MokaEfti schrieb:Wahrscheinlich, weil die darin verwendeten rassistischen Muster das Differenzierungsvermögen eines Kindes überfordern und Eltern damals das so gewohnt waren
Wenn ich mir die geteilten Artikel und Beiträge hier zu der diskutierten Sachlage anschaue, kann ich nicht erkennen, dass sich daran irgendwas geändert hat.
MokaEfti schrieb:Am Ende hast du schon recht. Es ist verkürzt dieses Wort aus seinem rassistischen Gesamtzusammenhang zu reißen, ohne ihn zu überwinden. Aber was dann? Würdest du solche Bücher ganz einstampfen?
Natürlich nicht. Für mich als persönliche Konsequenz würde sich daraus erstmal ergeben, dass ich das keinen Kindern vorlese bzw ihnen nicht zum Lesen aushändige.
Ich sehe darin keinerlei Mehrwert in pädagogischer Hinsicht, höchstens in kulturell-historischer Hinsicht...bspw in einer Sammlung von "Märchen", nicht für Kinder, wie das auch damals bei der Sammlung der Gebrüder Grimm die Intention war.
Als gesamtgesellschaftliche Konsequenz wäre aber ein Diskurs notwendig über unbewusst vermittelter Narrative und Stereotypen.
Gewisse Verhältnisse zwischen Menschen bzw ein gewisses Bewusstsein wird immer wieder reproduziert. Z.b. dient als das aus der Aufzählung der Rechtfertigung der Unterdrückung von schwarzen Menschen und das ist offenbar so "normal", "natürlich" selbstständig und unbewusst, dass man nur über den Begriff "Neger" diskutiert.
Mit "Neger" drückt man aber all das am Ende nur aus. Mir ist schleierhaft, wie man überhaupt Anstoß an dem Begriff nehmen kann, wenn einen die dadurch transportierten Stereotypen überhaupt nicht interessieren...
Hier liegt doch Grundstein, Anknüpfungspunkt und Brücke. Eine Überwindung dessen kann gar nicht stattfinden, solange man diese Ideologie (nicht im Sinne von dogmatisches, politisches Weltbild des Individuums sondern als "falsches Bewusstsein" einer Gesellschaft) nicht auch als solche aufdeckt.
Kürbisgesicht schrieb:Daran musste ich gestern Abend auch noch denken, dass in der Geschichte doch mehr als nur das Wort nicht richtig ist. Im Grunde müssten auch diese Passagen geändert werden, zumal sie auch nicht zur Geschichte beitragen.
Nicht? Wo reist Pippi denn ansonsten hin und wer ist ihr Vater?
Pippi in Taka-Tuka-Land ist die Geschichte, es dreht sich mehr oder minder alles dort um kolonialistische Fantasien.
Wenn man das umschreibt, kann man gleich eine neue Geschichte schreiben.