. „Von jetzt ab werde ich nur kleine Negerkinder haben, mit denen ich spielen kann. Mit was wir uns amüsieren werden, kann man noch nicht wissen. Vielleicht werden wir Greifen mit wilden Nashörnern spielen und eine Schlangenbeschwörerei gründen und auf Elefanten reiten und eine Schaukel in der Kokospalme vor der Hütte haben. Auf irgendeine Weise werden wir wohl versuchen, uns die Zeit zu vertreiben.“
[...]
,Pippi, erzähl uns was!‘ Und dann werde ich ihnen von einer kleinen, kleinen Stadt erzählen, die weit, weit weg in einem anderen Erdteil liegt, und von den kleinen weißen Kindern, die dort wohnen. ,Ihr glaubt nicht, was für nette Kinder dort wohnen‘, werde ich zu den Negerkindern sagen. ,Die sind am ganzen Körper weiß wie kleine Engel, außer an den Füßen. Sie können auf dem Tonkuckuck blasen, und – das Beste von allem – sie können Plutimikation.‘ Wenn dann vielleicht die kleinen schwarzen Negerkinder ganz verzweifelt darüber sein werden, daß sie nicht Plutimikation können, was soll ich dann mit ihnen anfangen? Na ja, im schlimmsten Fall nehme ich die Lehmhütte auseinander und mache Brei aus ihr, und dann backen wir Lehmkuchen und graben uns bis zum Hals in den Lehm ein. Es wäre ja merkwürdig, wenn ich sie nicht dazu kriegen sollte, an etwas anderes zu denken als an Plutimikation. Ich danke euch allen. Und lebt wohl!“
[...]
"Wie es auch sei, Vater Efraim“, sagte Pippi, „so ist es doch wohl am besten für ein Kind, ein ordentliches Heim zu haben und nicht so viel auf dem Meer umherzufahren und in Negerhütten zu wohnen. Meinst du nicht auch?“ „Du hast wie immer recht, meine Tochter“, sagte Kapitän Langstrumpf. „Es ist klar, daß du in der Villa Kunterbunt ein geordneteres Leben führst. Und das ist sicher das beste für kleine Kinder.“

- Astrid Lindgren, Pippi Langstrumpf, Pippi geht an Bord, Non-profit-ebook by tg/jc mit reduzierter Bildanzahl Mai 2004
S.187, 190, 191, 192



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15.04.2020 um 10:26
Zitat von FiernaFierna schrieb:"Wie es auch sei, Vater Efraim“, sagte Pippi, „so ist es doch wohl am besten für ein Kind, ein ordentliches Heim zu haben und nicht so viel auf dem Meer umherzufahren und in Negerhütten zu wohnen. Meinst du nicht auch?“ „Du hast wie immer recht, meine Tochter“, sagte Kapitän Langstrumpf. „Es ist klar, daß du in der Villa Kunterbunt ein geordneteres Leben führst. Und das ist sicher das beste für kleine Kinder.“
Das micht mich regelrecht wütend. Kindliche Anarchie und Chaos sind dem "Negerleben", dem Nomadentum, vorzuziehen. So funktioniert Zivilisation. Und genau so wird indoktriniert. Das ist nicht mal subtil.

Eigentlich weniger unglaublich als vielmehr bezeichend, wie Pippi gerade in antiautoritären Kreisen vergöttert wurde.


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15.04.2020 um 10:35
Ich les in den oben genannten Zeilen lediglich heraus, dass Pippi ein wenig kindlich übermotiviert versucht, andere zu begeistern. Aber etwas rassistisches seh ich beim besten Willen nicht. Vielmehr wird hier beschrieben, dass Kinder auch mal aus der damaligen autoritären Welt ausbrechen sollten. Die Villa Kunterbunt ist ja das Symbol für kindliche Freiheit, Fantasie und Anarchie. Heutzutage würde man das N Wort nicht mehr nutzen, klar. Aber ich werd jetzt auch nicht mehr über Pippi Langstrumpf diskutieren.


