sidnew schrieb:Mmmh, überlegen wir mal? Es heisst "Zehn kleine Negerlein"? Die Protagonisten sind so dämlich, dass sie Stück für Stück dezimiert werden?
Genau, aber die äffchen sind jetzt auch nicht cleverer als die. Wenn in beiden Fällen Schwarze gemeint sind, sehe ich die andere Hausnummer nicht.
Zarathustra80 schrieb:Der besagte Musikethnologe stellt ja alles selbst in wenigen Sätzen in einen (riesigen) Kontext - Kolonialismus, Rassismus, Drittes Reich, afroamerikanische Pop-Geschichte, etc. und springt dann einfach von durchaus nachvollziehbaren geschichtlichen Hintergründen zu 'Affen stehen im rassistischen Kontext für Afrikaner' und setzt das konkrete Lied so mit diesem gewaltigen historischen Kontext in Verbindung. Dass Affen manchmal auch einfach nur Affen sind, Tiere in Kindergeschichten und Liedern häufig vermenschlicht werden und Affen sich auch in der freien Natur anders verhalten als Bienen oder Maulwürfe scheint da nicht berücksichtigt zu werden.
wenn man diese Argumentationsweise auf Filme anwendet: Die Orks in Herr der Ringe sind primitiv, physisch stark und gewalttätig. Wer gilt - im rassistischen Kontext - noch als primitiv und gewalttätig? Afrikaner. Herr der Ringe wurde in einem rassistischen Kontext geschrieben (Großbritannien, Kolonialmacht, etc.). Also stehen die Orks in Herr der Ringe für Afrikaner, Schwarze und das Buch ist demnach rassistisch.
In dem fall macht es ja auch sinn, das in einen kontext zu setzen. Den gibt es ja. Es gibt rassistische kinderlieder mit negern und mohren die ca so aufgebaut sind (von den rollen, die diese darin haben) wie das äffchenlied.
Affen sind manchmal einfach affen. Aber Affendarstellungen sind manchmal auch einfach rassistisch. und ich finde, hier hat er eigentlich ganz gute argumente.
Ein paar sachen, die er sagt, finde ich auch hergeholt (es gibt eine stelle in dem blog, wo er moniert, dass ein schwarzes kind in einer fantasiereise auf einem Besen reitet wie ein Heide, obwohl die anderen kinder das auch alle machen).
Aber man kann doch einfach mal vernünftig darüber diskutieren als direkt das zu so einem ideologischen Krieg zu machen.
Bei Herrn riva hab ich nicht das Gefühl, dass er besonders kriegerisch unterwegs ist. Der erinnert mich eher an so einen typischen Film und Kunstkritiker, der streitbar auch mal einen raushaut, der vielleicht ein bisschen konstruiert ist, aber im großen und ganzen ein gutes auge hat und einfach gern über kunst und insbesondere rassismus in kunst spricht.