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15.04.2020 um 10:38
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Eigentlich weniger unglaublich als vielmehr bezeichend, wie Pippi gerade in antiautoritären Kreisen vergöttert wurde.
Ich bin gestern noch fündig geworden, indem ich nach "Astrid Lingren Hype" googelte.
Da hatte ich das Gefühl, die sprechen von einem anderen Buch! @MokaEfti
Beitrag von eckhart (Seite 648)


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15.04.2020 um 10:59
Mich erinnert das ja irgendwie an dieses Bild.

mobile.66myjlz


Ich denke nicht das Kinder die die Geschichten kennen oder vorgelesen bekommen sich einen Neger halten wollen. Die Sichtweisen von Erwachsenen und Kindern unterscheiden sich doch schon gewaltig. Deshalb liegt es auch in der Pflicht den Kindern zu erklären dass es eben eine Fantasie Geschichte ist. Falls sie mal auf den Gedanken kommen eine Kolonie zu gründen.


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15.04.2020 um 11:01
@eckhart

Hatte deinen Link im Kopf.

2 x 3 macht 4 -
Widdewiddewitt und 3 macht 9e!
Ich mach' mir die Welt - widdewidde wie sie mir gefällt ...

Das zieht sich durch diese Diskussion.


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15.04.2020 um 11:17
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:interessant, auf was Du alles NICHT eingehst, meine Antwort auf Deinen post betreffend.
Ist das so? Dann musst du dich genauer ausdrücken. Ich meinte, auf das spezielle Problem eingegangen zu sein.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Kinder spielen nach, ganz unbedarft, dass Menschen unterschiedlich behandelt werden dürfen/können/müssen.
Tun sie das? Habe ich noch nie erlebt. Weder als Kind noch als zuschauender Erwachsener. Normalerweise spielen Kinder gern, was interessant und abenteuerlich wirkt und wobei sie sich austoben können. Darum sind Piraten auch interessanter als friedlich seefahrende Kaufleute.

Vielleicht meinst du, dass viele Kindergruppen gern einzelne Kinder ausgrenzen oder gar schikanieren. Das hat aber mit dem Vorbild der Erwachsenen nicht viel, ich würde sogar sagen: gar nichts zu tun. Kinder sind keineswegs Unschuldslämmer, die ohne böses Vorbild von alleine nie auf die Idee kämen, andere Menschen schlecht zu behandeln. Das ist nur eine Wunschvorstellung verträumter Pädagogen, die, wenn sie Gegenteiliges erkennen müssen, verzweifelt nach einem Grund suchen müssen, damit sie dieses Weltbild trotzdem aufrechterhalten können.

Dass Kinder, die andere mobben wollen, aber gern auf Ausreden zurückgreifen, die ihnen die Welt der evtl. rassistischen Erwachsenen anbietet, mag sein. Der Grund kann aber auch sein, dass der Vater des gemobbten Kindes Fan eines Fußballclubs ist, dem der Vater des Mobbers überhaupt nichts abgewinnen kann.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Der Vater von Pipi wird aber auch immer als Pirat dargestellt...ein Seefaher der eben wild durch die Meere fährt.
Ich hatte immer gedacht, er wäre ein normaler Seefahrer. Aber wie auch immer: entscheidend in den Büchern ist, dass er in der Südsee König einer Insel wird. Und dass die Leute dort freiwillig von ihm beherrscht werden wollen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ob Lindgren nun absichtlich/unbewusst den Kolonialismus kindgerecht dargestellt und vermittelt hat, aus Sicht von Weissen
Das hat sie, da bin ich mit dir. Ich vermute mal, unbewusst. Das Buch wurde eben in den 40er Jahren geschrieben, als der Kolonialismus tatsächlich noch existierte.
Wenigstens versucht Pippi (die Figur, nicht unbedingt die Autorin) dem entgegenzuwirken, da sie nicht von den schwarzen Kindern als etwas Besonderes angesehen werden will (jedenfalls nicht mehr als in Schweden, wo sie ja ebenfalls aus der Menge herausfällt), sondern nur mit ihnen spielen will.

Ob man solche Bücher verbannen sollte, weiß ich nicht. Es diente wohl damals dazu, realen Kindern die Flucht in eine Welt zu ermöglichen, wo man ohne jede Fesseln durch Erwachsene (oder auch nur die körperlichen Begebenheiten) tun und lassen konnte, was man wollte. Und vor allem: Abenteuer erleben konnte. Die meisten Kinder werden heute von ihrer Umgebung weniger stark eingeschränkt, als es Thomas und Annika (und sicher auch die damaligen Leser) waren, bevor sie Pippi kennenlernten. Wer spielt schon heute noch artig Krocket oder muss als Mädchen aufpassen, dass die Kleidung nicht schmutzig wird, und das auch noch im Alltag?

Für "Pippi Langstrumpf" gilt, dass es ein Klassiker ist, den man als Kindergarten- und Grundschulkind einfach kennen muss. Wer sie nicht kennt, ist im schlimmsten Fall unten durch, auch wenn die Eltern hehre Gründe hatten, ihm das Buch vorzuenthalten. Man kann seinem Kind doch erklären, dass viele, was darin steht, das Denken und der Alltag einer vergangenen Zeit war!

Und ein Kind, das normalen Umgang mit schwarzen Kindern hat, wird auch durch Taka-Tuka-Land-Schilderungen nicht auf die Idee kommen, die dortigen Gegenbenheiten (weißer Europäer ist Häuptling schwarzer Südseebewohner, weil die das unbedingt so wollen) für real, normal oder gar wünschenswert zu halten.


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15.04.2020 um 11:27
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Vielleicht meinst du, dass viele Kindergruppen gern einzelne Kinder ausgrenzen oder gar schikanieren. Das hat aber mit dem Vorbild der Erwachsenen nicht viel, ich würde sogar sagen: gar nichts zu tun. Kinder sind keineswegs Unschuldslämmer, die ohne böses Vorbild von alleine nie auf die Idee kämen, andere Menschen schlecht zu behandeln. Das ist nur eine Wunschvorstellung verträumter Pädagogen, die, wenn sie Gegenteiliges erkennen müssen, verzweifelt nach einem Grund suchen müssen, damit sie dieses Weltbild trotzdem aufrechterhalten können.

Dass Kinder, die andere mobben wollen, aber gern auf Ausreden zurückgreifen, die ihnen die Welt der evtl. rassistischen Erwachsenen anbietet, mag sein. Der Grund kann aber auch sein, dass der Vater des gemobbten Kindes Fan eines Fußballclubs ist, dem der Vater des Mobbers überhaupt nichts abgewinnen kann.
und schon bist Du wieder bei Mobbing.....

der Punkt ist, wir alle grenzen uns ab, wir alle wollen zu einer Gruppe gehören, wir alle unterteilen in die und wir. Das machen nicht nur Kinder.
Aber sollte man wirklich Bücher unreflektiert vorlesen oder selbst lesen lassen, wo es ganz normal, vollkommen unbedenklich, sogar irgendwie toll ist, Unterscheidungen vorzunehmen, erst Recht, wenn diese auf Hautfarbe beruhen und mit weiteren Eigenschaften verbunden werden? Und sollten wir unreflektiert damalige gesellschaftliche Vorstellungen weiter reproduzieren? Ist es notwendig, Klischees und Stereotype so ganz nebenbei, beim Lesen/Vorlesen eines Kinderbuches zu vermitteln?
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ist das so? Dann musst du dich genauer ausdrücken. Ich meinte, auf das spezielle Problem eingegangen zu sein.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist falsch. Denn natürlich wird die Darstellung auch verinnerlicht. Kinder spielen so etwas auch nach, zum Beispiel. Auf jeden Fall wird aber unbewusst etwas gespeichert. Wenn nicht gar "gelernt". Warum sonst liest man denn ein Buch? warum haben gesprochene oder gelesene Worte Einfluss auf unsere Denke? Unsere Gefühle? Wie ich schon schrieb, Sprache hat Macht. Die Art, wie wir Sprache verwenden, was wir durch Sprache beschreiben und vor allem wie, hat selbstverständlich Auswirkungen.
da steht mehr, als nur das Nachspielen...... ;)


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15.04.2020 um 11:31
@6.PzGren391
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Ich denke nicht das Kinder die die Geschichten kennen oder vorgelesen bekommen sich einen Neger halten wollen.
Na ich weiß nicht so recht, ob man das so verallgemeinern sollte. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, das nicht ein einziges Kind, das die Geschichte vorgelesen bekommt, nicht auch auf solch einen verrückten Gedanken kommen könnte. Manche Kinder haben doch eine recht große Fantasie, wenn ich da an meine Kindheit denke, was uns damals alles für ein verrücktes Zeug eingefallen ist, mit dem wir dann so unseren Spaß hatten.
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Die Sichtweisen von Erwachsenen und Kindern unterscheiden sich doch schon gewaltig.
Dem kann ich hier auch nur teilweise zustimmen. Es gibt Verhaltensweisen und Sichtweisen bei Erwachsenen, wo ich mich manchmal Frage, ob ich es hier wirklich noch mit einem Erwachsenen zu tun habe.
Da will ich mich auch nicht ausschließen.
Und frag mal die Mods, wie oft die schon geschrieben haben, das auf der Stelle mit dem Kindergarten Schluss ist.


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15.04.2020 um 11:32
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich les in den oben genannten Zeilen lediglich heraus, dass Pippi ein wenig kindlich übermotiviert versucht, andere zu begeistern. Aber etwas rassistisches seh ich beim besten Willen nicht.
Sry, aber das ist langsam nur noch albern und der Standpunkt "Ich sehe da nichts Rassistisches" eher religiös als dass man den noch irgendwie herleiten oder begründen könnte.

Ich könnte hier vermutlich aus "Mein Kampf" zitieren und wenn ich als Quelle "Pippi Langstrumpf" drunter schreibe, würden du und @CosmicQueen wohl dabei bleiben, dass das völlig unbedenklich ist.


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15.04.2020 um 11:37
Kennt ihr eigentlich schon die Jenaer Erklärung?


Das Konzept der Rasse ist das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung

Die Idee der Existenz von Menschenrassen war von Anfang an mit einer Bewertung dieser vermeintlichen Rassen verknüpft, ja die Vorstellung der unterschiedlichen Wertigkeit von Menschengruppen ging der vermeintlich wissenschaftlichen Beschäftigung voraus. Die vorrangig biologische Begründung von Menschengruppen als Rassen – etwa aufgrund der Hautfarbe, Augen- oder Schädelform – hat zur Verfolgung, Versklavung und Ermordung von Abermillionen von Menschen geführt. Auch heute noch wird der Begriff Rasse im Zusammenhang mit menschlichen Gruppen vielfach verwendet. Es gibt hierfür aber keine biologische Begründung und tatsächlich hat es diese auch nie gegeben. Das Konzept der Rasse ist das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung. Am 9. August 2019 jährte sich der 100. Todestag des Jenaer Professors Ernst Haeckel, des „deutschen Darwins”, wohl des bekanntesten deutschen Zoologen und Evolutionsbiologen. Ernst Haeckel, der Begründer der Stammesgeschichtsforschung hat durch seine vermeintlich wissenschaftliche Anordnung von Menschen„rassen” in einem „Stammbaum” in fataler Weise zu einem angeblich wissenschaftlich begründeten Rassismus beigetragen. Die Stellung der einzelnen Gruppen basierte auf willkürlich herausgegriffenen Merkmalen wie Hautfarbe oder Haarstruktur und deren Umsetzung in eine stammesgeschichtliche Sichtweise. Daraus wurde eine soziale Leserichtung mit angeblich biologisch höher und tiefer stehenden Menschengruppen.

weiter -->> https://www.uni-jena.de/190910_JenaerErklaerung.html


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15.04.2020 um 11:42
@Fierna
Es mag ja sein, dass du das anders siehst, aber aus der zitierten Stelle les ich wirklich nichts schlimmes heraus, ausser dass man heute das N Wort nicht mehr schreiben würde. Für mich klingen die Zeilen eher nach Aufbegehren gegen autoritäre Strukturen und einem Hoch auf die kindliche Fantasie in dem Sinne, dass zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches vieles in der Erziehung noch zu autoritär war.
Aber jetzt bin ich wirklich mal raus aus der Pippi Langstrumpf Diskussion, die dreht sich nur im Kreis und das könnte man noch 100 Seiten so weiterführen, ohne dass sich was ändert. Ich denke, die Standpunkte sind klar und dass Dinge unterschiedlich interpretiert werden. Was ja auch ok ist. Frau Lindgren allerdings ging es vermutlich nie im Kolonialismus oder gar Rassismus. Eher um freiere Entfaltung der Kinder. Wie auch besonders in Ronja Räubertochter zum Vorschein kommt. Oder bei den Brüdern Löwenherz.


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15.04.2020 um 11:43
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Und ein Kind, das normalen Umgang mit schwarzen Kindern hat, wird auch durch Taka-Tuka-Land-Schilderungen nicht auf die Idee kommen, die dortigen Gegenbenheiten (weißer Europäer ist Häuptling schwarzer Südseebewohner, weil die das unbedingt so wollen) für real, normal oder gar wünschenswert zu halten.
Das finde ich sehr spekulativ. Es kommt natürlich auf die Vorerfahrungen an. Also kann man nicht vom besten Fall ausgehen, wie ich meine. Und das die zugesprochene Exotik, das "positive Fremdsein" ein klassisches Produkt der bildungsbürgerlichen Schicht ist, und dieses genauso ausgrenzt und abwertet, ist nun mal keine Erfindung.


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15.04.2020 um 11:54
Zitat von abberlineabberline schrieb:Frau Lindgren allerdings ging es vermutlich nie im Kolonialismus oder gar Rassismus. Eher um freiere Entfaltung der Kinder
Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn gewisse Denkmuster derart verinnerlicht sind, ist es sicher schwierig, von Absicht auszugehen. Da wir aber alle die Aufgabe haben, diese Denkmuster regelmäßig zu hinterfragen, sonst wären wir mit der Zivilsation nicht vorangekommen, kann man sie auch nicht von Schuld frei sprechen.
Astrid Lindgren war sicher eine sehr talentierte Kinderbuchautorin. Aber die Macht und die Wirkungsweise der Sprache ist gerade in Kinderbüchern sehr gewaltig und daher ist diese Diskussion auch gut. Ich konnte da einiges mitnehmen.


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15.04.2020 um 11:56
Zitat von abberlineabberline schrieb:Frau Lindgren allerdings ging es vermutlich nie im Kolonialismus oder gar Rassismus.
Das hat hier auch niemand behauptet. Frau Lindgren bedient aber rassistische Stereotype. Weil man früher eben so gedacht hat, in rassistischen Stereotypen, die abwertent gegenüber anderen Ethnien sind. Ja das war normal so in einer rassistischen denkenden Gesellschaft. Und es ist rassitisches Denken.
Das du da nichts rassistisches erkennen willst, bleibt dir unbenommen. Nur eine Frage hätte ich da noch:
Würdest du, die hier verlinkten Passagen, sind ja so einige, in genau der Form auch einer Gruppe von Kindern vorlesen, unter welchen sich auch schwarze Kinder befänden? So ganz unbedarft?


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15.04.2020 um 11:56
Zitat von FiernaFierna schrieb:Ich könnte hier vermutlich aus "Mein Kampf" zitieren und wenn ich als Quelle "Pippi Langstrumpf" drunter schreibe, würden du und @CosmicQueen wohl dabei bleiben, dass das völlig unbedenklich ist.
Ich würde mich gerne @abberline letzen Beitrag anschließen und verbitte mir so eine Herleitung deinerseits. Also lasse es gefälligst, danke.


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15.04.2020 um 11:56
Zitat von abberlineabberline schrieb:Es mag ja sein, dass du das anders siehst, aber aus der zitierten Stelle les ich wirklich nichts schlimmes heraus, ausser dass man heute das N Wort nicht mehr schreiben würde
Warum?
Warum genau sollte man "Neger" nicht mehr schreiben, wenn die Darstellung schwarzer Menschen als unzivilisierte Wilde, die in flohverseuchten Lehmhütten hausen, die nichts weiter als Baskenröcke, Perlenketten und Ring in Nase und an Fußknöcheln tragen und von weißen Menschen beherrscht werden müssen, keinerlei Rassismus darstellt?

@CosmicQueen

Dann kannst du auch gleich obige Frage beantworten.


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15.04.2020 um 11:59
Zitat von FiernaFierna schrieb:Dann kannst du auch gleich obige Frage beantworten.
Nein, die beantworte ich nicht, weil das was du beschreibst deine Interpretation ist, nicht meine. Wie kommst du eigentlich immer auf flohverseuchte Lehmhütten? Steht das so im Buch? Das bestimmte Völker in Lehmhütten leben, was soll daran verwerfliches sein?


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15.04.2020 um 12:02
@tudirnix
Klar würde ich das und vorher erklären. Und das nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern kindgerecht.
Das würd jetzt zu lang werden, gerne per PN
Umgekehrt hab ich aber auch kein Problem damit, ein Märchen vorzulesen, in dem weisse Kinder die "Exoten" der Geschichte sind. Ich lese sowieso Märchen und Geschichten aus aller Welt.
Nur jetzt bin ich aus der Pippi Diskussion wirklich erst einmal raus.
@Fierna
Ganz kurz, von unzivilisiert steht da nichts, eher exotisch und anders als bei Pippi daheim. Also spannend für ein Kind. Und unsere Zivilisation könnte ein wenig mehr "Naturburschen und Mädchen" durchaus gebrauchen. Ich fänd das als Kind auch super spannend.


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